Automatikgetriebe C180 schaltet nicht mehr

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Audi_Coupe_S

Frischling
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A4 Cabrio
Hallo,

ich bin neu hier und eigentlich Audi Fahrer. Allerdings bin ich sehr technikinteressiert und habe sehr große Schraubererfahrung.

Mein Schwiegervater fährt einen C180 Bj 08/96 mit 5-Gang Automatik und hat seit längerem Probleme mit der Automatik. Die Automatik schaltete , dann ging kurz die Drehzahl hoch und dann schien es einen zweiten Schaltvorgang zu geben, der dann erfolgreich war. Seit gestern schaltet die Automatik nicht mehr, sondern bleibt in einem Gang. Rückwärts funktioniert noch.
Da mein Schwiegervater keinesfalls das Geld für eine Werkstatt oder ein neues Getriebe hat, muss ich da wohl ran. Mit DB habe ich allerdings nur Erfahrung mit einem alten W108, den ich mal ein paar Jahre als Joungtimer gefahren habe.
Daher bitte ich Euch um Hilfe.
Eckdaten: Laufleistung ca 98.000km, wahrscheinlich bisher kein ATF und Filterwechsel, nur ein Auffüllen nach den ersten Symptomen durch eine Werkstatt. Rentnerfahrzeug mit viel Kurzstrecken.

Meine Fragen:
Hat das Getriebe einen Fehlerspeicher, und wenn ja, ist das Auslesen bei diesem Fehler sinnvoll?
Ist dieser Fehler und die Ursache eventuell bekannt?
Wie groß ist die Füllmenge und welches Öl wird benötigt?
Kann ich den Ölstand irgendwie auch ohne den Messstab ermitteln?
Gibt es im Netz irgendwo detaillierte Angaben zu dem Getriebe? Meine Informationssuche war bisher ziemlich erfolgslos.
Gibt es eine Steckerbelegung mit deren Hilfe ich die Spulen der Magnetventile und die anderen Sensoren von aussen durchmessen kann?
Verspricht eventuell eine Reinigung, wie sie von einigen Firmen angeboten wird, einen Erfolg?
Kann ich diese Reinigung eventuell selbst durchführen?
Ich habe auch keine Angst davor, das Getriebe zu öffnen, und Teile am Schieberkasten oder der Elektronik (Ich bin Industriemeister Elektrotechnik) zu überprüfen, wenn mir jemand sagt, was ich prüfen soll.
Zugang zur Diagnose habe ich leider nur für VAG und ich kenne niemanden bei DB.

Bitte helft mir.....

Gruß
Audi_Coupe_S
 
Hallo und willkommen...

Audi_Coupe_S schrieb:
Hallo,

ich bin neu hier und eigentlich Audi Fahrer. Allerdings bin ich sehr technikinteressiert und habe sehr große Schraubererfahrung.

Mein Schwiegervater fährt einen C180 Bj 08/96 mit 5-Gang Automatik und hat seit längerem Probleme mit der Automatik. Die Automatik schaltete , dann ging kurz die Drehzahl hoch und dann schien es einen zweiten Schaltvorgang zu geben, der dann erfolgreich war. Seit gestern schaltet die Automatik nicht mehr, sondern bleibt in einem Gang. Rückwärts funktioniert noch.
Da mein Schwiegervater keinesfalls das Geld für eine Werkstatt oder ein neues Getriebe hat, muss ich da wohl ran. Mit DB habe ich allerdings nur Erfahrung mit einem alten W108, den ich mal ein paar Jahre als Joungtimer gefahren habe.
Daher bitte ich Euch um Hilfe.
Eckdaten: Laufleistung ca 98.000km, wahrscheinlich bisher kein ATF und Filterwechsel, nur ein Auffüllen nach den ersten Symptomen durch eine Werkstatt. Rentnerfahrzeug mit viel Kurzstrecken.

Meine Fragen:
Hat das Getriebe einen Fehlerspeicher, und wenn ja, ist das Auslesen bei diesem Fehler sinnvoll?
Ist dieser Fehler und die Ursache eventuell bekannt?
Wie groß ist die Füllmenge und welches Öl wird benötigt?
Kann ich den Ölstand irgendwie auch ohne den Messstab ermitteln?
Gibt es im Netz irgendwo detaillierte Angaben zu dem Getriebe? Meine Informationssuche war bisher ziemlich erfolgslos.
Gibt es eine Steckerbelegung mit deren Hilfe ich die Spulen der Magnetventile und die anderen Sensoren von aussen durchmessen kann?
Verspricht eventuell eine Reinigung, wie sie von einigen Firmen angeboten wird, einen Erfolg?
Kann ich diese Reinigung eventuell selbst durchführen?
Ich habe auch keine Angst davor, das Getriebe zu öffnen, und Teile am Schieberkasten oder der Elektronik (Ich bin Industriemeister Elektrotechnik) zu überprüfen, wenn mir jemand sagt, was ich prüfen soll.
Zugang zur Diagnose habe ich leider nur für VAG und ich kenne niemanden bei DB.

Bitte helft mir.....

Gruß
Audi_Coupe_S


Hallo und willkommen im Forum, ...

über die Suchfunktion im Forum findest Du reichlich Lesestoff.

Im FZ müsste das AG vom Typ 722.602 oder .603 verbaut sein (eher ersteres).

Das AG ist diagnosefähig. Am besten wäre, wenn Du bei MB einen Kurztest machen lässt und Dir davon den Ausdruck geben lässt.
Ebenso sollten die Adaptionsdaten ausgelesen werden und auch davon ein Ausdruck gemacht werden.

Die Ergebnisse hier posten.


Hilfreich wäre noch eine genauere Fehlerbeschreibung bei welcher Schaltung das Problem auftritt, z.B. bei 2-3 Hochschaltung, 3-4 Hochschaltung, etc. ..... und ob es Schaltrucke dabei gibt o.ä. ....



Benötigtes ATF ist ein mineralisches (auf keinen Fall Syntetisches einfüllen!), nach MB-Blatt 236.12, Dexron III, wie
z.B. vorzugsweise von Fuchs TITAN ATF 3353.

Füllmenge bei Neubefüllung 7.5 Liter


Gruß
Peter
 
Hallo!
Wie sieht es denn mit der Batterie aus? Wie alt? Spannungsabfall? Wenn beim Starten eine Unterspannung auftritt, dann funktioniert das Getriebe auch nicht. Möglicherweise Notlauf!
Gruß,hajo!
 
Hallo,

ersteinmal danke für die Antworten.

Ich habe schon sehr viel gelesen bei Euch.

Meine derzeitigen Fragen:
-Wo sitzt denn das EGS? (wo das Öl eventuell hineinläuft)?
-Wenn das Getriebe im Notlauf ist, und der Fehler wäre weg bzw sporadisch, würde der Notlauf nach dem nächsten Starten weg sein?

Die Batterie kann ich wohl ausschließen, da der defekt (oder Notlauf?) während der Fahrt aufgetreten ist. Also am Anfang der Fahrt war alles wie immer, dann hat das Getriebe aber einfach nicht mehr geschaltet.

Wenn ein anderes Getriebe eingebaut wird, habe ich gelesen, muss etwas programmiert werden, ist das richtig?

Ist hier irgendwer in meiner Nähe, der eventuell den Fehlerspeicher auslesen kann oder mir mal kurz den Ölmessstab leihen kann, da der ja wohl für Privatleute nicht mehr zu bekommen ist? (Natürlich gegen Aufwandsentschädigung)? Ich komme aus Krefeld.

Ich hab im Moment wohl nicht viel Glück mit Motoren und dergl. gerade hat bei meinem Aufsitzmäher das Pleul den Motor durch die Gehäusewand verlassen........

Gruß und danke
Audi_Coupe_S
 
Hallo,

ich war jetzt gerade mal bei dem Auto.

Der Fehler ist während der Fahrt aufgetreten. Mein Schwiegervater war mit dem Wagen unterwegs, als der Motor auf einmal aufheulte. Das Getriebe wollte zu diesem Zeitpunkt nicht schalten und der Wagen wurde nicht beschleunigt oder abgebremst, sondern sollte auf gleicher Geschwindigkeit gehalten werden.

Wenn ich den Motor jetzt starte und eine Fahrstufe einlege, gibt es einen sehr kräftigen Ruck, und dann beginnt der Wagen zu kriechen. Das Getriebe fährt nur in einem Gang (Ich vermute den zweiten (ca 50Km/h bei ca 3800 Upm)) und lässt sich durch nichts dazu bewegen, in einen anderen Gang zu schalten. Der Motor dreht bis auf 6000 Upm.

Einlegen des Rückwärtsgangs ist möglich und er fährt dann auch Rückwärts.

Ungewöhnliche Geräusche gibt es keine, das Getriebe sieht, wenn man unter der Wagen schaut, absolut trocken aus.

Wenn ich den Teppich im Beifahrerfußraum wegklappe, sehe ich einen Kabelstrang, der aus dem Tunnel kommt, Dieser Kabelstrang ist trocken und nicht ölig.

So, jetzt an die Experten: Wo soll ich anfangen zu suchen, elektronisches Problem, oder mechanisches? Ist eventuell ein Ventil kaputtgegangen, oder die Endstufe des Steuergerätes (dadurch plötzliches Durchrutschen während der Fahrt)?

Danke für <Eure hoffentlich zahlreichen Ideen.
Audi_Coupe_S
 
Zentralstecker

... eher elektrischer Fehler.
Auch wenn unter der Fußstütze noch alles trocken ist, kann der Zentralstecker zumindest Öl-naß sein - einfach am AG unten rechts den Bajonet-Verschluß unter dem Abdeckblech öffnen und nachschauen...


Es müsste der dritte Gang sein (AG-Notlauf).


Bei (wie im Nachbarthread von "Sadi") dürfte die wahrscheinlichere Ursache ein fehlerhafter Elektriksatz sein (falls beim Kurztest und dem Auslesen der Adaptionsdaten kein eindeutig anderer Hinweis zu finden ist!).

Voraussetzung ist aber ATF-Stand als allererstes überprüfen - das dürfte Dir der Freundliche auch so machen (evtl. kannst Du selbst auf dem MB-Werkstattgeläde mit dem Meßstab von dort nachprüfen).

Ansonsten, wenn ATF-Stand passt und Du schon beim Freundlichen demnächst bist, sollte oben erwähntes mit gemacht werden:
Das AG ist diagnosefähig. Am besten wäre, wenn Du bei MB einen Kurztest machen lässt und Dir davon den Ausdruck geben lässt.
Ebenso sollten die Adaptionsdaten ausgelesen werden und auch davon ein Ausdruck gemacht werden.

Die Ergebnisse hier posten.
... nicht jede MB-NL/VT verlangt großes Geld für diese Tätigkeiten. Vom Zeitaufwand würde es bei etwa 30 Euro liegen.

Gruß
Peter


P.S.:
Wenn der Fehler behoben ist, würde ich auf jeden Fall das ATF komplett erneuern!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

vielen Dank ersteinmal für die Rückmeldungen.
Dann werde ich mich jetzt erstmal in meinem Urlaub mental auf die Aktion vorbereiten und in zwei Wochen dann loslegen.

Ihr habt jetzt also auch ersteinmal zwei Wochen Zeit, um Euch von meinen Fragen zu erholen, um mir dann hoffentlich bei der praktischen Durchführung unter die Arme zu greifen.

Gruß
Audi_Coupe_S
 
So, ich bin aus dem Urlaub zurück und kann Euch wieder löchern.

Ich habe gerade das Auto geholt, und versucht, durch abklemmen der Batterie den Fehlerspeicher zu löschen (ca 10 min ohne Batterie).

Leider ist aber entweder der Fehler nicht gelöscht, oder die Fehlerursache war sofort wieder da. Kann mir jemand definitiv sagen, ob durch abklemmen der Batterie der Fehlerspeicher gelöscht wird, und wie lange man die Batterie abgeklemmt lassen muss?

Danke
 
Fehlerspeicher....

Meiner Meinung nach ist der Fehlerspeicher nicht flüchtig.
Echtes Löschen geht nur über Diagnose-Gerät, wobei man unterscheiden muss, ob ein Fehler "aktuell gespeichert" ist, oder als "Ereignis" abgelegt wurde, welches sich nach einer gewissen Anzahl von Motorstarts+fehlerfreien Fahrten wieder löscht.


Gruß
Peter
 
Hallo,

also ich habe jetzt gerade die Fehlercodes auslesen und löschen lassen.
Das Getriebe schaltet jetzt wieder, aber vom 2-3 Gang sehr ruckelig.



Die Fehlercodes:

1: 150 Rückmeldung Getriebeschutz nicht erhalten
gespeicherter Fehler

2: 151 Gangvergleich ist negativ oder Zielgang nicht erreicht
gespeicherter Fehler

3: 147 Gang ist unplausiebel oder Getriebe rutscht
gespeicherter Fehler

4: 126 Hoehenfaktor vom Motorsteuergerät unplausibel
gespeicherter Fehler

5: 151 Gangvergleich ist negativ oder Zielgag nicht erreicht
gespeicherter Fehler

6: 114 Wählhebelstellung unplausibel
gespeicherter Fehler

Systemerkennung EGS 2.3 / 2.4

Jetzt seid Ihr am Zuge, könnt Ihr mir etwas Näheres zu den Fehlern sagen?

Danke!
 
So, nachdem ich jetzt heute den Ölmessstab abgeholt habe, habe ich mich jetzt näher mit der Materie auseinandergesetzt.

1. Ölstandsmessung: Bei kaltem Motor war der Ölstand ca 2/3 zu 80 Grad. (Messung: Motor an, alle Stufen durchgeschaltet und dann bei laufendem Motor in P-Stellung gemessen)
Dann habe ich Oel abgelassen, bis es zur 25 Grad Marke passte.

Bei der Probefahrt darau waren die Symptome aber noch da. (In allen Gängen).
Die Gangwechsel dauern sehr lange (ich schätze 1.5-2 Sekunden), bis der Kraftschluß wieder hergestellt ist. Während der Schaltvorgänge wechselt die Drehzahl wie sie will, mal rauf, mal runter, mal schnell, mal eher gleichmäßig langsam. Die Probleme bestehen sowohl bei heraufschalten, als auch beim herunterschalten.

Dann habe ich das Öl abgelassen und die Ölwanne abgebaut. Das Getriebe war von außen absolut trocken. Das Öl riecht normal und hat eine rot bis rotbraune Färbung und keinerlei Späne. Es gibt nur sehr geringen Abrieb am Boden der Ölwanne. Das Getriebe macht einen sehr sauberen Eindruck.

Als nächstes habe ich den Schaltschieberkasten mit dem Elektrosatz ausgebaut. Ich habe die Ventile, den Schalter und den Temperatursensor durchgemessen, allerdings nur am jeweiligen Gerät, da ich die Belegung der 13pol. Buchse nicht kenne (Kann mir jemand diese zukommen lassen?)
Die Ventile haben zwischen 4 und 7 Ohm, der Temperatursensor lag bei ca 1KOhm.

Die beiden Drehzalsensoren konnte ich weder Ohmsch noch mit einer Spannung bei vorbeistreichen eines Magneten anmessen. Was sind das für Sensoren, wie kann ich die Messen? Braucen die einen Versorgungsspannung wie ein Initiator?

Da ich bisher keinen wirklichen Defekt erkennen kann, bitte ich um Eure Meinungen und Ideen.

Danke
 
Zuletzt bearbeitet:
Fehlercodes

Audi_Coupe_S schrieb:
Hallo,

also ich habe jetzt gerade die Fehlercodes auslesen und löschen lassen.
Das Getriebe schaltet jetzt wieder, aber vom 2-3 Gang sehr ruckelig.



Die Fehlercodes:

1: 150 Rückmeldung Getriebeschutz nicht erhalten
gespeicherter Fehler
... ist m.M. nach ein Folgefehler von 114 und 147


2: 151 Gangvergleich ist negativ oder Zielgang nicht erreicht
gespeicherter Fehler
Vollständig müsste es heißen "Zielgang nicht erreicht, Getriebe im mechanisch-hydraulischem Notlauf".


3: 147 Gang ist unplausiebel oder Getriebe rutscht
gespeicherter Fehler
... ist m.M. nach ein Folgefehler von Fehlercode 114

4: 126 Hoehenfaktor vom Motorsteuergerät unplausibel
gespeicherter Fehler
Wenn in der ME selbst kein Fehler hinterlegt ist, kann der Fehlercode 126 ignoriert werden.
Nebenbei gefragt: Wurde der LMM schon testweise erneuert?

5: 151 Gangvergleich ist negativ oder Zielgag nicht erreicht
gespeicherter Fehler
siehe zu 2.)
Der Fehlercode dürfte immer auftauchen, wenn in Deinem Fall das AG in Notlauf geht.

6: 114 Wählhebelstellung unplausibel
gespeicherter Fehler
Fehlercode 114 in Verbindung mit "zeitweise keine Hochschaltung" kann zwei Gründe haben:
a) Schaltstange verstellt / falsch eingestellt
b) Gangerkennungsschalter fehlerhaft/defekt


Also der Gangerkennungsschalter ist m.M. nach die eigentliche Ursache.
Zumindest wäre es eine rel. einfache und günstige Reparatur - Daumendrück! :)

Ich vermute es wird derzeit nicht lange dauern bis zum nächsten AG-Notlauf.


Gruß
Peter
 
OK

Audi_Coupe_S schrieb:
So, nachdem ich jetzt heute den Ölmessstab abgeholt habe, habe ich mich jetzt näher mit der Materie auseinandergesetzt.

1. Ölstandsmessung: Bei kaltem Motor war der Ölstand ca 2/3 zu 80 Grad. (Messung: Motor an, alle Stufen durchgeschaltet und dann bei laufendem Motor in P-Stellung gemessen)
Dann habe ich Oel abgelassen, bis es zur 25 Grad Marke passte.
Wie viel Zeit ist ab Motorstart bis zur ATF-Messung vergangen? Das ATF erwärmt sich rell. schnell, auch bei Motorleerlauf.
Wenn Du in der Suchfunktion ein bisschen stöberst, findest Du eine Tabelle mit den Widerstandswerten des ATF-Temperaturfühlers pro Grad ATF-Temperaturerhöhung.

Zu viel ATF, einfach so, ist beim 722.6 ungewöhnlich, es sei denn, dass Kühlwasser über einen intern undichten ATF-Kühler in das AG gelangt...
Hast Du die Möglichkeit den Glykoltest zu machen?!

Bei der Probefahrt darau waren die Symptome aber noch da. (In allen Gängen).
Die Gangwechsel dauern sehr lange (ich schätze 1.5-2 Sekunden), bis der Kraftschluß wieder hergestellt ist. Während der Schaltvorgänge wechselt die Drehzahl wie sie will, mal rauf, mal runter, mal schnell, mal eher gleichmäßig langsam. Die Probleme bestehen sowohl bei heraufschalten, als auch beim herunterschalten.
Wie oben erwähnt würde ich auf einen defekten Gangerkennungsschalter tippen (im Wählhebelmodul).

Dann habe ich das Öl abgelassen und die Ölwanne abgebaut. Das Getriebe war von außen absolut trocken. Das Öl riecht normal und hat eine rot bis rotbraune Färbung und keinerlei Späne. Es gibt nur sehr geringen Abrieb am Boden der Ölwanne. Das Getriebe macht einen sehr sauberen Eindruck.
Idealer wäre es, wenn Du die ATF-Temperatur per Diagnosegerät aktuell auslesen könntest und die ATF-Stand-Messung wiederholst.
Ansonsten wie Du schreibst, würde ich mich unmittelbar nach dem Kalstart etwas über der 25° Marke orientieren.

Wenige 100ml ATF zu viel/wenig beeinflussen das Schaltverhalten im Grunde nicht.


Als nächstes habe ich den Schaltschieberkasten mit dem Elektrosatz ausgebaut. Ich habe die Ventile, den Schalter und den Temperatursensor durchgemessen, allerdings nur am jeweiligen Gerät, da ich die Belegung der 13pol. Buchse nicht kenne (Kann mir jemand diese zukommen lassen?)
Die Ventile haben zwischen 4 und 7 Ohm, der Temperatursensor lag bei ca 1KOhm.
Das ist i.O., wobei der Elektriksatz bzw. die Kunststoffträgerplatte gerne Ursache von Schaltproblemen ist.


Die beiden Drehzalsensoren konnte ich weder Ohmsch noch mit einer Spannung bei vorbeistreichen eines Magneten anmessen. Was sind das für Sensoren, wie kann ich die Messen? Braucen die einen Versorgungsspannung wie ein Initiator?
Aus dem Bauch raus meine ich, dass es Hallgeber sind.

Zum 13-poligen Steckverbinder:
Hast Du die PIN-Nummerierung/Reihenfolge?

1 = Drehzahlsensor 3
2 = Regelmagnetventil "Modulierdruck"
3 = Drehzahlsensor 2
4 = Signaleingang ATF-Temperaturfühler und Anlaßsperrkontakt
5 = -----
6 = Spannungsversorgung Magnetventile
7 = Spannungsversorgung Sensoren

8 = Magnetventil 2-3-Schaltung
9 = Magnetventil 3-4-Schaltung
10 = Regelmagnetventil "Schaltdruck"
11 = PWM-Magnetventil WÜK
12 = Masse Sensoren
13 = Magnetventil 1-2 und 4-5-Schaltung



Gruß
Peter
 
ist zwar OT ,
aber in anlehnung an so viele andere foren , bekommt man bei so viel freundlicher und kompetenter unterstützung echt nen wohligen schauer...

auch wenn´s mich nicht betrifft ; DANKE JUNG´S !!!

gibt es was besseres als die jungs und mädels vom

db-forum ???
 
Hallo,

Cola-light, vielen Dank ersteinmal für Deine kompetente und schnelle Hilfe.

Die Messung des ATF habe ich ca 1 Min nach Motorstart gemacht. Einen Glykoltest kann ich leider nicht machen, aber da das Öl keine Anzeichen von Wasserbeimischungen hatte, und nie Kühlflüssigkeit nachgefüllt wurde, kann es das eigentlich nicht sein.

Kann ich den Gangerkennungsschalter prüfen? Und wenn ja, dann wie? Kann denn ein defekter Gangerkennungsschalter diese Schaltprobleme verursachen?

Wenn ich keinen Fehlereintrag ansonsten habe, kann ich dann davon ausgehen, das die Drehzahlsensoren Ok sind?

Wie habt Ihr das Schaltschiebergehäuse gereinigt (mit welchen Mitteln, ja wohl nicht mit Wasser, oder)?

Was hat das mit dem LMM zu sagen? Hat der einen Einfluss auf die Schaltungen? Was mir aufgefallen ist, der Wagen zieht sehr schlecht, wenn er kalt ist und ruckelt dann etwas. Nach einem Kaltstart geht er auch nach ca 3 Sekunden in den Drehzahlkeller bzw aus, nach einem sofortigen Neustart bleibt er dann an.

Nochmal an Peter: vielen Dank schonmal.

Gruß
Michael
 
LMM

Audi_Coupe_S schrieb:
Hallo,

Cola-light, vielen Dank ersteinmal für Deine kompetente und schnelle Hilfe.
Hallo Michael, na das stellt sich erst noch raus :)


Die Messung des ATF habe ich ca 1 Min nach Motorstart gemacht. Einen Glykoltest kann ich leider nicht machen, aber da das Öl keine Anzeichen von Wasserbeimischungen hatte, und nie Kühlflüssigkeit nachgefüllt wurde, kann es das eigentlich nicht sein.
Sehe ich auch so...

Kann ich den Gangerkennungsschalter prüfen? Und wenn ja, dann wie? Kann denn ein defekter Gangerkennungsschalter diese Schaltprobleme verursachen?
Ja, kann er, und kommt vor, von daher ist es gut, dass er diagnosefähig ist...

Wenn ich keinen Fehlereintrag ansonsten habe, kann ich dann davon ausgehen, das die Drehzahlsensoren Ok sind?
Meiner Meinung nach ja, sind in Ordnung, wobei der Elektriksatz auf dem die Sensoren sitzen, sprich die Trägerplatte trotzdem fehlerhaft sein kann

Wie habt Ihr das Schaltschiebergehäuse gereinigt (mit welchen Mitteln, ja wohl nicht mit Wasser, oder)?
Mit Bremsenreiniger... und jedes Teil vor dem Zusammenbau mit neuem ATF einölen/tränken.

Falls Du vor hast, das komplette SSG zu zerlegen, dann unbedingt behutsam öffnen! Sonst fallen Dir einige Kugeln entgegen und Du weißt nicht mehr wo sie hin gehören :p

Was hat das mit dem LMM zu sagen? Hat der einen Einfluss auf die Schaltungen? Was mir aufgefallen ist, der Wagen zieht sehr schlecht, wenn er kalt ist und ruckelt dann etwas. Nach einem Kaltstart geht er auch nach ca 3 Sekunden in den Drehzahlkeller bzw aus, nach einem sofortigen Neustart bleibt er dann an.
Ja, der LMM hat sehr wohl Einfluß auf das Schaltverhalten, vor allem wenn Lastzustände nicht mehr richtig interpretiert werden können...

Dein Fehlerpunkt 4. (126 Hoehenfaktor vom Motorsteuergerät unplausibel
gespeicherter Fehler) wäre für mich Indiz für einen defekten LMM. Weitere Indizien sind Leistungsabfall und Motorschütteln im Leerlauf... wie von Dir beschrieben.

Es ist durchaus möglich, dass hier zwei Fehlerquellen vorhanden sind, LMM und Gangerkennungsschalter.

Den LMM würde ich als allererstes tauschen!

Nochmal an Peter: vielen Dank schonmal.
Ich versuch´s so gut ich kann...

Gruß
Peter :hello:
 
Hallo coca-light,

entschuldige, das ich Deinen Namen falschgeschrieben habe.

Macht es in Deinen Augen Sinn, in meinem Fall das SSG zu öffnen und zu reinigen, oder eher nicht? Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich es öffnen soll, da ich keine größeren Verunreinigungen im Getriebe gefunden habe und ich da eher skeptisch bin, ob ich etwas verschlimmbessern könnte. Ich hab ja schon viel auseinandergenommen, aber so ein Ding hatte ich noch nie auf (andererseits einmal ist immer das erste mal). Könntest Du mir ein Bild senden, wie die Kugeln liegen müssen? Die kleben doch mit dem ATF bestimmt dann an der Edelstahlplatte und dann ich ich die Lage bestimmt nicht mehr zuordnen.

Der Elektrosatz ist messtechnisch 100% ok, wenn ich mal Wackelkontakte ausschließe. (Danke für die Pin-Belegung)

Was hat es mit den kalten Lötstellen und den 100uF Elkos auf sich? Sollte ich hier mal zuerst suchen?

Was kostet denn ein neuer LMM?

Kann ich den Gangerkennungsschalter irgendwie prüfen? Ich bin zwar skeptisch, das es hierdran liegt (ich habe bei meier Probefahrt die Gänge sehr oft von Hand durchgeschaltet, und das Getriebe hat immer auf die Vorgaben des Schalthebels reagiert.

Dank, Michael
 
LMM

Audi_Coupe_S schrieb:
Hallo coca-light,

entschuldige, das ich Deinen Namen falschgeschrieben habe.
Ist mir gar nicht aufgefallen :p

Macht es in Deinen Augen Sinn, in meinem Fall das SSG zu öffnen und zu reinigen, oder eher nicht?
So lange der eigentliche Fehler nicht behoben ist (am SSG liegt es m.M. nicht), würde ich es (noch) nicht zerlegen und reinigen!

Ich hab´ es bei meinem AG zwar gemacht, aber wirklich notwendig war es nicht. Als Belohnung schaltete es allerdings hinterher butterweich, wobei es vorher auch schon in Ordnung war.

Wenn Du also nach der Reparatur die Zeit und und Lust dazu hast, kannst Du das machen, musst aber nicht.

Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich es öffnen soll, da ich keine größeren Verunreinigungen im Getriebe gefunden habe und ich da eher skeptisch bin, ob ich etwas verschlimmbessern könnte. Ich hab ja schon viel auseinandergenommen, aber so ein Ding hatte ich noch nie auf (andererseits einmal ist immer das erste mal).
Ich sag´s Mal so: Ich traue es Dir zu :)

Das SSG ist wie ein sprichwörtliches "Schweizer Uhrwerk" und besteht im Wesentlichen aus zwei Platten mit vielen Kanälen und Bohrungen in welchen rundum ca. 35 bis 40 Schaltschieber verteilt sind - da sollte nichts durcheinander gebracht werden beim Wiederzusammenbau.

Könntest Du mir ein Bild senden, wie die Kugeln liegen müssen? Die kleben doch mit dem ATF bestimmt dann an der Edelstahlplatte und dann ich ich die Lage bestimmt nicht mehr zuordnen.
Ja kann ich, wenn Du so weit bist.
Wenn das SSG richtig herum auf dem Werktisch liegt und man die beiden Platten voneinander trennt, bleiben die Kugeln in der unteren Platte dort liegen wo sie hingehören. Im Zweifelsfall kannst Du Dir davon ein Foto schießen, ansonsten kannst Du´s auch von mir haben.


Der Elektrosatz ist messtechnisch 100% ok, wenn ich mal Wackelkontakte ausschließe. (Danke für die Pin-Belegung)
Einen Fehler am Elektriksatz (nicht an den Bauteilen selbst) messtechnisch zu ermitteln ist eigentlich nicht/kaum möglich. Trotzdem ist ist er eine typische Fehlerquelle beim 722.6xx

Was hat es mit den kalten Lötstellen und den 100uF Elkos auf sich? Sollte ich hier mal zuerst suchen?
???

Was kostet denn ein neuer LMM?
Ooops! Der ist leider teuer! :o:

Beim M111.920
A 000 094 00 48 Luftmassenmesser, rund 444,- Euro

Beim M111.921
A 000 094 09 48 Luftmassenmesser, rund 291,- Euro

Ich würde zwei Dinge versuchen:
a) den LMM vorher mit Bremsenreiniger gründlich reinigen - kann helfen, muss aber nicht.
b) beim Freundlichen freundlich anfragen, ob Du einen passenden LMM testweise einbauen darfst, sprich, ob man Ihn Dir (unter Kollegen) zum Test zur Verfügung stellt. Manche Freundliche machen es, andere nicht.
Auf LMMs aus dem Zubehör würde ich mich nicht einlassen, weil es immer wieder vorkommt, wie z.B. bei Oli (neu2003), dass sie nicht einwandfrei funktionieren.



Kann ich den Gangerkennungsschalter irgendwie prüfen? Ich bin zwar skeptisch, das es hierdran liegt (ich habe bei meier Probefahrt die Gänge sehr oft von Hand durchgeschaltet, und das Getriebe hat immer auf die Vorgaben des Schalthebels reagiert.
Werden die Gänge von Hand geschaltet, werden sie (bei Eurem FZ) mechanisch eingelegt durch das Schaltgestänge... mit dem Gangerkennungsschalter hat es zunächst nichts zu tun.
Ich habe noch keinen Gangerkennungsschalter versucht zu überprüfen, deshalb weiß ich nicht, ob er sich überhaupt prüfen lässt.

Gruß
Peter
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Automatikgetriebe C180 schaltet nicht mehr
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