Motor + Antriebsstrang simulieren

Diskutiere Motor + Antriebsstrang simulieren im Forum Motor, Antrieb & Tuning im Bereich Technik - Hallo! Ich möchte versuchen Motor und Antriebsstrang eines Pkw am PC zu "simulieren". Sprich die Charakteristik eines realen Triebwerks, ebenso...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
C

Corsa1.0

Frischling
Beiträge
8
Fahrzeug
Opel Corsa B 1.0
Hallo!

Ich möchte versuchen Motor und Antriebsstrang eines Pkw am PC zu "simulieren". Sprich die Charakteristik eines realen Triebwerks, ebenso wie eine EGS (Elektronische Getriebesteuerung) und Regelsysteme (also Fahrhilfen wie ESP (-> ASR, etc..) und ABS) möglichst realitätsnah nachempfinden. Getriebe und Regelsysteme sollten dabei das kleinere Problem darstellen - mehr Gedanken mache ich mir über den Motor.
Da unser Physikunterricht in eine ganz andere Richtung geht und ich auch sonst sehr wenig zu dem Thema gefunden habe, hatte ich gehofft, dass mir hier jm sagen kann, welche technischen Werte man für eine möglichst realitätsnahe "Simulation" eines Pkw-Motors bräuchte und ob Hersteller die auch rausrücken werden.^^ Was man sicher brauchen wird ist ein Leistungs- / Drehmomentdiagramm, aber das kann ja nicht alles sein, wenn ich auch berechnen will wie schnell zB die Drehzahl wieder abfällt, nachdem ich vom Gas runter gehe (im Leerlauf). Dazu wären dann ja sicher Angaben zu Kräften / Reibungen innerhalb des Motor nötig...
Vlt kann mir ja jemand ein paar Tipps in diese Richtung geben :)

Grüße
 
Oh man da hast´ dir aber was vorgenommen :-). Erstmal wäre die Fragen nach dem Programm mit dem du simulieren willst? Ich stehe da ja schwer auf Modelica/Dymola wegen der physikalischen Modellierung... Regelalgorithmen sind in Modelica nicht so übermäßig toll umsetzbar. Alternativ und verbreiteter ist sicher das signalflussorientierte Simulink. Damit lassen sich auch Regel- und Steueralgorithmen bestens umsetzen... so wie die Industrie das macht.

Am besten kommst du mit einem dynamischen Mittelwertmodell des Motors klar. Du brauchst die Schleppmomentkurve. Die kannst ggf. noch über einer simulierten Motortemperatur hoch und runterskalieren. Dann brauchst du die Volllastkurve... für Verbrauchsaussagen ggf. noch das be-Kennfeld oder besser noch das Liter/Stunde Verbrauchskennfeld. Die Dynamik des Momentenaufbaus- und Abbaus (also Wunschmoment zu gestelltem Moment) kann man mit PT1-Gliedern halbwegs gut nachbauen. Dein größtes Problem wird die Datenbeschaffung sein. Modellieren geht, wenn du mal einen Ansatz hast recht schnell. Die Parameter so zu wählen, dass sich das Modell so verhält wie ein wirkliches Auto kann ein vielfaches der Zeit kosten.

Das was du da vor hast ist je nach gewünschter Detailtiefe alles zwischen Hobby, Diplomarbeit, Dissertation oder der Arbeit ganzer Entwicklungsabteilungen. Viel Spaß :-)

Grüße Sebastian
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Erstmal Danke für deine Antwort!

Das ganze betreibe ich hobbymäßig. Das Programm werde ich daher selbst schreiben (keine Sorge - Programmieren kann ich). Eben das reizt mich ja, auszuprobieren wie weit ich kommen werde und wie realistisch das ganze wird. :)
Ich habe daher auch keine Deadline und bin bereit mir die nötigen Kenntnisse anzueignen (ich interessiere mich ja für Auto, sonst würde ich das nicht machen^^).

Primärziel soll sein, das Verhalten eines Motors im normalem Betriebszustand zu "simulieren". Soll heißen, dass ich den Verbrauch zunächst außer Acht lassen werde. Selbiges gilt zunächst auch für die Motortemperatur; so weit ins Detail kann ich ja dann gehen, wenn der grundlegende Rest mal funktioniert.

Vlt kannst du mir daher die Folgenden Punkte etwas näher erläutern, natürlich konsultiere ich auch bereits Google und Dr. Wikipedia^^
dynamisches Mittelwertmodell
Schleppmomentkurve
Volllastkurve
Momentenaufbau- und Abbaus (Wunschmoment / gestelltes Moment) -> PT1-Glieder

Grüße!
 
Zockt da jemand nebenbei noch ein bisschen WOW?

Ich hab keine Ahnung von dem was du da vorhast, aber trotzdem viel Spaß beim tüfteln...

MfG Paule
Dieses Spiel habe ich noch nie auch nur eine Sekunde gespielt. Kp wie man sich so nen Schwachsinn antun kann...
^^ gehört zum Netzjargon wie *g* und alles andere, das hat mit WOW nichts zu tun. ;)

*Beim Thema bleiben will*

Bisher hatte ich vor das Drehmoment anhand des Drehmomentdiagramms abzulesen. Also zB bei zu 50% getretenem Gaspedal - 50% des Maximaldrehmoments der aktuell gegebenen Drehzahl. Ist das falsch / unrealsitisch? (Standgas muss ich in dem Zusammenhang auch beachten, das ist klar).

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Was willst du ermitteln und wie genau soll das Ergebnis sein?
Geht es einfach nur um die Simulation der Fahrzeugbeschleunigung?

Der mögliche Aufwand ist nach oben hin nahezu unbegrenzt, also zunächst mit einfachen Modellen anfangen. Ohne genaue Daten wird das Ergebnis sowieso so ungenau, dass ein Verfeinern wenig Sinn macht.
 
Prinzipiell möchte ich das Verhalten eines Motors je nach Gaspedalstellung errechnen. Die daraus Resultierenden Werte wie Drehzahl, Drehmoment werden dann später von einem Getriebe übersetzt, kommen ans Differtial und letzten Endes soll die Drehzahl und Kraft am Rad ermittelt werden. In den nächsten Schritten sollen dann die Kräfte, die an den Rädern anfallen (Antriebskraft, Luftwiderdstand, ...) im 3D-Modell dazu verwendet werden die Bewegungen einer virteullen Karosserie abzuleiten.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, zunächst möchte ich mit dem Triebwerk anfangen. Meine Idee war das m.H. der Drehzahlkurve unter Einrechnung von Reibungen innerhalb d. Motors und der Trägheit der rotierenden Teile umzusetzen...
Sebastian_MW hat ja auch bereits einige Parameter genannt, m.H. man die Berchnung wohl durchfüheren kann / die man berücksichtigen muss...

//EDIT: Das Ergebnis soll natürlich so genau als möglich sein, allerdings soll der Umfang der Arbeit auch machbar sein. Daher die Frage nach Möglichkeiten, wie man das angehen sollte und welche Parameter man am geschicktesten miteinbezieht.
 
Hi,

erstmal mit dem Motor anzufangen ist schon i.O. Wenn du es mit C/C++ oder so programmieren willst wird das glaube ich recht schnell sehr komplex. Generell kannst du ein dynamisches Vorwärtsmodell oder ein Rückwärtsmodell erstellen oder ein. Beim rückwärts rechnenden Modell nimmst du einen vorgegebenen Geschwindigkeitsverlauf (zB. NEFZ, FTP, JP15 usw) als Eingangsgröße in das Modell und berechnest auf Basis der Trägheiten (Fahrzeugmasse, Rotationsträgheiten der Triebstrangteile) sowie von Steigung, Windwiderstand, Übersetzungen und Rollwiderstand das am Motor wirkende Moment. Das ist die einfache Variante der Modellierung wird dich aber vermutlich nicht zufriedenstellen.
Ich vermute du suchst eher nach einem dynamischen, vorwärtsrechnenden Modell. Da gibst du ein Wunschmoment vor und berechnest dann auf Basis der Trägheiten (rotatorisch und translatorisch) sowie wieder allen Komponenten des Fahrwiderstands die Drehzahländerung bzw. die Drehzahl durch Integration. Also einfach gesagt: Baust ´nen Integrator, der das Ergebnis von Drehmoment/Trägheit integriert. Das ist dann die Drehzahl die sich einstellt. --> also die Auswertung der Gleichung M=J*dw/dt. Bei einem Motor wäre dann also die zu integrierende Winkelbeschleunigung dw/dt = (Wunschmoment + Reibmoment(f(w))/J_motor.

Bis hierhin ist´s einfach. Der Haken kommt dann, wenn du an den so modellierten Motor ein Getriebe baust. Dann ändert sich dein Gleichungssystem. Je nachdem, ob die Kupplung auf oder zu ist kommen andere Trägheiten ins Spiel. Das ist auch machbar aber schon bissl tricky. Ich bin dann an dieser Stelle auf Modelica / Dymola gewechselt. Modelica formuliert dein System als DGL-System, reduziert dessen Ordnung und löst es. Das funzt richtig gut. Modelica ist ´ne freie Programmiersprache. Für Dymola gibt´s soweit ich weiß Demoversionen. Wenn du wirklich alles in C/C++ oder co. programmieren willst und das in vollem Umfang sauber hinbekommst dann zieh ich den Hut. :D.

Grüße Sebastian
 
Hallo Corsa1.0,
dieses Thema interesiert mich ebenfalls sehr . Vor einem Jahr hatte ich mein Problem bereits geschrieben, doch keiner konnte mir wirklich helfen .
Es geht um den Einbau eines Mecedes OM606 oder OM648 Dieselmotors mit Getriebe ( 5 Stufenautomat ) aus der E-Klasse, in mein Fernreisemobil-Eigenbau .
Mit allem komme ich klar ausser dem CAN-Bus . Die Motoren haben Motor- u. Getriebesteuergeräte mit CAN . Damit das ganze läuft benötige ich aber auch noch Zündschlüssel-CAN u. ABS-EPS-Rückmeldung der E-Klasse, so sagte man mir .
Meiner Meinung nach sollten doch Motor- u. Getriebesteuergeräte über CAN vernetzt doch funktionieren um die Sache ans laufen zu bringen, denn im Getriebe werden Eingangs und Ausgangsdrehzahl erfasst . Folglich müssten dann auch saubere Schaltvorgänge machbar sein, alle Infos sind doch vorhanden .
Da ich ein anderes Bosch ABS System im Sonderfahrzueug verwenden möchte, also nicht das der E-Klasse, gibt es hier Probleme .
Jemand schrieb mir, ich solle die ABS-Rückmeldung simulieren, aber wie, wurde nie beantwortet .
Meine Fragen an Dich, da Du ja wohl ein Digi-CAN-Experte bist :
1. Kannst Du mir hier helfen ? Motor u. Getriebe ans laufen zu
bringen .
2. Auch vieleicht die Schaltphasen zu ändern oder umprogrammieren .
3. Meine genannten Motoren 1997-2004 an ein neueres 7-Stufen
Getriebe CAN-mäßig anzupassen oder zu programmieren ?
Viele schreiben immer viel, aber einen richtigen Experten habe ich leider noch nie in Foren, zu diesem CAN-Thema, getroffen .

Grüße aus Hennef : TOMMI
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo LO-Technik,

Leider bin ich kein CAN-Experte. Meine Aussage oben, dass ich mir um das programmieren von Getriebe und Steuergeräten keine Sorgen mache, beruht darauf dass ich eine Vorstellung davon habe, wie ich das in der Simulation in meinem Programm (ich arbeite übrigens mit Delphi) umsetzen kann. Das wird mit echten CAN-Spezifikationen nichts mehr zu tun haben. Hast du schon versucht an diese Spezifikationen von MB und Bosch heranzukommen? Theoretisch solltest du (wenn du weißt welche Signale du senden musst) die Signale dann tatsächlich simulieren können, um zu testen ob bis hier hin alles funktioniert. Allerdings habe ich etwas Bedenken, wenn du die Signale dauerhaft simulieren wölltest - grade im Bezug auf Sicherheitssysteme finde ich es etwas beunruhigend, wenn wichtige Komponenten eine Rückmeldung dieser Systeme benötigen, aber stattdessen nur eine dauerhaften Signal a la "Alles Okay" bekommen - auch wenn die Karre schon schleudert^^

@Sebastian_MW: Du meinst das rückwärts rechnende Modell, stellt mich nicht zufrieden. Worin liegen denn die Unterschiede der beiden Modelle (also nicht technisch, das hast du ja bereits erklärt), wo liegen die Grenzen der Modelle?
Wie oben schon geschrieben habe ich Delphi als Sprache gewählt, da hier das erstellen einer GUI am schnellsten von Statten geht...
 
Der Sinn ist mir zwar noch nicht ganz klar, aber es gibt ja viele Leute, die sinnloses Zeug machen...
Das hier könnte was für dich sein: 'berechnung-fahrleistung-amg.xls'

Ich weiß nicht mehr wo ich es her habe (vermutlich amg-owners-club oder mercedes-forum.com aber wahrscheinlich ersteres). Vielleicht findest du was über Google. Ansonsten schick mir mal deine Email addi. Ist zwar 6,3 MB groß, aber gezippt dürfte es gehen...

Gruß,
Stephan
 
Der "Sinn"? Das mache ich hobbymaßig, weils mich interessiert - hat dein Hobby mehr Sinn?

E-Mail-Adresse kommt per PN


Grüße
 
Hallo Corsa1.0 .
Schade, ich hoffte Du bist ein CAN-Experte .
Zur Sicherheit, ESP brauche u. möchte ich nicht und mein ABS kann ich abschalten . Ich bin kein Laihenfahrer, möchte meine Technik jeder Zeit selbest kontrollieren . Z.B. eine steile Schotterpiste ohne ABS runter fahren . ( Fernreisemobil )
Im normalen Alltag ist ESP ja auch gut, gerade für die 90 % der Füherscheininhaber die fahren dürfen, aber nicht gut können . Und auch für mich, in meinen beiden S210ern, möchte ich es ja auch nicht missen, im Stress kann es schon hilfreich sein .
Mein Schritt Nr. 1 :
Im werde nun erst einmal mir einen E 300 TD OM606 LA-Turbo beschaffen, um diesen dann auszuschlachten . Vorher werde ich dann diverse Versuchsfahrten unternehmen und nach und nach verschiedenste CAN-Geräte, Sensoren, ... abtrennen . Dann wird sich genau zeigen, was geht und was nicht !
Bis heute konnte mir noch keiner genaues sagen, leider nur immer Vermutungen aber keine Fakten .
Übrigens, bei Mercedes ( über 10 Werkstätten ) und auch bei Bosch in Bonn, konnte keiner helfen . Die können nur mit StarDiagnose auslesen u. bei Störungen einen Reset durchführen . Darüber hinaus kommt u. o. kann Keiner !
Mercedes-Stuttgart kontaktierte ich einmal telefn., aber an die richtigen Fachleute kam ich nicht einfach heran .

Es muß ja möglich sein, denn die Motorsportleute verändern ebenfalls CAN-Programme, um z.B. Schaltstufen-Übergänge an ihren Fahrzeugen zu optimieren .
Ich werde aber mal noch ausführlich ans Werk schreiben . Viele Versuche und Zeit kann dann doch noch ans Ziel führen, wenn mir nicht vorher in den Foren ein Spezialist begegnen sollte .
Es geht mir nur um die älteren Motoren OM606 130 kW und OM648 als Alternative . Ich bin also folglich kein Werksspion, der neueste Technik kopieren o. manipulieren will !

Grüße aus Hennef : TOMMI
 
Hallo Corsa,

das rückwärts rechnende Modell hat einen fest vorgegebenen Geschwindigkeitsverlauf und berechnet auf dieser Basis das Moment was gewirkt haben muss damit mit dem simulierten Fahrzeug dieser Geschwindigkeitsverlauf gefahren werden konnte. Das heißt, du musst immer drauf achten, dass die Momentenanforderung von deinem Motor überhaupt gestellt werden kann. Du rechnest also M = dw/dt * J. Beim dynamischen Modell hingegen ergibt sich die Geschindigkeit bzw die Drehzahl deines Motors aufgrund deiner Momentenvorgabe. Also dw/dt = M/J. Das heißt beim dynamischen Modell musst du dann wirklich einen Leerlaufregler und ein Maximaldrehzahlbegrenzung programmieren sonst bleibt dein Motor stehen oder dreht bei voller Momentenforderung bis sonstwohin.

Die rückwärts rechnenden Modell nimmt man meist für Verbrauchberechnung oder grobe Abgasberechnung wo ein Zyklus wie der NEFZ abgefahren wird. Da weiß man dann schon, dass die Fahrzeug genügend Leistung haben diesen popeligen NEFZ abzufahren. Wenn es aber darum geht Aussagen zu generieren, die in Richtung Fahrdynamik, Beschleunigungsverhalten oder Regelsysteme (ABS, ESP, Schaltvorgänge in Automatgetrieben, Schlupf Rad/Straße) im Triebstrang gehen kommst du um das dynamische Modell nicht umhin.

Grüße Sebastian
 
Dann ist das dynamische Modell, das welches ich möchte, ja. Allerdings ist mit nicht klar, wieso ich da eine Maximaldrehzahlbegrenzung einbauen muss. Schließlich sinkt das Drehmoment des Motors ja in den hohen Drehzahlbereichen - so sollte sich ja dann der Punkt einstellen, an dem die Widerstände (Luft-, Rollwiderstand, etc) so groß werden, dass kein Drehmoment mehr zur Beschleunigung zu Verfügung steht.

Nachdem also feststeht, dass ich mit dem dynamischen Modell rechnen will, bleibt die Frage, wie ich das Drehmoment, das der Motor an den Drehmomentwandler liefert berechne. Ich möchte also zunächst den Motor im Leerlauf simulieren.
Meine Idee, die ich schon genannt habe, war, dass ich meiner Idee die Drehmomentkurve zu Grunde lege, und dann Faktoren wie Verluste im Motor, etc.. mit einrechne.
Du (Sebastian) hast in deinem ersten Post einen anderen Weg beschrieben, den ich bisher noch nicht ganz nachvollziehen kann. In wie weit könnte man denn die beiden Möglichkeiten mit Hinsicht auf Genauigkeit der Ergebnisse und Arbeitsaufwand vergleichen? Berücksichtigt muss auch noch werden, dass ich die dafür benötigten Parameter auch tatsächlich (vom Hersteller) bekommen muss...

Grüße
 
Hab dir das Dokument geschickt.
Über Sinn und Unsinn lässt eines 'Hpbbys' sich natürlich streiten. Ob mein Hobby mehr Sinn macht? Ich baue mir z.B. einen schönen großen Whirlpool mit Wasserfall und allem drum und dran. Da kann ich mich hinterher reinsetzen und mich freuen. :oh_yeah:
Für mich macht das mehr Sinn...

Du sagst halt deinem Computer, du drückst das Gaspedal 75% durch und dein Computer sagt dir nach welcher Zeit du wie schnell bist oder wie? Ich stell mir das jetzt nicht so prickelnd vor.
Wenn du vielleicht einen Fahrsimulator bauen würdest, könnte ich dem schon eher einen Nutzen abgewinnen.

Wünsche dennoch viel Spaß!

Gruß,
Stephan
 
Hi,

den Drehzahlbegrenzer brauchst du, weil dein Motor im dem zulässigen Drehzahlbereich im Normalfall immer wesentlich mehr Moment erzeugen kann als er selbst an Reibung hat. Das heißt, wenn du einen Motor modellierst ohne Getriebe und Fahrzeug und volles Moment forderst wird der garantiert in ungeahnt schädlich Drehzahlbereiche vordringen. Das ist zwar deinen Modell egal, weil bei Bits und Bytes kein Schmierfilm reißt, aber es ist nicht realistisch. Ebenso brauchst du einen Leerlaufregler... denn wer stellt sonst das erforderliche Moment an den Motor, wenn du kein Gas gibst er aber bei Leerlaufdrehzahl ein Verlustmoment hat was ihn bremst?

Wenn du nicht gerade vor hast ein Rennspiel draus zu basteln... und dann also tolle Grafik bräuchtest nimm nicht Delphi. Da musst du echt die Basics lernen. Das ist zwar nicht dumm aber es gibt effektivere Wege nach Rom. Kein Mensch macht heute mehr Simulationen mit Quelltext. Am Ende musst du noch den Solver selbst programmieren... *thanks*. Probiere Dymola aus: Dymola demo version --> schreib in kurzen Worten rein, was du tun willst, dass du Student bist und gern Dymola kennen lernen möchtest. Ich denke mal das solltest du dann problemlos bekommen. Oder schau dich bei Bekannten/Kumpels um, ob einer Matlab Simulink hat. Damit lernst dann auch was für`s Leben, wenn du später nicht gerade Geisteswissenschaftler werden willst ;).

Wenn du es dennpch mit Delphi probieren willst, dann programmier erstmal eine Funktion die integriert. Und zwar das Ergebnis der Berechnung (Wunschmoment vom Motor - Verlustmoment durch Reibung)/(Trägheit vom Motor). Da bekommst du Drehzahl in rad/s raus. Das ganze mal 60/(2*pi) und es sind Umdr/min. Das Verlustmoment ist abhängig von der Drehzahl das Vorzeichen von der Drehrichtung... z.B. bei -6000rpm 50Nm; bei 0rpm 0Nm bei 6000rpm -50Nm. Dazwischen linear approximieren. Negative Drehzahlen sind hier zu beachten, damit dein Motor ohne Sollmoment immer schon bei 0rpm rauskommt. Wenn du das Konstrukt hast kannst der Gleichung ein Wunschmoment senden und die Drehzahl steigt an. Dieses Wunschmoment solltest du über einen PI Regler berechnen der auf eine Leerlaufdrehzahl regelt. Und ab hier ließen sich tausende Seiten Funktionsbeschreibung einfügen. Glaub mir, das macht textbasiert programmiert weder Spaß noch Sinn.

Ich mach sowas beruflich so bissl nebenher. In den letzten beiden Jahren hat sich herauskristallisiert, dass das ganze Thema Triebstrangmodellierung prädestiniert ist für Dymola/Modelica. Die Erkenntnis ist überigens "Industrieweit"... und Hochschulen wussten das eh schon lange. Modelica war bisher halt eher so ein "Hackerfreaktool" für Quelltextfetischisten und wurde dank Dymola mit schöner Oberfläche ingenieurstauglich gemacht.

Grüße Sebastian
 
@popey24: Dankesehr, schau ich mir an. Letzten Endes sollte ja ein Fahrsimulator dabei rauskommen - aber mit irgendwas muss mal halt anfangen - ich kann schlecht alles auf einmal machen. Du wirst mir also sicherlich recht geben, dass es es nahe liegt mit dem Motor zu beginnen, oder?

@Sebastian: Wie machen das denn heutige Motoren - überwacht da zB die Motorensteuerung, dass der Motor nicht überdrehen kann oder würden die ebenfalls überdrehen? Je nach dem wäre dann eine Begrenzung tatsächlich sinnvoll, oder aber ich definiere eine Maximaldrehzahl, ab der eben der Defekt des Motor simuliert wird...
Dass ich Standgas implementieren muss war mir schon klar.

Eine tolle 3D-Grafik wird es wahrscheinlich nicht geben (auch wenn ich mich in dieser Richtung ebenfalls ein wenig auskenne), allerdings habe ich oben ja schon gesagt, dass im Endstadium dann die Bewegungen einer Karosserie in 3D von den an den Rädern wirkenden Kräften abgeleitet werden soll. Das ganze soll in Echtzeit ablaufen und der Benutzer (ich^^) Gas geben, Lenken, Bremsen, ... können. Prinzipell möchte ich also praktisch ein Rennspiel programmieren, nur eben ohne Umgebung, Gegner und Rennen.^^
Ob das ganze Sinn und Spass macht ist vlt ein wenig Ansichtssache - dass die resultierenden Ergebnisse für die Industrie nicht zu gebrauchen sein werden ist gar keine Frage...

Was mich an deiner Erklärung irritiert ist, dass offensichtlich ein Wunschoment vorgegeben wird - ich möchte jedoch im übertragenen Sinn die Gaspedalstellung vorgeben?!

Grüße
 
Thema Wunschmoment:
Nimm die Schleppkennlinie über der Drehzahl und die Volllastkennlinie über der Drehzahl. Dein Fahrpedalwert geht von 0..1. Du kannst das Wunschmoment im ersten Schritt erstmal so berechnen, dass du das Deltamoment zwischen Schleppkennlinie und Volllastkennlinie über den Fahrpedalwert zum Wunschmoment skalierst. Also bei 0,5=Fahrpedalwert und 200Nm Maximalmoment und -50Nm Minimalmoment ist das Wunschmoment = -50Nm + (200Nm + |-50Nm|)*0,5. Dann machst du eine max-Auswahl vom Leerlaufreglerwunschmoment und dem Fahrpedalwunschmoment und das ist dann das Wunschmoment an den Motor.

Heute wird eigentlich alles in der Motorsteuerung überwacht. Da können u.a. gangabhängig, Maximaldrehzahlen festgelegt werden. Nähert man sich dieser wird sanft Moment weggenommen. Wenn man das Saugrohr nicht schnell genug evakuiert bekommt (also Druckabbau durch Drosselklappe zu) und die Maxdrehzahl überschreitet wird die Einspritung abgestellt... ist ein tolles Feeling bei einer Hochschaltung beim Automatgetriebe in die nmax Begrenzung zu laufen. Da wird einmal kurz abgenickt :D.

Vielleicht solltest du einfach mal nach einem guten Buch schauen. Irgendwas zum Thema Fahrzeugsimulation. Da muss der Motor noch nichmal im Vordergrund stehen. Z.b. Dynamik der Kraftfahrzeuge - Google Buchsuche. Sorry, dass ich dich da jetzt mit diesem Wälzer erschlage... aber zu dem Thema könnte man seitenweise schreiben und erklären, nur fehlen mir dazu einfach die Zeit und Lust nach 10h Arbeit. Vielleicht solltest du aber mal nicht gleicht mit dem Motor anfangen sondern lieber erstmal mit einer virtuellen Masse auf die du Kräft einwirken lässt und die sich darum beginnt zu bewegen... getreu der Gleichung F=m*a = m*dv/dt. Auch hier wieder nach a umstellen und F/m integrieren um auf die sich ergebende Geschwindigkeit in m/s zu kommen. Aber bitte nicht analytisch sondern numerisch integrieren. Sonst wird´s schwierig, weil F von vielen Dingen Faktoren abhängen kann. Aber anhand von F=m*a kann man viel verstehen. In diesem Sinne :)

Grüße Sebastian

Grüße Sebastian
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Motor + Antriebsstrang simulieren
Zurück
Oben