Motor:
Der 220CDI ist nur noch eine Qual! Ich fahre nicht sonderlich sparsam und werde auch mit dem tollsten Diesel auf dem Markt nicht die Verbräuche von Striezel erreichen, wenn aber ein ähnlich (tendenziell noch drastischer) gefahrener E280CDI gleich viel braucht, gibt das zu denken...
Spez. Brummen oder Vibrationen bei bestimmten Drehzahlen ist ein Fehler, der behoben/gemindert werden kann - hatte ich erwähnt.
Aber auch sonst hat er keine Laufkultur! IMMER rasselt der Motor im Hintergrund! Klassik-Radio? Kann man vergessen! Ein gut laufender Vierzylinderbenziner-Kleinwagen läuft ruhiger! Zudem ist die Automatik schlecht an den Motor angepasst, so schlecht schaltete noch nie ein MB-Fünfgangautomat, bei dem Versuch in einem absurd dünnem Drehzahlband den - ich gebe es zu - vergnüglichen "Drehmomenbumms" zu erhalten.
Mein erster CDI war ein 99er S202 mit 102PS! Dieser hatte mehr Fahrkomfort!
Ja, und ich weiß defintiv, dass die Delphi-Injektoren im Vergleich den Top-Produkten von Bosch unterlegen sind - mehr kann ich leider nicht sagen.
Qualität:
Es muss der unbedingte Wille zu Qualität vorhanden sein, auch einmal schwierigere Prozesse in der Fertigung einzuführen (verschlechtert Prozessqualitäts-Statistiken), auch einmal teurere Zulieferer nehmen, auch mal Dinge selbst machen, die jeder gleich und fremd fertigen lässt...
Ein ganz großes Dilemma ist Billig-Fertigung. Eine Dekade Entwicklung in soziale (Absicherung, Gehalt, Organisation) und Fach- (Ausbildungen etc.) Kompetenzen haben aus dem Arbeiter-Sklaventum eine Masse (welche schließlich den Konsum deckelt) von Fachleuten gemacht mit Macht und Wissen - die Basis jeder hochentwickelten Industrienation.
Wertlos - back to the roots!
Sog. internationale Fertigungsverbände transferieren das Know-How der Facharbeit an Billigarbeiter, welche dann die Massenarbeit tätigen ohne jemals den Lohn ihrer Arbeit zu erhalten, das Qualitätsgewissen wird mit ebensolchem Qualitätsmanagement beruhigt (wieso Qualitätsprobleme? Wir sind doch ISO-zertifiziert, auch in China!). Das ist nicht Zukunft, das ist Vergangenheit ("Manufakturen" des 20. Jh im Beginn der Industrialisierung, Sklaven etc.).
Wer glaubt, der Fertigungsstandort spiele keine Rolle, der irrt gewaltig. Insbesondere in der ganzheitlichen, langfristigen Betrachtung ist Qualität und Innovation nur im "Hochlohn"-Prinzip möglich!
Den Arbeitern den Lohn verweigern, den sie im ureigentlichen Wortsinne verdienen/erwirtschaften und damit auch den Konsum der Produkte - das hat mit Kapitalismus, Globalisierung, BWL, Wettbewerbsfähigkeit oder Ökonomie nix zu tun - das ist langristig schlichtweg Irrsinn!!!
So sägt man am Ast, auf dem man sitzt...
Wir fangen gleich mal damit an: Wer einen Mercedes CLC kauft, sägt schon brav...
Sicherheit:
Die Crashsicherheit gemäß Norm ist auf hohem Niveau, selbst ein Renault schneidet nach Norm gut ab. Die Frage ist doch:
Was ist außerhalb der Norm? Abweichende Körpermaße (Qualität Auslegung/Programmierung Rückhaltesysteme), Crashposition (Strukturfestigkeit z.B. Dach) und Aufprallgeschwindigkeit (umso labiler die Fahrgastzelle, destso leichter und billiger ist sie auch zu bauen - doch damit nicht genug: ist sie gerade einmal stark genug, um bei den exakt definierten Aufprallkräften (weltweit sehr ähnliche Grenzwerte) standzuhalten, VERBESSERT sich sogar das Norm-Ergebnis, da quasi mehr Knautschzone vorhanden ist - doch was ist bei einer Kollision mit einem LKW? 30km/h mehr (~ doppelte Kräfte!!!) - dort erwarte ich von Mercedes und Volvo eine aus Eigenantrieb entstandenes "Over-Engineering"! Natürlich lassen sich die Türen leicht öffnen, ich habe einmal bei einem 168er nach alter NCAP-Norm (9km/h weniger, dafür feste Barriere) gecrasht die Fahrertür betätigt, völlig problemlos zu öffnen UND zu schließen!
Aber was ist nun bei den Schlössern bei noch höheren Geschwindigkeiten?
Davon abgesehen hat sich gerade im Karosseriebereich viel getan, beim 204er geht man inzwischen bis 4mm Materialstärke, vorher nur bis 3,5mm - ganz abgesehen von der Festgikeit der verwendeten Stähle.
Und so schließt sich der Kreis und ich verbleibe auch nach Jahren bei meiner Argumentation:
Mercedes macht Mist, eine ganze Menge sogar - leider/zum Glück bisher aber weniger als die Konkurrenz. Wer aufgrund von "Qualitätsproblemen" nun einen Corolla Verso fährt (gabaut in Türkei/Polen - weil Toyota seine Arbeiter so lieb hat), der hat zwar das eine Problem erkannt, dabei jedoch die Augen vor der Gesamtsituation verschlossen (ja, ich habe diese Kiste inzwischen schon gefahren - furchtbar).
Ähnlich verhält es sich beim Vergleich von alten MBs und neuen MBs - verdammt, 123er, 201er, 140er - alles wahnsinnig gebaute Automobile und ja, ich denke dies würde gerade WEGEN der Globalisierung auch heute funktionieren. Aber der technische Fortschritt und das steigende Alter rückt auch die Qualität in ein anderes Licht - wenn ich mir mehr Sicherheit, Fahrkomfort und weniger Geklapper von einem 20 Jahre altem 124er erwarte als von einem 211er, dann bin ich auch auf dem Holzweg, obwohl etwaige Qualitätsdiskussionen durchaus berechtigt sind.