Ich glaube jetzt wird eindeutig zu weit gegangen. Rein objektiv gesehen hat der R171 folgende "Rotstift-Mängel":
- Die Handbremse (Passgenauigkeit...wieder mal von irgeneinem dubiosen Zulieferer wie JC oder Delphi zusammgeschustert)?
- Der Schalthebel (Funktionsteil aus silbernem Plastik)
- Hartplastik auf der Innenseite der Armauflage wie beim 203er.
Ein paar Details ließen sich solider ausführen sind aber auch nicht wirklich schlecht gemacht.
Viel mehr kann ich dort nicht finden. Ob die Türgriffe/Armauflagen nun Magnesium sind, weiß ich schlichtweg nicht - müsste man ausbauen. Sie erscheinen mir wie Kunststoff sind aber sehr stabil und fühlen sich genauso wie die Rückenlehnen an
Hat jemand von euch Alu/Mg-Druckguss-Schalter erwartet, nur weil sie silber sind? Wackelige Drehregler habe ich bei keinem von über einem dutzend Fahrzeuge bemerkt, zu bedenken ist allerdings die sehr frühe Serie.
Allgemein scheint die Verwendung von Metall/Plastik bei MB relativ wahllos, selbst beim Maybach gibt es verchromtes Plastik (ohne Sparzwang), beim 211er Avantgarde dagegen hat man Alu, welches man nicht mal anfassen kann (KI).
Kritik am Kunststoff selbst ist dagegen objektiv betrachtet absolut unbegründet, keine Grate, absolut präzise gefertigt und weich. Die aufgebrachte Maserung hat nicht das Geringste mit Qualität zu tun. Auch immer bedenken: Es gibt kein "billiges" Design, nur die subjektive Wirkung.
Der R170 hat Alu-Zierteile (jedenfalls nach der Mopf) auf der Mittelkonsole, aber nicht am Armaturenbrett, keine Sitze mit Metallschalen, keine so schön satt schließenden Türen, etwas altertümlichen Kunststoff und merkwürdige Lüftungsdüsen. Die Verarbeitung ist nach einer Modellpflege und 7 Jahren Bauzeit natürlich etwas gereifter. Ein Rückschritt ist der 171er in diesem Sinne aber garantiert nicht, auch wenn sein Interieur-Design etwas untypisch verspielt wirkt!
Auch der Preis ist ähnlich (wird traditionell während des Modellzyklus und nicht beim Wechsel erhöht). Das MB sich alles was Komfort bringt, extra bezahlen lässt, dürfte doch nach so langer Zeit keinen mehr schockieren. Andere Hersteller werden für ein serienmäßiges Radio, CD-Wechsler, Bordcomputer und Ledersitze gerühmt. Das ein hochwertiges Fahrwerk, eine hochsteife Karosserie oder z.B. Head-Thorax-Airbags auch gegen Aufpreis andererorts nicht zu bekommen sind, scheint kaum jemanden zu stören.
Natürlich finde ich das Alu im Audi TT wunderschön. Aber was hat dieser Wagen noch? Die Kunststoffe wirken schlechter (z.B. auch empfindliche Softlacke), einmal Türen beim TT Roadster schließen und dann beim R171 bitte!
Aber noch wichtiger: Was steckt unterm Blech?
- ein primitives Stoffdach (muss das Hardtop extra bezahlt werden?)
- eine wesentlich weichere Karosserie
- primtive Motoren (Haltbarkeit)
- kein Nanolack
- simpleres Fahrwerk
- allgemein deutlich einfachere Technik (besonders Sicherheit)
Außerdem wird der TT (wie auch der Z4 und praktisch die gesamte Konkurrenz) in einem Billig-Lohn-Land zusammgengeschraubt!
Der Wagen kostet übrigens ungefähr soviel wie der R171.
Wer spart hier? Mercedes oder Audi, BMW, Mazda und der Rest der Roadster-Fraktion?
Mir ist der Wagen zu klein (der Radstand) und zu hart (wahrscheinlich auch ohne Sportfahrwerk), so ein kleiner Flitzer trifft einfach nicht meinen Geschmack, trotzdem sollte immer das Segment im Auge behalten werden.
Ich kann es einfach nicht mehr hören, wie sehr Zuverlässigkeits-Studien gefeiert werden, wie Konkurrenten (die häufig in ähnliche Preisregionen vorstoßen) plötzlich besser als MB sein sollen, nur weil die Fugen der Karosserie einigermaßen stimmen und etwas Softlack verwendet wird - während ein MB ein Aluminium-Interieur haben muss.
Natürlich habt ihr das Recht, hohe Ansprüche an MB anzulegen, dann tut dies aber bitte auch bei der Konkurrenz!