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Katharina

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Fahrzeug
Diese Geschichte beginnt wie ein Märchen. Sie wird oft erzählt, so daß wohl etwas Wahrheit an ihr sein dürfte:

Ferruccio Lamborghini war ein erfolgreicher Traktorenfabrikant aus Sant’Agata Bolognese. Zudem war er Stammkunde bei Enzo Ferrari, ärgerte sich aber über die technischen Unzulänglichkeiten der Ferrari Fahrzeuge, besonders der ständigen Kupplungsdefekte.
In einem Streit, einer Reklamation folgend soll nun Enzo zu Lamborghini gesagt haben:

Du kannst Traktoren bauen und fahren, einen Ferrari wirst Du jedoch nie richtig behandeln können.

[b}1963[/b] stellte Ferruccio Lamborghini in Turin auf dem Automobilsalon sein erstes Fahrzeug vor. 1964 folgte die Serienversion 350 GT.

Dieses Fahrzeug wurde von einem 3 ½ Liter V 12 angetrieben, welcher 280 PS/6.500 U/min leistete. Das Drehmoment betrug 315 Nm/4.700 U/min. Dieser 1.200 kg schwere Wagen war 260 km/h schnell.

Er war noch nicht der angekündigte Fehdehandschuh an Ferrari, jedoch war der 350 GT schneller als der Ferrari 330 GT.

Es sollten jedoch noch andere Modelle folgen:
http://membres.lycos.fr/RolfN/ZA9DEO7AORLA12244_MO.jpg

ein schönes Weihnachtsfest wünscht

Katharina
http://mitglied.lycos.de/Khamsin_Tipo_120/K24122003.JPG
 
Hoi,

als auf der Motorshow in Turin 1966 Ferruccio Lamborghini den Miura L 400 TP vorstellte, ist er ein Fehdehandschuh für die Konkurrenz von Ferrari und Maserati.

Der in 475 Stück von März 1966 bis Dezember 1970 gefertigte Miura L 400 TP stellte den ersten ernst zunehmenden Mittelmotor-Sportwagen dar, welcher den Klassikern von Ferrari und Maserati gefährlich werden konnte.

Ferruccio Lamborghini hatte Personen wie Giotto Bizzarrini, den Entwickler des Ferrari GTO und Nuccio Bertone angestellt um „den“ ultimativen Sportwagen zu bauen.

Das Fahrzeug lehnte sich an den Bizzarrini P 538 an, einen Rennsportwagen welcher von einem getunten 4 Liter Lamborghini Motor – wenn auch Erfolglos – angetrieben wurde.

Für das Chassis wurde eine sehr leichte Konstruktion aus 0.8 mm dicken gefalzten Stahlblechen gewählt, welches nur 75 kg wiegt. An diesen Rahmen wurden die Achsaufhängungen mit Schraubenfedern in Rennwagen ähnlichem Stil befestigt wurden. Die Bremsanlage bestand aus vier Girling Bremsen.

Als Antrieb diente ein um 5 mm kurzhubig ausgelegter Motor auf Basis des Triebwerkes des „350 GT“, welcher quer direkt hinter den beiden Sitzen montiert wurde uns seine Kraft auf ein Lamborghini selbstgebautes Fünfgang-Getriebe übertrug.
Nuccio Bertone baute eine Stahlblechkarosserie über diesem Rahmen, welche mit ihren Klappscheinwerfern sehr avantgardistisch wirkte.

Bei seiner Vorstellung wurde der Miura P 400 sehr euphorisch angekündigt: Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h; der 4 Liter Motor sollte 350 PS @ 7.000 U/min und Drehmoment von 385 Nm @ 5.000 U/min abgeben, Dieses Modell wog 980 kg.

In einem zeitgenössischen Test 1967 erreichte ein Miura diese Werte nicht ganz – obwohl der Wagen mit seinen 269.4 km/h schneller als die Wettbewerber war.
Aus dem Stand beschleunigte der Miura P 400 in 5.5 Sekunden auf 100 km/h.

Somit war der Miura P 400 mit seinem Mittelmotor und seinem Design der Vorreiter einer neuen Fahrzeug Generation, dennoch hatte er seine Schwächen, welche in den nachfolgenden Modellen bereinigt werden sollten.
 
Miura P 400 S

Hoi,

ab November 1968 produzierte Lamborghini parallel zum Miura P 400 bis Dezember 1971 den Miura P 400 S in 140 Stücken, welcher einige Verbesserungen aufwies. Der Rahmen wurde aus dickerem Stahlblech gefalzt, da die P 400 die Eigenschaft hatten, sich in unebenen Kurven zu verwinden. Dadurch wuchs das Fahrzeuggewicht auf 1050 kg.
Jedoch konnte die Motorleistung durch Überarbeitung der Ansaug- und Abgas-Kanäle in den Zylinderköpfen um 20 PS auf 370 PS @ 7.700 U/min gesteigert werden, das Drehmoment stieg ebenfalls um 10 Nm auf nun 395 Nm, bei einer um 500 U/min höheren Drehzahl von nun 5.500 U/min.
In den Fahrleistungen korrigierte Lamborghini dieselben auf 280 km/h, welche in einem Test der l’Equipe 1971 der Testwagen mit 273 km/h auch fast erreichte. Jedoch bescheunigte dieses Fahrzeug in 6 Sekunden auf 100 km/h, durcheilte die stehende ¼ Meile in 14.3 Sekunden und erreichte die 1000 Meter nach 25.5 Sekunden, mehr als genug die beiden anderen Testkandidaten DeTomaso Pantera {241.6 km/h} und Mercedes SL 350 {217 km/h} weit hinter sich zu lassen. Die beiden anderen noch getesteten Fahrzeuge veränderten das Bild völlig: Der Ghibli benötigte zwar 0.9 Sekunden länger auf 100 km/h, blieb auf die ¼ Meile und 1000 Meter {0.5 Sekunden} hinter dem Miura P 400 S, hatte bei 1000 Metern jedoch 137.9 km/h erreicht, bis 160 km/h hatte der Ghibli den Miura P 400 S eingeholt, um ihn dann deutlich hinter sich zu lassen. Bis 240 km/h zog der Ghibli sogar dem fünften Testkandidaten davon und lag mit einer Endgeschwindigkeit von 274 km/h vor dem Miura P 400 S.
Der fünfte Testkandidat lies den Miura P 400 S jedoch deutlich stehen. 0.4 Sekunden schneller auf 100 km/h; ¼ Meile in 13.8 Sekunden und 24.3 Sekunden auf 1000 Meter. Zudem war er mit 278 km/h der schnellste. Lediglich im Fahrzeugaufbau war dieses Modell herkömmlich ausgelegt: Der Ferrari 365 GTB/4 – der nach dem legendären Sieg des „P 4“ „Daytona“ genannt wurde.
Diese Unterlegenheit gegen ein Fahrzeug aus Maranello lies die Ingenieure in Sant’Agata nicht ruhen:
 
Lamborghini Espada 400 GT S 2 Coupé

Lamborghini Espada 400 GT S 2

http://mitglied.lycos.de/Khamsin_Tipo_120/8886_40936.jpg

Als der Espada 400 GT S 2 {L 403} im November 1969 vorgestellt wurde, war er der fünfte von Lamborghini gefertigte viersitzige GT. Bei Produktionsbeginn löste er seinen Vorgänger Espada ab, wurde jedoch parallel zum Islero 400 GTS gefertigt. Als die Produktion im November 1972, waren 575 Fahrzeuge dieses Typs gefertigt worden. Bis Heute wurde kein anderes Lamborghini Modell in solchen Stückzahlen gebaut. Das Fahrzeug basiert wie schon sein Vorgänger Espada auf dem 400 GT Chassis, welches im Gegensatz zu den Zeitgleich gebauten Ferrari {365 GT 2 + 2 und 365 GTC/4}; Maserati {Indy 4200 und 4700/Mexico 4200 und 4700} und etwa dem viersitzigen Aston Martin DBS und DBS V 8 Coupés extrem sportlich ausgelegt ist, was auch von dem verwendeten 4 Liter Motor des Miura unterstrichen wird. Dem Espada 400 GT S 2 folgte der Espada 400 GT S 3 und Espada 400 GTE, wobei von letztgenanntem bereits im laufe des Jahres 1972 einige gefertigt wurden.
Seit März 1970 wurde das Modell parallel zum ebenfalls viersitzigem Jarama 400 GT gebaut, welcher seinerseits im März 1972 durch den Jarama 400 GTS ersetzt wurde.

Espada 400 GT S 2

http://mitglied.lycos.de/Khamsin_Tipo_120/40936_SL.jpg

Angetrieben von einem V 12-60° 3.929 cm³ großen Motor, welcher 350 PS/7.500 U/min {400 Nm/5.500 U/min} leistete, war der 1.465 kg schwere Espada 400 GT S 2 mit seinen angegeben 260 km/h Höchstgeschwindigkeit selbst für reine Sportwagen seiner Zeit ein ernst zunehmendes Fahrzeug.

schöne Weihnachtsfeiertage wünscht

Katharina
http://mitglied.lycos.de/Khamsin_Tipo_120/K25122003k.jpg
 
Miura P 400 SV

Miura P 400 SV
Als letzte Serie des Miura wurden 150 Stück von März 1971 bis Dezember 1972 der Version SV gebaut.
http://membres.lycos.fr/RolfN/4918_30635_VR.jpg
Miura P 400 SV

Der Miura P 400 SV war eine überarbeitete Version des Miura P 400 S. Der Motor war überarbeitet worden und leistete durch eine auf 10.7:1 erhöhte Verdichtung und geändertes Abgassystem 385 PS @ 7.850 U/min, das maximale Drehmoment lag bei 407 Nm @ 5.750 U/min.
Lamborghini nannte als Geschwindigkeit 285 km/h.

Da bei dieser Ausführung des Miura waren die Schwachstellen der Vorgängermodelle beseitigt worden. Der Rahmen war verstärkt, das sich die Karosserie in Kurven nicht mehr verwinden konnte, durch ständige Getriebedefekte wurde ein stärker ausgelegtes Getriebe mit vom Motor getrennter Schmierung verbaut, allerdings stieg das Fahrzeuggewicht auf 1.305 kg.
Wurden die ersten Serien etwa schnell in Linkskurven gefahren, spritzte das Motoröl aus der rechten Kurbelgehäuseentlüftung, bei schnellen Rechtskurven kam es zu Schwierigkeiten mit der Ölversorgung. Diese Schwachstellen waren bei dem Miura P 400 SV beseitigt.

Tests des Miura P 400 SV gab es nicht - schon 1971 hatte Ferrari den 365 GT 4 BB vorgestellt, den ersten Mittelmotorsportwagen, Maserati hatte den Ghibli America vorgestellt und als Antwort auf den Miura in Genf 1971 den Bora vorgestellt...........



Der Miura P 400 SV war zugleich die Basis des Jota. Der Jota war die Leichtbau-Rennversion, deren Motor auf 430 PS getunt war. Das Fahrzeuggewicht war reduziert. Jedoch wurde der Jota ein Einzelstück – einige SV Besitzer ließen ihre Miura SV auf das technische Level des Jota umrüsten.
Doch schon im März 1971 wurde auf dem Automobil Salon in Genf der Nachfolger des Miura vorgestellt:
Countach
 
Lamborghini Islero 400 GTS

http://mitglied.lycos.de/marcneu/6634_50212.jpg
Lamborghini Islero 400 GTS

Allerseits Frohe Weihnachten!

Um etwas von den Unklarheiten die Namen im Lamborghini Thread zu klären, dies ist ein Islero GTS!
 
Hallo,

beginnen möchte ich mit dem ersten „Anniversary“, welchen ich im Rhein-Main-Gebiet ca. 25 Kilometer bis Gut Neuhof und zurück gefahren habe, wobei der Wagen erst 200 Kilometer gefahren hat und der Besitzer unbedingt die „Leistung“ demonstrieren wollte.

Der Einstieg erfolgt über einen sehr breiten, kantigen Seitenschweller, woraufhin man in den Sitz „gleitet“, dabei jedoch eine „liegende“ Haltung einnimmt welche die Füße wegen der Radkästen leicht nach rechts verschiebt. Nachdem man nun die Tür heruntergezogen hat blickt man in den Rückspiegel – und .... sieht nichts :D. Durch das kleine Heckfenster fällt der Blick auf den Heckflügel und die beiden „Kästen“ auf der Motorhaube. Auch der Blick in die beiden Außenspiegel, welche recht klein ausgefallen sind, bietet keinen Überblick über die Abmessungen des Fahrzeuges. Auch nach vorne sind über die abfallende Front die Enden des Fahrzeuges nicht gut zu erkennen.

Kernstück des „Anniversary“ ist der 5.2 Liter V 12 48 Ventiler mit 426 PS/ 461 Nm, dessen Gemischaufbereitung über eine Bosch K-Jetronic erfolgt. Dank dieser Motorsteuerung besitzt der Motor eine saubere Gasannahme bei allen Drehzahlen und einen stabilen Leerlauf. .
Nach drehen des Zündschlüssels „meldet“ sich der Motor sofort mit einem tief dröhnen. Das Kupplungspedal ist schwergängig, jedoch läßt sich der Gang präzise mit einigen kraftaufwand einlegen. Die Kupplung läßt sich gut „dosieren“, der Wagen läuft sauber bis 3.000 U/min. Beeindruckend fand ich {damals}, wie der Wagen mit im zweiten Gang durch eine Autobahneinfahrt „ziehen“ läßt und dann bis 130 km/h, 195 km/h und weit über 220 km/h beschleunigt.
Das Fahrverhalten erinnert hierbei an ein GoKart, die Federung ist als hart, sehr hart, zu bezeichnen.
-
Die Gelegenheit einen „anderen“ „LP 5000 S QV Anniversary“ über den „Hürzel“ zu bewegen fand ich jedoch eindrucksvoller. Der eingefahrene Wagen in betriebswarmen Zustand läßt sich in allen Drehzahlbereichen gut fahren, geht im ersten Gang gut bis 100 km/h, wobei er eine erstaunliche Traktion hat {der LP 5000 S QV hat ein SSD}. In den tlw. engen Kurven liegt das Fahrzeug GoKart mäßig, die Geräuschkulisse an den Talwänden ist überwältigend, unter Schub „knallt“ der Motor.......
Problematisch ist lediglich die breite des Fahrzeuges sowie die beschränkte sicht.....

Morgen folgt mein „Lieblings-Countach“ :D:D:D
 
*augenzwinker*

...und ich dachte, ich sei hier in einem Mercedes-Forum?!? :D :D :D

(´mal im Ernst: Eure Beiträge sind wirklich sehr interessant!)

Bye, E
 
elkbra schrieb:
...und ich dachte, ich sei hier in einem Mercedes-Forum?!? :D :D :D

(´mal im Ernst: Eure Beiträge sind wirklich sehr interessant!)

Bye, E
Auf Grund dieser und vieler anderer Qualitativ hochwertiger Beiträge, mag ich dieses Forum!

Hier lernt man als interesserter Mensch noch was. Da hier viele User die schwer zu findende Gabe haben, auch mal über den Tellerrand zu schauen.

Daher begeistert mich dieses Forum tag für tag!


Die Beiträge über Lamborghini sind sehr interessant zu lesen und wecken in mir den Wunsch nach mehr. Also wenn es hier noch den ein oder anderen, weiteren Beitrag drüber geben würde, wäre das nicht schlecht.
 
Hallo Elkbra,

Danke für das Lob ;).

@ Emanuel,

es wird im laufe der Zeit noch einiges zu dem Thema folgen. I.e kommen noch einige „Testfahrtberichte“ als auch Investmenttyps.
 
Ignition Order - 1 - 7 - 4 - 10..... we have a lift off

Hallo Katharina, Otfried und Rolf,

vor langer langer Zeit als ich noch nicht erwachsen war durfte ich diesen:

http://www.qv500.com/Lamborghini%20Countach%20P5%202.jpg

diesen Wagen erleben, pilotiert von Walter Wolf, er war auf den Weg nach Monza.

Gruss Christian
 
Hoi Christian,

schönes Bild des zweiten für Walter Wolf gebauten LP 500 S.
Im Gegensatz zu den normalen Countach war der Heckflügel elektrisch verstellbar. Das gezeigte Fahrzeug befindet sich Heute im Besitz einen sammlers in Bern ;).
 
Countach LP 400

Einleitung:
Wir befinden uns in einer Zeit, in welcher alles mechanisch übertragen wird. Bei Betätigung des Gaspedals werden die Drosselklappen der Vergaser direkt betätigt, über eine Kupplung ist Motor, Getriebe, Differential direkt mit den Hinterräder verbunden. An den Rädern befinden sich keine Sensoren, welche Drehzahlunterschiede an Steuergeräte melden..............
Der Motor ist auf „Leistung“ gebaut, scharfe Wellen, große Ventildurchmesser, kurze Ansaugweg mit optimalen Abgassystemen. Leider ist damit der „Leerlauf“ als auch die Gasannahme bei niederigen Drehzahlen „nicht ganz“ optimal.

Von unseren „AMG’s“ kennen wir diese Probleme nicht :D

http://membres.lycos.fr/RolfN/1120044_I.jpg

Mein Lieblings- Countach,

eigentlich erinnert er noch nicht ganz an die „Flügelbewährten“, mit Breitreifen versehen „Countach“, wie wir sie mit dem Namen „Countach“ in Verbindung bringen. Ohne Heckflügel, Anbauteile und Radkastenverbreiterungen wirkt der „Countach“ anders............

Der Motor ist der bekannte 3.929 cm³ V 12-60° des Miura {S/SV}, hier längs eingebaut und mit sechs 45 mm Weber-Doppelhorizontalvergasern ausgestattet. Im Innenraum wirkt der Wagen noch nach „Eigenbau“ – Instrumente und Schalter stammen aus dem Fiat/Alfa Teileregal, die Verarbeitung läßt zu Wünschen übrig.

Die Übersichtlichkeit des Fahrzeuges ist durch den Mittelspiegel deutlich besser, da weder „Heckflügel“ noch „Lufteinlässe“ die Sicht nach hinten „behindern“, der rechte Außenspiegel fehlt bei diesen frühen Countach, dafür fängt der linke ab 80-90 km/h an so stark zu vibrieren, das er keine Sicht nach hinten bietet.

Was mich an diesen „Klassikern“ begeistert ist, das hier Autos gebaut wurden, ohne diese vorher 100% „durchzuplanen“. Unter die „windschnittige“ Karosserie paßten die bisher verbauten GR 70 VR 15 nicht – es wurden deswegen 14“ Reifen verbaut. Mit der verbauten Bremsanlage läßt man heute nicht einmal einen W 169.031 „A 150“ auf die Straße. Zudem wirken die 205/70 VR 14 Reifen „winzig“.

Der Motor springt nach kurzem Drehen des Anlassers an und läuft nach einigen Minuten im Leerlauf ruhig – dabei klingt er sehr aggressiv – von Lärmschutzvorschriften „ungebremst“ über seine Fächerkrümmer direkt in die Endrohre, wobei jeweils 3 Zylinder einer Zylinderreihe in ein eigenes Endrohr münden. Bei ca. 1.000 U/min hat der V 12 einen relativ stabilen Leerlauf. Ab ca. 3.000 U/min nimmt der Motor gut ¾ Gas an, ab 5.000 U/min Vollgas, fährt man jedoch längere Zeit mit 80 – 100 km/h im vierten oder fünften Gang, „verölen“ die Kerzen.

Beim befahren der zumeist ruhigen Nebenstraßen bis zur Mörsburg, Töss, Turbental, teilweise auf Betonplattenstrecken zeigt sich jedoch ein Problem des ersten Countach. Der Rohrrahmen ist recht schwach ausgelegt, um Gewicht zu sparen, der LP 400 ist gut 240 kg leichter als der Miura SV. Die sehr straffe Federung verhilft der Karosserie bei jeder Bodenunebenheit zu einem „Eigenleben“.

Higlight dieser Countach ist das fehlen einer Klimaanlage, wobei die Frontscheibe wie ein Gewächshaus wirkt. Zusammen mit dem schwergängigen Kupplungspedal und der bei niedrigen Geschwindigkeiten schwergängigen Lenkung ist garantiert, durchgeschwitzt am Ziel anzukommen.

Persönlich interessant finde ich, das der Wagen in engen Kurven recht schnell untersteuert – im Hinblick auf den Klassiker {Zustand 1 (-)} habe ich nicht versucht den Wagen durch Gasgeben in das übersteuern zu bringen. Bei der Gelegenheit aus ca. 110 km/h auf der Straße abbremsen zu müssen {(Woll)schweine on the Road :D} zeigt sich das Heck als sehr instabil. Beim Beschleunigen hingegen ist die Traktion mit den 215/70 VR 14 Hinterreifen relativ gut.
Was sich jedoch auf den Fahrten auf den tlw. sehr kurvigen Strecken zeigt ist eine thermische Anfälligkeit, d.h. Kühlmittel als auch Öltemperatur schwanken sehr stark.

Insgesamt kommt {zumindest bei mir} nicht der Wunsch auf, zu testen, ob der Wagen wirklich 315 km/h erreicht. Die Beschleunigung von 0-100 km/h in 5.4 Sekunden hingegen erscheint als realistisch, auch das Ansprechverhalten im zweiten Gang ist sehr gut.
 
Hallo,

die Gelegenheit den „LP 5000 S“ zu bewegen, bot/bietet sich mir wiederum {„nur“} auf Landstraßen – zwischen Moulins-Engilbert – Besancón – Le Creusot.

http://membres.lycos.fr/RolfN/ZA9C00500ELA12729-5.jpg

Der LP 5000 S ist das Fahrzeug, welches wir mit dem Namen „Countach“ in Verbindung bringen. Aufgesetzte Radkastenverbreiterungen, aufgesetzte Lufthutzen sowie ein Heckflügel prägen die Erscheinung des Wagens ebenso wie die 345/35 VR 15 Hinterreifen.

Der Innenraum und das „Platzangebot“ entsprechen demjenigen, welches ich schon in den Impressionen über den „LP 400“ und „Anniversary“ beschrieben habe. Im Innenraum wirkt die Verarbeitung jedoch schon „sauberer“ als im „LP 400“.

Hauptunterschied zu dem „LP 400“ & „LP 400 S“ ist der in diesem Modell verbaut V 12-60° 2 Ventiler, welcher jedoch keine 5 Liter Hubraum, wie man bei der Typenbezeichnung vermuten könnte, aufweist, sondern „nur“ 4.8 Liter. Er weicht im Aufbau von dem gegen erheblichen Aufpreis für den „LP 500 S“ angeboten 5 Liter Motor ab. Dieser 4.8 Liter V 12-60° Motor hat seinen Nennleistung und Nenndrehmoment bei deutlich niedrigeren Drehzahlen als die 4 Liter Triebwerke. Für die Gemischaufbereitung werden jedoch weiterhin 6 Weber-Doppelhorizontal-Fallstromvergasern verbaut. Allerdings ist der Motor alltagstauglicher als seine Vorgänger-Varianten mit geringerem Hubraum. Technisch betrachtet wurden sowohl die Bohrung vergrößert, als auch der Hub verlängert, bei unverändertem Luftdurchlass auf der „Einlaßseite“ erhält man somit einen besseren Drehmomentverlauf, welcher sich im alltäglichen Fahrbetrieb sehr positive bemerkbar macht.
Für mich zeigt dieser V 12-60° zum ersten mal das Drehmoment, welches den „Stier“ vom „Cavallino“ unterscheidet.

Nun die „Fahrimpressionen“: Im Gegensatz zu dem „LP 400“ erblickt man beim „LP 5000 S“ im mittleren Spiegel den Heckflügel als auch die Luftkästen über den Vergasern. Der Motor zeigt schon kurz nach dem Anlassen einen stabilen Leerlauf, der „dumpfer“ dröhnt als im „LP 400“. Die Lenkung ist im Stand noch schwergängiger, die Kupplung benötigt unverändert einen kräftigen „Tritt“. Noch dem einlegen des ersten Gangs rollt der Wagen jedoch schon ab 1.500 U/min gleichmäßig los, einer Drehzahl, ab welcher er Gas annimmt. Bei der Ausfahrt über ca. 470 Kilometer Landstraßen fuhr ich fast nur im zweiten und dritten Gang, welche auf einer Schaltebene liegen und sich „nach oben“ gut schalten lassen, bei schnellem zurückschalten ist jedoch Zwischengas angeraten. Sehr gut ist die Traktion - etwa beim überholen Landwirtschaftlicher Fahrzeuge genügt es, im ersten Gang auszuscheren und dann bei geradestehender Lenkung ½-¾ und ab ca 3.500 U/min Vollgas zu geben, der Heckflügel drückt das Heck mit zunehmender Geschwindigkeit förmlich auf die Straße und der Wagen beschleunigt im ersten Gang gut bis 100 km/h innerhalb weniger Sekunden. Im Gegensatz zu unseren AMG’s sollte jedoch nicht das Drehmoment genutzt werden, sondern besser die „Drehzahl“. Problematisch fand ich jedoch, das daß Fahrzeug LKW breite aufweist. Im Gegensatz zum LP 400 liegt das Heck beim abbremsen ruhig, allerdings hat auch diese fünfte Version des „Countach“ einen Federungskomfort wie ein GoKart.
Insgesamt wirkt der „LP 5000 S“ stabiler als der „LP 400“ – der Wagen ist auch gut 300 kg schwerer. Jedoch weist die Karosserie auf starken Bodenunebenheiten noch immer ein Eigenleben auf.

Wie es aussieht, kann ich im März einen „Anniversary“ über eine etwas längere Strecke zu bewegen.
 
Hallo Otfried,

nein ich war in der www.autostadt.de in Wolfsburg aber leider waren keine aktuellen Lambos zusehen nur die vier in dem Zeit-Haus.

Gruss Christian
 
Hoi Christian,

der 350 GT war der erste Lamborghini Straßenwagen. Auf diesem Modell bauen spätere Baureihen auf – zuerst wurde der Motor auf 4 Liter aufgebohrt und fand seinen Weg über den Miura in die ersten Countach Serie. Besonderheit ist das fehlen der Ventilschaftdichtungen, ein Grund für den Blaurauch unter Schub.
http://membres.lycos.fr/RolfN/0331_SL.jpg
Wenn es dich begeistert, mußt Du am 25./26. August zum Oberhallau Hill Climb kommen.
 
Hallo Rolf,

den 350GT kannte ich bis dato nicht, und finde er ist noch ein klassischer GT im üblichen Sinne auch ist der Innenraum sehr schön.
http://www.db-forum.de/galery/data/505/medium/DSC04689.JPG

Countach und Diablo sind dann DIE Lambos wie man sie kennt :D sind aber nicht wirklich schön, haben eben andere Reize :eek:

Gruss Christian
 
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