Hier eine Kommunikation von Jean Pierre Strugo:
"Jean-Pierre Strugo (Mercedes) - Frankreich - Nr. 220
"Dieses Jahr nehme ich zum 18. Mal an der Dakar teil, ich habe 1985 begonnen. Seitdem war ich immer dabei, außer ein Mal. Es ist immer wieder die gleiche Leidenschaft, die mich zur Dakar bringt, auch wenn es immer weniger ein Abenteuer, sondern mehr ein Rennen und ein Wettkampf ist. Es bleibt dennoch ein großer Teil Abenteuer beibehalten.
Ich habe die Geburt der Rallye 1979 nicht miterlebt, weil ich erst ab der 7. Ausgabe dabei war, aber es war die verrückte Idee einer Gruppe Freunde, die Thierry Sabine folgten, der -glaube ich- selber nicht so genau wußte, wo es hinging. Es war die reinste Improvisation. Heute interessiert mich der Wettbewerbsaspekt. Wenn ich auch nach so langer Zeit noch dabei bin, dann deswegen, weil ich im Klassement auftauchen möchte.
Ich fahre in der Kategorie T 1, Produktion. Es handelt sich einfach um ein verbessertes Serienfahrzeug, es ist ein ganz normales Auto. Wir haben alles geändert, was mit Sicherheit zu tun hat: Bügel, Gurt, Sitze sowie einige wenige Verstärkungen. Wir dürfen z.B. einen weitaus größeren Dämpfer oder zwei Dämpfer einsetzen. Der Motor, die Achsen und das Verteilergetriebe sind unverändert, und sie dürfen auch während des Rennens nicht geändert werden. Wenn wir unser Getriebe während der Rallye beschädigen, wechseln wir, obwohl es sich um Seriengetriebe handelt, die Kategorie und fahren in der Superproduktion. Das muss man berücksichtigen und sein Rennen darauf einstellen. Die wichtigen Elemente dürfen nicht ausgetauscht werden. Für mich ist das Serienfahrzeug wie eine Philosophie. Ich muss häufig hören: "Warum wollen Sie angesichts Ihrer guten Ergebnisse nicht auf ein SuperProduktionsfahrzeug umsteigen?" Ganz einfach darum, weil man das Rennen im Serienfahrzeug anders erlebt und anders fährt. Ich bin die Dakar ein oder zweimal in der Kategorie T2 gefahren und bin 7. geworden. Mir ist die T1 weitaus lieber. Ich bin viel stolzer auf meinen 10. oder 12. Platz im Serienfahrzeug als in der Superproduktion. Für uns ist es relativ leicht, Sponsoren zu finden, denn in der Kategorie T1 kann unser Team bessere Plätze ergattern. Das Fernsehen kommt uns häufig besuchen und gibt uns Bordkameras, während es in der T2 vollkommen außer Frage steht, die Hauptrolle zu spielen. Letztlich spricht man häufiger vom Ersten in der T1, als vom 8. oder 9. in der T2. Wenn mich meine Leidenschaft eines Tages verlassen sollte höre ich auf! Das ist der Vorteil als privater Fahrer zu fahren. Wie in der T2 kämpfen wir unter uns in der Kategorie. Wir machen ein Rennen im Rennen.
Die Dakar bedeutet außerdem auch, mit Freunden bei einem guten Essen zusammenzusitzen. Wir sind alle miteinander befreundet, und es hat nichts zu tun mit der Stimmung bei den anderen Motorsport-Disziplinen. Ich habe keinen besonderen Traum. Ich möchte nicht in der T2 fahren, das Rennen der T1 reicht mir aus. Jojo Groine ist der Chef eines Teams, aber es bleibt ein privates Team. <B>Er könnte durchaus etwas Hilfe von Mercedes vertragen. Jojo hat den Wagen prima weiterentwickelt, aber er hat die Entwicklung nicht abgeschlossen. Das kann nur ein Automobilhersteller. Wenn Mercedes sich endlich entschließen sollte, uns zu unterstützen, wäre es phantastisch, ansonsten wenden wir uns vielleicht an andere Hersteller. </B> Mein Traum könnte es sein, offizieller Fahrer zu werden, aber in einem T1-Team. Mercedes sind übrigens die einzigen, die eine Klimaanlage haben. Wenn man sie nicht hat, denkt man nicht daran. Wenn man dagegen eine Panne hat ist es die Hölle! (lächelt) Wir haben außerdem elektrische Fensterheber, Komfort, Heizung und vor allem nicht den Lärm wie in der T2. So ist man abends weniger müde und frischer. Ich beneide die T2-Fahrer nicht! Ich sage das, weil wir unter uns sind, aber das darf nicht verraten werden, denn sonst wollen nächstes Jahr alle in der T1 mitfahren (lacht)."
A.S.O. 2003