Diesel gegen Benziner im Kostenvergleich
Mit welcher Motorversion fährt man günstiger?
Der Kraftstoffmarkt im Herbst 2004: Tanken bleibt teuer, zudem ist der Preisabstand zwischen Diesel - und Ottokraftstoff spürbar abgeschmolzen. Wie wirkt sich diese Entwicklung auf den Autokostenvergleich "Benziner gegen Diesel" aus? Vorweg: Auch jetzt ist das Dieselmodell bereits für den "Durchschnittsfahrer" ab ca. 10 - 15000 km Jahresfahrleistung häufig schon die günstigere Alternative.
Der ADAC hat wieder intensiv gerechnet und alle Kostenfaktoren auf den aktuellen Stand gebracht. Für 460 Modellpaarungen finden Sie in unserer Tabelle die Kosten pro Kilometer, und das für vier beispielhafte Fahrleistungen pro Jahr. In welcher Kilometer-Kategorie der Benziner bzw. Diesel günstiger ist, haben wir durch Fettdruck hervorgehoben. Sollte exakt "Ihr" Auto nicht dabei sein - anhand ähnlicher Modelle lässt sich in unserer Auflistung sicherlich ein Anhaltspunkt finden. Vor der Kaufentscheidung für den Neuwagen kann man somit gut abschätzen, welche Motorversion unter Kosten-Gesichtspunkten vorzuziehen ist.
Nachdem ein Neuwagen meist eine längerfristige Investition darstellt: Wie sehen die Prognosen für die weitere Spritpreis-Entwicklung aus?. Nachdem der Absatz an Dieselkraftstoff in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist (beim Ottokraftstoff geht er stattdessen spürbar zurück) dürften entsprechend den Regularien von Angebot und Nachfrage ganz besonders günstige Dieselpreise der Vergangenheit
angehören, wobei eine allgemeine Spritpreis-Tendenz nach oben trotzdem den Diesel dank seiner niedrigeren Verbrauchswerte weniger treffen würde. Planungshilfe liefert in jedem Fall unsere Faustregel: Egal ob Benziner oder Diesel; eine Spritpreiserhöhung von beispielsweise 10 Cent/Liter schlägt sich für ein Fahrzeug mit einem Verbrauch von 10 ltr./100 km mit genau 1 Cent pro Kilometer nieder. Bei einem Fahrzeug mit 7,5 ltr. Verbrauch wären dies demzufolge 0,75 Cent pro Kilometer.
Mit dem Taschenrechner alleine ist es nicht getan; So einfach noch der Vergleich zum Neuwagenpreis und den Versicherungs- und Kraftstoffkosten ausfällt, die Ermittlung des (unterschiedlichen) Aufwands für Wartung und Reparatur sowie zum Wertverlust dagegen ist Spezialistensache. Der ADAC erfasst zu diesem Zweck laufend alle kostenrelevanten Daten und setzt sie für die Berechnung nahezu sämtlicher auf dem deutschen Markt angebotenen Modelle ein.
Niedriger Verbrauch und günstige(re) Spritpreise sind die eine Seite - zu schaffen machen dem Diesel, mehr oder weniger deutlich, diese Kostenelemente:
• der Neuwagenpreis liegt meist höher
• die Versicherungsprämien sind häufig teurer
• die Intervalle für Inspektion/Ölwechsel sind unter Umständen kürzer
• der Kfz-Steuersatz ist höher (um 8,69 €/100 cm3 Hubraum in Schadstoffklasse Euro 3 und 4)
• etliche Dieselmodelle (Neuwagen) erfüllen, im Gegensatz zu Benzinern, immer noch nicht die Schadstoffklasse "Euro 4".
Hinweis: Die Modelle der Fiat-Gruppe (Alfa Romeo, Fiat und Lancia) sind in unserem Vergleich leider gar nicht oder nur in sehr begrenzter Anzahl enthalten. Der Grund ist, dass uns von diesen Herstellern (derzeit noch) nicht die notwendigen Daten zur Berechnung der Werkstattkosten zur Verfügung gestellt werden!
Die Berechnungs-Grundlagen
Basis: ADAC Autokosten-Datenbank. Im Kostenvergleich über vier Jahre berücksichtigt: Wertverlust (ohne Zinsen), Aufwand für Ölwechsel, Inspektionen sowie übliche Verschleißteile und Kosten für Reifenersatz. Kfz-Steuer, Kraftstoff- und Ölnachfüllkosten (Herstellerangaben zum Verbrauch nach ECE), Kraftstoffpreise je Liter: Diesel 1,- €, Normal 1,12 €, Super 1,14 €, SuperPlus 1,19 €), Haftpflichtund Vollkaskoversicherung mit je 50 % (Standardtarif ADAC Autoversicherung, ohne Zusatzrabatte). Alle Angaben entsprechen dem Stand Januar 2005.