Unterbodensanierung mit Hammerit
Hallo zusammen,
So habe den Beitrag, nach Rücksprache mit Oliver hierher verschoben, weil der andere Thread einfach zu lange geworden ist und wir in diesem Thread alles Zusammenfassen können. Werde die weiteren Arbeiten auch hier dokumentieren.
hier der nächste Bericht. Erst mal herzlichen Dank an Oliver, der mit seinen Beiträgen vieles beschrieben hat, von dem ich bei meiner Arbeit profitiert habe und Tobias wegen der Hilfe mit den Bildern.
Ich gehe die Sache allerdings anders an. Ich verarbeite nicht sofort Wachs, sondern saniere die Flächen, Klartext abschleifen bis aufs blanke Metall und Aufbau einer neuen Lakierung (Rostumwandler oder Grundierung, Lackieren in 5 Schichten mit Hammerit). Wenn der Wagen nächstes Jahr fertig ist statte ich Mike Sander meinen Besuch ab und lass ihn den Rest machen.
Ich habe mich im ersten Schritt auf den Vorderwagen konzentriert. Im Frühjahr ist die Hinterachse drann. Im Vergleich zum Mopf sind die meisten Fächen mit Unterbodenschutz versehen, das erleichtert vieles. Wäre der nicht vorhanden, dann allerdings wäre mein Stern ein absoluter Problemfall.
Die Bilder die ihr hier seht, sind 6 Monaten nach erfolgter Sanierung entstanden.
Im Bereich des Vorderwagens ist eigentlich soweit alles zugänglich, auch wenn man das eine oder andere Teil entfernen sollte.
So zunächst die Situation:
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Diese drei Bilder zeigen die wesentlichen Teile des Unterbodens. Die Substanz ist da gut, wo Unterbodenschutz zu finden ist. Zum 3. Bild:
1. ist die Getriebestütze. Die habe ich nicht entfernt, sondern am Wagen entrostet und neu lackiert. Wenn beim nächsten mal die Kupplung gewechselt wird, wird die Stütze erneuert.
2. Unter den Schallschutzmatten habe ich auch nachgeschaut und nur eine kleinere Roststelle an einem Schweißpunkt entdeckt. Sonst war die Fläche rostfrei.
3. Ist die Halterung des Auspuffs, die wird bei der nächsten Reparatur ausgetauscht.
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Dieses Bild zeit den Ursprungszustand der freien Bleche. Hier findet sich nur leichtes anrosten, was aber deutlich zeigt, dass die Beschichtung der Bleche ohne Unterbodenschutz absolut unzureichend ist, um z.B. Salz standzuhalten. Beim schleifen geht das schnell weg. Rostnarben habe ich in keinem Fall gefunden, auch im Bereich des Vorderachsdoppelträgers nicht.
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Dieses Bild zeigt weitere Problemstellen, nämlich Schweißpunkte und Schrauben.
1. Schweißunkte: Die brechen an den Kanten immer auf und fangen an zu rosten. Davon habe ich schon diverse bearbeitet auch im Motorraum unter dem Luftfilter habe ich einige gefunden. Da nachzusehen lohnt sich vor allem bei FZ mit Metalliklackierung, weil hier ja keine Decklackierung aufgetragen ist.
2. Eins stetes Ärgernis sind die Schrauben. Diese sind idR. nur brüniert und fangen schnell an zu rosten. Der Rost findet dann sehr schnell den Weg zur Karosserie und das wars. Die hier gezeigte Halterung der vorderen Stoßstange mach ich mit dem nächsten Rutsch. Da muss definitiv die Stoßstange runter sonst geht das nicht vernüftig.
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Hier das wichtigste dieser Aktion der Vorderachsdoppelträger: Bekanntermaßen besteht der aus 2 Streben die verbunden sind und and den Kanten schnell anfangen zu rosten.
Hier der Blick auf den vorderen Teil vom Motor aus, auf den fertig sanierten Träger. Ich habe zu dem Zweck den Lüfter ausgebaut, so dass ich auch mit Elekroschleifern abeiten konnte. Vorsicht beim Abziehen des Elektroanschlusses des Lüfters, der sitzt sehr fest aber nicht zu fest drann reißen. Dann 2 Spangen oben weg und den Lüfter rausziehen.
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Hier das gleiche Teil von unten und von hinten. Wenn einige Teile bräunlich schimmern, dann ist das kein Rost sondern die Reflektion von der Handlampe
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Hier die hintere Strebe mit dem Träger der Zahnstangenlenkung. Dazu zu einige Anmerkungen:
1. hintere Strebe des Vorderachsdoppelträgers.
2. Die Stütze des Lenkgetriebes ist mit 4 Schrauben befestigt. Ich habe die abgenommen und an allen 4 Verschraubungen Rost gefunden. Anschließend alles entrostet und lackiert und beim antrocknen der letzten Lackschicht montiert. Anschließend natürlich die Achse vermessen lassen damit alles wieder stimmt.
3. Lenkgetriebe.
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Diese Bilder zeigen (soweit erkennbar) die hintere Strebe von oben. Dieser Teil der Arbeit war die größte Fummelei, weil auch bei dem kleinen Motor gerade unterhalb des Ansaugtraktes kaum Platz ist.
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Wenden wir uns nun dem Holmen zu, hier die linke Seite unterhalb der Lenksäule. Der untere Pfeil markiert das Ende des Unterbodenschutzes. Der ober Pfeil zeigt das Ende eines Verstriches, der den Übergang zum beschichteten Blech aufgetragen war und diese schützen sollte
. Nun Rost war da und dann dachte ich schleif mal. Plötzlich riss diese Beschichtung ab. Nichts dramatisches aber als ich das dann vom Boden aufhob, hatte ich eine schwammige Masse in der Hand, die völlig durchnässt war, obwohl der Rest des Unterbodens trocken war.
Das war für mich eine Bestätigung der Vorgehensweise. Wenn ich darüber Wachs streiche, kann dieses Wasser nicht weg. Meiner Einschätzung nach gammelt es da weiter, mit einem schweren Schaden an dem Holmen und dann ist wohl der nächste Stern fällig.
Oli hier würde mich Deine Einschätzung interessieren.
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Hier die Getriebestütze mit den Blechen an denen die befestigt ist. Wie man deutlich sieht. sind die Bleche hier am Übergang zum Kardanwellentunnel ebenfalls nicht mit Unterbodenschutz versehen. Ich habe dann alle Blindstopfen abgenommen und das ganze wie zuvor beschrieben behandelt. Die Blindstopfen decken Verschraubungen für andere FZ Typen ab.
Die Stütze habe ich wie gesagt nicht entfernt. Das vor allem deshalb weil ich nicht weiß, wo am anderen Ende die Schrauben sind und ob die mit der Karosserie verschweißt sind. (für einen Hinweiß wäre ich dankbar) Aber wie gesagt wenn die neue Kupplung kommt, dann geht das Ding eh.
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So sahen die Bleche vor der Sanierung aus. Dieses Bild zeigt den Batteriekasten von unten. Ja ja ich weiß wie der von innen aussieht, hat sich ja schon fortgesetzt. (zumindest sieht man das an der Batterieentüftung)
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Jau das ist es mein Problem. Das ist der nächste A(c)kt.
Nicht das ich mir Gedanke wegen der Achse mache, das ist halb so wild. Vielmehr denke ich an den Dohm darüber, d.h. Pfeil 2 in dem oberen Bild. Will man das konsequent machen, dann muss die Achse raus. Die Karosserieschrauben nerven übrigens auch. Ich denke es gibt überzeugendere Methoden im Innenraum etwas zu befestigen als dafür die Bodenbleche zu durchboren. Dass sind in relativ kurzer Zeit veritable Roststellen. Das ist in meinen Augen ein echter Konstruktionsfehler und ich verstehe nicht, wieso so etwas überhaupt gemacht wird. Die saubere Lösung ist die, von innen zu schweißen.
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Hier die andere Seite der Hinterachse.
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Abschließend noch einige Worte zum Werkzeug. Das sind die freundlichen Helferlein. Besonders bewährt hat sich der Bandschleifer von Bosch in der Mitte. Der Pfeil zeigt auf die Umlenkrolle unterhalb des Schleifbandes und damit lässt sich super arbeiten. Gründlich sehr gefühlvoll und präzise. Diesen Bandschleifer kann ich nur wärmstens empfehlen.
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Ja und das hab ich verarbeitet. Von links nach rechts
1. Hammerite Spezialhaftgrund für NE Metalle. Das habe ich deshalb getan damit an den Kanten zum Unterbodenschutz, da wo ich nicht alles wegschleifen konnte, die Haftung auf dem Rest gewährleistet ist. Klasse zu verarbeiten.
2. Hammerite Lack matt. Super mehr kann man dazu nicht sagen. Hier noch ein Verarbeitungshinweiß: Der Folgeanstrich soll nach 4 Stunden erfolgen. Der Effekt ist, dass die Lösungsmittel des neuen Anstrichs die untere Schicht noch einmal anlösen und das ganze sich verbindet.
3. Rostumwandler von Hammerite (hauptsächlich)
5. Rostumwandler von Opoxy, weil er sehr schöne glatte Grundierungen liefert.
Ich habe natürlich nicht Rostumwandler mit Haftgund kombiniert. Noch ein Wort zum Pinsel. Das ist ein Kantenzieher vom Fachhandel und ist wirklich gut aber auch teuer. Habe ich nur damit gearbeitet. Liefert schöne Oberflächen.
Erfreulicherweise habe ich in der Garage, die ich gemietet habe eine Grube. Will meinen, ich habe auch die Zeit den Wagen stehen zu lassen und die Verarbeitunsschritte ohne jede Eile in den vorgeschriebenen zeitlichen Abständen zu machen. Das hilft echt.
Sodele zum Zerreißen freigegeben.