Ist das Wissen oder Hören-Sagen?
entscheidend soll die zeit sein vom ruckartigen verlassen des gaspedals und dem hauruck auf die bremse
Das stimmt so schon mal nicht. Das Entscheidende ist, wie schnell man das Bremspedal durchdrückt. Diese Geschwindigkeit wird in Relation zur Fahrzeuggeschwindigkeit gesetzt und bei Bedarf der Bremsassistent betätigt. Mir ist nur nicht klar, ob das BAS-Steuergerät als kleine Zusatzinformation evtl. mit in Betracht zieht, wie schnell man vom Gas auf die Bremse wechselt. Ich weiß es nicht, aber je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr bezweifle ich es. Denn man kann das Fahrzeug auch rollen lassen ohne Gas zu geben, dann urplötzlich mit dem direkt am Bremspedal ruhenden Fuß auf die Bremse treten. In dieser Situation arbeitet der BAS auch, obwohl ihm die Info vom Wechsel Gas -> Bremse fehlt. Oder Leute, die es gewohnt sind, jedesmal sehr schnell vom Gas auf die Bremse zu wechseln, ohne aber stark zu verzögern (z.B. Fahranfänger vs Opa). In diesem Fall arbeitet der BAS nicht.
Ich weiß folgendes mit Sicherheit:
Im Steuergerät BAS oder ESP (je nach Version) wird die Betätigungsgeschwindigkeit des Bremspedals und die Fahrzeuggeschwindigkeit erfaßt und diese ausgewertet.
Hierzu gibt es als Bauteile:
- Membranwegsensor zur Messung des Bremspedalwegs
- Magnetventil zur aktiven Ausführung der Bremskraftunterstützung
- Löseschalter zum Erkennen der Beendigung des Bremsvorgangs
- Steuergerät zum Erfassen der Werte und zum Ansteuern des Bremseneingriffs
Das Steuergerät BAS erhält Infos von:
- Steuergerät ME (Geschwindigkeit)
- Steuergerät Traktionssystem
- Membranwegsensor BAS
- Löseschalter BAS
Davon, daß auch die Zeitspanne von der Gaswegnahme bis zum ersten Betätigen des Bremspedals ausgewertet wird, höre ich zum ersten Mal. In anderen Foren macht diese Aussage zwar seine Runde, aber dort wird sehr häufig auch alles andere -sagen wir mal- sehr abenteuerlich erklärt, wobei der Bezug zur Realität null ist
. Deshalb meine etwas erstaunte Nachfrage. Es ist auch schon mal das Gerücht kursiert, daß im Fußraum ein optischer Sensor wäre, der den Fuß "im Auge" hat
.
Zur konventionellen Nicht-SBC-Bremse zur Aktivierung des BAS:
Aus der Betätigungsgeschwindigkeit des Bremspedals und der Fahrzeuggeschwindigkeit erkennt das Steuergerät, daß die Voraussetzungen für eine BAS-Zuschaltung vorliegen, wenn der jeweilige Schwellenwert überschritten ist.
Vom Steuergerät wird das Magnetventil angesteuert und der Bremskraftverstärker erzeugt die maximale Bremskraftunterstützung.
BAS wird zugeschaltet wenn folgende Bedingungen gleichzeitig gegeben sind:
- Geschwindigkeit >8 km/h
- Löseschalter BAS betätigt
- Eigendiagnose bzw. Selbsttest durchgeführt und kein Fehler erkannt
- Zuschaltschwelle der Pedalgeschwindigkeit überschritten