Die Diskussion, die hier im Moment abläuft, wird auch in den anderen Foren (auch Gasforen) immer wieder ausgetragen.
Ob Gas jetzt als alternativer Kraftstoff in nachgerüsteter Form in Ordnung ist, oder nicht.
Wie groß das Risiko ist.
Wie sich der Gasbetrieb ja nach Fahrweise bzgl. Motor/Abgasanlage auswirkt...
Wie es zu bewerten ist, ein kostspieliges Modell dann mit Gas günstig bewegen zu wollen.
Grundsätzlich sehe ich hier neben dem Sachlichen sehr stark eine Werte-Diskussion, wo es per se keine einheitliche Lösung geben kann.
Wenn das über das Sachliche ausgetragen wird, ergeben sich meist Threads mit xx Seiten voller zunehmend ausführlicherer Detaildiskussionen, Berechnungsformeln etc., bei Bedarf kann ich mal einiges verlinken (allerdings sind diese Foren hier z.T. unterwünscht).
Ich habe leider fast nirgendwo in den bestimmt 50-100 Diskussionen über diese Themen eine abschließende Auflösung gefunden, was mich persönlich damals auch bewogen hatte, selbst mal (provisorisch) nachzumessen... Ich vermute, bei diesen Themen werden auch zukünftig die Meinungen nebeneinander stehen...
Als Anhaltspunkte gibt es einige Zufriedenheitsthreads von Langzeit-Gasfahrern, es gibt einige wenige (ca. 5) Threads, wo Leute nachgemessen haben mit Prüfstand, Kompression, Abgastemp..
Aber es fehlt leider sehr an der Empirie. Dabei wäre das doch mal ein interessantes Forschungsgebiet.
Sicher scheint mir aber, was mir auch der Ansprechpartner im MB-Betrieb bzgl. der Werkslösungen telefonisch bestätigte: Wer fit ist im KFZ-Servicebereich, und ein dauerhaftes Geschäft betreibt mit Kundenstamm, der kann sein Geld auf angenehmere Arten verdienen, als mit Gasnachrüstungen.
Gerade wenn dann noch gebrauchte Fahrzeuge umgerüstet werden, wo schon Verschleißerscheinungen vorab bestehen, die keiner genau einschätzt. Immerhin raten einige Umrüster in den Gasforen, z.B. nach Umrüstung auch direkt die Lambdasonden zu erneuern. Aber ich glaube nicht, dass z.B. diese prophylaktische Maßnahme häufig gemacht wird... Es fängt auch schon damit an, dass z.B. einige Umrüster auch den normalen KFZ-Betrieb inkl. ASU machen, und dann andere Möglichkeiten der Analyse haben, als Umrüster ohne diese Anlagen... Es gibt auch eine ganz ausführliche Liste zur Umrüster-Auswahl, aber wer geht die schon Punkt für Punkt durch? (siehe Thread "Daumenregeln für LPG-Betrieb ohne Schäden...")
Das setzt sich dann beim Kraftstoff fort, wo es eine aufgeregte Diskussion u.a. mit Verbänden der Gasindustrie gab, bis hin zu der deftigen Anschuldigung, was die "chem. Industrie für 'Reste' als Autogasmischung anbieten würden". Neben diesen sehr emotionalen Statements gab es u.a. den Hinweis, dass wohl die Qualität der Gasmischungen de fakto nicht kontrolliert würde.
Danach kommen noch die unterschiedlichen Stände zum Qualitätsmanagement der Gasanlagen-Hersteller, was man ja z.B. bei den mehrfach versagenden Pumpengenerationen des Herstellers Icom beispielhaft ablesen kann.
Dann kommt der Einbaubetrieb; die möglichst genaue Platzierung der Gasdüsen in die Ansaugbrücke, was offensichtlich sehr stark zur Freude oder zum Verdruss beim späteren Fahren beiträgt.
Es gibt so viele Paramater, die im Gas-Nachrüstgeschäft kaum überschaubar bzw. kontrollierbar sind, dass mir schon klar ist, dass ein großer Industriekonzern mit einem Qualitätsmanagement sich auf so ein Geschäft schwer einlassen kann.... Umso erstaunlicher, dass gerade MB hier sich offenbar den "Schuh anziehen will", inkl. dem ganzen in Aussicht stehenden Ärger + Diskussionen, der mit Sicherheit bei dem Thema auf die Betriebe zukommen wird...