Hallo,
interessanterweise habe ich genau das gleiche Problem, die Paßstifte lassen sich erst bei 5 Grad nach OT einschieben.
Mein Auto hat 146tkm auf der Uhr und kennt kein Vollgas (die ersten 4,5 Jahre in Singapur und seitdem in Neuseeland mit Speedlimit 100km/h).
Ich bin nicht vom Fach und habe wegen Ölleckage die ZKD (war noch die 1. von 1994) und auch gleich die Ventilschaftdichtungen erneuert.
Ich habe mit Hilfe des WIS aus USA und mit einem "So wirds gemacht" Exemplar für den W124 geschraubt.
Leider kann ich nicht sagen, ob das Problem mit den Paßstiften schon vor meinem Eingriff in den Motor vorhanden war, da keine schriftliche Hilfe darauf hinweist, die Paßstifte mit OT vor dem Zerlegen abzustimmen.
Was ich mit Sicherheit sagen kann, ist dass ich den Kettenspanner ausgebaut habe vor dem Abnehmen des vorderen Deckels und der Entnahme der kleinen Gleitschiene zwischen den Nockenwellenzahnrädern. Außerdem liegt die Kette anhand der gemachten Markierungen genauso auf wie vor dem Zerlegen.
Ich frage mich jetzt, ob ich beim Zusammensetzen eventuell Fehler gemacht habe und die Steuerkette dadurch gestreckt habe und dieser Fehler eventuell häufiger vorkommt und daher die Paßstifte erst bei 5 Grad nach OT passen.
Wäre ja schön, wenn in der Zukunft solche Fehler vermieden werden könnten.
Meines Erachtens könnten zwei Vorgehensweisen meinerseits die Steuerkette gedehnt haben:
- Nachdem ich die Kette entsprechend den Markierungen wieder aufgelegt habe und den Paßstift für die lange Gleitschiene eingesetzt habe, wollte ich zur Kontrolle einmal komplett die Nockenwellen drehen, also zweimal an der Kurbelwelle. Dazu habe ich den Kettenspanner eingesetzt, der vorher zerlegt und zurück gesetzt wurde. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt der vordere Deckel noch nicht drauf und auch die kleine Gleitschiene zwischen den Nockenwellenzahnrädern eingesetzt. War das falsch? Hätte ich den Motor auch drehen können, ohne den Kettenspanner einzusetzen?
- Um die Kette wieder auflegen zu können, habe ich das Zahnrad der Auslassnockenwelle abgeschraubt, unter die Kette gelegt und mit den 3 Inbusschrauben mit 25NM wieder festgeschraubt. Zu diesem Zeitpunkt war der Kettenspanner nicht montiert. Beim Festziehen der ersten Schraube habe ich es allerdings versäumt, die Nockenwelle mit einem Schraubenschlüssel gegenzuhalten. Dadurch hat sich das Zahnrad der Nockenwelle schlagartig einen Tick gedreht, während die Kette auflag. Nach den Abbildungen vom Motor denke ich, dass das Zahnrad der Nockenwelle vom Durchmesser her deutlich größer ist, als das Zahnrad an der Kurbelwelle und somit auch mehr Kraft ausgeübt wird. Kann das die Kette gedehnt haben?
Auf eure Antworten bin ich gespannt.
Allerdings werde ich trotz meiner 5 Grad Abweichung den Motor zusammen bauen und sehen wie er läuft. Ich sicher bin, dass diese 5 Grad nicht zum Aufschlagen der Ventile auf die Kolben führen. Wenn ich nicht happy damit bin, werde ich hier berichten. Aber eine Steuerkette aus Deutschland braucht 6-8 Wochen bis sie bei mir aufschlägt und solange will ich nicht nochmal warten, nachdem ich schon den Stift für die Gleitschiene durch Hammerschläge so verformt habe, dass dieser nicht mehr in die Aussparung des vorderen Deckels passte und auch aus Deutschland kommen mußte.
Aus Neuseeland mit besten Grüßen in die alte Heimat,
Passii