Dieselpartikelfilter musste bereits nach 14.000 km ausgetauscht werden

Diskutiere Dieselpartikelfilter musste bereits nach 14.000 km ausgetauscht werden im Forum E-Klasse & CLS Forum im Bereich Mercedes-Benz - Hallo zusammen, bei meinem W211 (Mopf) wurde auf dem Garantieweg der DPF bereits nach 14.000 km ausgetauscht, weil ein Freibrennen lt...
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E-Klasse E 220 CDI Mopf
Hallo zusammen,

bei meinem W211 (Mopf) wurde auf dem Garantieweg der DPF bereits nach 14.000 km ausgetauscht, weil ein Freibrennen lt. Werkstatt nicht möglich war. Der Aschegehalt soll zu groß gewesen sein. :confused:
Die Diagnose der Werkstatt:
DPF erneuern, zu wenig Durchfluss; Differenzdrucksensor für DPF erneuern; ztw. elektrischer Fehler.

Ich fahre im Jahr ca. 18.000km mit entsprechend vielen Langstrecken, aber an vielen Tagen fahre ich auch nur Kurzstrecken.
Meine Fragen:
1.Regeneriert sich der DPF nach vielen Kurzstrecken automatisch, wenn sich daran eine oder mehrere Langstrecken anschließen?
2.Wie ist es mit dem Aschegehalt? Kann es sein, dass die Langstrecken den Ascheanteil nicht reduzieren?
3.Kann es sein, dass der Aschegehalt bereits nach 14.000 k so hoch ist, dass der DPF ausgewechselt werden muss?
Ich hoffe, dass ich meine Fragen verständlich formuliert habe und danke jetzt schon für die Antworten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo willem,

du bist der erste mir bekannte Fall. In den Foren liest man dazu gar nichts. Hersteller mit Problemen waren/sind eigentlich alle, welche PD-TDIs verbauen, also vorwiegend VW und Audi.

I.d.R. verhalten sich die Rußpartikelfilter von MB völlig unauffällig, ein automatisches Freibrennen erfolgt dann, wenn es erforderlich ist (unabhängig von Kurz/Langstrecke).

Gruß
geekus
 
geekus schrieb:
Hallo willem,

du bist der erste mir bekannte Fall. In den Foren liest man dazu gar nichts.

Moin,

mein Spezialgebiet.... :D

Also so ganz spurenlos geht der Partikelfilter (DPF) auch nicht an Mercedes vorbei:
Stichwort: Verkürzte Startlaufstrecke (siehe die zumindest eine zeitlang deutlich verkürzten max. Wegstrecken zwischen 2 ASSYST-Terminen bei der A & C Klasse (u.a.)).

Probleme im Betrieb mit dem DPF gibt's sicherlich überall. Interessant, und da haste Recht, ist die Häufung bei PD-Motoren UND bestimmten Fahrzeugen des VAG-Konzerns:

Den Vogel schießt hier der AUDI A3 mit der 140PS Maschine ab:
Das war sowohl Gegenstand in einem Autobild-Artikel in 2007, wie auch grade erst in einer der letzten AMS Ausgaben (#2/2008).

Immer wieder müssen Besitzer dieses Fahrzeuges, anstatt sich dem Feierabend zuzuwenden, abends "noch mal los" um eine spezifische "DPF-Freibrennprozedur" in Form einer Fahrt, die ein bestimmtes Fahrprofil aufweisen muß, durchzuführen.

Sicherlich nicht grade der Hit und alles andere, als CO² vermindernd...

Schuld an dem ganzen Dilemma ist der, vornehmlich nur bei deutschen Herstellern so betriebene, aktiver Regenerationsmechanismus des DPF:

Im Gegensatz zum PSA-Konzern (Additive) oder einigen japanischen Autobauern (Toyota, die spritzen den Diesel direkt in den Abgasstrang vor den Turbo)
wird bei unseren Premium-Herstellern im Falle der notwendigen Regeneration im IV Arbeitstakt Diesel nacheingespritzt, der sich über den Turbolader zusammen mit dem heißen Abgas auf etwa 500-600°C erwärmt und dann im DPF auf die abgelagerten Partikel trifft & diese zu CO² verglüht.

Das ist die Theorie.
In der Praxis bereiten vor allem die notwendigen 550-600°c zur Selbstentzündung des Rußes erhebliche Probleme, wenn der Motor nur im Teillastbereich läuft.
Eine Lösung ist der möglichst dichte Verbau des DPF am Abgasturbolader. Die andere Lösung liegt beim Fahrer... :rolleyes:
Insofern ist es auch bei Mercedes nicht unter allen Umständen möglich, "automatisch" zu regenerieren, sondern der aktuelle Betriebszustand spielt schon 'ne gewisse Rolle.

Vor allem muß der Motor "betriebswarm", d.h. Kühl-/ Öltemperatur müssen auf 90° stehen..

Und da sind "leichte" Fahrzeuge mit rel. hoher Leistung (geringem Leistungsgewicht) und einer möglichen ungünstigen (weil abkühlenden) Führung des Abgasstranges im Nachteil, bei ihnen "kühlt" sich der Motor im Teillastbetrieb doch deutlich ab...

Im Falle des AUDI A3 trifft das Gesagte zum Nachteil eines sich häufig wiederholenden Reinigungsprozesses (weil der vorige NICHT endgültig abgeschlossen werden konnte) zu.
Der von mir auch viel im Stadt & Kurzstreckenbetrieb bewegte T5 zeigte bisher keine Tendenz zu einer "Extratour".
Der BMW wiederum hat in der Steuerung seiner Automatic eine Änderung, daß im Falle der Regeneration die Gänge einfach höher ausdrehen, um die Abgastemnperatur zu erhöhen.

Der thermische Wirkungsgrad im Sinne von "Bereitstellung von genügend Abwärme" ist bei PD-Dieselmotoren ja noch ungünstiger, als bei CR-Dieseln.

Allerdings wird bei CR-Dieseln das mit zunehmenden Einspritzdrücken auch immer relativer.

Beiden Motorkonzepten ist der Nachteil der späten Dieselnacheinspritzung im IV Arbeitstakt in den Brennraum gemein:
Hierbei kommt es zu Kondensationseffekten (ich nenne das mal so) des eingepritzten Diesels auf die Zylinderwand:
Der darauf befindliche Ölfilm wird partiell ausgewaschen & es kommt zu einem gewissen Eintrag von Dieselkraftstoff in den Ölkreislauf.

Ein möglicher Effekt (und sehr gut bei meinem T5 zu beobachten):
Es gibt faktisch keinen Ölverbrauch mehr, im Gegenteil die Gesamtölmenge nimmt "scheinbar" zu.
Was das für Konsequenzen haben könnte, im Sinne erheblicher Hochtemperaturviskositätserniedrigung & fehlender Langzeitstandfestigkeit des Motors, kann man sich ja leicht vorstellen.

Dem versucht(e) VW beim T5 durch eine deutliche Verkürzung des dort so genannten "flexiblen Wartungsintervalls" zu begegnen.
Aus möglichen max. 30.000km wurden dann bei fast jedem Auto nur noch Strecken von 15-max 17.000km zwischen 2 Ölwechseln.

Hier hat natürlich der CR-Diesel genauso drunter zu leiden:
meine Recherche in den Foren ergab dort eben auch die Kritik an den verkürzten Laufzeiten (s.o).

Jeder Partikelfilter kann natürlich nicht zu 100% allen abgelagerten Ruß verbrennen, es bleibt immer etwas übrig.
Dieser unverbrennbare Rest (Asche) nimmt im Laufe der Zeit zu, sollte aber bei guten & regelmäßigen Regenerationen mit der Lebensdauer des DPF korrelieren (120-180tkm mind.).
Durch falsche Regenerationen (zu kurz / abgebrochen usw...), sei es fahrprofil- oder elektronikfehlerbedingt (Sensordefekte) nimmt zwar auch die unverbrennbare Asche zu, aber mehr Unbill droht durch die Überladung des DPF's hin zum Verstopfen.

Wie ja schon gesagt, braucht's die Verbrennung, diese kann allerdings nur gut stattfinden, wenn nicht zu viele Störungen im "Weg" des Abgasstromes sind:
I.d.R wird bei Beladungszuständen um 40% herum die Regeneration angefordert (Differenzdrucksensor liefert die Werte).
Kommt es zu keiner erfolgreichen Regeneration wird es bei Beladungszuständen > 70% eng:
hier dürften sich, unabhängig vom Fahrzeughersteller, so allerlei Fehlermeldungen ergeben, die zu einer sofortigen "DPF-Rettungsfahrt" ermahnen.

Gelingt auch das nicht, dann ist bei Beladungen über 90% der DPF "fällig".

Es ist also nicht die unverbrennbare Asche, sondern die Überladung, die den DPF "killt", ein z.B. zu spät anprechender Differenzdrucksensor verschärft natürlich das Problem & macht daraus einen Garantiefall.

Gruß Thilo
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Willem, Gekoo, Thilo,

sorry Willem ist mal wieder ärgerlich, was Dir da widerfahren ist. Wenn neue Technick drann kommt hat man halt öfter Ärger damit.

Mit interessiert das Thema brennend. Arbeite grade mit einem LKW Fuhrparkleiter zusammen und in dem Zusammenhang und mit Euro 4 kam die Rede von sogenanntem Low Set Oil. Könnt Ihr mir erklären was das besondere ist. Geht es um die Reduktion des Dieseleintrags in das Öl selber?

Fur eine schnelle Antwort wäre ich unheimlich dankbar.

Grüsse Roland
 
Hallo Roland,

es geht dabei um die besonders aschearmen Öle (Low Saps, wenn ich mich nicht irre), wie sie bei Mercedes in den Blättern 229.31 u. 22951 definiert sind.
Schau mal in den großen Ölthread, da wird sich einiges dazu finden.

Gruß
Hermann
 
Hallo Willem,

wie schon geschrieben ;) sind die Störungen am DPF eher selten. So richtig kann ich aber der Diagnose nicht glauben. Das soll aber nicht heissen das es nicht vorkommen kann.Hast Du evtl. noch irgendwelche Ausdrucke von der Werkstatt?
 
Schleichi schrieb:
Schau mal in den großen Ölthread, da wird sich einiges dazu finden.

Moin,

ich hab' da ja auch mal 'reingeschaut.

Die Abgrenzung zwischen den "alten" Ölen & den "neuen" low-SAPS Ölen erscheint auf dem Papier größer, als wie sie sich bei direktem Vergleich der Öle darstellt.
Als Argument dafür sollte der Herstelleraussage folgend, der geringere Ascheanteil im Öl dafür sorgen, daß sich Ölreste im Abgas wiederum als weniger stark zum Verkleben (und damit nicht regenierbar) der Rußpartikel erweisen sollten.

Gravierender ist aber der Zustand des Öles nach eben 15, 20 oder gar 30.0000km. Weniger der Zustand im Partikelfilter.

Und der ist schuld...

Die LKW-Truppe kämpft doch seit Oktober mit dem NOX Sensor und dem ganzen Brimborium um die SCR Technologie, die ja auch beim PKW Einzug halten soll (Euro 5 für LKW).

Die Reduktion eines Dieseleintrags selber läßt sich durch das Öl nicht, aber durch die Zahl der Regenerationsvorgänge (& damit dem Fahrverhalten) mitbeeinflussen.

Gruß Thilo
 
Hallo pillchen,

danke für Deine sehr interessante Ausführungen! Weißt du zufällig, wie schnell sich bei einer Fahrtlänge von z.B. 2*6km/Tag der Rußpartikelfilter beim E220CDI (von mir aus auch an deinem T5 ;-) ) zusetzt?
 
geekus schrieb:
Weißt du zufällig, wie schnell sich bei einer Fahrtlänge von z.B. 2*6km/Tag der Rußpartikelfilter beim E220CDI (von mir aus auch an deinem T5 ;-) ) zusetzt?

Moin,

genau läßt sich das nicht sagen... :(
Beim T5 wurde unlängst an der Software des Motorsteuergrätes etwas herumgestrickt um die Laufleistung zwischen 2 Regenerationszyklen zu verlängern -> weniger Diesel im Öl (ggf. längeres Wartungsintervall).

Wobei natürlich die absolute Rußaufnahmemenge im Filter gleich bleibt.

Früher war nach etwa 400km eine Regeneration "fällig" (durchschnittliches Fahrprofil 40% Stadt 30% Land 30% BAB),
nach dem Update wurden schon Laufleistungen von annähernd 600km
"gemessen" (nicht jedoch bei mir).
Darauf kommen tut man durch die "nette" Eigendiagnose & eines höchst praktischen Tool's namens VAG-COM: hiermit lassen sich auch während der Fahrt über die OBD-2 Schnittstelle die notwendigen Parameter des DPF-Betriebes auslesen.
Das gibt's ja auch bestimmt ähnlich bei Mercedes (was kann das Star-Diagnose Programm, ist das für Privatanwender erschwinglich?).

Wobei die absolute Beladungsmenge bis zur Regenerationsauslösung, die durch den Differenzdrucksensor bestimmt wird sich nicht wesentlich von den ursprünglichen 40% auf etwa 50% erhöht haben wird, einfach um ausreichend Spielraum für regenerationsunpassende Fahrten zu haben.

Das dürfte auch beim C220 ähnliche Werte erreichen. Die Größe des Partikelfilters steigt natürlich mit zunehmendem Hubraum/Zylinderzahl.
Beim V8 Diesel im BMW sind's dafür gleich 2 Partikelfilter :D

Die notwendige Dieselmenge für eine Regeneration wird auf einer Internetseite von Mercedes selber beschrieben: "Bis zu 2L Dieselkraftstoff können für einen kompletten Regenerationsablauf eingespritzt werden."


Mit den 2x6km /Tag wärest Du natürlich auch ein Kandidat für einen sich allmählich zusetzenden DPF.
Die bereits erwähnte volle Motorerwärmung incl. aller Betriebsstoffe(also auch des Öles) ist auch mit Zuheizer nicht unter 10-12km Mindestfahrstrecke hinzubekommen, wobei ein ausschließlich städtisches Getucker den Motor eigentlich vom Öl her kaum über 70°C kommen lassen wird, egal wie lange Du fährst (gegenwärtige Außentemperaturen).
Und die fehlenden 30°C im Öl fehlen natürlich auch der Abgastemperatur...

Aber das ist die Theorie, entscheidend ist natürlich auch, inwieweit überhaupt "rußbildend" gefahren wird. Und da ist ein moderater Gasfuß und der Verzicht auf die Nähe zur Abregeldrehzahl ganz entscheidend.

Und dann kann es sein, daß die vielleicht seltenen, aber vorhandenen Wochenendfahrten über längere Distanz völlig ausreichen.
Im übrigen muß u.U. noch nicht einmal aktiv regeneriert werden:

Eine längere (20-30km) BAB-Fahrt bei etwa 3/4 der Motorhöchstdrehzahl sorgt auch so für ausreichend heißes Abgas zum Freibrennen im DPF.
Allerdings Fahrten (bei VW) vom Typ "pedal to the metal" sorgen wiederum für Unbill, rußt doch der Motor bei Vollast recht stark, dem ständigen & v.a. schnellen Anwachsen des Rußes im DPF muß hier dann doch zusätzlich nacheingespritzt werden, alleine um das schnelle Anwachsen zu unterbinden. So ähnlich wurde es mal bei VW beschrieben, aber es ist durchaus auf andere Hersteller übertragbar, denke ich.

Also, alles nicht so einfach.

Gruß Thilo
 
heidi schrieb:
Hallo Willem,

wie schon geschrieben ;) sind die Störungen am DPF eher selten. So richtig kann ich aber der Diagnose nicht glauben. Das soll aber nicht heissen das es nicht vorkommen kann.Hast Du evtl. noch irgendwelche Ausdrucke von der Werkstatt?

Hi Matthias,

was ich habe, ist die Kopie des Werkstattauftrages. Darin steht:
Motor: Fehlercode prüfen
DPF erneuern, zu wenig Durchfluss
Differenzdrucksensor für DPF erneuern; zeitweise elektrischer Fehler.
Werkstattprobefahrt: Abfahrt 14085; Ankunft 14157.
 
pillchen schrieb:
Moin,

mein Spezialgebiet.... :D

Es ist also nicht die unverbrennbare Asche, sondern die Überladung, die den DPF "killt", ein z.B. zu spät ansprechender Differenzdrucksensor verschärft natürlich das Problem & macht daraus einen Garantiefall.

Gruß Thilo

Hi Thilo,
evtl. war bei mir dieser Differenzdrucksensor defekt? Die Werkstatt schreibt ja im Auftrag, dass dieser ztw. elektrische Fehler aufwies. Vielleicht hat man ihn aber eher aufgrund einer Verdachtsdiagnose vorsorglich erneuert?
 
Hallo zusammen,

interessanter Thread ! Meine DPF-Erfahrungen mit meinem E320 CDI bestätigen einige von Thilos aussagen.
Ich fahre meist 2000 km (!) von einem Freibrenn-Intervall bis zum anderen. Allerdings fahre ich „gemütlich“, und somit auch wenig Russ-erzeugend. Kickdowns und hochjagen in die Abregeldrehzahl gibt’s bei mir wirklich selten. Und genau das vermindert den Russanfall drastisch.

Bei meinen „Kurzstrecken“ (5-10 km) ist der Motor zwar nach 5-6 km lt. Anzeige auf Temperatur. Vollständig durchwärmt wird er nach etwa 10 km sein. Wenn ich mal einen DPF-Regenerationsvorgang durch Abstellen des Fahrzeugs in der Garage abgebrochen habe, wurde dieser am nächsten morgen nach ca. 4 km fortgesetzt.

Mein moderates Fahren erzeugt nicht viel Differenzdruck am DPF. Somit könnte er sich „schleichend“ zusetzen. Das verhindert die Motor-Steuerung durch einen „Trick“: anhand kurzfristiger Voll-Öffnungen der Drosselklappe. (Abgasrückführung dann „null“.) Das kann man hören, wenn man eine leichte Steigung in großem Gang fährt (Ortschaft, 55 km/h im 5. Gang, 7G-Tronic) und plötzlich das Ansauggeräusch für ca. 1-3 Sekunden „kernig“ wird, als würde der DPF Freibrennen. Hier wird offensichtlich nur mal kurz der Luftdurchsatz angehoben um aufgrund des dabei steigenden Differenzdrucks diesen dann auf den Referenzwert bei entsprechender Referenz-Last hochzurechnen. Hoffen wir mal, dass das MSG richtig rechnet. ;)

Auch wenn man überwiegend dahinrollt und der DPF sich damit unbemerkt(er) über lange Zeit beladen kann, so kann man die Freibrenn-Prozedur einfach durch einen kleinen Spurt auslösen (Überholmanöver, oder mal etwas schneller von der Ampel losfahren.) Da ist dann das Differenzdrucksignal augenblicklich stark genug um die Regeneration auszulösen, sofern der Filter voll genug ist.

Bei einem 3 Liter-Diesel eine hohe Abgastemperatur auf der Landstrasse zu erreichen ist nicht einfach. Daher auch die Späteinspritzung während des Abbrennens.

Allerdings bringen -bei gleicher Last- höhere Drehzahlen sogar weniger Abgastemperatur als bei niedrigerer Drehzahl. Ist ja auch einleuchtend: 30 PS bei halber Drehzahl erfordern doppeltes Drehmoment und somit doppelt soviel Kraftstoff-Einspritzung pro Arbeitstakt. Das erhöht die Abgastemperatur, da der Luftdurchsatz (und somit die „mitgeschleppte“ und Abgastemp.-senkende Luft durch die Zylinder) bei halber Drehzahl eben geringer ist.

Man muss das Freibrennen also nicht durch höhere Drehzahlen unterstützen. Allerdings darf man auch nicht -bei Handschaltern- im größten Gang 10%-ige Steigungen hochscheuchen, weil dann zwar höchste Abgastemperaturen entstehen, jedoch kaum mehr Luftüberschuss vorhanden ist, der zum Abbrennen des Rußes erforderlich ist.

Bisher hat mich nur eines verunsichert: dass unlängst mein DPF schon ca. alle 500 km freigebrannt wurde, als ich Nov./Dez. 2007 3-4 komplette Tankfüllungen ausschließlich in Österreich getankt hatte. Das ist mir richtig aufgefallen. (Ob die wohl mehr Rapsöl zupanschen als in Deutschland?).

Als ich dann wieder an Deutschen Tankstellen getankt habe, war es wieder das gewohnte 2000-km-Intervall. Einziger Unterschied zu sonst: Im Nov./Dez. war es zudem sehr kalt. Da hatte ich auch schon gerätselt, ob da ggf. auch Kondenswasser mit im Spiel sein könnte. Nasser Ruß verstopft einen Filter wahrscheinlich eher, als trockener Ruß.

Nun denn, vom Ruß zum Gruß, :D

DOMMY :hello:
 
Wie erkent man denn das Freibrennvorgang startet bzw. läuft?
Wie lange dauert der Vorgang?
 
soapcooker schrieb:
Wie erkent man denn das Freibrennvorgang startet bzw. läuft?
Wie lange dauert der Vorgang?
Hallo,
bei meinem 6-Zyl. ganz einfach: sobald der einen sehr "sonoren" Klang bekommt. Die Gaswechselgeräusche werden sehr viel deutlicher. So, als wenn man mit einem Benziner bei 70 im 5. Gang plötzlich das Gaspedal mehr durchtritt. Mein Diesel hat ja ebenfallls eine automatisch geregelte Drosselklappe, um den Unterdruck für die Abgasrückführung zu erzeugen. Letztere wird während des Freibrennens infolge offener Drosselklappe ausgesetzt.

Der ganze Vorgang läuft bei meinem E320 CDI so etwa 20 km. Ich habe auch schon erlebt, dass der Vorgang garnicht mehr aufzuhören schien. Ein beherzter Gasstoß nach 30 km hat dem Freibrenn-Vorgang dann ein Ende gesetzt.

Gruß-DOMMY
 
DOMMY schrieb:
Man muss das Freibrennen also nicht durch höhere Drehzahlen unterstützen. Allerdings darf man auch nicht -bei Handschaltern- im größten Gang 10%-ige Steigungen hochscheuchen, weil dann zwar höchste Abgastemperaturen entstehen, jedoch kaum mehr Luftüberschuss vorhanden ist, der zum Abbrennen des Rußes erforderlich ist.

Bisher hat mich nur eines verunsichert: dass unlängst mein DPF schon ca. alle 500 km freigebrannt wurde, als ich Nov./Dez. 2007 3-4 komplette Tankfüllungen ausschließlich in Österreich getankt hatte. Das ist mir richtig aufgefallen. (Ob die wohl mehr Rapsöl zupanschen als in Deutschland?).

Moin,
Danke für diese sehr interessanten Ausführungen.
Der Konzeptvergleich ist schon interessant.
Ich habe ja, wie weiter vorn schon erwähnt, die #3 im Bunde der durch "Spätnacheinspritzung" regenerierenden Hersteller, nämlich BMW in seinem Verhalten, auch noch anzubieten:
Der V8 Diesel regeneriert deutlich früher, als Dein 320CDI, ich hab's zwar nie gemessen, aber bedingt dadurch, daß das Motorsteuergerät dort während der Regeneration eine Drehzahlerhöhung betreibt (spätes/kein Hochschalten & längeres Fahren im niedrigeren Gang) ist das gut spürbar.
Allerdings dauert der "Spuk" keine 2min und ich habe das ausschließlich im Stadtverkehr beobachten können. Weder auf der BAB oder Landstraße war's bisher zu bemerken.
Und da im Innenraum akustisch sonst nix wahrzunehmen ist, fallen auch indizierende Veränderungen im Ansauggeräusch etc. aus.
Insofern sind kilometrierende Aussagen schwer: Ein kompletter Stadfahrzyklus zwischen 2 Tankfüllungen beschert mir 1-2 mal das Phänomen, ich denke also etwa alle 700km ist er "dran".

Wobei hier die Lösung technisch über 2 Partikelfilter (je einer pro Bank) gelöst wurde. Da kommt es neben dem reinen Differenzdruck in Sachen Beladung auch darauf an, daß zwischen den Drücken der Filter untereinander kaum Unterschiede bestehen: Unterschiedliche Abgasgegendrücke der beiden Zylinderbänke sind wohl auch nicht so schön.

Daß mit den kürzen Intervallen in A ist schon interessant:
Ob's nun Biodiesel war oder einfach nur minderwertiger Diesel mit allerlei Verunreinigungen?
Biodiesel hat ne höhere Siedekurve als normaler Diesel, mithin ja auch ein Grund dafür, daß die von der Bundesregierung beschlossenen Anhebung auf 8% nicht ganz unumstritten ist.
Zumindest nimmt wohl die Neigung des Rußes jene "Plaques" zu bilden mit steigendem Biodieselanteil zu.

So weh es der Brieftasche auch tut:
Für den Partikelfilter sind die beiden Edeldieselsorten Ultimate & V100 eigentlich die Kraftstoffe der Wahl:
Die sind biodieselfrei.

soapcooker schrieb:
Wie erkent man denn das Freibrennvorgang startet bzw. läuft?
Wie lange dauert der Vorgang?

entweder man hat entsprechende Auswerteelektronik mit...
(beim T5 -> VAG_COM)
BMW: siehe oben

oder eben akustisch durch durch Veränderungen im Ansauggeräusch, die von Dommy erwähnte AGR wird dazu auch verändert. Das klappt beim T5 auch, dann dauert die Aktion etwa 10min.
Wenn nicht grade die Bedingungen sich zum Nachteil verändern:
- Abstellen
- Stop'n go

Eine unvollständige Regeneration wird im Speicher, ganz so wie von Dommy beschrieben, abgelegt & nachgeholt.
Wobei auch die Zahl dieser unvollständigen Regenerationen endlich ist
und schlußendlich zu einer Fehlermeldung, bzw. den Medienberichten über "Extratouren" eines AUDI A3 führen kann.

Grüße Thilo
 
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Thema: Dieselpartikelfilter musste bereits nach 14.000 km ausgetauscht werden
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