Nockenwelle abgerissen nach Zylinderkopfdichtungswechsel

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190E 1.8
Vaneo 1.7 CDi
Hallo allerseits,

haben die Zylinderkopfdichtung gewechselt. Motor lief sofort an und schön rund. Als wir uns kurz darauf zu unserem erfolgreichen Schrauben beglückwünschten machte es KLACK KLACK und dann war Ende. Motor drehte mit Anlasser problemlos durch.

Nach diversen Checks (Motor von Hand durchdrehen, Zündfunke, ...)
war der Ventildeckelabbau dran (es machte sich Ratlosigkeit breit...) und siehe da die Nockenwelle war gebrochen. :(
Vermuten, da wir den Kettenspanner beim Einbau nicht mit Öl gefüllt hatten, daß dieser dann sich füllte und die Kette abrupt spannte und die Nockenwelle abriß.
Kann dies jemand bestätigen? Hatte das schon jemand?

Führung der Nockenwelle am Kopf ist leicht deformiert (hat auf ca. 1/3 der Lauffläche nun mehr Spiel). Ist meiner Meinung nach weniger kritisch. Liege ich da richtig?

Nun die alles entscheidende Frage: Können ggf. die Ventile bei einem 190E 1,8 Bj. 4/91 verbogen worden sein oder ähnliches? Hab beim wechseln der Kopfdichtung gesehen, daß im Kolben Vertiefungen sind. Reichen diese aus um einen Ventilschaden abzuwenden?

Hat schon jemand eine neue Nockenwelle gebraucht? Wenn ja, was hat diese ca. gekostet?

Hoffe es kann mir jemand weiterhelfen.

Gruß
Schwabenscheich
 
Hallo Schwabenscheich,

geht es um den Vaneo oder um den 190er?
Hattet Ihr die NW demontiert ? Habt Ihr den Kettenspanner neu geladen?
Um ganz sicher zu gehen ob die Kolben Schaden genommen haben bleibt nur eine Demontage des Zylinderkopfes. Dann kannst Du das Kolbenüberstandsmaß messen und weisst es genau.
 
Was auch noch offen wäre, wie habt ihr die NW festgezogen?

Chris
 
Antworten auf Eure Fragen

Hallo allerseits,

geht es um den Vaneo oder um den 190er?
um den 190er, daher im 190er Unterforum

Hattet Ihr die NW demontiert ?
Nein natürlich nicht. Nur Steuerkettenrad, Kettenspanner sowie Steuerkettenschiene.
Hatten Steuerkette und Steuerkettenrad vor Demontage markiert.
Beim Einbau Nockenwelle mit 24er Schlüssel gegengehalten. OT-Position blieb erhalten.
Er lief ja auch ein 1-2 Minuten im Leerlauf.

Habt Ihr den Kettenspanner neu geladen?
Nein hatten wir nicht. Siehe ursprüngliche Beschreibung. Waren der Meinung, daß der sich selber mit Öl füllt und wir daher den Kettenspanner in diesem Zustand einbauen können, d.h. ohne diesen vorher zu befüllen.

Was auch noch offen wäre, wie habt ihr die NW festgezogen?
Steuerkettenrad wurde mit Drehmomentschlüssel entsprechend den Daten aus der Reparaturanleitung angezogen. Nockenwelle wurde nicht angerührt!

Hoffe die Antworten helfen weiter das Problem zu klären.

Gruß
Schwabenscheich

PS: Hab mir gerade eine passende Nockenwelle bei eBay bestellt.
Habe vor Mitte der Woche wieder zur Tat zu schreiten.
 
Nein hatten wir nicht. Siehe ursprüngliche Beschreibung. Waren der Meinung, daß der sich selber mit Öl füllt und wir daher den Kettenspanner in diesem Zustand einbauen können, d.h. ohne diesen vorher zu befüllen.

Hallo,
ich denke, dass ihr damit die Nockenwelle erledigt habt.
Der Spanner geht in ausgebautem Zustand in die letzte Rastung (also maximale Spannung), wenn man den jetzt wieder rein schraubt, dann belastet er die Kette übermäßig was zum Bruch der Nockenwelle führen kann.
Also beim nächsten Mal den Spannbolzen ganz durchdrücken und vorne wieder einsetzen (geht einfach, wenn nicht, dann klemmt der umlaufende Ring etwas).
Viele Grüße
Stefan
 
Hallo,

ich sehe es 100%ig wie Stefan, falls es euch beruhigt mit dem Schadensbild seit ihr nicht die ersten.
Die Variante mit dem Ölbefülltem Kettenspanner ist bei den Dieselmotoren im 190er so (Motor 601, 602).

Gruß
 
also scheinbar Künstlerpech ...

Hallo Stefan & Stier,

danke für Eure Rückantworten. Jetzt hab ich eine Vorstellung was passiert ist.
Habt Ihr Infos zu den noch offenen Fragen von mir?
Führung der Nockenwelle am Kopf ist leicht deformiert (hat auf ca. 1/3 der Lauffläche nun mehr Spiel). Ist meiner Meinung nach weniger kritisch. Liege ich da richtig?

Nun die alles entscheidende Frage: Können ggf. die Ventile bei einem 190E 1,8 Bj. 4/91 verbogen worden sein oder ähnliches? Hab beim wechseln der Kopfdichtung gesehen, daß im Kolben Vertiefungen sind. Reichen diese aus um einen Ventilschaden abzuwenden?
Gruß
Schwabenscheich
 
Hi, sorry,
kann Deine Fragen leider nicht 100-%ig beantworten.
Ich denke nicht, dass es gut ist, wenn die Nockenwellenlager nicht mehr richtig fluchten.
Abgesehen davon sollten die eh erneuert werden, wenn eine andere Nocke reinkommt.
Der M 102 ist ziemlich sicher kein Freiläufer. Soll heißen, dass ein Ventilschaden durch Kollision mit dem Kolben wahrscheinlich ist, wenn die Nockenwelle bei laufendem Motor abschert.
Viele Grüße
Stefan, bekennender M 102-Fan
 
Hallo,

der Zylinderkopf muss auf jeden Fall ausgebaut werden, und die Ventile auf Beschädigung geprüft werden.
Es gibt einzelne Firmen die Material auf die Nockenwellen Lagerungen aufbringen können und diese danach schleifen können.

Wenn zu viel Spiel in der Lagerung ist, bekommst du ein Problem mit dem Öldruck - der wird zu niedrig in folge.

Die Ventile können durchaus aufgeschlagen haben, daher müssen diese auf Beschädigung geprüft werden genau wie das Kolbenüberstandsmaß und die Kolben selber auch.

Gruß
 
Motor läuft wieder ...

Hi allerseits,
hab am Wochenende den Motor auf Schaden geprüft. Da ein erneutes ausbauen des Zylinderkopfes ein ziemlicher Act geworden wäre, hab ich mir was anderes überlegt.

Bin wie folgt vorgegangen:
Batterie abgeklemmt und kaputte Nockenwelle ausgebaut (war ja direkt vorne am Steuerrad abgeschert). Damit waren alle Ventile geschlossen (nur so macht diese Vorgehen Sinn). Nockenwellenlager geprüft (war alles ok). Zündkerzen ausgebaut und bei einer das Innenleben entfernt (ausgebohrt). Druckluft-Reifenfüller (mit Manometer) vom Ventilstecker befreit (Druckluftschlauch genau nach dem Ventilstecker waagrecht abgeschnitten), mit Kunststoff-Metall-Kleber die Zündkerzen"überreste" und den abgeschnittenen Schlauch verklebt. Das ganze nach einiger Zeit mit Isolierband noch ummantelt (wg. Entlastung beim Einschrauben).
Die Zündkerzen ausgebaut und gebastelten Adapter (vorher Schraube am Manometer gelöst) handfest eingeschraubt. Adapter mit Reifenfüller wieder verschraubt und dann Druck (Kompressorkessel vorher geladen - hab leider nur einen kleinen Kessel und Überdruckventil macht schon bei 8 Bar auf :() darauf gegeben. Konnte locker in kürzester Zeit 5-6 Bar Druck aufbauen (mehr ging nicht, da dann Luft an Zündkerzengewinde austrat) und hatte keinerlei Luftaustritt an den Krümmern bzw. Auspuff oder Luftklappe sowie den Ventilschaftdichtungen.
Wäre eines der Ventile verbogen, dann wäre es nicht möglich gewesen diesen Druck aufzubauen und die Luft wäre entsprechend entwichen. Da in einen Zylinder in normalen Betrieb ein höherer Druck herrscht, ist kein Problem vorhanden, wenn bei diesem Druck die Ventile schon dicht sind.
Nach diesem Check hab ich die Nockenwelle wieder eingebaut (und natürlich Lager mit kräftig Öl versehen).
Die Steuerzeiten nochmals gecheckt, Motor von Hand 2x durchgedreht Steuerzeiten nochmals gecheckt und neue Zündkerzen eingeschraubt sowie Batterie angeklemmt.
Schlüssel umgedreht und siehe da Auto läuft tadellos.:crazy:
Es sieht also so aus, als ob der Motor (Ventile) nichts abbekommen hat.:D

Das einzige was mich noch ein bischen stört ist der Öldruck, der im Leerlauf auf ca. 2 Bar einbricht. Sobald 2000 Umdrehungen erreicht sind ist er wieder am Anschlag bei über 3 Bar. Muß mir das Sorgen machen?

Vielen Dank für Eure Hilfe.
Liebe Grüße Schwabenscheich
 
Hallo,

bischen stört ist der Öldruck, der im Leerlauf auf ca. 2 Bar einbricht
wie ist der Öldruck vor der Reparatur gewesen?
(war ja direkt vorne am Steuerrad abgeschert). Damit waren alle Ventile geschlossen (nur so macht diese Vorgehen Sinn)
Da muss ich dir wiedersprechen, denn egal wie die Nockenwelle steht sind niemals alle Ventile voll geschlossen.

Deshalb würde ich trotzdem einen richtigen Kompressionstest durchführen lassen.

Gruß
 
Hallo,

das ist natürlich richtig.:drink:

Gruß
 
@Stier: Die Nadel des Öldruckanzeigers war vor der Reperatur immer bei 3 "gehängt".

@Elektroniker: Genau richtig verstanden. So hatte ich das gemeint. Es bezog sich auf den Testaufbau, d.h. Nockenwelle ausgebaut und damit alle Ventile geschlossen.

Was ich inzwischen festgestellt hab ist, daß machmal (i.S.v. ab und zu) die Drehzahl im Leerlauf auf 500 Umdrehungen einbricht. Motor läuft dann nicht rund. Werde mal alle Unterdruckschläuche auf poröse Stellen und die Zündung checken. Sieht für mich danach aus, als ob er dann falsche Luft zieht.
Hat jemand Erfahrung welcher Schlauch der anfälligste dafür ist (würde mir viel suchen ersparen).
Mein Kumpel (arbeitet bei einem Autohaus der bayrischen Konkurrenz :-( ) meinte, daß ggf. doch eines der Ventile was abbekommen haben könnte und die Elektronik dann nicht schnell genau nachregelt. Kann das sein?

Gruß
Schwabenscheich
 
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Thema: Nockenwelle abgerissen nach Zylinderkopfdichtungswechsel
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