320 CDI 210.226 bekomme Hochdruckpumpe nicht ab

Diskutiere 320 CDI 210.226 bekomme Hochdruckpumpe nicht ab im Forum E-Klasse & CLS Forum im Bereich Mercedes-Benz - Tach miteinander, gestern hat sich leider mein bisher immer zuverlässiger und treuer Dampfer verabschiedet (E 320 T CDI 210.226, EZ Ende 1999...
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Frischling
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E 320 T CDI 210.226
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SL 600 129.076
220 SEb 111.014
Tach miteinander,

gestern hat sich leider mein bisher immer zuverlässiger und treuer Dampfer verabschiedet (E 320 T CDI 210.226, EZ Ende 1999, 313 tkm). Wollte eigentlich nur schnell HU und AU machen lassen. Über den Bremsenprüfstand hat er es noch geschafft, beim zweiten Hochdrehen bis zur Abregeldrehzahl im Rahmen der AU hat er dann aber erst ein paar mal unregelmäßige tickernde Geräusche gemacht um kurz danach dann mit einem recht lauten schnarrenden Geräusch abzusterben. Danach zwei kurze Startversuche, dabei immer von Anfang an das schnarrende Geräusch irgendwo stirnseitig. Hört sich in etwa so an, wie die Sperrklinke eines Freilaufs, nur recht "massiv". Motor dreht durch, springt aber nicht an. Von weiteren Versuchen haben der Prüfer und ich dann abgesehen...

Auto nach Hause geschleppt und Demontage zwecks Diagnose gestartet. Zunächst Unterdruck- und Vorförderpumpe abgebaut, Motor von Hand vorsichtig durchgedreht. Antreiber der beiden Pumpen laufen mit, also scheint zumindest mal die Kette noch über die Nockenwellenräder drüberzulaufen. Als nächstes wollte ich die Hochdruckpumpe abbauen, aber die will ums Verrecken nicht raus. Leitungen sind alle ab und Schrauben (sind ja nur drei) sind auch alle raus. Die Pumpe lässt sich im Sitz etwas drehen, sie geht aber auch mit gefühlvollem Hebeln nicht raus. Das kann ich mir nicht erklären, denn die sitzt doch nur mit einer Dichtung in einer Öffnung im Stirndeckel - oder? Wenn irgendjemand einen Tipp hat, was da möglicherweise Widerstand leistet, wäre ich echt dankbar.

Wollte als nächstes dann den Ventildecken abbauen, um von oben in den Kettentrieb schauen zu können. Hab die ersten vier Injektoren auch gut rausbekommen. Der fünfte sitzt aber leider fest mit einigen wenigen Spuren von Ölkohle im Sitz. CDI-Spray hats bisher auch nicht gebracht. Hab gestern Nacht dann erst mal abgebrochen und hoffe, dass ich ihn heute nach eintägigem Einwirken des Lösesprays rausbekomme. Wenn die restlichen Injektoren raus sind und der Ventildeckel ab ist hoffe ich, dass ich irgendeinen Grund sehen kann, warum die Hochdruckpumpe nicht raus will. Solange die nicht ab ist, kann ich doch den Kettentrieb nicht freilegen - oder? Kann es sein, dass die Pumpe festgegangen ist und sich Antreiber und Mitnehmer irgendwie verklemmt haben?

In der Hoffnung auf ein paar gute Anregungen
Viele Grüße, Eric
 
Hi Eric,

kann Dir leider nicht konkret helfen. Wünsche Dir aber Erfolg bei Deinen Arbeiten und hoffe, daß es kein schwerer Defekt ist.

Wäre aber Klasse, wenn Du mal Bilder einstellen könntest. Vor allem interessiert mich, wie der Ventiltrieb und der Zylinderkopfdeckel von innen aussehen.
 
Hallo Eric,

leider auch keine konkrete Hilfe, aber dennoch...

von den Ursachen der Geräusche abgesehen, hast du den Ausbau der Pumpe
korekt gestartet (alle Leitungen ab, dann 3 Schrauben und abziehen / nur noch durch O-Ring gehalten).
Vielleicht hilft etwas WD40 / Ballistol??

Das Thema 'Injektoren' läuft ja immer darauf hinaus: zuvor Motor auf Betriebstemperatur bringen.
Klappt bei dir ja grad nicht = so ein Mist.

Ich drück dir alle Daumen.

Gruß Blacky
 
thx für Antworten und seelischen Beistand.

Bisher leider nix neues, ich beiße mir immer noch die Zähne an dem festsitzenden Injektor aus. Hatte allerdings auch wenig Zeit, da beruflich unterwegs.

@Blacky:
Betriebstemperatur wäre in der Tat schön, damit hats bisher auch bei total mit Ölkohle zugebackenen Injektoren immer funktioniert. Wenn mir nur irgendeine vernünftige Methode einfallen würde, den Motor fremdzuerwärmen...

@CVM: Wenn ich den Mist auseinanderkriege und es dann irgendwas zu sehen gibt, stelle ich gerne auch Bilder ein.

Gruß, Eric
 
Hallo Eric,

erwärmen ist kein Problem (aber ne große Sauerei), setze deine größten Töpfe
die du hast voll mit Wasser auf den Herd und gieße die kochende Flüssigkeit über
den Motor.
Man glaubt es kaum, aber das funktioniert schnell und nachhaltig!

Gruß Blacky
 
Hochdruckpumpe, die wird vom Abtrieb/Motor über einen Mitnehmer angekuppelt.
Und genau dieser Mitnehmer wird geplatzt und verbogen sein, so dass er die Pumpe einklemmt.
Da hilft nur etwas Gewalt und/oder den Motor vielleicht dabei von Hand etwas durchzudrehen.
So dass eben jener Mitnehmer entspannt wird, falls sich Antrieb und blockierte Hochdruckpumpe gegeneinander verspannt haben.
Dann könnte es sogar sein, dass diese Pumpe auf einmal ganz leicht raus geht.
Ist aber nur eine Vermutung, wissen tu ich das auch nicht genau.
 
Hast du schonmal versucht die Pumpe zu drehen und dabei zu ziehen? Ich weiss, dass Pumpen die Im Kopf drin stecken, zwar sich drehen lassen, aber relativ stramm drin stecken. Zylinderkopfhaube würde ich erst abmontieren, wenn nichts mehr geht. Evtl. musst du hier eine Tubendichtung auftragen (!) - kanns aber nicht genau sagen. Beim OM642 wars auf jeden Fall so.
 
Hallo Leutz,

danke für die Tipps und Antworten. Heißwasser halte ich für eine prima Idee, ebenso die Tipps zur Pumpe. Leider hat aber bisher nix davon geholfen. Der eine Injektor sitzt so fest, dass sich die Klauen des Schlagausziehers verbiegen. Die HD-Pumpe wehrt sich ebenso nachhaltig. Einer hebelt an der Pumpe, der andere dreht von Hand den Motor -> Pumpe zeigt sich unbeeindruckt.

So wie es aussieht werde ich für den Injektor schauen müssen, dass ich mit irgendwoher den hydraulischen Hohlkolben-Auszieher von einem Freundlichen leihen kann, um wie anbei beschrieben den Injektor rauszukriegen
W210_Festsitzende Kraftstoffinjektoren ausbauen-001.jpgW210_Festsitzende Kraftstoffinjektoren ausbauen-002.jpgW210_Festsitzende Kraftstoffinjektoren ausbauen-003.jpg
Dabei geht der Injektor zwar drauf, aber was hilfts. Werde weiter berichten...

Gruß, Eric
 
Ach Injektor steckt auch noch fest? Habe gelesen, das viele in Cola das Ding eingeweicht haben und er dann rauskam.
Aber auch leicht locker machen und laufen lassen. Probiers mal aus.
 
Pumpe ist draußen...

...und war wie vermutet festgegangen. Aber der Reihen nach: Der festsitzende Injektor hat immer noch nicht nachgegeben, da muss wohl tatsächlich der hyraulische Auszieher ran (wenn ich ihn mir denn irgendwo leihen kann). Aber auch mit noch drinsitzenden Injektoren kann man den Ventildeckel zumindest so weit lösen, dass sich der kleine Stirndeckel oberhalb der HD-Pumpe entfernen lässt. Das sieht dann so aus:
kl_Stirndeckel_Detail_DSC01805.jpg
Auf dem Bild zwar schlecht zu erkennen, aber mit Reinschauen und Motor langsam drehen wurde schnell klar, dass der Kettentrieb noch ok ist, Steuerzeiten stimmen noch. Allerdings springt die Kette über das Antriebsrad der HD-Pumpe. Mit Hin- und Herhebeln des Kettenrads der Pumpe hab ich sie nach einer Weile los bekommen. Der Mitnehmer ist kaum noch als solcher zu erkennen:
kl_Stirndeckel_Totale_DSC01811.jpg
Hier noch mal im Detail:
Mitnehmer_HD-Pumpe_DSC01809.jpg
Pumpenseitig siehts so aus:
HD-Pumpe_angenagt_DSC01815.jpg
Und wie man erkennen kann, sind die Zahnflanken des Pumpenantriebsrads (das untere, nur teilweise zu erkennende Rad) vom Springen der Kette deutlich angenagt:
angefressene_Zahnflanken_DSC01812.jpg

Fazit: HD-Pumpe und Antriebsrad müssen ausgetauscht werden, für die vom Springen malträtierte Kette empfiehlt sich ebenfalls ein Tausch. Da für den Austausch des Pumpenantriebs eh der Kopf runter muss (und dafür natürlich der letzte vermaledeite Injektor raus), kann ich den Motor in Anbetracht der Laufleistung gleich komplett zerlegen und revidieren. Mal schauen, ob ich mir das antue. Ist zwar schade um das Auto, denn gefahren ist er bis zum Schaden allererste Sahne, aber wie alle 210er kompostiert er sich fleissig selbst mit Hilfe der braunen Pest. Wenn ich vor einem Jahr nicht gerade die durchfaulenden Hydraulikleitungen neu gemacht und am Unterboden knapp einen Quadratmeter Reparaturblech verbratzelt hätte, wäre die Sache klar.

Werde weiter berichten...
Viele Grüße, Eric
 
Leider sehe ich persönlich nicht genau was mit den Zähnen sein soll. Aber ob sich das lohnt - trotz deiner respektvollen Arbeiten vorher? Neuen Mitnehmer, evtl. überholte Pumpe und die Weg die Kiste oder fahren bis sie den Geist aufgibt.
Hätte der 100 tkm runter würde es sich lohnen, aber bei 313 macht man sich viel Arbeit, Mühe und gibt evtl. noch eine Menge Geld fürs überholen aus, wo man eh nicht reinbekommt. Überlegs dir gut, ob du nich doch eher eine "Fixreparatur" in Betracht ziehst?
 
An dem zweireihigen Zahnrad sieht man(wenn man es auf ne Neue Seite vergrößert), dass die Zähne so in etwa wie Wellen auf einem See aussehen und auch am Zahnkopf einen Grad haben.
Das muss also auf alle Fälle getauscht werden.
Die Kette kann man dabei gleich mitmachen, wenn der Kopf ja eh runter muss.

War wohl nur Zufall dass sie bei der AU fest ging.
Jedes Hochdrehen bis Abregeldrehzahl, auch mitten im Verkehr oder auf der Autobahn, und die Pumpe hätte dabei fest gehen können!
 
@Thomas:
Genau richtig erkannt, das Schadensbild am Pumpenantriebsrad. Und mit "wie Wellen auf einem See" schön und treffend beschrieben. Auch was das Hochdrehen bei der AU betrifft hast Du vollkommen recht. Dem Prüfer ist wegen des Hochdrehens kein Vorwurf zu machen. Da die AU-Vorgehensweise bei den Dieseln bekannt ist (wenn auch m. E. eher sinnfrei) fahre ich da immer auch mit gut betriebswarmem Motor hin, so dass das Material nicht über Gebühr gestresst wird. Und Hochdrehen gibts im normalen Betrieb (zumindest bei mir) durchaus hin und wieder, gerade z. B. beim Überholen. Am Wochenende vor dem Schaden war ich länger unterwegs und da war schon das eine oder andere Mal Überholen mit Ausfahren der Gänge dabei. Er geht (oder besser ging) ja auch so schön, der Dampfer. Ich hätte nur gedacht, dass sich ein Pumpenschaden irgendwie ankündigt (so was wie Startprobleme wg. langsamen oder schwankendem Raildruckaufbau, sägender oder schüttelnder Leerlauf oder ähnliches und ggf. Späne im Dieselfilter) und einen nicht wie aus heiterem Himmel überfällt.

@westberliner:
Deine Gedanken sind auch die meinen. Wenn in den letzten Jahren nicht einiges in das Auto reingeflossen wäre würde ich da nicht weiter dran rumbasteln. Aber in den gut zehn Jahren, in denen die Kiste mich begleitet hat, habe ich sie technisch immer fit gehalten. Ferner ist er schön ausgestattet, innen sehr gepflegt und alle Features gehen auch noch. Deshalb werde ich vermutlich zumindest mal reinschauen in den Motor. Ich gehe davon aus, dass ich – abgesehen vom Defekt – nicht viel Verschleiß finden werde (kleines Indiz: das Gleitstück rechts neben dem Kettenrad der Auslassnockenwelle im ersten Bild sieht fast wie neu aus, kaum eingelaufen, nach 300tkm hätte ich da eigentlich ein anderes Bild erwartet). Wenn das Verschleißbild nach dem Aufmachen gut ist und sich die Teilekosten in Grenzen halten werde ich das daher wahrscheinlich in Angriff nehmen.

Aber schaun wir mal...

Gruß, Eric
 
Update...

Der festsitzende Injektor ist endlich raus. Leider musste ich das Auto dazu in eine Werkstatt schleppen, aber was hilfts.
So siehts aus ohne Ventildeckel:
7_Ventildeckel_ab_DSC01825.jpg

Zwei Auslassnocken im Detail:
8_Nocken_Auslass_DSC01827.jpg
Wie man sieht minimale Laufspuren, die sind aber nur seh- und nicht fühlbar. Für 313 tkm absolut ok. Kopf muss übrigens nicht runter, also gibts keinen Blick in die Brennräume. Mache mir da verschleißmäßig aber ebenfalls keine Sorgen, denn beim langsamen Durchdrehen von Hand fliegen jedesmal die Korken mit einem lauten Plopp aus den Injektor-Löchern.

Blick in den Kettentrieb:
9_Kettentrieb_DSC01822.jpg
Steuerzeiten stimmen übrigens noch. Markierungen Zünd-OT 1. Zylinder Kurbelwelle und Nockenwellen passen.

Schlimm geplagt habe ich mich mit dem Mitnehmer im Antriebsrad der HD-Pumpe. Der war so deformiert, dass er nicht mehr durch das Stirnloch im Kopf gepasst hat. Man hat aber keine andere Chance, als ihn durch genau dieses Loch rauszuholen (vgl. früheres Bild). Musste ihm sehr gefühlvoll eine der beiden Nasen abtrennen, nachdem ich zwei Löcher als Sollbruchstellen reingebohrt hatte. Hier der Übeltäter im Detail:
10_Mitnehmer_DSC01831.jpg

Der Rest war dann ein Kinderspiel. Kettenrad der Auslassnockenwelle abschrauben, Kette festbinden, Lagerzapfen Antriebsrad HD-Pumpe abschrauben und Rad incl. Lagerzapfen nach oben rausnehmen. Hier die Zahnschäden im Detail:
12_Antriebsrad_HD-Pumpe_DSC01832.jpg

Kettentrieb ohne Räder:
11_Kettenraeder_ab_DSC01833.jpg

Jetzt gehts erst mal ans Teile besorgen und ans Spülen des Kraftstoffsystems. Fortsetzung folgt (hoffentlich)...

Gruß, Eric
 
Zuletzt bearbeitet:
Update II

seit eineinhalb Wochen und mittlerweile gut 600 km läuft er wieder. AU/HU hat er letzte Woche auch überstanden. Mit Tauschpumpe, einem Tauschinjektor, Kette, Antriebsrad und Mitnehmer HD-Pumpe, Kleinteilen und Kettennietwerkzeug hab ich insgesamt gut 800 EUR und jede Menge Zeit investiert. Ich hoffe, dass sich das gelohnt hat und er mich noch eine Weile treu begleitet. Gelernt habe ich auf jeden Fall viel dabei.

Hier noch der Vergleich alt <-> neu Mitnehmer
DSC01845_Mitnehmer.jpg

und Antriebsrad HD-Pumpe. Die Aufnahme des Mitnehmers wurde wohl irgendwann in der Serie geändert. Aber Hauptsache es passt...
DSC01849_Antriebsrad.jpg

Neue Kette schön vernietet. Für mein erstes Mal bin ich ganz zufrieden. Für Nichtfachleute wie mich: das Glied mit der dunklen Lasche ist das Nietglied.
DSC01870_Kette.jpg

Sorry für die schlechten Bilder, irgendwie scheint der Foto einmal zuviel runtergefallen zu sein. Mehr Bilder vom Zusammenbau hab ich nicht gemacht (wollte fertigwerden, außerdem bei für mich diffizilen Sachen wie Kette einziehen und Hochdruckseite Krafstoffsystem zerlegen, spülen und wieder montieren die Konzentration nicht gefährden) War für meine Verhältnisse halt alles andere als eine Routinereparatur.

Gruß, Eric
 
Prima das die Reparatur doch noch gelungen ist!
Hoffentlich hast noch ne ganze Weile an dem Wagen.

Was den Foto angeht, der scheint einen Rotstich zu haben.
Evtl. mal nen Weiß Abgleich machen.
 
Was den Foto angeht, der scheint einen Rotstich zu haben.
Evtl. mal nen Weiß Abgleich machen.

thx für den Hinweis, aber am Weißabgleich liegts leider nicht.

Gruß, Eric
 
Hallo Eric,

auch von mir Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Reparatur.
(Die Kosten für die AU, die ja der Umwelt dienen soll, waren dadurch ja nicht ganz unerheblich)

Was mir aufgefallen ist: das neue Zahnrad scheint eine geänderte Ausführung zu sein.

Dann kann das Neue Jahr ja kommen...

Alles Gute

Blacky
 
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Thema: 320 CDI 210.226 bekomme Hochdruckpumpe nicht ab
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