VDA-Liste: Mercedes hat die meisten E10-untauglichen Autos
In Deutschland sind rund 3,3 Millionen Fahrzeuge nach Angaben der Verbände VDA und VDIK nicht E10-tauglich. Automobilwoche liegen exklusive Zahlen vor, welche Anteile die jeweiligen Hersteller und Importeure an den 3,3 Millionen Einheiten haben. Mercedes-Benz hat von allen deutschen Automarken die meisten Fahrzeuge auf dem Markt, die nicht E10-tauglich sind.
München. Mercedes-Benz hat von allen deutschen Automarken die meisten Fahrzeuge auf dem Markt, die technisch nicht für eine Erhöhung des Bioethanol-Anteils von fünf auf zehn Prozent (E10) geeignet sind (wer hätte das gedacht!). Das geht aus einer Liste hervor, die der Verband der Automobilindustrie (VDA) an Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) geschickt hat und die Automobilwoche exklusiv vorliegt.
Gabriel hatte am Freitag (4.4.) die umstrittene Biosprit-Verordnung zurückgezogen, nachdem der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) die Zahl von rund 3,3 Millionen Fahrzeuge genannt hatte, die eine erhöhte Beimischung von Biosprit im Benzin nicht vertragen. Der VDA hatte nur 189.000 Fahrzeuge angegeben, der größte Anteil entfällt auf Mercedes-Benz mit 78.000 Autos. BMW ist laut der VDA-Liste der einzige Hersteller, dessen Autos alle E10-tauglich sind. Audi und Ford meldeten jeweils 6.000 Fahrzeuge, die keine höhere Beimischung von Bioethanol vertragen, VW 25.000, Opel und Porsche je 37.000 Autos.
400.000 Nissan-Modelle sind nicht E10-tauglich
In Deutschland sind nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes derzeit 30,9 Millionen benzingetriebene Fahrzeuge zugelassen, davon sind zwei Drittel deutsche Fabrikate. Dass die Importeure mit 3,3 Millionen Einheiten 17mal mehr angeben als die deutschen Hersteller, erklären Fachleute mit anderen Prüfkriterien und verschiedenen technischen Komponenten.
Der VDIK hat laut Auskunft eines Sprechers keine Liste an Umweltminister Gabriel geschickt, anhand derer ersichtlich ist, welche Anteile die 20 Mitglieder des Verbandes jeweils an den 3,3 Millionen E10-untauglichen Fahrzeugen haben.
Automobilwoche hat von einigen Importeuren die Anteile erfahren können: Danach hat Nissan rund 400.000 Autos gemeldet, die eine zusätzliche Bioethanol-Beimischung nicht vertragen würden, Peugeot kommt auf 300.000 Einheiten, Citroen meldete 200.000, Skoda und Seat insgesamt 400.000. Renault gab beim VDIK lediglich 20.000 Autos an, die nicht E10 tauglich sind.
Die Leser von Automobilwoche online könnenunter diesem Artikel die VDA-Liste an Umweltminister Sigmar Gabriel sehen ("VDA-Tabelle").
Finde ich entäuschend, hätte nicht gedacht, daß sich DAI als E10 Stinker hervortut.
Quelle:
www.automobilwoche.de