Stuttgart
03. März 2005
Der geplante Geländewagen "Smart ForMore" steht offenbar endgültig vor dem Aus.
Der neue Chef der Mercedes Car Group, Eckhard Cordes, habe die Wahrscheinlichkeit, dass der Smart Formore je gebaut werde, vor Analysten als sehr gering bezeichnet, bestätigte ein Sprecher von DaimlerChrysler [DCX GY EQT] am Donnerstag einen vorab veröffentlichten Bericht des "Handelsblatt" (Freitagausgabe). An einem Gesamtkonzept für die Produkte und die Strategie der defizitären Kleinstwagenmarke bastelt DaimlerChrysler aber noch. Cordes hatte die Planungen für die dritte Smart-Baureihe, die ab 2006 im unterausgelasteten Werk im brasilianischen Juiz de Fora gebaut werden sollte, zunächst nur auf Eis gelegt.
Mit dem Formore wollte Smart vor allem den US-Markt erobern.
Der jüngsten Prognose von Cordes zufolge soll Smart im Jahr 2007 erstmals Gewinne erwirtschaften. Seit der Markteinführung vor sechs Jahren hatte die Marke DaimlerChrysler Milliardenverluste eingebracht. Die Gewinnschwelle war mehrmals verschoben worden, zuletzt wegen des Formore von 2004 auf 2006. Eine komplette Aufgabe der Marke Smart hatte Cordes wiederholt ausgeschlossen.
Bis April will der seit Oktober als Mercedes-Chef amtierende Cordes ein langfristig tragfähiges Geschäftsmodell für den Smart gefunden haben. Erst wenn das Gesamtkonzept steht, soll nach Angaben von DaimlerChrysler auch das endgültige Schicksal des Formore fest stehen. Eine isolierte Entscheidung über eine einzelne Modellreihe gebe es nicht.
Smart hat 2004 maßgeblich zu dem Gewinneinbruch der Mercedes Car Group beigetragen. Die gewöhnlich ertragsstärkste Sparte des Konzerns hatte einen Gewinneinbruch um fast die Hälfte auf 1,67 Milliarden Euro erlitten. Dazu trugen auch gestiegene Kosten zur Beseitigung von Qualitätsmängeln, der ungünstige Dollar-Kurs und gestiegene Rohstoffpreise bei. Die Sparte, zu der neben Smart die Nobelmarken Mercedes-Benz und Maybach gehören, hat sich nun ein Sparprogramm von drei Milliarden Euro verordnet. Bis 2007 soll dadurch die operative Umsatzrendite wieder auf sieben Prozent verdoppelt werden.
