Auslieferstop CDI-Modelle!?

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BMW ruft wegen defekter Bosch-Einspritzpumpe 20.000 Autos zurück

Quelle: Reuters
Stuttgart, 02. Feb - Der Münchener Autobauer BMW <BMWG.DE>wird wegen des Einbaus fehlerhafter Einspritzpumpen von Bosch[ROBG.UL] weltweit rund 20.000 Dieselfahrzeuge zurückrufen.

Dabei gehe es um Automobile der Baureihen 3er, 5er und X5, sagte BMW-Entwicklungschef Burkhard Göschel Reuters am Mittwoch am Rande eines Kongresses in Stuttgart. Allein in Deutschland seien etwa 6000 Fahrzeuge betroffen. Damit ist das Ausmaß der von Bosch verursachten Panne größer als zunächst vom Konzern angenommen: Noch am Vortag hatte BMW erklärt, das defekte Teil sei lediglich etwa 13.000 Mal verbaut worden. Den Umfang der Rückrufaktion hatten die Münchener noch nicht beziffert. Die Zusammenarbeit mit Bosch stellt Göschel nicht in Frage.

Von dem Qualitätsproblem bei Bosch sind auch Audi<NSUG.DE> <VOWG.DE>und DaimlerChrysler<DCXGn.DE> betroffen. Göschel bekräftigte, BMW werde in der kommenden Woche wegen der fehlerhaften Diesel-Einspritzpumpen die Produktion im Werk Dingolfing für drei zusätzliche Tage stoppen. Am Rosenmontag und Faschingsdienstag sollte die Fertigung ohnehin ruhen. Zu den Kosten für den Rückruf äußerte er sich nicht, machte aber klar, die Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Zulieferer sei dadurch nicht in Frage gestellt. Beide Firmen wollten an der Verbesserung der Qualität arbeiten. BMW denke derzeit nicht an Schadensersatzforderungen, sondern wolle zunächst das Problem lösen.

Branchenexperten schätzen, dass der durch Bosch verursachte Schaden bei den betroffenen Autobauern insgesamt ein Volumen im zweistelligen Millionen-Bereich hat. Bosch hatte am Dienstag erklärt, das Problem gelöst zu haben, und wollte seit Mittwoch die Diesel-Einspritzpumpen wieder produzieren.

Mit freundlichen Grüßen

Otfried
 
In Vitoria steht die Vito/Viano Produktion still.
 
Lösung dauert noch ca. 1 Woche, dann sollte alles für die Werke zumindest weiterlaufen...

Chris
 
Was ich mich frage woran der Fehler liegt und warum man es kurzfristig lösen kann bzw muss ? Wieso tritt auf einmal ein Fehler bei der Schmierung auf ?? Die Teile werden doch schon länger als DEz 04 produziert ?
Dazu sagt Bosch nix. :-(
 
Irgendwo stand doch, daß es sich wiederum um ein Zulieferteil von Bosch handeln soll. Vielleicht liegt da der Hund begraben bzw. Bosch will es vermeiden, daß dies in der Öffentlichkeit breit getreten wird.
 
Julian-JES schrieb:
Was ich mich frage woran der Fehler liegt und warum man es kurzfristig lösen kann bzw muss ? Wieso tritt auf einmal ein Fehler bei der Schmierung auf ?? Die Teile werden doch schon länger als DEz 04 produziert ?
Dazu sagt Bosch nix. :-(

Die Fa. Bosch lässt ebenfalls bei sehr vielen "Klein-Unternehmen" Teile fertigen und weiterbearbeiten. Eine dieser Firmren stieg im Okt/Nov aus, da der dauernde Kostendruck kein gewinnbringendes Ergebnis mehr brachte. Die Alternative war die Vergütung der Teile im Osteuropäischen Raum...
Was dabei nun heraus kam sieht man. Es lag primär nicht an technischen Problemen, sondern an bald krankhafter Gewinnsucht. Ich halte solche Ereignisse (ausgenommen die Kunden, welche auf ihr Fzg. warten), manchmal für notwendig und heilsam.
Bleibt zu hoffen, dass es nun qualitätsmäßig voran geht. Das selbe hoffe ich auch bei DC, wobei sich meine Hoffnungen auf Herrn Cordes stützen.

Gruß Dirk
 
Gewinnsucht?

snoopy schrieb:
... Es lag primär nicht an technischen Problemen, sondern an bald krankhafter Gewinnsucht. Ich halte solche Ereignisse (ausgenommen die Kunden, welche auf ihr Fzg. warten), manchmal für notwendig und heilsam. ...

Ich wäre mit solchen Statements vorsichtig. Dicke Gewinne machen heutzutage fast nur noch Banken, Versicherungen, Pharmaindustrie, ...

Die Autohersteller und auch die Zulieferer stehen unter einem enormen Kostendruck. Eigentlich ist die Nachfrage geringer als die Produktion. Auch Bosch kann dagegen fast nichts machen. Sie werden sicherlich nicht von MB "hofiert", sondern wie alle anderen Lieferanten bezüglich der Preise gedrückt! Es ist eine schwierige Gratwanderung. Man sieht ja z.B. am W 203 deutlich, wie stark auch MB (meist am Look & Feel und nicht "lebenswichtigen" Teilen) eingespart hat.

Ich denke, die wartenden Kunden sind nicht das grosse Problem. Diejenigen, die mit einem Fahrzeug mit defekter Einspritzpumpe liegen bleiben, werden wohl recht sauer sein! ;)


Ciao,
 
Patrick schrieb:
Ich denke, die wartenden Kunden sind nicht das grosse Problem. Diejenigen, die mit einem Fahrzeug mit defekter Einspritzpumpe liegen bleiben, werden wohl recht sauer sein! ;)


Ciao,

defekter Einspritzpumpe? ein Forumsteilnehmer aus einem Fremd :D Forum hat vor kurzem mal das folgende Endzeitszenario für das Problem mit der Einspritzpumpe beschrieben. Ich kann nicht beurteilen, ob das alles sein kann:

Zitat:

nun, das du spähne im system hast merkst du eigentlich nur am leistungsverlust. in einigen, wenigen fällen steigt ein oder mehrere injektoren aus, dann läuft der motor unruhig. wenn man noch mit gefressener pumpe weiterfährt kann dies soweit gehen, das die hd pumpe festgeht und die steuerkette (worüber die hd pumpe angetrieben wird) reisst. was dann passiert dürfte ja klar sein: ventile schlagen auf kolbenboden, kolben können dadurh klemmen, meisstens sind aber die ventiele, ventielführungen, laufflächen hin. auch ein abgerissener ventielteller macht sich im zylinder gut. dann wird das pleul gebogen, kolben kippt, das kann bis zum kolbenabriss gehen, dann schleudert der rest pleul im kurbelgehäuse rum und durchschlägt auch mal das kurbelgehäuse, was zur folge haben kan, das öl auf den krümmer tropft und die karre lichterloh brennt.

Zitatende :eek:
 
Naja, man kanns auch übertreiben! In der Regel ist es nur ein höherer Verschleiß!

Chris

P.S. Das Szenario ist ja noch nicht zuende gedacht:

Der abgerissene Kolben durchbohrt den Zylinderkopf und die Motorhaube und fliegt einem hinterherfahrendem LKW in die Windschutzscheibe. Der LKW hat leider mit Uran angereicherte Brennstäbe auf dem Hänger und fährt in eine Schule, das Ganze spielt sich in der Frankfurter Innenstadt ab,... :rolleyes: :rolleyes: :rolleyes:
 
Eine schnelle Lösung ist in Sicht", sagte ein DaimlerChrysler -Sprecher am Montag auf Anfrage.

Na ja , wohl doch nicht so schnell :
bis zum 18.02.2005 wird die komplette Spätschicht für die E-Klasse / C-Klasse Montage in Sindelfingen und Bremen gestrichen.
Am Rosenmontag und Karnevalsdienstag wird nicht gearbeitet !!!
 
Bohr was der Scheiß ein Geld kostet und die schönen Auslieferungsstatistik geht auch den Bach runter :(
 
Auslieferungsstatistik

Ja , verdammte Schei....

gerade jetzt, wo die A-Klasse läuft .
der ML in den Startlöchern steht..
der CLS brummt...
und.................
siehe auch :
http://www.ftd.de/ub/in/1107175298813.html?nv=hpm

Das Jahr fängt schon wieder mit negativen Schlagzeilen an.
Dabei haben wir doch alle auf ein "gutes" Autojahr gehofft.
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt !!!

Aber auch BMW trifft es extrem hart.
siehe :
http://www.automagazine.de/news/04255/index.php
Produktionsstopp in Dingolfing von Rosenmontag 07.02.2005 bis zum Freitag 11.02.2005 ( 5 Tage a 1200 Fahrzeuge = 6000 Fahrzeuge !!! )
obwohl es in bayern offiziell keine Karnevalspause gibt (grins)
Allaaaaf , Helau und Olau
Bei Ford in Köln würde durch die Narren und Jecken eh nix produziert
(nur Bützcher und Kamelle )
 
Zuletzt bearbeitet:
Autohersteller kritisieren Zulieferer Bosch und Motorola

Hier noch ein Artikel zum Thema. :)


Autohersteller kritisieren Zulieferer Bosch und Motorola


(ar) - Führende Köpfe der deutschen Automobilindustrie haben die Zulieferer Bosch und den Chiphersteller Motorola in ungewöhnlich scharfer Form kritisiert. Wie der Brachendienst "PS Automobil-Report" in seiner heutigen Ausgabe unter Berufung auf einen "Brandbrief" des Bosch-Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Hermann Scholl, an zwölf Führungskräften der Automobilindustrie berichtet, habe Scholl eingeräumt, "Der Qualitätsstand vieler unserer Erzeugnisse ist unzureichend". Die Äußerung stamme aus der Zeit, als Scholl noch Geschäftsführer bei Bosch war.

Zwar sei der Aufruf zur Qualitätssicherung bereits von 1999, echte Resultate habe er jedoch nach Angaben der Hersteller nicht gebracht. Auch gebe es in Sachen Qualität der Produkte von Bosch eine Zweiklassengesellschaft. Dazu der "PS Automobil-Report": Es gibt nur einen Autohersteller, der mit der gelieferten Bosch-Qualität zufrieden zu sein scheint: Toyota im fernen Japan. Das hat seinen Grund, wie der Bosch-Statthalter gegenüber "PS Automobil Report" in Tokio freimütig einräumte: <B> "Toyota hat uns erst einmal beigebracht, wie Qualität auszusehen hat. Die deutschen Hersteller haben uns längst nicht so gefordert wie die Qualitätskontrolleure von Toyota. Bis dahin wussten nicht einmal unsere Ingenieure, was Qualität eigentlich bedeutet." Fakt ist demnach also, dass Bosch A- und B-Qualität liefert. Die A-Qualität geht bei Toyota ans Band.</B>

Der Branchendienst zitiert einen Entwicklungschef, dem die mangelhafte Qualität zu weit geht: "Wir verlassen uns lieber auf uns selbst." Eine derart offene Kritik der Hersteller an den Zulieferern ist ungewöhnlich. Im Normalfall werden solche Probleme intern geklärt. Die Äußerungen Scholls sind möglicherweise auch durchgesickert, weil er zuvor die Einkaufspolitik deutscher Hersteller kritisiert hatte. (sb)


====> <a href="http://www.auto-gebrauchtwagen.de/meldung_9112.php">Artikel</a>
 
Das Problem liegt im Streben der Aktiengesellschaften, Gewinn zu machen reicht nicht, eine schwarze Null schon gar nicht, die "Shareholder Value" muss mit immer bombastischeren Erfolgsmeldungen bei Laune gehalten werden, was früher oder später zur Katastrophe führt.
"Dicke Gewinne machen heutzutage fast nur noch Banken, Versicherungen, Pharmaindustrie"
Und was ist mit den etlichen Milliarden die Daimler, Toyota und auch angebliche Katastrophenunternehmen wie VW jedes Jahr scheffeln? Spielgeld?

@Mercedesfahrer
Da verhaspeln sich die "Insider" aber ganz schön, auf der einen Seite weiß das eigene Unternehmen eigentlich nicht, was Qualität ist und muss es von einem Fremdunternehmen beigebracht bekommen - auf der anderen Seite entstehen Qualitätsprobleme mit der Auslandsproduktion und der geldgeilste aller Hersteller (>10Milliarden Gewinnen trotz riesigen Prestige-Projekten) schlittert dabei genauso herein - das passt alles vorn und hinten nicht...

Ich verstehe die Auslandsfertigung von Komponenten beim Auto auch aus Kosten-Gesichtspunkten nicht. Wo ist denn da noch einigermaßen Handarbeit? Ist doch nur die Montage, welche in D stattfindet!? Kürzlich ist mir ein indonesischer Keilriemen in die Hände gefallen - was für einen Sinn macht es ein derart automatisiert hergestelltes Produkt (von Maschinen aus D/CH oder J) um den halben Erdball transportieren zu lassen? Werden die genannten Lager etwa von Hand geschmiedet?
 
George schrieb:
das passt alles vorn und hinten nicht...

Hier gibt's mehr. Ein Grund warum das jetzt im Netz rumschwirrt, ist das man bei MB ziemlich sauer ist auf Bosch. Man erinnere nur es ist ja nicht das erste Mal, also Blaupunkt COMAND, SBC usw.


Autohersteller sind sauer auf Hightech-Zulieferer Bosch und Motorola

Die liefern schlechte Qualität, aber wir bekommen die Prügel“

Nicht wir haben Qualitätsprobleme, sondern die Firma Bosch“, schimpft ein führender Manager eines deutschen Premium-Automobilherstellers. Sichtlich sauer verweist er auf die nicht wahrgenommene Verantwortung“ des Zulieferers, der immer in Deckung geht, wenn wir in den Medien wegen mangelnder Qualität verprügelt werden“. Dabei werde in der Wahrnehmung für die Autokunden nicht differenziert. Wenn es in der Überschrift heißt, die deutschen Hersteller lägen in der Kundenzufriedenheit wieder mal hinter den Japanern, fragt doch keiner, warum.“ Es sei an der Zeit, diese Wahrnehmung zu verändern. Wir nennen jetzt Namen und Hintergründe“, zürnt der Manager. Die liefern schlechte Qualität, aber wir bekommen die Prügel.“

Das hat es so noch nie gegeben: dass die Verärgerung über schlechte Zuliefererqualität so offen ausgesprochen wird. Zwei Unternehmen sind dabei besonders in die Kritik geraten: die Firma Bosch und der Chiphersteller Motorola. Lob gibt es dagegen für die Zulieferer Infineon und Continental, die sich sehr engagieren, nicht nur innovativ zu sein, sondern auch zuverlässig, wenn es um Qualität geht“. Bei beiden Zulieferern hat der Ex-BMW-Entwicklungsvorstand Wolfgang Ziebart die guten Beziehungen zu den Autoherstellern gepflegt; er weiß, wie wichtig Qualität ist. Erst hatte er bei Conti als Chef der Automotive-Sparte mit eisernem Besen durchgekehrt und Qualität durchgesetzt, jetzt versucht er bei Infineon als Vorstandsvorsitzender des Münchner Chip- und Elektronikherstellers die schon bislang erfolgreiche Autosparte weiterzuentwickeln.

Ein verärgerter deutscher Automobilhersteller hat nun die Firma Bosch in Regress genommen. Bosch muss sich an den Kosten für Garantie- und Rückrufmaßnahmen des Autoherstellers beteiligen. Das ist nur ein kleiner Teil unseres Schadens“, sagt der Automanager. Das wirkliche Problem ist unser Imageverlust. Es wird Jahre dauern, bis wir beim Kunden und in den Medien wieder als Qualitätshersteller anerkannt sind.“ Ernste Probleme gab es bei Bosch jüngst bei Dieseleinspritzsystemen der neuesten Generation und bei der elektrohydraulischen Bremse. Zwar hat Bosch einen dafür Verantwortlichen gefeuert, das Kind war da aber längst im Brunnen ertrunken.

Derweilen wirbt das Unternehmen Bosch mit seinen Innovationen, als habe man sich nichts vorzuwerfen. Dabei ist man sich auf der Stuttgarter Schillerhöhe schon viele Jahre bewusst, dass die gelieferte Qualität nicht den geforderten Ansprüchen genügt.

In einem Brandbrief an die zwölf engsten Führungskräfte (der PS Automobil Report“ vorliegt) schlug der damalige Geschäftsführer und heutige Vorsitzende des Aufsichtsrats, Hermann Scholl - intern F1“ genannt, Nummer eins im Führungskreis -, Alarm. Wenn der Chef eines so großen Zulieferers trotz der sonst unternehmenskulturell üblichen Zurückhaltung knallhart formuliert:

Der Qualitätsstand vieler unserer Erzeugnisse ist unzureichend“ und Sondermaßnahmen zur Qualitätsverbesserung“ fordert, müsste ein solches Schreiben eigentlich wie die berühmte Bombe einschlagen und Konsequenzen haben. Der Brief ist mittlerweile mehr als fünf Jahre alt, aber an Aktualität scheint er nichts verloren zu haben. Und geändert hat sich in Sachen Qualität nach Überzeugung zahlreicher Entwicklungs- und Produktionsfachleute der Autoindustrie so gut wie nichts“.

Ein Manager der Autoindustrie sagt: In unseren Gesprächen mit der Führungsebene bei Bosch finden wir zwar volles Verständnis, doch auf dem Weg in die Umsetzung auf den unteren Ebenen bleiben alle guten Vorsätze in einer Art Lehmschicht hängen.“ Das hat sicher auch Hermann Scholl nicht erwartet, als er auf die ???massive Kritik unserer Kunden, vor allem im Bereich Kraftfahrzeugausrüstung“ verwies. Scholl signalisierte den Führungskräften im eigenen Hause, welche Folgen die schlechte Qualität hat: ???Hier setzen einzelne Kunden (aus der Autoindustrie, d. Red.) bei neuen Lieferabschlüssen verstärkt Wettbewerber ein, d.h., wir verlieren auf mehreren Gebieten Marktanteile wegen mangelhafter Qualität oder müssen außergewöhnlich hohe Preisnachlässe gewähren, um Anschlussaufträge zu erhalten.“

In einer Analyse hatte Scholl ermitteln lassen, wo die Probleme liegen. Der Schwerpunkt der Qualitätsmängel liegt bei neuen Erzeugnissen in der Anlaufphase und im ersten Lieferjahr. Dies führt zu dem Schluss, dass unsere Prozessabläufe in Entwicklung und Fertigungsvorbereitung unzureichend sind. Aber auch Qualitätsmängel, häufig aus trivialem Anlass, bei Erzeugnissen, die bereits seit längerer Zeit gefertigt werden, führen zu einer Verärgerung unserer Kunden.“ Manchmal trügen gleich mehrere Geschäftsbereiche in unterschiedlichen Feldern zur Verärgerung der Autohersteller bei. ???Erinnert sei hier nur an den Anlauf des Alfa 156, an aktuelle Qualitätsprobleme bei PSA, GM/Opel und Volvo.“ Ein Großteil der Mängel sei bei Anwendung der vorgesehenen Instrumentarien vermeidbar, schrieb Scholl seinen Führungskräften ins Stammbuch. Unsere Kunden bringen ein gewisses Verständnis auf für Qualitätsprobleme im Zusammenhang mit anspruchsvollen Neuentwicklungen, keineswegs jedoch für häufig auftretende Routinefehler.“

In der Bosch-Kultur müssen solche Vorwürfe, müssen solche Sätze wie Ohrfeigen wirken. Die so gemaßregelte Führungsmannschaft muss sich vorgekommen sein wie ein Schuljunge, der vom Schuldirektor abgewatscht wurde. Im Brief Scholls ging es weiter: Um die derzeit äußerst unbefriedigende Qualitätssituation schnellstmöglich zu verbessern, wurde in der Geschäftsführersitzung vom 26.5.1999 festgelegt, dass Sondermaßnahmen unumgänglich sind.“ Damit sich keiner der Manager der Verantwortung entziehen konnte, forderte Scholl: Die entsprechenden Sondermaßnahmen sollten bald nach dem Brandbrief von allen Verantwortlichen, ???deren vollständige Anwesenheit erwartet wird“, zusammen mit der Geschäftsführung verabschiedet werden.

Der dreiseitige Alarm-Brief Scholls sei mehr als ein Weckruf“ gewesen, sagt ein mittlerweile ausgeschiedener Bosch-Mann. So etwas hatte es nie zuvor gegeben.“ Aber selbst dieser Anlauf, die Qualität wieder in den Griff zu bekommen, habe zu keinem nachhaltigen Erfolg in allen Bereichen geführt.

Es gibt nur einen Autohersteller, der mit der gelieferten Bosch-Qualität zufrieden zu sein scheint: Toyota im fernen Japan. Das hat seinen Grund, wie der Bosch-Statthalter gegenüber PS Automobil Report“ in Tokio freimütig einräumte: Toyota hat uns erst einmal beigebracht, wie Qualität auszusehen hat. Die deutschen Hersteller haben uns längst nicht so gefordert wie die Qualitätskontrolleure von Toyota. Bis dahin wussten nicht einmal unsere Ingenieure, was Qualität eigentlich bedeutet.“ Fakt ist demnach also, dass Bosch A- und B-Qualität liefert. Die A-Qualität geht bei Toyota ans Band. Liegt hier das Geheimnis, dass die Japaner in Sachen Zuverlässigkeit vorn liegen?

Für den Manager eines Premiumherstellers ist dieses Eingeständnis, zweierlei Qualität zu liefern, eigentlich eine Unverschämtheit“. Sie mache deutlich, dass sich Bosch der Situation durchaus bewusst sei. Dass man aber nur dann höchste Qualität liefere, wenn sie vom Kunden auch abgefragt und gefordert werde, ist eine Frechheit“. Ein Autohersteller müsse davon ausgehen dürfen, dass der Zulieferer im eigenen Interesse und aus eigener Verantwortung nur höchstmögliche Qualität liefere. Wenn Bosch nun einräumt, dass die deutschen Hersteller diese Qualität nicht ausdrücklich gefordert haben, dann wirft das ein seltsames Licht auf das Selbstverständnis des Lieferanten Bosch.“

Dass sich in den Autofirmen und Entwicklungsabteilungen immer mehr Groll angesammelt hat, bleibt auch auf der Schillerhöhe nicht verborgen. Wenn wir nicht noch mehr Aufträge verlieren wollen, dann müssen wir endlich Gas geben. Wir können nicht so tun, als seien wir die besten Lieferanten und innovativsten auf dem Globus, und unsere Kunden mit dem Qualitätsärger im Regen stehen lassen“, zeigt sich ein Bosch-Mann einsichtig. So denke allerdings nicht nur er, sondern die ganze Führungsmannschaft. Nur die Konsequenzen bleiben aus.

Als Mercedes-Benz wegen massiver elektronischer Ausfälle beim Command-System Bosch den Auftrag entzog, wurde schnell das Gerücht gestreut, dies sei deshalb passiert, weil Scholl öffentlich die Einkaufspolitik bei DaimlerChrysler kritisiert habe. Dass die Funktionsausfälle beim Navigationssystem unerträglich waren und den Auftragsentzug unumgänglich machten, wollte man bei Bosch einfach nicht wahrhaben.

Ärger steht Bosch aber nicht nur in Sachen Qualität ins Haus. Auch dass sich der Lieferant immer wieder als Innovator neuer Technologien feiern lasse, die wir in Auftrag gegeben haben und an denen wir maßgeblich mit gearbeitet und entwickelt haben“, stößt den Ingenieuren der Autohersteller immer öfter sauer auf. In einigen Entwicklungsabteilungen wird darüber nachgedacht bzw. wurde vollzogen, den Zulieferern die Kernkompetenz und Entwicklungshoheit wieder zu entziehen“. Ein Entwicklungschef: Wir verlassen uns lieber auf uns selbst.“ Für den Muster-Zulieferer Bosch ist das eine Katastrophe. - Für Hermann Scholl wäre es eigentlich wieder an der Zeit, einen ernsten Brief zu schreiben. Diesmal als Vorsitzender des Bosch-Aufsichtsrates.

PS/Hans-U. Wiersch, Peter Groschupf
 
Dies ist kein Politikforum , A B E R :

Und was ist mit den etlichen Milliarden die Daimler, Toyota und auch angebliche Katastrophenunternehmen wie VW jedes Jahr scheffeln? Spielgeld?

Seit dem Fall des Eisernen Vorhanges 1989 haben die Kapitalistischen gesellschaften der sogenannten westlichen Welt niemanden mehr den Sie Fürchten müssen
(bis 1989 Angst vor dem Welt_Kommunismus / Enteignung aller Kapitalgesellschaften durch Kommunisten(Russland / China ) .
Damals wurden mehr Milliarden in die Rüstung gesteckt, als die Montagearbeiter in den westlichen Ländern je einsparen konnten.
Fazit :
Die Gier nach Gewinn , Macht und Ansehen
(inclusive Arroganz von Führungskräften a la Schrempp ,Pietschesrieder,
Bernhard ,Lopez , Forster und Co führen uns noch weit,weit,weit in Richtung Reich und Arm (siehe Amerika --> lebenslang schuften , aber
im Alter nach Deutschland auswandern weil keine Rente und keine soziale Absicherung vorhanden ist : Schei... Globalisierung !!!
Dem " Normal-Bürger mit Einkommen von 1000 bis 5000 brutto bringt die Globalisierung nur Nachteile . )

P.S. Dies ist zwar kein Politik-Forum,aber auch die Meinung eines technikinteressierten Mercedes-Fan gehört hierhin .
:oh_yeah: :hello: :oh_yeah:
 
Mercedes ist und bleibt ein Produkt des ach so bösen, global agierenden Kapitalismus. Die weiter östlich real existent gewesene Alternative kam über das Hightech-Produkt Trabbi nicht hinaus. Der hatte dann allerdings mangels Elektronik auch keine Elektronikprobleme und …

Zurück zur Qualitätspolitik:

Ein zentrales Problem ist schon, dass zu viel Kernkompetenz und Entwicklungshoheit an Zulieferer abgegeben wurde. Immer mehr nur Montagefabrik zu sein, reicht nicht aus.

Kernkompetenz in allen Entwicklungsbereichen ist eben auch eine Voraussetzung für die Qualitätskontrolle bei Zulieferern. In meiner Betriebspraxis bei Zulieferern habe ich oft erlebt, dass Auditoren von namhaften Automobilherstellern sich bei der Beurteilung des Qualitätssystems des Zulieferers ausschließlich auf die formale Kontrolle beschränkten und vom eigentlichen Produkt und seinen Problemen nur wenig verstanden.

Man kann nur hoffen, dass aus dem exemplarischen Debakel Einspritzpumpe die richtigen Konsequenzen gezogen werden. Denn wie bereits gesagt: Wer es schafft, an der Qualitätsfront ganz vorne oder gar Nummer 1 zu sein und dieses dann auch zu seinem Image machen kann, wird auf jeden Fall die Zukunft gewinnen.

Eule
 
Habe ich erst heute bei Reuters gefunden:

Bosch liefert wieder Einspritzpumpen in vollem Umfang
Freitag 4 Februar, 2005 19:27 CET

Frankfurt (Reuters) - Der Zulieferer Robert Bosch hat seine Probleme mit defekten Diesel-Einspritzpumpen nach eigenen Angaben gelöst und die Fertigung vollständig wieder aufgenommen.

Dennoch unterbricht DaimlerChrysler in der nächsten Woche seine Produktion von Diesel-Pkw im Stammwerk Sindelfingen.

Um den Produktionsrückstand aufzuholen, würden nun rund um die Uhr alle Fertigungskapazitäten eingesetzt, teilte Bosch am Freitag mit. Als Grund für den Probleme nannte der Stuttgarter Zulieferer Verschleißerscheinungen der Teflon-Beschichtung an zugelieferten Lagerbuchsen, die sich bei Belastungsprüfungen offenbart hätten. Die fehlerhaften "Common-Rail"-Pumpen brachten einige große Autohersteller in Lieferschwierigkeiten und führten zu Produktionsausfällen.

Der Fertigungsstandard sei nun wieder sichergestellt und im Dauerlauftest nachgewiesen worden, teilte Bosch mit. Bosch-Chef Franz Fehrenbach sagte dem Magazin "Focus" einem Vorabbericht zufolge: "Im Fall der Common-Rail-Einspritzpumpe lag es an einem Zulieferer eines unserer Vorlieferanten, doch das ist natürlich keine Entschuldigung.".

"Wir betrachten das Problem als gelöst", sagte ein Sprecher des deutsch-amerikanischen Autokonzerns DaimlerChrysler. Dennoch will der Konzern in der nächsten Woche auch in Sindelfingen die Produktion von Mercedes-Fahrzeugen mit Dieselmotoren für zwei Tage stoppen. "Wir werden am Montag und Dienstag in Sindelfingen nicht produzieren", sagte der Sprecher. In der darauf folgenden Woche sollen einzelne Schichten im Bremer Werk ausfallen. Zuvor war schon die Produktion von Transportern im spanischen Vitoria unterbrochen worden, in Sindelfingen hatte Mercedes Fahrzeuge mit Benzinmotoren vorgezogen.

Die Lieferschwierigkeiten machte DaimlerChrysler mit für den Absatzrückgang von 12,1 Prozent bei der Nobelmarke Mercedes-Benz im Januar weltweit verantwortlich. Der Absatz brach allerdings auch in den USA ein, wo kaum Diesel-Autos verkauft werden. "Wir sind zuversichtlich, dass wir die Produktionsausfälle zügig aufholen können", sagte der Sprecher.

Anfang der Woche hatte der Münchener Konkurrent BMW angekündigt, er müsse rund 20.000 Dieselfahrzeuge zurückrufen, in die die fehlerhaften Einspritzpumpen eingebaut wurden. Zudem werde in der Fastnachtswoche für drei Tage die Produktion ruhen. Über Regressforderungen an Bosch haben die Hersteller noch nicht entschieden. Die Kosten durch die Produktionsausfälle werden von Experten auf einen zweistelligen Millionenbetrag beziffert.

Eule
 
DAIMLERCHRYSLER<DCXGn.DE>- STOPPEN MONTAG UND DIENSTAG PRODUKTION VON DIESEL-AUTOS IN

DAIMLERCHRYSLER<DCXGn.DE>- GRUND FÜR PRODUKTIONSSTOPP SIND PROBLEME MIT DIESEL-EINSPRITZPUMPEN
DaimlerChrysler - Zwei Tage Produktionsstopp für Diesel-Autos
Quelle: Reuters
Stuttgart, 04. Feb - Der deutsch-amerikanische Autokonzern DaimlerChrysler<DCXGn.DE> will in der nächsten Woche im Stammwerk in Sindelfingen die Produktion von Autos mit Dieslemotoren stoppen.

"Wir werden am Montag und Dienstag in Sindelfingen nicht produzieren", sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Grund seien die fehlerhaften Dieseleinspritzpumpen des Zulieferers Bosch[ROBG.UL]. Diese würden derzeit geprüft. In der darauf folgenden Woche sollen zudem einzelne Produktionsschichten im Werk in Bremen angehalten werden.
 
DaimlerChrysler stoppt für zwei Tage Diesel-Produktion

Quelle: Reuters
Stuttgart, 04. Feb Der deutsch-amerikanische Automobilkonzern DaimlerChrysler <DCXGn.DE> will auf Grund der Probleme mit Bosch-Einspritzpumpen in der nächsten Woche in seinem Stammwerk in Sindelfingen die Produktion von Autos mit Dieselmotoren stoppen.

"Wir werden am Montag und Dienstag in Sindelfingen nicht produzieren", sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. Grund seien die fehlerhaften Diesel-Einspritzpumpen des Zulieferers Bosch[ROBG.UL]. Diese würden derzeit auf ihre einwandfreie Funktion geprüft. In der darauf folgenden Woche sollen zudem einzelne Produktionsschichten im Bremer Werk angehalten werden.

Wegen der fehlerhaften Pumpen hatte sich zuletzt bereits die Auslieferung von Mercedes-Fahrzeugen mit Dieselmotor verzögert, zu einer Produktionsunterbrechung war es bei DaimlerChrysler aber bisher nicht gekommen. Die Lieferschwierigkeiten machte DaimlerChrysler mit für den Absatzrückgang von 12,1 Prozent bei der Nobelmarke Mercedes-Benz verantwortlich.

Anfang der Woche hatte der Münchener Konkurrent BMW<BMWG.DE> angekündigt, er müsse rund 20.000 Dieselfahrzeuge zurückrufen, in die die fehlerhaften Einspritzpumpen eingebaut wurden. Zudem werde in der Fastnachtswoche für drei Tage die Produktion ruhen.

Bosch hatte die Lieferung der Einspritzpumpen vorübergehend eingestellt. Die Fehlersuche ist offenbar noch nicht beendet. "Wir suchen derzeit nach technischen Lösungen, eine endgültige Bewertung liegt noch nicht vor", sagte ein Bosch-Sprecher auf die Frage, wo der Fehler liege. Seit Mittwoch werde aber wieder eingeschränkt ausgeliefert.

Der Vorsitzende der Bosch-Geschäftsführung, Franz Fehrenbach sagte dem Magazin "Focus" laut einem Vorabbericht: "Im Fall der Common-Rail-Einspritzpumpe lag es an einem Zulieferer eines unserer Vorlieferanten, doch das ist natürlich keine Entschuldigung."
 
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