An alle CDI-Fahrer

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sunny_caps

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B200 CDI, Bj. 01/08; SLK 230, Bj. 03/02;E 220 CDI T, Bj. 08/05
@all: Was haltet Ihr von dieser neuerlichen Pressemitteilung??? (Quelle: www.n-tv.de)
Mir fällt hierzu nichts mehr ein - außer, dass ich die regierenden "Brüder und Schwestern" im letzten Herbst nicht gewählt habe.

Gruß
sunny_caps
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Sonntag, 20. Juli 2003
SPD und Grüne wollen: Diesel so teuer wie Benzin

Politiker von SPD und Grünen haben eine drastische Erhöhung der Mineralölsteuer auf Diesel gefordert. SPD-Vorstandsmitglied Hermann Scheer sprach sich dafür aus, die Mineralölsteuer auf Diesel schrittweise anzuheben, bis der Preis von Normalbenzin erreicht sei.

Der Bundestagsabgeordnete sagte der "Bild am Sonntag": "Wir prämieren mit der Steuerermäßigung die Trägheit von Industrie und Verbrauchern, an einem extrem umweltschädlichen Kraftstoff festzuhalten. Ein höherer Dieselpreis zwingt zum Umstieg auf Biokraftstoffe."

Auch die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen, Antje Hermenau, sprach sich erneut für eine höhere Mineralölsteuer auf Diesel aus. "Die Steuerermäßigung auf Dieselkraftstoff bringt dem Staat Einnahmeverluste in Höhe von sechs Mrd. Euro pro Jahr und macht aus ökologischer Sicht keinen Sinn. Die Abgase von Dieselautos sind 20 Mal Krebs erregender als die von Benzinern", sagte sie dem Blatt. Sie schlug vor, in einem Stufenplan über fünf Jahre die Steuern auf Diesel so lange zu erhöhen, "bis Diesel und Benzin an der Tankstelle gleich teuer sind".
 
Na zu erwarten ist doch das die Abgasnormen sich ebenfalls weiterentwickeln und ist aus meiner Sicht ebenfalls notwendig. Technisch ist die Geschichte schließlich nicht das große Problem es zu realisieren und die Übergangsfrist stimmt auch. Ich kann nicht verstehen wie man es gutheißen kann, dafür zu sein, dass sich die Autos in Bezug auf Unweltfreundlichkeit in den nächsten Jahrzehnzen nicht weiterentwickeln. (Link ist übrigens:http://www.n-tv.de/3173339.html)

Nebenbei fänd ich es vollkommen ok Diesel so teuer zu machen wie Normalbenzin. Im Gegenzug müsste die Steuer jedoch auch angepasst werden.

gruß
 
Hallo sunny_caps,

diese "tolle" neuigkeit habe ich heute morgen in Spiegel.de gelesen. :o
Ich bin echt begeistert. Die sollen lieber die Autobahnmaut für LKW's mal durchsetzen,
können ja den Deutschen Fuhrunternehmern die wieder "Steuerlich gutschreiben".:rolleyes:

Zu vergleich in England ist der Diesel teurer als Benzin. Wie das jetzt mit den Steuern aussieht weiß ich nicht.

Na ich bin aber trotzdem froh das mein Dieselchen günstig im Verbrauch ist. :Lol1:

Ciao Sascha
 
Zuletzt bearbeitet:
@ perseus

die LKW-Maut wurde schon vor sehr langer Zeit von der Schwarz-Gelben Regierung eingeführt.
Es ist ein Irrglaube in der Bevölkerung, dass wir die nicht haben.
Und Gerry Schröder wird sie die erweiterte Maut (die Kilometerabhängige) medienwirksam vor der nexten Wahl einführen.

Millionenerloes aus LKW-Maut (von 1995)
Die vor einem Jahr eingefuehrte Strassenbenutzungsgebuehr fuer schwere Lastwagen hat nach Angaben von Bundesverkehrsminister Wissmann bisher ueber 100 Millionen DM mehr eingebracht, als erwartet wurde. Die von der Europaeischen Union bisher vorgeschriebene Gebuehrenobergrenze von 2300 DM sei nur ein Einstieg, sagte Wissmann weiter. Der Minister kuendigte an, er wolle die LKW-Maut bis zur Jahrtausendwende um das zwei- bis dreifache erhoehen.

Weil die Zahl der Lastwagen auf deutschen Straßen so rapide angestiegen ist, führte die Bundesregierung im Januar 1995 die zeitbezogene Autobahngebühr (Euro-Vignette) für Schwerverkehr ab 12 Tonnen ein. Seither bezahlt ein 40-Tonner - unabhängig davon, wie viele Kilometer er tatsächlich fährt - 2400 DM pro Jahr. Bei durchschnittlich 120000 km Fahrleistung im Jahr ist das ein kaum nennenswerter Betrag. Zusätzlich müssen Lkw-Besitzer - wie alle inländischen Straßennutzer - Kfz-Steuer und Mineralölsteuer zahlen. Dennoch ist sicher: Es klafft eine enorme Lücke zwischen den Einnahmen und den Kosten, die anfallen, wenn man die Folgeschäden des Straßengüterverkehrs beseitigen möchte.
 
Und man kann mal wieder mit dem Worten aus Rudi Carells " wann wird´s mal wieder richtig Sommer" antworten:
...und Schuld daran ist nur die SPD.
 
Tja, nachdem immer mehr Leute einen Diesel kaufen, war dieser Schritt ja vorher zu sehen!

Chris

P.S. Irgendwie hat jeder den ich Frage nicht die SPD gewählt :D
 
Am besten wir besteuern alles viel höher. Die MW-Steuer soll dann so bei 50 % liegen usw.
Dann habens unsere politiker endlich geschafft, deutschland komplett zu ruinieren.

Es wäre toll wenn BMW, Mercedes-Benz, VW, Audi und Porsche der regierung mit einer zwangsräumung aus deutschland drohen würden. Dann würde den politikern so die düse gehen, dass sie mit ihrem steuern-sche*ss endlich aufhören.

Siemens etc. können dann folgen.
 
"Wir prämieren mit der Steuerermäßigung die Trägheit von Industrie und Verbrauchern, an einem extrem umweltschädlichen Kraftstoff festzuhalten. Ein höherer Dieselpreis zwingt zum Umstieg auf Biokraftstoffe."

"Ich kann nicht verstehen wie man es gutheißen kann, dafür zu sein, dass sich die Autos in Bezug auf Unweltfreundlichkeit in den nächsten Jahrzehnzen nicht weiterentwickeln."


Ist das denn wirklich so? Würde ein Erhöhung der öffentlichen Abgabenanteil am Dieselpreis wirklich dazu führen, dass es zu Verhaltensveränderung zu
Gunsten „Bio“kraftstoffe kommen würden? Ist das so vorauszusehen? Sind die gängigen Alternativen wirklich Umweltfreundlicher?
Werden die Rohprodukte, Kuppelprodukte und der Produktionsprozess der gängigen alternativen Kraftstoffe mit berücksichtigt so weiß man, dass diese nicht umweltfreundlicher sind, und somit ebenso entsprechend steuerlich anzupassen wären (Details erspar ich mir).
Die Argumentation für eine Erhöhung kann genauso in eine Senkung der anteiligen Abgaben am Benzinpreis begründet werden.
Wenn Benzin nicht umweltschädlicher ist als Diesel so könnte man diesen dem Dieselpreis angleichen (Argumentation nicht ernst gemeint).
Anstatt eine Brechstangenmethode anzuwenden sollte die Regierung die Entwicklung alternativer, nachhaltiger, umweltschonender Kraftstoffe noch aktiver unterstützen und Förderprogramme, sowie Forschungs & Entwicklungsprozesse vereinfachen.
 
Arrrrrrgh!!!!!!

1. Wieso nur an die CDI-Fahrer? Ich hab n Wirbelkammer und ärger mich genauso (motz;) )

2. Ich hab´se nicht gewählt

3. Komme gerade aus GB. Da ist diesel teurer als unleaded fuel (ist unser super mit 95 Oktan, abderes (4star) gibts nur noch ganz selten)...:mad: :mad: :mad:

Greetings

Taliesin
 
Anstatt die Besteuerung für Diesel zu erhöhen, sollten die Clowns mit den rot-grünen Kostümen lieber endlich mal die Autobahnvignette auch für Pkws einführen.

Wenn ich ins benachbarte Ausland fahre muss ich auch blechen, weil ich die Strassen benutzen, dann können doch unsere lieben Nachbarn, die bei uns die Strasse ruinieren, auch was was zahlen. Ich denke da jetzt speziell an die mit den lustigen Anhängern hinten dran :D

Viele aus den nordischen Ländern fahren nämlich nur über unsere Autobahnen, damit sie die Maut bzw. Vignette sparen. (O-Ton eines Bekannten).

Ich würde selber ja auch für die Vignette in D bezahlen, aber im Gegenzug dafür müsste dann die KfZ- und/oder Mineralölsteuer gesenkt werden.

Gruß,
Chris
 
Schröder sagt "Nein"

War doch klar: Alles nur Sommertheater.

Aus der Financial Times Deutschland (ftd.de) von heute mittag:

ftd.de, Mo, 21.7.2003, 10:18, aktualisiert: Mo, 21.7.2003, 12:51
Schröder sagt ´Nein´zur Diesel-Steuer
Von Peter Kleinort, Hamburg

Die Dieselsteuer wird nicht erhöht. Bundeskanzler Gerhard Schröder erteilte einem entsprechenden Vorschlag aus den Reihen von SPD und Grünen am Montag eine klare Absage.


"Ich sehe mit Missvergnügen, wie sich im Sommerloch der eine oder andere breit macht, um eine Debatte über die Besteuerung von Dieselkraftstoff zu führen", sagte Schröder am Montag in Berlin. Es gehe dabei nicht um den Abbau von Subventionen, sondern um eine Erhöhung von Steuern. "Wir haben nicht vor, beim Dieselkraftstoff irgendetwas zu ändern."

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat sich am Montag ebenfalls gegen eine Dieselsteuer als ersten Schritt zur Begrenzung des Ausstoßes von Rußpartikeln ausgesprochen. Der Grünen-Politiker sagte, bei rund 14.000 Toten in Folge des Rußpartikelausstoßes bei Dieselfahrzeugen stelle sich zunächst die Frage, die Grenzwerte zu verschärfen. Ein entsprechender Vorschlag werde in Absprache mit der französischen Regierung und der EU-Kommission gemacht.


In einem Interview mit der Financial Times Deutschland hatte Trittin eine höhere Mineralölsteuer für Dieselkraftstoff ins Gespräch gebracht, um der Industrie einen Anreiz zum Bau der schadstoffarmen Technik zu geben. Am Wochenende hatten zudem Politiker der rot-grünen Bundesregierung für eine Erhöhung der Steuersätze plädiert. Unter anderen sagte die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Antje Hermenau, dem Staat gingen jährlich "6 Mrd. Euro Mineralölsteuer verloren". Im Zuge des Subventionsabbaus zur Sanierung des Bundeshaushaltes müsse deshalb auch über eine höhere Dieselsteuer nachgedacht werden.



Trittin: Grenzwerte sind erfüllbar


Die Verschärfung der Grenzwerte sei ohne weiteres erfüllbar mit dem Einbau von Rußpartikelfiltern, sagte Trittin am Montag. In Frankreich seien bereits rund 400.000 Fahrzeuge damit ausgerüstet. Der Ausstoß werde durch Filter um rund 99 Prozent reduziert. Bei Erfüllung der schärferen Grenzwerte seien wie bisher auch Steuerreduzierungen eher denkbar als Steuererhöhungen im umgekehrten Fall. Beim Diesel gelte es, den Vorteil des geringeren Ausstoßes von Kohlendioxid mit der technisch möglichen Verringerung des Rußpartikelausstoßes zu kombinieren.


Der ADAC hält eine Erhöhung der Diesel-Steuer für nicht sinnvoll. "Es ist falsch zu behapten, dass Diesel steuerbegünstigt sei", sagte Jürgen Albrecht, Referent für verkehrspolitik beim ADAC der Financial Times Deutschland. Der niedrigeren Diesel-Steuer stehe eine höhere Kfz-Steuer gegenüber, so dass die scheinbare "Entlastung" kompensiert werde. "Außerdem ist die Mineralölsteuer eine Bundessteuer, die Kfz-Steuer eine Ländersteuer. Ohne die Zustimmung der Länder würde das ohnehin nicht gehen", sagte Albrecht weiter.


Für Unverständnis sorgt beim ADAC das Vorhaben, über eine höhere Diesel-Steuer den Absatz schadstoffarmer Motoren mit Rußpartikel-Filter zu fördern. Schon jetzt haben Dieselmotoren einen Anteil von 40 Prozent an den Neuzulassungen in Deutschland. "Der hohe Diesel-Anteil ist notwendig, um die vereinbarten CO2-Ziele bei den Gesamtabgasen der Fahrzeugflotte in Deutschland zu erreichen. Das ist der unbestreitbare umweltpolitische Vorteil des Dieselmotors", sagte Albrecht.



Göring-Eckardt steht zu der Idee


Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckhardt, verteidigte am Montag Trittins Idee einer höheren Mineralölsteuer auf Dieselkraftstoff. Trittin habe deutlich gemacht, dass sich die Automobilindustrie bei der Frage, wie Diesel umweltverträglich bleiben kann, bewegen müsse. Deshalb gehöre auch Diesel auf die Liste der Themen zum Subventionsabbau, sagte Göring-Eckardt im Deutschlandradio Berlin.


Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Michael Müller kündigte im "Reutlinger General-Anzeiger" an, die Bundesregierung werde bis zum Herbst klären, ob die gegenwärtige steuerliche Regelung noch gerechtfertigt sei. Dabei solle das gesamte System der Mineralöl- und Kraftfahrzeugsteuer überprüft werden.



Spediteure rechnen mit Arbeitsplatzverlust


Die deutschen Spediteure fürchten bei einer Steuererhöhung für Diesel-Fahrzeuge nicht nur in der eigenen Branche den Verlust weitere Arbeitsplätze. "Die deutsche Wirtschaft wird das letztlich bezahlen müssen, wenn Transporte in Deutschland teurer werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Karlheinz Schmidt. Zunächst einmal werde das naturgemäß "einen Haufen Arbeitsplätze" in der Speditionsbranche kosten. "Aber übermorgen landet das natürlich auch bei den Verbrauchern", sagte Schmidt. Das werde dann auch zu Lasten der Konjunktur, von Wachstum und Beschäftigung gehen.


Schmidt verwies darauf, dass es in Zusammenhang mit der Einführung der Lkw-Maut einen auch von SPD und Grünen herbeigeführten Beschluss gegeben habe, nach dem die Bundesregierung sich in der EU vorrangig um ein Mineralölsteuer-Anrechnungsverfahren auf die Mautgebühren zu bemühen habe.
 
Hallo,

wie Chris schon schrieb, waren solche Gedanken, egal von welcher Regierung, für mich auch vorausschaubar. Ich habe ja immer bei vergleichen zwischen OM und Benzinmotoren darauf hingewiesen, das die aktuellen Kilometerzahlen, ab welchen sich ein OM amortisiert relativ mit dem Kraftstoffpreisspread zusammenhängen.
Wie Mirko angehängt hat, gibt es momentan ein Nein seitens Schröders zu den Ideen.

Re: Chris – ich habe rot/grün auch nicht gewählt: Roter Paß wie Patrick. http://www.barret.de/smilies/zurueck.gif
 
@all: Nun scheint das Thema wohl (Gott sei dank) vom Tisch.

Die Begründung dieser Steuererhöhung lässt bei mir den Draht aus der Mütze springen. Sollen die regierenden Brüder und Schwestern doch ehrlich sein und sich bekennen: wir wollen die Steuern erhöhen und alle Betroffenen zusätzlich belasten.

Eine Diskussion mit ökologischen Inhalten halte ich für grundverkehrt. Was nützt das beste Umweltprogramm (i.S. Abgasemission) in Deutschland wenn die Nachbarstaaten nicht mitmachen (können)??? Mit der Luft ist das sone Sache - sie zieht hier weg und die vermeintlich schlechtere Luft von unseren Nachbarstaaten kommt hier an.

Mal davon abgesehen, dass diese Steuererhöhung wieder viele Arbeitsplätze gekostet hätte.

Ein dickes Lob insofern für unseren Kanzler - Gerhard, du hast es nicht leicht.

Gruß
sunny_caps
 
Dieselsteuer und Treibstoffpreise erhöhen??
Die Spinnen!!
Sollen sie lieber den Flugsprit auch mit dem gleichen Steuersatz wie Benzin besteuern, dann wären die mit 10x Jumbo Volltanken saniert!!!
 
Original geschrieben von Thomas H
Dieselsteuer und Treibstoffpreise erhöhen??
Die Spinnen!!
Sollen sie lieber den Flugsprit auch mit dem gleichen Steuersatz wie Benzin besteuern, dann wären die mit 10x Jumbo Volltanken saniert!!!

Das bringt nicht viel. Damit würde nur die interkontinentale Luftfahrt aus D verdrängt. Zubringer nach Amsterdam, London, Kopenhagen, etc... und ab gehts. Deshalb gibts auf Kerosin auch kaum Steuern. Im Gegensatz zu AVgas. Da kriege ich momentan echt nen Anfall.

Grüsse
Sebastian
 
Schröder lehnt höhere Steuer für Diesel ab

Berlin/Frankfurt, 21. Jul - Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat eine Erhöhung der Steuer für Dieselkraftstoff abgelehnt und damit entsprechenden Überlegungen von Koalitionspolitikern eine Abfuhr erteilt.

"Wir haben nicht vor, beim Dieselkraftstoff irgendetwas zu ändern", sagte Schröder am Montag in Berlin. "Ich sehe mit Missvergnügen, wie sich im Sommerloch der eine oder andere breit macht, um eine Debatte über die Besteuerung von Dieselkraftstoff zu führen." Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) hatte zuvor höhere Steuern für Diesel-Fahrzeuge nicht ausgeschlossen: "Wenn sich die deutschen Autohersteller in Sachen Dieselrußfilter weiter so verstockt zeigen wie bisher, kann eine Anpassung der Steuersätze die Antwort sein", sagte er der "Financial Times Deutschland". Die deutsche Autoindustrie wies Trittins Vorwurf zurück und kündigte an, bei vielen Diesel-Modellen Rußfilter einbauen zu wollen. Der Verband der deutschen Spediteure warnte vor höheren Steuern.

SCHRÖDER: AUTOWIRTSCHAFT NICHT IN WÜNSCHENSWERTEM ZUSTAND

Schröder betonte, bei einer Angleichung der Dieselsteuer an die Benzinsteuer gehe es nicht um den Abbau von Subventionen, sondern um eine Erhöhung von Steuern. "Die Bundesregierung ist dezidiert anderer Auffassung als diejenigen, die sich mit dieser Debatte beschäftigen." Die deutsche Automobilwirtschaft sei nicht in dem Zustand, in dem er sie sich wünsche. Was man brauche, sei Ruhe und Vertrauen.

Politiker von SPD und Grünen, wie der SPD-Energieexperte Hermann Scheer und die Grünen-Haushaltsexpertin Antje Hermenau, hatten am Wochenende bereits eine Erhöhung der Mineralölsteuer auf Dieselkraftstoff in Schritten bis auf das Niveau der Steuern für Normalbenzin gefordert. Es gebe keinen Grund, den umweltschädlichen Diesel weiter zu subventionieren.

Grünen-Parteichef Reinhard Bütikofer äußerte sich verärgert über Scheer und Hermenau, nahm Trittin aber von der Kritik aus. Die Beiträge von Scheer und Hermenau seien "weder politisch noch in der Sache hilfreich". Fragen nach Trittins Andeutungen zu höheren Dieselsteuern wich Bütikofer aus. Trittin wies darauf hin, dass die Kohlendioxidbilanz von Dieselfahrzeugen zwar meist besser als die von Benzinern sei, aber ihr Rußpartikel-Ausstoß drastisch höher ausfalle.

SPEDITEURE: STEUERERHÖHUNG FÜR GESAMTWIRTSCHAFT SCHÄDLICH

Die deutschen Spediteure fürchten bei einer Steuererhöhung für Diesel-Fahrzeuge nicht nur in der eigenen Branche den Verlust weiterer Arbeitsplätze, sondern auch Schäden für die gesamte deutsche Wirtschaft. "Die deutsche Wirtschaft wird das ja letztlich bezahlen müssen, wenn Transporte in Deutschland teurer werden", warnte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), Karlheinz Schmidt. Zunächst einmal werde das naturgemäß "einen Haufen Arbeitsplätze" in der Speditionsbranche kosten.

Der Autofahrer-Club ADAC kritisierte, der Wink mit der Steuerkeule sei Unsinn. "Eine Erhöhung der Mineralölsteuer würde doch nur die Autofahrer und nicht die Industrie treffen", teilte ADAC-Präsident Peter Meyer mit. In den vergangenen Jahren hatte der Anteil der Diesel-Fahrzeuge an den Pkw-Neuzulassungen wegen der immer leistungsfähiger werdenden Dieselmotoren deutlich zugenommen.

AUTOHERSTELLER WOLLEN RUSSFILTER EINFÜHREN

Die Autoindustrie wies Trittins Kritik zurück, sie sperre sich gegen den serienmäßigen Einbau von Rußfiltern in Dieselfahrzeugen. "Von einer Blockadehaltung kann absolut keine Rede sein", erklärte Bernd Gottschalk, der Präsident des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA). Die Hersteller forschten zwar primär nach innermotorischen Lösungen, um den angeblich Krebs erregenden Ruß zu vermeiden, setzen aber auch Rußpartikelfilter dort ein, "wo es technisch geboten bzw. vernünftig ist, aber auch da, wo der Kunde es wünscht." Mit der künftigen Euro-4-Norm müssen die Partikel-Emissionen in Pkw um erneut die Hälfte reduziert werden.

"Gegen Türen zu treten, die längst offen sind, bringt wenig", fasste ein DaimlerChrysler<DCXGn.DE>-Sprecher die Kritik der Hersteller zusammen. Auch BMW<BMWG.DE>, VW<VOWG.DE>, Opel<GM.N> und Ford<F.N> erklärten, sie wollten Rußfilter in mehrere Modelle einbauen. Ein Opel-Sprecher sagte, Opel werde auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) im September für mehrere Diesel-Modelle Rußfilter vorstellen. Die Kölner Ford-Werke<FWKG.D> wollten als erstes Modell ihren Minivan Focus C-max mit dem Filter ausrüsten, sagte ein Sprecher.

Der französische Autohersteller Peugeot<PEUP.PA> bietet den Filter für seine Diesel-Pkw schon seit längerem werbewirksam an. Zum Sinneswandel deutscher Hersteller hatten auch die von 2007 an weiter verschärften US-Umweltvorschriften beigetragen.
 
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