Ein „Zufriedener“ Mercedes Kunde

Diskutiere Ein „Zufriedener“ Mercedes Kunde im Forum S-Klasse, CL, SL & Maybach im Bereich Mercedes-Benz - :eek: KFZ-Sachverständiger Mischa Ley Zum Hühnerberg 5 53844 Troisdorf Mischa.ley@t-online.de Tel. 0228 455444 Fax 0228 451580...
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Geisterbär

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Mischa
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SL 350
:eek: KFZ-Sachverständiger
Mischa Ley
Zum Hühnerberg 5
53844 Troisdorf
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Tel. 0228 455444
Fax 0228 451580


Betreff:

Ein „Zufriedener“ Mercedes Kunde.

Ich habe mir am Donnerstag den 30.September 2004 einen SL 350 mit Vollausstattung geholt (außer KEYLEES-GO und Active body control ), Dieses Fahrzeug haben wir im Werk Bremen abgeholt.
Auf der Rückfahrt ca. 400 km war noch alles in Ordnung. Am nächsten Morgen Freitag den 01.Oktober 2004 aber waren die Sitze und Spiegel verstellt. Wir nahmen an, dass durch die Vorfreude und Aufregung im Werk Bremen wir es nicht Richtig abgespeichert haben. Also alles wieder Programmiert und dann schnell zum nächsten Termin ca. 12 km gefahren. Nachmittags das gleiche Problem, Komfortsystem wieder verstellt (Wir haben selbst in unserem Kundenstamm mehrere SL vom Typ R230 von 2001-2003). Das Bordbuch durchgelesen und festgestellt das wir es Richtig abgespeichert haben.
Am Samstagmorgen den 02.Oktober 2004 ist meine Frau mit dem Wagen das erste Mal gefahren und stellte fest, dass im Fahrzeug wider alles verstellt sei. Also bin ich bei Mercedes Köln-Porz das erste Mal vorstellig geworden.
Hier reklamierte ich die Vergesslichkeit meines Fahrzeuges und das die Fußmatten sich im Fahrerraum immer löst. Hier wurde ich auf Dienstag den 07.Oktober 2004 vertröstet, da kein Elektriker im Hause sei.
Dienstags mit dem Fahrzeug zu DC wo mir sofort geholfen wurde.
Der Meister erklärte mir, dass alles in Ordnung sei und
dass eine neue Softwareversion aufgespielt wurde
(das Fahrzeug war 5 Tage alt “Windows läst Grüßen“). Wieder Zuhause angekommen, ging es mit den Mängeln immer weiter. Die Fahrzeugsitzerkennung fiel jeden Tag aus und dies wurde mir jeden Tag schmerzlich zu erkennen gegeben, indem ich zwischen Sitz und Lenkrad eingeklemmt wurde. Nur mit Mühe konnte ich mich jedes Mal selbst befreien (ich bin 1,94 m groß). Wenn ich meinen Fahrzeugschlüssel ins Zündschloss stecke fährt der Fahrersitz ganz nach vorne und das Lenkrad fährt ganz heraus.
Dieses reklamierten wir wiederum genau so wie die lose Fußmatte.

Zum zweiten Mal wurde das Fahrzeug daraufhin 2 Tage in der Werkstatt belassen. Bei der Abholung erklärte uns der Meister, dass alles in Ordnung sei.
Am nächsten Tag waren die gleichen Probleme wieder da und zusätzlich blieb das Dach bei dem Öffnen in der Mitte stehen. Es fuhr nicht vor noch zurück. Im Fahrzeug piepste es und die Warnmeldung „Komfortsystem gestört“ tauchte im Display auf. Nach ca. 30 Sek. Stürzte das Dach ins Auto und zerstörte diverse Teile.

Also das Fahrzeug das dritte Mal nach DC, mit der bitte wieder um die gleichen Reparaturen: Komfortsystem defekt, Fußmatte sowie Dachsystem. Das Fahrzeug wurde nach einer Woche Reparatur, wie sollte es anders sein, uns mit den Worten von dem Meister „Es sei alles wieder in Ordnung“ mit dem zusätzlichen Hinweis: „Keine Navigation einschalten“ zurückgegeben. Erklärung: die Software der Navigation enthalte einen Fehler, dadurch wird das KAN-Bussystem nicht abgeschaltet, so der Meister.
Das Fahrzeug verbrachte ein Wochenende in seiner Garage um Montags morgens auf dem Abschleppwagen wieder nach DC gebracht zu werden (das nennt man bei DC Kundenbindung). Das Fahrzeug läst sich nur noch mit der Notentriegelung öffnen.

Das Fahrzeug wurde zum vierten Mal repariert. Mängel: Komfortsystem defekt, Fußmatte lose, keine BREMSEN, Sitzsystem gestört, dafür funktioniert die Alarmanlage immer, auch nachts zur Freude der Nachb*****aft. Es verbrachte 14 Tage bei DC zur Reparatur.
Bei der Abholung erklärte uns der Meister, wie sollte es anders sein, es sei alles wieder in Ordnung.

Ein paar Tage später wurde das Fahrzeug zum fünften Mal wieder zu DC gebracht. Weil es jetzt langsam kälter wurde, viel immer mehr aus. Mängel: Komfortsystem defekt, Fußmatte lose, Sitzsystem gestört, Alarmanlage funktioniert immer, keine Standheizung mehr, keine Sitzheizung und kein Gebläse mehr (was sehr unangenehm ist, da nach einem Kilometer alles beschlagen ist und man wie in VW-Käferzeiten mit einem Lappen alles frei wischen muss).
Bei der Abholung nach 14 Tagen erklärte uns der Meister, wie sollte es anders sein, es sei alles wieder in Ordnung.
Nun wurden wir etwas stutzig. Der Meister wollte mir die Fahrzeugschlüssel in die Hand geben. Dieses verneinte ich. Er schaute mich total verdutzt an. Ich erklärte ihm höflich, dass er mir selbst zeigen solle, dass alles funktioniert (o. Ton „Es ist alles wieder in Ordnung“). Bei der Demonstration steckte es erst den Schlüssel meiner Frau ins Zündschloss und alles funktionierte einwandfrei. Dieses freute den Meister sehr. Ich sagte ihn „Moment, nehmen sie bitte mal den anderen Schlüssel“. Der Sitz fuhr 2-3 cm zurück, der Meister sagte „ Es ist alles in Ordnung“ und er Sitz fuhr ganz nach vorne das Lenkrad kam ganz heraus und ich fragte ihn, ob er denn so fahren könnte (der Meister ist ca. 1,90 m groß). Dieses verneinte er. Ich erklärte ihm, dass ich mich langsam ver*****t vorkomme. Er erklärte mir, dass das Kan-Bussystem gestört sei. (Er klärte sich bereit, die Schlüsselerkennung zu deaktivieren. Worauf ich ihn erklärte, dann könne auch die Standheizung, Sitzheitzung und das Gebläse ausgebaut werden). Wir warten immer noch auf die Navigations-CD, die ja alle Fehler beheben soll.
Und nicht zu vergessen laut Aussage von DC Berlin ist das der Stand der Technik.

Das Fahrzeug wurde einige Tage später zum sechsten Mal zur Reparatur mit folgenden Mängeln gebracht: Komfortsystem defekt, Fußmatte lose, Sitzsystem gestört, Alarmanlage funktioniert immer, keine Standheizung mehr, keine Sitzheizung, kein Gebläse mehr und keine BREMSE mehr. Das Fahrzeug läst sich nur noch mit der Notentriegelung öffnen.
Der Meister bei DC Köln-Porz sagte meiner Frau und mir, man müsste nur das Fahrzeug
Morgens 5-30 Minuten im stand laufen lassen dann schaltet sich das Komfortsystem wieder ein. Wir fragten den Meister wofür wir denn eine Standheizung im Auto haben. Er zuckte nur mit den Schultern.
Seit dem 03. Dezember 2004 steht dieses Fahrzeug bei DC mit den Worten: „ Es ist alles wieder in Ordnung“.

Wir haben die Wandlung des Fahrzeugs schon bei dem fünften Reparaturversuch ausgesprochen. Mercedes möchte dieses jedoch gerichtlich Klären lassen.
Was wir auch bejahrten.
Wir haben ein Fahrzeug der Luxus Klasse gekauft um nicht die eigene Gesundheit und der anderer Verkehrsteilnehmer zu fürchten, wenn es beim Betrieb des Pkws erneut zum Bremsausfall kommen sollte.
Ein Fahrzeug, wo mehrfach die Bremse ausgefallen ist, wo kein Komfortsystem am nächsten Tag funktioniert, was ¾ der Zeit in der Werkstatt stand fordere ich mein Geld zurück.

Wie schließen mit den Worten von DC’s Meistern:
„Es ist NICHT wieder alles in Ordnung“
 
Bei uns bleibt ein solches Fahrzeug bei der dritten Beanstandung so lange in der Werkstatt bis es Fehlerfrei funktioniert und vom Werkstattleiter eine Woche gefahren wird und alle Komfortsysteme mindestens 4mal am Tag überprüft/betätigt werden.

Alles andere ist SCHAUMSCHLAEGEREI

Gruss D2B
 
Mein Beileid

Häßliche Geschichte - aber schön geschrieben.
Die Nervenstärke ist bewundernswert.
Hier stellt sich die Frage ob denn der Meister "ganz in Ordnung" ist.
Sein Desinteresse (eventuell auch Überforderung) beschert anhaltenden Ärger.
Wahrscheinlich ist die wahre Ursache in der Elektronik eher gering - die Auswirkungen dafür erheblich. Spannungsprobleme wie zu Anfang der 211er Baureihe. Defekter Can-Bus der nicht gefunden wird. Alles auf die Software schieben um Zeit zu gewinnen.
Deswegen bildet DCX soviele Rücklagen von wegen Qualitätsmängeln.Und dann so Sprüche herrauslassen wie : wer jetzt einen Mercedes kauft erhält die bestmögliche Qualität.(frei wiedergegeben). Mercedes sollte in seiner Qualitätsoffensive die Werkstätten einbinden.
Da kämpfe ich lieber bei meinem R210 irgendwann vielleicht mal mit dem Rost als bei einem aktuellen Modell gegen die Elektronik (oder Windmühlen).
 
Wandlung vs. saubere Behebung der Mängel

D2B schrieb:
Bei uns bleibt ein solches Fahrzeug bei der dritten Beanstandung so lange in der Werkstatt bis es Fehlerfrei funktioniert und vom Werkstattleiter eine Woche gefahren wird und alle Komfortsysteme mindestens 4mal am Tag überprüft/betätigt werden.

Alles andere ist SCHAUMSCHLAEGEREI

Gruss D2B

@D2B

Stimmt, kann ich bestätigen! :)
 
Hallo !

Wenn man hier im Forum liest was es bei DC für Elektronik/Softwareprobleme gibt,wird einem Angst und Bange.
Bevor ich vor 5 Jahren einen W168 ( A-190) bestellte,las ich ausführlich alle Berichte im Forum über Mängel und Probleme das dieses Fahrzeug mit sich bringt.Ich dachte naja so schlimm und schlecht kann er nun auch wieder nicht sein,und es muss ja nicht ausgerechnet mein Elch treffen,aber es kam schlimmer als erwartet.Wobei nur mechanische Probleme auftraten,bis heute.
Nun stehe ich vor der Bestellung eines S211,warte nur noch auf die Bestellfreigabe für den neuen Motor OM 642,da fragt man sich wie wird das wohl ausgehen.Beginnt ein erneuter Werkstattmarathon oder kann man entspannt ohne Angstschweiss auf der Stirn Autofahren?Fahre ca. 30.000 km im Jahr.
Schließlich kostet der S211 mehr als das doppelte des W168. Sollte man auf die vielen elektrischen Schnickschnacks (aber in einigen Bereichen angenehm) verzichten,wenn es überhaupt möglich ist?
Hört man sich um im Freundes-und Bekanntenkreis sieht es bei den anderen Fahrzeugherstellern ähnlich aus! Nun überlege ich ,wofür mein hart verdientes Geld ausgegeben wird ohne wieder auf die Nase zu fallen.:confused:
 
Hallo Geisterbär,

ein schön geschriebener Text einer äußerst traurigen Geschichte!!

M.E. gehört der Werkstatt (bzw. dem Meister) anständig auf die Finger geklopft! Sowas DARF nicht passieren!

Wir haben auch die ein oder anderen Probleme mit unseren Sternen (z.B. R210 :rolleyes:) können uns aber nicht wirklich beschweren, da wir vom Service und der Kulanz unserer Werkstatt sehr zufrieden sind!

MFG
Tobias
 
Hallo Geisterbär,

was verstehst du unter "keine Bremse mehr" (6. Reparatur). Sind die Bremsen während der Fahrt ausgefallen (was lebensgefährlich wäre) oder trat ein SBC-Defekt auf, der im MF Display angezeigt wurde?
 
Die Bremse ist 2 mal während der Fahrt ausgefallen.
Pedal ist bis zum Anschlag gedrückt fast null Wirkung.
Fahrzeug ist zurück nach DC Bremen seit Juni 05, nur mit Gerichtklage aber dann ging alles sehr schnell.
Neuer SL kommt im Oktober, hoffentlich ohne Probleme
Gruß Geisterbär :)
 
Meine Güte den Thread kannte ichja noch garnicht. Da wird einem ja Angst und Bang.
Hm von der NL Köln (allgemein) hört man allerdings (nicht nur weil ich Dödeldorfer bin) fast nur schlectes. Sei es vom Verkauf oder der Werkstatt.

LG und viel Glück!

Olli
 
Wer nach diesen Erfahrungen (2 X ohne Bremse) wieder einen SL kauft, ist zu bewundern. Mercedes kann noch viele Kunden mit so viel Markentreue gebrauchen.
Ich hatte auch Probleme (mehrfacher Ausfall SBC -direkt beim Losfahren nach wenigen Metern angezeigt-, Fahrzeug funktionierte nur mit einem speziell gefertigten Prototypengerät), musste jedoch zum Glück keinen Rechtsanwalt einschalten.
Gruß
Langsamfahrer
 
Da werde ich ja nachdenklich....

Hmmm....
gut, dass ich das nicht alles vor meinem SL-Kauf gelesen habe... ;-))

Dennoch: Habe jetzt meinen SL500 ca. 1 Monat (3 Jahre alt, 19000 km)
und es funzt ALLES wunderbar. Das Auto macht tierisch Spass und ich muss sagen: Mein 911er war ein Kackstuhl dagegen! ;-))

Ob es wohl so bleibt???

Gruß
Flyer
 
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