Meines Wissens hält sich MB sehr wohl auf dem Laufenden welche Modelle gerade irgendwelche Dauertests absolvieren, speziell selektiert wird das Testfahrzeug jedoch nicht, bei regulären Testfahrzeugen, welche sich nicht im Besitz der Zeitschriften befinden, mag das natürlich anders aussehen.
Selbst wenn es sich hier um ein gekennzeichnetes Fahrzeug handeln sollte, so hat dieses höchstens ein paar zusätzliche Abschlussprüfungen hinter sich - die Bauteile sind die gleichen. Wie gesagt, meine beiden 211er haben keinerlei Auslieferungsmängel, wie auch - jetzt lehne ich mich mal etwas aus dem Fenster - >80% aller anderen 211er dieser Zeit (früher weniger, heute mehr).
Man muss sich folgendes vor Augen halten:
Inzwischen hat MB über 650.000 211er gebaut, ich schätze eine satte Viertelmillion fährt davon im deutschsprachigen Raum, 250.000!!! mindestens!!!
AMS hat also freie Wahl, die Ergebnisse der Leserbefragung nach belieben zu selektieren, bei hunderten, wenn nicht tausenden Einsendungen kann man sich regelrechte Rosinen, rhetorisch wie inhaltlich, rauspicken - wer sich verstärkt dazu berufen fühlt Kommentare über sein Auto abzulassen dürfte auch klar sein.
Der Dauertest selbst war eigentlich ok, im Großen und Ganzen kann man dem Gesagten zustimmen, der Vierzylinder stammt im Grunde noch aus der CDI-Anfangszeit, es gibt inzwischen ruhigere - aber auch haltbarere? Die Mängel sind nicht unbedingt gängig, aber durchaus glaubwürdig aber was macht AMS mit Mardern? Sitzt AMS neben einer Aufzuchtstation, jedes zweite Auto wird von den Viechern lahmgelegt?

Viele Kritikpunkte sind aber schlicht lächerlich, wie z.B. der fehlende Ölmessstab oder die Arbeit des Regensensors (ich glaube ich besitze inzwischen das sechste Auto mit diesem - einwandfrei funktionierendem - Feature). Dann noch der Seitenhieb auf den Einarmwischer und SBC. Verwundert bin ich dann doch über das Lob über das Navi, welches ich einfach veraltet und umständlich finde!?
Die Dauertests sind - wohl oder übel - die aussagekräftigsten Bewertungen zur Fahrzeugqualität. Kundenbefragungen zeigen mit abstrusesten Ergebnissen (auch innerhalb der Marken) eindeutig ihre Aussagekraft!
Allerdings sind Dauertests stark verbesserungsfähig, mein Vorschlag zum Testen von Fahrzeugen:
Eine Stiftung Autotest ins Leben rufen, staatlich, keine Werbung. Finanziert duch eine Abgabe für Autohersteller, die am deutschen Markt ihre Autos verkaufen wollen. Nach ein paar Monaten (6-12) wird eine Flotte eines Modells in gängigen Motorisierungen und möglichst unterschiedlicher Ausstattung verdeckt gekauft. Diese Flotte von Fahrzeugen (beim Umfang des E-Klasse-Angebots sicherlich ein Dutzend) absolviert dann binnen einen Jahres eine Strecke von rund 100.000km. Danach werden die Fahrzeuge demontiert, von einer Gruppe von Ingenieuren geprüft und so in Verbindung mit der großen Anzahl der Fahrzeuge zwischen Einzelfällen und konstruktiven Schlampereien differenziert. Ein Fahrzeug neuesten Baujahrs wird zum Vergleich herangezogen, um evtl. Fortschritte zu erkennen sowie Dauerversuche unter konstanten Laborbedingungen zur Überprüfung kritischer Punkte durchgeführt. In Verbindung mit den gängigen Testkriterien (z.B. Bremsen, Motor etc.) und einem aufwändigen, abschließenden Crashtest (bis hin zum Überschlag und verschiedenen Dummys) wird dann ein wirklich aussagekräftiges, für den Kunden nutzbares Gesamturteil getroffen!
Keine Möchtegern-Spezialisten, kein Herausreden, keine Manipulation!
Ja, der deutsche Automarkt wäre (noch) unbeliebter für die Hersteller ;-)