IanPooley
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Eine kleine Geschichte über die Entwicklung des Porsche 6-Zylinder-Boxermotors...
Teil I
Die Behauptung dass es nie in der Autogeschichte einen Motor wie den 911 gegeben hat, kommt von einem, der es wissen muss: Hans Mezger. Der Diplomingenieur war jahrzehntelang für den Bau von Porsches Serien und Rennmotoren verantwortlich. Um seine These zu belegen, nennt der Konstrukteur zwei Punkte: "Erstens die Bauzeit von mehr als 30 Jahren, das gab es allenfalls beim VW Käfer. Zweitens - und entscheident - die Vielseitigkeit. da gibt es nichts vergleichbares auf der Welt." Hans Mezger erinnert sich an die Leistungsbreite von 130 PS (im Triebwerk des ersten 911) bis zu 845 PS (im "Moby Dick" von 1978) und 14 Le-Mans-Siege, die mit dem Sechszylinder gewonnen wurden.
Moment, Herr Mezger, 130 bis 845 P, Saugmotor und Abgasturboladung, 1,4 bis 3,6 Liter Hubraum, Verbrennung von Benzin und Methanol - das alles soll ein Motor geschafft haben? Der Konstrukteur lächelt: "Für uns Ingenieure war es immer derselbe Motor. Schliesslich blieb das Kurbelgehäuse immer gleich. Und beispielsweise den Hubraum je nach Reglement zu verändern, ist doch das einfachste der Welt."
Zurück zu den Anfängen: Hans Mezger trat 1956 in die Firma ein. "Berechnungsabteilung" nannte sich das Büro, in dem drei Techniker saßen. Damals vertraute Porsche in der Serie auf den großen Stossstangen-Vierzylinder, simpel gesagt eine weiterentwicklung des Käfer-Boxers. 95 PS waren so ziemlich die Obergrenze des Leistungsvermögens. Darüber gab es den drehfreudigen, aber komplizierten "Fuhrmann"-Vierzylinder mit bis zu 180PS aus bis zu zwei Litern Hubraum. Für den 356-Nachfolger schied dieses Triebwerk aus. "Oberste Maxime war damals wie heute eine sehr hohe Zuverläßigkeit", betonte der Experte.
Ende der Fünfziger hatte man sich darauf geeinigt, dass ein Sechszylinder den neuen 911 antreiben sollte. 130 PS sollte er haben und zwei Liter Hubraum. 1961 lief ein Triebwerk mit der Konstruktionsnummer "745" auf dem Prüfstand. Über Stossstangen wurden die Ventile gesteuert, die Motorschmierung verlief nach dem Nasssumpf-Prinzip". Das überzeuge nicht. Die Konstruktion "821" erhielt oben liegende Nockenwellen, den Zuschlag erhielt der "901/01", der dazu mit eienr Trockensumpfschmierung versehen wurde.
Hans Mezger arbeitete von 1960 bis 1962 am 1,5-Liter-Formel-1-Motor mit acht Zylindern, der mit Dan Gurney am Steuer den großen Preis von Frankreich gewann. Da Projekt erschien Ferry Porsche aber doch fern der Serie, der stellte es ein. Mezger stiess zum Team der Motorenkonstrukteure, die das 911 Triebwerk zur Serienreife brachten. 1963 wurde der neue Porsche auf der IAA vorgestellt. Mezger: "Der Motor im Heck des Ausstellungsfahrzeugs entsprach noch nicht dem Stand der späteren Serie." Das ganze Jahr wurde weiterentwickelt. Brennräume erhielten eine neue Form, ein neuer hydraulischer Kettenspanner wurde entworfen.
1964 ging der 911 mit dem neuen Motor in Serie. Parallel dazu wurde bereits eine Rennversion entwickelt. 210 PS leistete dieser schon 1965 im typ 904. Daraus leiteten Porsches Ingenieure ab, dass auch die leistung des Serienmotors bedenkelos gesteigert werden könnte. Höhere Verdichtung, neue Nocken, größere Ventile und Kanäle, andere Weber-vergaserund weiterentwickelte Wärmetauscher führten zum Motor des ersten 911 S, der 1966 vorgestellt wurde: Leistung 160 PS bei 6600 U/min. 1968 ersetzte eine Bosch Einspritzung die Vergaser. Die Zwei-Liter-Einspritzmotoren wurden nur ein Jahr lang gebaut. Im August 1969 wurde die Zylinderbohrung zum ersten Mal vergrößert. Der Hubraum stieg von 1991 auf 2195ccm. Der 911 S leistete 180 PS bei 6500 U/min.
Teil I
Die Behauptung dass es nie in der Autogeschichte einen Motor wie den 911 gegeben hat, kommt von einem, der es wissen muss: Hans Mezger. Der Diplomingenieur war jahrzehntelang für den Bau von Porsches Serien und Rennmotoren verantwortlich. Um seine These zu belegen, nennt der Konstrukteur zwei Punkte: "Erstens die Bauzeit von mehr als 30 Jahren, das gab es allenfalls beim VW Käfer. Zweitens - und entscheident - die Vielseitigkeit. da gibt es nichts vergleichbares auf der Welt." Hans Mezger erinnert sich an die Leistungsbreite von 130 PS (im Triebwerk des ersten 911) bis zu 845 PS (im "Moby Dick" von 1978) und 14 Le-Mans-Siege, die mit dem Sechszylinder gewonnen wurden.
Moment, Herr Mezger, 130 bis 845 P, Saugmotor und Abgasturboladung, 1,4 bis 3,6 Liter Hubraum, Verbrennung von Benzin und Methanol - das alles soll ein Motor geschafft haben? Der Konstrukteur lächelt: "Für uns Ingenieure war es immer derselbe Motor. Schliesslich blieb das Kurbelgehäuse immer gleich. Und beispielsweise den Hubraum je nach Reglement zu verändern, ist doch das einfachste der Welt."
Zurück zu den Anfängen: Hans Mezger trat 1956 in die Firma ein. "Berechnungsabteilung" nannte sich das Büro, in dem drei Techniker saßen. Damals vertraute Porsche in der Serie auf den großen Stossstangen-Vierzylinder, simpel gesagt eine weiterentwicklung des Käfer-Boxers. 95 PS waren so ziemlich die Obergrenze des Leistungsvermögens. Darüber gab es den drehfreudigen, aber komplizierten "Fuhrmann"-Vierzylinder mit bis zu 180PS aus bis zu zwei Litern Hubraum. Für den 356-Nachfolger schied dieses Triebwerk aus. "Oberste Maxime war damals wie heute eine sehr hohe Zuverläßigkeit", betonte der Experte.
Ende der Fünfziger hatte man sich darauf geeinigt, dass ein Sechszylinder den neuen 911 antreiben sollte. 130 PS sollte er haben und zwei Liter Hubraum. 1961 lief ein Triebwerk mit der Konstruktionsnummer "745" auf dem Prüfstand. Über Stossstangen wurden die Ventile gesteuert, die Motorschmierung verlief nach dem Nasssumpf-Prinzip". Das überzeuge nicht. Die Konstruktion "821" erhielt oben liegende Nockenwellen, den Zuschlag erhielt der "901/01", der dazu mit eienr Trockensumpfschmierung versehen wurde.
Hans Mezger arbeitete von 1960 bis 1962 am 1,5-Liter-Formel-1-Motor mit acht Zylindern, der mit Dan Gurney am Steuer den großen Preis von Frankreich gewann. Da Projekt erschien Ferry Porsche aber doch fern der Serie, der stellte es ein. Mezger stiess zum Team der Motorenkonstrukteure, die das 911 Triebwerk zur Serienreife brachten. 1963 wurde der neue Porsche auf der IAA vorgestellt. Mezger: "Der Motor im Heck des Ausstellungsfahrzeugs entsprach noch nicht dem Stand der späteren Serie." Das ganze Jahr wurde weiterentwickelt. Brennräume erhielten eine neue Form, ein neuer hydraulischer Kettenspanner wurde entworfen.
1964 ging der 911 mit dem neuen Motor in Serie. Parallel dazu wurde bereits eine Rennversion entwickelt. 210 PS leistete dieser schon 1965 im typ 904. Daraus leiteten Porsches Ingenieure ab, dass auch die leistung des Serienmotors bedenkelos gesteigert werden könnte. Höhere Verdichtung, neue Nocken, größere Ventile und Kanäle, andere Weber-vergaserund weiterentwickelte Wärmetauscher führten zum Motor des ersten 911 S, der 1966 vorgestellt wurde: Leistung 160 PS bei 6600 U/min. 1968 ersetzte eine Bosch Einspritzung die Vergaser. Die Zwei-Liter-Einspritzmotoren wurden nur ein Jahr lang gebaut. Im August 1969 wurde die Zylinderbohrung zum ersten Mal vergrößert. Der Hubraum stieg von 1991 auf 2195ccm. Der 911 S leistete 180 PS bei 6500 U/min.