Auch ich habe wie Du, Jedi, überlegt, ob man nicht irgendwann versuchen sollte, Rostbehandlungsmaßnahmen auf juristischem Wege über die 30-jährige Rostschutzgarantie durchzusetzen. Kostet nicht so viel, da der Streitwert gering wäre. Das das Auto ja praktisch aus jeder Richtung in jede Richtung rostet, sollte ein ggf. vom Gericht bestellter Sachverständiger wohl auch Stellen feststellen, die von innen nach außen rosten. Wie wäre es zum Beispiel mit dem Rost an den Federdomen oder den Türen (ganz von der Innenseite der Falz nach außen, wenn das nicht "von innen nach außen" ist, ja was denn dann?). Ganz nebenbei hätte eine (teil-)obsiegende Entscheidung eine gewisse Präzedenzwirkung und wäre für DC verheerend. Aber darum geht es mir doch gar nicht. Ich habe meinen aktuellen W 210 in Kenntnis angeblich geringer Rostprobleme bei den Türen ganz bewusst danach ausgesucht, dass er noch unter Mobilo life fällt (ab 24.10.1998). Das, so wurde mir damals gesagt, sei wegen der Rostgarantie ein wichtiges Datum. Ich fände es also nur fair, wenn DC später das einlöst, was ich - wie viele - unter dieser Rostgarantie verstanden haben, nämlich dass mir der Wagen so lange nicht unter dem Hintern weggammelt, wie man es nach dem Stand der Technik im 21. Jhd. erwarten darf.
Ich würde meinen jetzigen W 210, der erst 85.000 km auf der Uhr hat und abgesehen von beseitigten und kleinsten Roststellen daher noch fit ist, eigentlich noch eine Weile fahren. Ich habe aber langsam Bedenken, ob der Rost irgendwann blitzartig und unaufhaltbar loswuchert oder unerkannt sicherheitsrelevante Bauteile zerstört (Federdome). Ihn jetzt zu verkaufen, wäre aber wirtschaftlich grober Unsinn, weil der Wertverlust (wegen der Rostmisere) immens wäre. Und zu allem kommt noch hinzu, dass ich gar nicht wüsste, welchen Mercedes ich mir jetzt kaufen sollte. Denn der Wertverlust, den ein neuer angesichts des verlorenen Qualitätsimages erleidet, wäre für mich als Privatnutzer finanziell nicht darstellbar. Zudem hat DC offensichtlich noch zu viele Qualitätsprobleme nicht im Griff und drittens möchte ich nicht noch einmal so einen Reinfall erleben. Mein Vertrauen in die Qualtität ist - im Moment - gründlich verloren gegangen.
Sogar mein erster Mercedes, den ich vor fast zwanzig Jahren kaufte, ein W 123 mit 70.000 km, war ein ehrlicheres Auto als die Modelle heute. Der war als Gebrauchtwagen trotz einiger Jahre auf dem Buckel noch ziemlich teuer. Aber er fing erst ab dem 10. Jahr ganz leicht an zu rosten, war technisch unverwüstlich und unter dem Strich ein im Unterhalt günstiges Auto. Und das Beste daran war, dass das kein Zufall, sondern kalkulierbar war!
Aber so muss ich meinen erstmal behalten, weil mir nichts besseres einfällt. Glücklich bin ich darüber nicht.
Skipper