Hallo Josef,
willkommen im Forum. Die erwähnte Liste bezieht sich nicht nur auf Chipgetunte OM Modelle, sondern auf getunte DCX Fahrzeuge allgemein. Dabei ist es irrelevant, ob es ein namhafter Tuner oder ein Hinterhoftuner ist.
Wenn Du ein solches Fahrzeug besitzt, wird die Kulanz/Garnatieleistung seitens DCX gleich 0 sein. Schade ist, das es auch für einen gutgläubigen Gebrauchtwagenläufer der Fall sein wird.
... ergo,
1) bei Software-Überschreiben der Steuerdaten sicherstellen, daß die Originaldaten gesichert werden und -- ganz wichtig -- vor Besuchen in der Werkstatt wieder aufgespielt werden.
2) bei Chiptuning "alter Schule" (Chip serienmäßig in einer Fassung innerhalb des Motorsteuerungsgerätes montiert) muß der Originalchip zurückgelegt und vor dem Werkstattbesuch wieder gesteckt werden.
3) bei Chiptuning in der Form, daß der Chip nicht gesteckt werden kann, muß statt des Originalchips eine Fassung montiert werden, in die dann der Originalchip vor dem Werkstattbesuch gesteckt wird. Auch hier ist es unwahrscheinlich, daß Chiptuning in die "schwarze Liste" führt, denn wann wird die Werkstatt schon die Motorsteuerung öffnen und die Fassung sehen...
Ich selbst habe bisher keine Erfahrungen mit Chiptuning. Aus Erfahrungsberichten im Freundeskreis (keiner mit Turbo) kann ich sagen, daß die Versprechungen seitens verschiedener bekannter Tuner bezüglich
a) Leistung nicht wirklich nachvollziehbar sind. Manche meinen daß sich minimal 'was verbessert hat, aber das kann psychologisch sein
. Andererseits versprechen die meisten Tuner auch nur 5 oder 7 Prozent, nur Feinfühler merken sowas, oder? Bei Turbo (Diesel oder Benziner) sieht das evtl in der Werbung wie real anders aus, siehe Patrick's Beitrag.
b) Beim Drehmomentverlauf scheint es auch bei Nicht-Turbo nachvollziehbare Veränderungen im unteren Drehzahlbereich zu geben.
c) Beim Spritminderverbrauch im Freundeskreis scheinen mir die Angaben von "0.5 bis 1 l /100km" seitens der Tuner überwiegend bestätigt zu werden (wohlgemerkt: Nicht-Turbo).
Fragt sich also, ab wann sich bei gegebenen Chiptuningpreis und angenommenem Spritpreis sowie erwarter Fahrleistung bis zum KFZ-Verkauf die Ausgabe (und ggf das Risiko) rechnet.
Eine Verteufelung des Themas ist unangebracht, denn die beim Chiptuning in Deutschland realisierbaren Veränderungen beruhen unter anderem auf der Tatsache, daß die Fahrzeuge für
- hartes Ran-Nehmen seitens der Nutzer
- nie vermeidbare Fertigungsschwankungen
- andere Temperaturbereiche in anderen Gegenden und
- Schwankungen der Spritqualität sowie
- Schwankungen der Luftqualität (Höhe über NN)
in den Verkaufsländern vorbereitet sind, ohne daß i.A. die Motorsteuerung anders ist.
Das bedeutet anders herum, wer mit dem Auto in die obigen Bedingungen fällt, sollte sich auf die vom Hersteller vorgesehenen Reserven verlassen.
Und: Wer wenig solcher Einflüsse zu kalkulieren hat, kann sich in die Ammortisationsrechnung stürzen
Ich werde den Schritt machen und in 6 Monaten 'mal posten. Bes' denne ...