Die neue C-Klasse (BR 204)

Diskutiere Die neue C-Klasse (BR 204) im Forum Mercedes W204 / S204 / C204 Forum im Bereich C-Klasse, CLC & 190er - AB zeigt in der onlineausgabe ein sehr nette Computeranimationen zum W204. Gefällt mir sehr gut. Die "C219 Sicke" soll lt. AB zukünftig in allen...
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@George: Wie kommst da dadrauf, dass der A6, weil er irgendwo Elemente aus dem VW-Lager enthält, qualitativ nicht mit dem 5er oder dem 211er mithalten kann?

Im Interierur kann ich nichts finden, dass billig wirken würde. Es gibt kaum jemanden der derzeit die Qualität vom A6 in Frage stellt. Genauso wie auch beim A4. Beide sind aus meiner Sicht in vorderster Stellung.
 
Audi beeindruckt schon seit langem mit konsistent hoher Qualität. Trotzdem haben MB und BMW imagemäßig immer noch die Nase vorn.

Das zeigt, wie entscheidend dieser Faktor gerade beim irrationalen Thema "Auto" ist ... und wie gut MB daran täte, diesem Aspekt seine volle Aufmerksamkeit zu schenken; denn das (und nicht mehr Umsatz) ist seine Existenzgrundlage.
 
Original geschrieben von Paquito
Audi beeindruckt schon seit langem mit konsistent hoher Qualität. Trotzdem haben MB und BMW imagemäßig immer noch die Nase vorn.
Vermutlich nicht mehr lange. Ich hab bald keine Lust mehr, Zeitungen zu lesen - diese SBC-Geschichte schlägt wieder mal böse Wellen. Und das ausgerechnet in dem MB-Thema Sicherheit...
Und meine eigenen Erlebnisse, sind auch nicht angetan, mein Vertrauen in die Marke Mercedes zu stärken...

An VW-Komponenten habe ich auch nichts auszusetzen. Die meisten kommen genauso von Zulieferern wie die von DC - und ob die DC-Zulieferer besser sind, wage ich zu bezweifeln. (wer macht eigentlich die Stabis? :rolleyes: )

Wobei sich DC gerade in der Golf/Polo-Klasse qualitativ nicht mit Ruhm bekleckert hat - zumindest nach den Erfahrungen mit meinen klapprigen Leihwagen...
Das zeigt, wie entscheidend dieser Faktor gerade beim irrationalen Thema "Auto" ist ... und wie gut MB daran täte, diesem Aspekt seine volle Aufmerksamkeit zu schenken; denn das (und nicht mehr Umsatz) ist seine Existenzgrundlage.
Yep! Und eine solche Kehrtwende dauert seine Zeit und kostet richtig Geld (siehe Piech / Audi) ...
 
Hallo George,

nochmal zur Definition von Qualität, um Missverständnisse zu vermeiden ;) :
"Qualität ist die Gesamtheit von Eigenschaften und Merkmalen eines Produktes oder einer Dienstleistung, die sich auf deren Eignung zur Erfüllung festgelegter oder vorausgesetzter Erfordernisse bezieht." [1]

daraus folgt:
"Entscheidend für die Qualität eines Produktes ist nicht sein Preis oder die Qualität der verwendeten Materialien. Entscheidend ist, dass die gestellten Anforderungen an das Produkt erfüllt werden. Dabei müssen sowohl die objektiv messbaren Eigenschaften und Vorgaben des Produzenten als auch die subjektiven Erwartungen der Kunden erfüllt werden." [2]

...es geht um die Zukunft und der 211er zeigt sie wohl am besten und lässt Rückschlüsse auf den W221 und W204 zu.
Verglichen mit dem 203 oder auch dem 220 ist der 211 insgesamt schon ein Schritt in die richtige Richtung, das stimmt.


Der A6 besitzt mehr Bauteile aus dem VW-Regal, als es vielleicht oberflächlich den Eindruck macht.
Ist das störend? Sagt das etwas über Qualität aus?
Du hast bestimmt den VW Phaeton schon angeschaut. Stellt man daneben das MB-Pendant - die S-Klasse der Baureihe 220 - und vergleicht beide Innenräume miteinander, so könnte der 220er im Vergleich der erste misslungene Versuch einer unerfahrenen Ostblock-Billig-Marke sein sich im Oberklasse-Segment zu etablieren.
Im Gegensatz zum 220er würde der VW meinen Anforderungen an eine Oberklasse-Limousine viel eher gerecht werden.
Das VW-Zeichen ist also noch lange kein Garant für minderwertige Qualität.


Der BMW 5er ist am dichtesten dran, gerne hätte ich hier die Möglichkeit dieses Fahrzeug näher in Augenschein zu nehmen.
Den 5er (E60/E61) anzuschauen, kannst Du Dir getrost sparen.
Im Inneren dominiert überall billiges Plastik, die verwendeten Materialien sind nicht aufeinander passend abgestimmt. An nahezu jedem Detail wird die Vorgabe die Produktionskosten des sehr guten Vorgängers zu unterbieten sichtbar. Insgesamt durch und durch enttäuschend. Hier hat der 211er aus meiner Sicht die Nase eindeutig vorn.
(Dafür bietet der BMW die besseren Motoren...)


Die Schwingschalenkonstruktion wird wieder aufgegeben, ob sie nun schlechter als ein normaler Federkern ist, vermag ich nicht zu beurteilen, die Konstruktion ist aber ähnlich aufwändig (bzw. simpel).
Die Schwingsitz-Konstruktion muss fast weniger aufwändig sein, sonst hätte man sie beim 203er nicht eingesetzt.
Aber hat der 211er einen Schwingsitz? Wenn ich den Sitzkomfort mit dem des 203er vergleiche, würde ich die Frage verneinen.
Den Sitzkomfort im 203er finde ich eher bescheiden. Steigt man von einem Modell mit Federkernsitz (egal ob 124, 201, 202, 210) in den 203er um, erinnert mich der Sitzkomfort an eine Bierbank oder zumindest an einen ungepolsterten Gartenstuhl.

Nach obiger Definition zählen Dinge wie Blindschalter, laute Zentralverriegelungen und Primitiv-Sitze sehr wohl zur Qualität dazu.


Ich glaube nicht, dass die aufgeschäumten Interieurkunsstoffe des 211ers teurer sind als die des 124ers...
Kann ich mir auch nicht vorstellen.


wie hoch wäre die Qualität eines 211ers, wenn man ihm inflationsbereinigt die gleichen Produktionskosten wie beim 123er/124er zugestanden hätte?
Sehr interessante Frage. Leider werden wir die Antwort nie erfahren.


...damit meinte ich, dass die Qualität nicht konktinuierlich seit dem 202er gesunken ist, der 203er also nicht unbedingt schlechter als sein Vorgänger ist oder 211er schlechter als der 211er.
Nach der obigen Definition ist die Qualität von Generation zu Generation schon in sehr vielen Bereichen gesunken.


Gruß
Diego



Quellen:
[1] http://lernundenter.com/interaktion/qualitaet/definitionen/iso.htm
[2] http://www.pohland.ch/qm/qm1.htm
 
@Diego

Interessante Diskussion.

Wenn du Qualität von den Kundenanforderungen abhängig machst (was sicher sinnvoll ist), bist du sehr rasch beim Preis-/Leistungsverhältnis. Denn ohne diese Einschränkung würde sich jeder Kunde in allen Bereichen die allerbeste Qualität wünschen (was immer das dann seiner Meinung nach wäre - goldene Türgriffe, Motorteile aus Titan, die Sicherheitsausstattung einer Präsidentenlimousine oder alles zusammen).

Das Problem ist, das Premium-Produkte bei so einem Vergleich niemals punkten können - vom Preis-/Leistungsverhältnis her ist z.B. ein Skoda kaum zu schlagen.

Aber auch MB-Kunden könnten "absolute Qualität" (wie oben beschrieben) nicht bezahlen - oder würden es zumindest nicht wollen. Daher setzt auch bei Premium-Produkten irgendwo der Kompromiss ein.

Mit dem Preis-/Leistungsverhältnis kommt aber auch die Ausstattung ins Spiel, denn hier findet ebenfalls ein Abtausch statt: Für das gleiche Geld kann ich weniger Ausstattung und die dafür in höherer Qualität bieten. Und tatsächlich empfinden viele Kunden wohl die Fensterkurbeln in einem alten 202 als ebenso armselig wie manche Kunststoffe im 203.

Letztlich ist Qualität also eine Frage der Zieldefinition - und der Anständigkeit: Den billigen Kunststoff im Innenraum sehe ich und kann mich letztlich sogar gegen das Auto entscheiden, falls er mich stört. Das gleiche gilt für ein fehlendes Ausstattungsmerkmal.

Das filigrane Plastikrädchen, das nach 20x Verstellen bricht und mit dem in der Heizungsverstellung € 1,20 gegenüber einem tauglichen Rad eingespart wurde, sehe ich hingegen nicht und erwarte es auch nicht.

MB wäre gut beraten, in diesem Bereich die Macht der Rotstift-Artisten zurückzunehmen und solche Entscheidungen wieder den Ingenieuren zu überlassen. Wenn man die Kosten von Garantie- und Kulanzreparaturen mit einbezieht, würde es sich vielleicht sogar finanziell rentieren.

Das gleiche gilt für unausgereifte Technologien, die von den Marketing-Leuten reinreklamiert werden. Für die gäbe es im Bereich der professionellen Markenführung (Wahrung der Markenidentität) genügend zu tun.
 
Audi hat z.B. eine geringere Fertigungstiefe (z.B: Getriebe und anders als von mir fälschlicherweise behauptet auch Sitze), die VW-Teile stammen meist aus wesentlich konstengünstiger konzipierten Bauteilen - weil sie für kleinere Modelle bestimmt waren, auch der Anteil der Fertigung in Billig-Lohn-Ländern wie Tschechien oder Ungarn ist im Vergleich zu MB höher - das Verrät etwas über die finanziellen Grundgedanken (dann wird eigentlich nie nur beim Lohn, sondern auch am Material gespart). Sicherlich ist es zu früh, dem neuen A6 die gleichen mechanischen Krankheiten wie seinem Vorgänger anzuhängen, Wunder sollte man aber erfahrungsgemäß nicht erwarten. Die Interieurqualität ist seit dem ersten A8 die Stärke von Audi, die Geräuschfreiheit eines A4s erreicht z.B. nach dem W140 erst wieder der R230, das Interieur wirkt eine ganze Klasse höher als beim 203er. Zaubern kann man jedoch auch nicht, der neue A6 ist dort keinesfalls besser als der 211er, von der Verarbeitung kann man bis jetzt wenig sagen, die frühen Modelle, die ich gefahren bin hatten erwartungsgemäß starke Schepper- und Klappergeräusche, wenn man weiß wo, kann man diesen frühen Exemplaren grausige Geräusche entlocken :p
Der Phaeton ist ein absolutes Ausnahmefahrzeug, obwohl der Abstand zum zum 220er-Mopf meines Erachtens geringer ist (nur Interieurqualität!), belibt seine Fertigung und Konzeption ein reines Piech-Kind. Was VW normalserweise verbrockt zeigt man überdeutlich mit dem Touareg, ich rate einmal zu einem direkten Verlgeich mit Probefahrt, der Unterschied ist eklatant! Bis auf wenige Ausnahmen ist der Phaeton auch ein "Eigengewächs" (also z.B. kein großer Passat), er begründet eher eine neue Grundlage für Bentley und Co. Ob der A6 von ihm statt den kleineren Konzernbrüdern hat? Ich glaube nicht.
Der 5er ist meines Erachtens ein "umgedrehter" A6, außen pfui innen hui, die Mechanik (Motoren, Karosserie etc.) steht im krassen Gegensatz zum arg gewöhnungsbedürftigen Interieur mit Plastik-Türöffnern - der aufgeschäumte Kunstoff und die Verarbeitung (Festigkeit, Passgenauigkeit etc.) liegt jedoch auf gutem Niveau.

Ich bleibe dabei, wenn MB den beim R230/211 eingeschlagenen "Mittelweg" konsequent geht und die komplexe Elektronik beherrscht (als erster - kein Auto mit der Komplexität eines 211ers hat weniger Probleme - kein Phaeton, kein A8, kein 7er und Verwandte - andere Autos mit dieser Komplexität sind mir nicht bekannt), müssen sie sich qualitativ (also dem Produkt allgemein) vor keinem Konkurrenten fürchten, eher vor der agressiven Werbestrategie und Presse.
BMW wird übrigens niemals von Toyota gekaut, Toyota übernimmt keine Konzerne, sind bauen "ihre Interpreattion" (freundlicher gings nicht) der Konkurrenzprodukte, nutzen ihre Vorteile (US-Image, kaum Innovation, billigere Herstellungs/Entwicklungskosten) und treiben ihn somit in die Pleite :mad:

Seit dem 202er sehe ich keinen generellen Qualitätsabstieg. Selbst der so geschundene 203er ist mechanisch solider als der Vorgänger, Verarbeitung spätestens seit dem Mopf auf gleichem Niveau. Auch das - zugegeben - merwürdig designte Interieur, hat objektiv betrachtet keine schlechteren Kunststoffe, als beim 202er. Manche Dinge sind besser, manche schlechter. Dies ist jedoch problematisch, weil die Materialtechnik beim 202er eine andere und dieser somit auf gleichem Level wie z.B. der alte A4 war, anders beim Vergleich neuer A4 und 203er...
Der 211er hat Schwingschalensitze, ob es die neuen (in der US-Version schon verbauten) Sitze haben, weiß ich nicht - beim 203er Mopf ist man wieder umgestiegen. Ob jedoch eine federnd aufgehängte Schwingschale weniger aufwändig ist als ein einfacher Federkern, wage ich zu bezweifeln. Die Mopf-203er-Sitze sind aber wirklich gut, auch die Kunstoffverkleidung ist mit sauberen Kanten und sehr stabil ausgeführt (besser als bei allen Vorgängern).

Mein Rehcner macht Mucken, habt Nachsicht, wenn ich mich in nächster Zeit nicht so gut "wehren" kann :D
 
Original geschrieben von George
Mein Rehcner macht Mucken, habt Nachsicht, wenn ich mich in nächster Zeit nicht so gut "wehren" kann :D

Du brauchst dich nicht zu wehren - wir diskutieren ja ... und überdies hast du weit mehr Detailwissen als die meisten von uns.

Deiner Argumentation mit der Komplexität des 211 kann ich folgen. Relativ gesehen mag er nicht so schlecht sein.

Das Problem ist nur: Hierbei handelt es sich u.a. um den "Taxi-Mercedes" - und an so ein Auto werden ganz andere Anforderungen gestellt als an ein Privatfahrzeug. Immer mehr Taxler, deren 210er zum Tausch ansteht, gehen fremd - weil sie sich (trotz Garantie, Kulanz etc.) die Stehzeiten eines 211er nicht leisten können. Und das ist für MB nicht nur ein unmittelbarer Schaden: Käufer von Autos in dieser Preisklasse fahren auch Taxi ... was ich da so zu hören bekomme, ist viel schädlicher als aggressive Werbung der Konkurrenz.

Dieses Problem hat weder der 5er, noch der A6. MB hätte diese Experimente zuerst wohl mit einer anderen Baureihe machen sollen. Und bei manchen Innovationen ist auch nicht ganz einsichtig, welche Vorteile sie dem Fahrer bringen sollen - speziell, solange sie noch nicht ausgereift sind.

Was den Vergleich 202 vs. Vor-MoPf-203 betrifft, gebe ich dir völlig Recht. Die neuen Kunststoffe empfinde ich im direkten Vergleich sogar wertiger - aber nicht im Vergleich mit manchen neuen Konkurrenzprodukten.

Über den Phaeton weiß ich nichts Näheres - nur dass ich die dahinter liegende Strategie nicht nachvollziehen kann. Mit diesem Konzept ist bereits Opel vor 20 Jahren baden gegangen: Der Senator war nach objektiven Kriterien für die damalige Zeit ein Spitzenauto - wurde aber unter der Marke Opel von der Zielgruppe nicht angenommen. Lexus hat als Japaner - in Europa - das gleiche Problem. In solche Prestige-Projekte kann man viel Geld und letztlich auch Image versenken ... wenn auch wahrscheinlich nicht so viel wie in ein missglücktes Volumensmodell.
 
Die Antwort hat auf sich warten lassen, jetzt aber... :D :


Paquito schrieb:
Aber auch MB-Kunden könnten "absolute Qualität" (wie oben beschrieben) nicht bezahlen - oder würden es zumindest nicht wollen. Daher setzt auch bei Premium-Produkten irgendwo der Kompromiss ein.
Natürlich muss es auch bei Premium-Produkten einen Kompromiss geben. Nur ist der bei MB in den letzten Jahren oft zu "tief" angesetzt. Ein Premium-Produkt muss für mich in jedem Bereich die beste Lösung bieten und darf sich nicht ausschließlich über den höchsten Preis deffinieren.


Paquito schrieb:
Und tatsächlich empfinden viele Kunden wohl die Fensterkurbeln in einem alten 202 als ebenso armselig wie manche Kunststoffe im 203.
Wenn dem 202-Käufer die Kurbeln zu armselig waren, hat er kurzerhand die eFH bestellt.
Höherwertigen Kunststoff als Sonderausstattung beim 203 gibt es dagegen nicht. (Obwohl die Ausstattungslinien, die ich im Übrigen bei einem Premium-Produkt für völlig unpassend halte, in diese Richtung gehen.)
Abgesehen davon gefallen mir einige Kunststoffe des 203 sogar besser als die entsprechenden des 202.
Wie ihr schreibt muss man dabei auch die jeweilige Zeit betrachten. Als der 202 1993 erschienen ist, waren die Kunststoffe in Ordnung. Anders war es 2000 beim 203. Hier gab es sowohl von Audi als auch von BMW oftmals bessere Lösungen.



George schrieb:
Der Phaeton ist ein absolutes Ausnahmefahrzeug, obwohl der Abstand zum zum 220er-Mopf meines Erachtens geringer ist (nur Interieurqualität!), [...]
Vielleicht ist der Abstand zum aktuellen 220 etwas geschrumpft.
Aber in Relation zum Vorsprung des Phaeton ist das allenfalls minimal. Ob der 220 nun gemopft ist oder nicht..., er wird in jeder Form vom Phaeton in höchstem Maße deklassiert.


George schrieb:
Der 5er ist meines Erachtens ein "umgedrehter" A6, [...] Interieur mit Plastik-Türöffnern [...]
Kann ich mir gut vorstellen.
Allerdings bin ich noch immer der Meinung, dass der 211 Türöffner aus verchromtem Kunststoff besitzt (siehe in diesem Thread). :D Die Öffner in den Baureihen 124, 201, 202 und 210 fühlen sich nach Metall an, die des 211 nicht.


George schrieb:
Seit dem 202er sehe ich keinen generellen Qualitätsabstieg.
Was heißt genereller Abstieg?
Zu viele Dinge sind eben einfacher, primitiver, kostengünstiger geworden oder ganz weggefallen. Das meiste davon ist leicht sicht- oder spürbar, selbst für den uninteressierten "Nicht-MB-Freak".

Beispielhaft will ich ein paar Dinge nennen, die sich in den letzten Jahren stark vereinfacht und damit aus meiner Sicht qualitativ verschlechtert haben, um meine Behauptung nicht ganz in der Luft hängen zu lassen:
- die Stoffe der Sitze und Verkleidungen
- die Teppiche im Innen- und Laderaum
- oder das Schiebedach
Für mich ist das insgesamt ein genereller Abstieg.

Übrigens sind die oben genannten Einsparungen mit der Folge der Qualitätsminderung, wie Wegfall der Federkernsitze, der pneumatischen ZV und die Einführung von Blindschaltern, erst nach Erscheinen der Baureihe 202 eingeführt worden.
Diese Qualitätsverschlechterung ist auch während der laufenden Serie der Baureihe 202 festzustellen. Man vergleiche die Türverkleidungen des Ur-202 mit der Mopf-Version von 1997.
Zwar musste der Seitenairbag in der Türverkleidung untergebracht werden, sie deswegen so abzuspecken und billig wirken zu lassen wäre m.E. nicht nötig gewesen. (Beim 140, der 1996 die Seitenairbags bekommen hat, ging es doch auch). Bei Lederausstattung besteht seit der Modellpflege der größte Teil der Türverkleidung aus Kunststoff. Beim Ur-202 ist die Tür großflächig mit gerafftem Leder verkleidet. (Als kleines Beispiel)

Nach 1993 gab es weitere große Rückschritte, wie die Einführung der Baureihe 210, die qualitativ nicht an den Vorgänger anknüpfen kann.
Wobei ich zugeben muss, dass MB den damaligen Modellwechsel 124 -> 210 - der in der neueren Modellgeschichte sicher einer der schwierigsten war - sehr geschickt eingefädelt hat. Durch das Vieraugen-Gesicht konnte man von Qualitätsdefiziten hervorragend ablenken. In den einschlägigen Fachzeitschriften wurde zur damaligen Zeit fast nur über das neue Scheinwerferdesign geschrieben. Qualität wurde höchstens von einigen kritischeren Zeitungen am Rande erwähnt. Ohne das Vieraugen-Gesicht hätte die Qualitätsdiskussion bestimmt einen ungleich höheren Stellenwert eingenommen und hätte schon damals ein schlechtes Licht auf MB geworfen.
Aus heutiger Sicht war diese Strategie äußerst raffiniert, sie ist voll aufgegangen.


Im Gegensatz zu den Jahren vor Anfang/Mitte der 90er stehen momentan Marketing und Profit und nicht das Produkt selbst im Vordergrund. Das merkt man.
Es wird der Marke MB auf Dauer nicht gut bekommen.


Diego
 
"Ob der 220 nun gemopft ist oder nicht..., er wird in jeder Form vom Phaeton in höchstem Maße deklassiert."
Was meinst du mit in "jeder Form"? Antriebs- und Fahrwerkstechnisch kann niemand dem 220er das Wasser reichen. Das Interieur ist dagegen Referenz, obwohl ein paar Details beim 220er besser sind ( z.B. Einstiegsleisten) - zu viele dagegen schlechter (Handschuhfach/Cupholdermechanik...).

"Allerdings bin ich noch immer der Meinung, dass der 211 Türöffner aus verchromtem Kunststoff besitzt"
Ich weiß nicht ob es Alu- oder Zinkdruckguss ist, aber es ist eindeutig Metall, ich hatte sie auch schon einzeln in der Hand - einfach mal mit dem Fingernagel klopfen.

"- die Stoffe der Sitze und Verkleidungen
- die Teppiche im Innen- und Laderaum
- oder das Schiebedach"

Was ist bei den Stoffen oder Teppichen so anders?
Sind Blindschalter oder eine elektrische ZV nur unschön oder eine Qualitätsverschlechterung? Klar, man erspart sich damit das individuelle Herausfräsen im Holz, aber wo liegt der funktionelle Nachteil? Und ist die Geschwindigkeit der neuen ZV bei Keyless-Go das Geräusch nicht wert? Ist ein pneumatisches System nicht doch anfälliger? Ein paar Gummi-Dämpfer fürs Geräusch wären aber sicherlich nicht schlecht.

Welche E-Klasse hat Türverkleidungen in der Qualität des 211ers? Was hat bei den Vorgängern das Hartplastik im unteren Teil der B-Säule zu suchen? Die allgemeine Qualität der Kunststoffe? Die Verwendung von LEDs für die Interieurbeleuchtung mit extrem erhöhter Lebensdauer? Das gedämpfte Ausfahren aller beweglichen Teile. Häufig keine funktionellen Verbesserungen - aber genauso wenig wie funktionelle Verschlechtungen durch Blindschlater etc.
Dies meinte ich mit kein "genereller Abstieg" Die Qualität ist ab dem 202er bei jedem einzelnen Modell anders und lässt sich nicht unbedingt durch das Erscheinungsdatum ableiten.

Nicht zu vergessen, dass wir hier nur von der Interieurqualität reden. Probleme wie Ölverlust, Lenkungsspiel oder Vollgasfestigkeit bei manchen Motoren wurden deutlich reduziert, auch die Raumlenkerachse hat man heute wesentlich besser im Griff. Die Wartungsintervalle wurden teils drastisch erhöht... Ist das nicht alles Qualität?

Welcher Konkurrent hat mehr zu bieten? MB hat in Sachen Verarbeitung mit den Neukonstruktionen (ab R230) wieder zu Audi aufgeschlossen, davon konnte ich mich bei A4/A6 überzeugen. Schlampigkeiten in der Korrosionsvorsorge sind bei diesen Modellen ebenso Schnee von gestern.

Trotzdem ist der getriebene Aufwand ein anderer als bei den Modellen bis zum 140er - ohne ein massives Umdenken in der gesamten Branche wird es auch so bleiben.
 
Leute,

bei so viel Detailwissen kann ich nicht mehr mitdiskutieren.

Nur eines vielleicht: Mir gefällt eigentlich das bewusst schlichte Interieur von 210, 203 (vor MoPf) und 220. Speziell bei der S-Klasse hätte MB leicht mehr "sichtbaren" Luxus investieren können - aber das Reduzierte hat eine eigene Qualität.

Auf Patzer wie das unproportionierte KI des Prä-MoPf-203 trifft das natürlich nicht zu. Aber hat es nicht mehr Charakter als die abgekupferten Zwillingsinstrumente mit den überflüssigen Chromringen im MoPf? (Chromringe als Kantenabschluss bei einzeln eingelassenen Armaturen sind ein funktionales Designelement - hinter Glas sind sie unnötiger Schnickschnack).

Mit dem Phaeton zeigt VW sicher ein hohes Qualitätspotenzial - von der Markenführung her ist er jedoch genau so eine unsinnige (und kostspielige) Verirrung wie die A-Klasse. Zwar fällt er wenigstens nicht um, aber VW wird damit genau so auf die Nase fallen.
 
Na was erzählt Du hier über die A-Klasse.

Immerhin behält sie ihren Namen nicht so wie einige VW Reihen, die aufgrund von Erfolgslosigkeit beim Neuerscheinen umgetauft werden.

Der W169 wird mit dem W245 zu einer Famillie die sicher sehr reizvoll sein wird.
 
Julian-JES schrieb:
Na was erzählt Du hier über die A-Klasse.

Immerhin behält sie ihren Namen nicht so wie einige VW Reihen, die aufgrund von Erfolgslosigkeit beim Neuerscheinen umgetauft werden.

Der W169 wird mit dem W245 zu einer Famillie die sicher sehr reizvoll sein wird.


Sorry - war nicht persönlich gemeint und auch nicht gegen dein Auto.

Es geht um das Image der Marke Mercedes - das wichtigste Kapital des Unternehmens (alles andere ist theoretisch ersetzbar). Dafür wäre die A-Klasse verzichtbar gewesen.

Der zweite Punkt ist die Rentabilität. Irgendwann wird sicher auch die A-Klasse ins Plus kommen - aber man hätte die verfügbaren Ressourcen sinnvoller einsetzen können.

Beispiel 1er BMW: Heckantrieb in der Kompaktklasse gibt es noch nicht (bzw. nicht mehr) - dieses Angebot ist konsistent mit der BMW-Linie und zumindest einen Versuch wert - sogar wenn er nicht gelingen sollte.

:coolio3:
 
Ach was ich habe das schon verstanden ;)

Genrell denke ich jedoch das die A-Klasse gut zu DC passt. Sie ist halt innovativ.

Der 1er ist doch nix besonderes nur weil er Heckantrieb hat.
Das Raumkonzept ist auch unter aller Sau.

Aber MR. Pfeiffer überlegt sich ja was.

Ob die A-Klasse unrentabel ist möchte ich erstmal sehen ;)
 
... oh ich glaube auch nicht, dass über 1 Mio. verkaufte A-Klässler kein Geld in die DC-Kassen gespühlt haben. Zumal die A-Klasse kein Billig-Angebot ist. Die Gewinn- und Verlust-Zahlen hierzu wären sicher sehr interessant für uns. Zudem bringt ein Angebot wie die A-Klasse neue Kunden zu DC die sonst vermutl. nie dort "gelandet" wären (z.B. mich und viele andere). Und zudem kommt nun ein Folgemodell, dass auf dem ersten Modell aufbaut und ganz sicher in die Zeit und zu DC passt. Diese "Niesche" darf kein großer Autohersteller wehrlos der Konkurrenz überlassen, warum sonst sollte BMW einen
(noch teureren) 1er bauen ? Der Rest ist Geschmackssache und über Geschmack läßt sich bekanntlich vortrefflich und ausgiebig streiten :-)

Gruß Bernhard
 
Keine Frage des Geschmacks ist jedoch die Technik des 1ers.
Diese ist in dieser Klasse absolut konkurrenzlos, das Fahrwerk erreicht den technischen Aufwand der Mittelklasse, auch den Heckantrieb hat man trotz ökonomischen Nachteilen zugunsten des Fahrverhaltens gewählt.
Über den 169er wissen wir in wenigen Wochen mehr, insbesondere ob Fahrwerk und Qualität endlich notwendiges Niveau erreichen - die Benziner tuen es jedenfalls nicht - Zweiventiler im Jahre 2004 bei einem >20.000€ Auto des technologisch führenden Herstellers? Was soll der Schwachsinn?
 
... an ein BMW- oder ALFA-Fahrwerk kommt dass momentane A-Klasse Fahrwerk natürlich nie und nimmer ran ! Aber ehrlich gesagt, brauche ich es in der A-Klasse auch nicht, es geht mir überhaupt nicht ab, ich habe in dieser Fahrzeugklasse andere Prioritäten. Heckantrtieb muss ich auch nicht haben und an den diversen 16-Ventilern, die ich bisher hatte, kann ich keinen Vorteil erkennen, Im Gegenteil sind die 8-Ventiler robuster. Was Interessant ist, ist eine Verbrauchsoptimierung und event. ein kürzer übersetztes Getriebe, aber das gibt's ja zu kaufen.

Gruß Bernhard
 
DER M166 wurde einfach um 100cm³ erweitert.
Aber wenn interessiert das. Die meisten fahren doch CDI.

DEr A200 Turbo hat eine krassen Turbolader der von 1800 - 4850 U/min 280 NM bereitstellt. Eine Neuentwicklung von DC-Forschung.
 
@George:


"Ob der 220 nun gemopft ist oder nicht..., er wird in jeder Form vom Phaeton in höchstem Maße deklassiert."
Was meinst du mit in "jeder Form"?
Unerheblich welche Innenaustattung oder welche SAs...


Ich weiß nicht ob es Alu- oder Zinkdruckguss ist, aber es ist eindeutig Metall.
Kennt jemand die ET-Nummer der Türöffner? Ich glaube, ich muss doch noch einen kaufen und ihn zersägen... :D


Was ist bei den Stoffen oder Teppichen so anders?
Vergleiche z.B. einen 124er mit Stoff Karo mit einem Mopf-210er mit Stoff-Avantgarde oder Stoff-Elegance. Schon durch bloßes Anschauen wird schnell die billigere Machart des neuen Stoffs deutlich.
Fasse sie an, Stoff Karo fühlt sich angenehm an, der Stoff des 210ers ist nicht unangenehm, wirkt aber im Vergleich grob und rauh.
Bei den Teppichen das gleiche Spiel: im 124er schwer und hochwertig, im 210er billig und leicht.
Bei anderen Modellen ist das nicht anders.


Sind Blindschalter oder eine elektrische ZV nur unschön oder eine Qualitätsverschlechterung? Klar, man erspart sich damit das individuelle Herausfräsen im Holz, aber wo liegt der funktionelle Nachteil?
Die Geschwindigkeit der pneumatischen ZV liesse sich bestimmt noch erhöhen.
Klar, es gibt keinen funktionalen Nachteil. Aber für die Beurteilung der Qualität kann die Funktion nicht das einzig zählende Kriterium sein.


Was hat bei den Vorgängern das Hartplastik im unteren Teil der B-Säule zu suchen? Die allgemeine Qualität der Kunststoffe? Die Verwendung von LEDs für die Interieurbeleuchtung mit extrem erhöhter Lebensdauer?
Die Dinge gab es vor ein paar Jahren noch nicht, Forschung und Entwicklung gehen weiter.
Die Kunststoffe des 211ers finde ich nicht so viel besser, als die des 124ers, obwohl der 211er annähernd 20 Jahre neuer ist.


Das gedämpfte Ausfahren aller beweglichen Teile.
Meines Wissens hat des MB von VW kopiert. Der Golf hatte schon gedämpfte Haltegriffe, als MB beim 210er noch starre Griffe ins Dach "gedübelt" hat und die Schraubenlöcher mit primitiven, auffälligen Stopfen verschlossen hat (das war beim 124er auch schon besser gelöst).


Trotzdem ist der getriebene Aufwand ein anderer als bei den Modellen bis zum 140er - ohne ein massives Umdenken in der gesamten Branche wird es auch so bleiben.
Das befürchte ich leider auch. :(



@Paquito:


Mit dem Phaeton zeigt VW sicher ein hohes Qualitätspotenzial - von der Markenführung her ist er jedoch genau so eine unsinnige (und kostspielige) Verirrung wie die A-Klasse.
Der Phaeton ist ein Denkmal des Ferdinand Piëch. ;)
So unsinnig finde ich ihn jedoch nicht. Als komfortbetonte, konservativere Alternative zum sportlicheren Audi A8, der Kunden von BMW ködert, soll der Phaeton der S-Klasse Paroli bieten. Bis jetzt fehlt das Image, aber auch bei Audi war dies ein langer Weg. Jetzt ist der A8 eine feste Größe in der Oberklasse.



Diego
 
So unsinnig finde ich ihn jedoch nicht.Als komfortbetonte, konservativere Alternative zum sportlicheren Audi A8, der Kunden von BMW ködert, soll der Phaeton der S-Klasse Paroli bieten. Bis jetzt fehlt das Image, aber auch bei Audi war dies ein langer Weg. Jetzt ist der A8 eine feste Größe in der Oberklasse.

Unter der Marke VOLKSWAGEN? So viele verlorene Millionen kann VW dort gar nicht hineinpumpen ... Da wäre es billiger (und vor allem zielführender), eine neue Marke aufzubauen. Aber Denkmalbauer :sheep1: denken halt nicht rational ...
 
Mal wieder einen alten Beitrag auskramen :)

Gibt es mittlerweile Neuigkeiten zum W204?

Wer hat auf dem Flurfunk was vom Erscheinungstermin gehört?
Kommt er vielleicht doch schon 2006?
 
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