Kühlmittelverlust wegen defektem Thermostat?

Diskutiere Kühlmittelverlust wegen defektem Thermostat? im Forum E-Klasse & CLS Forum im Bereich Mercedes-Benz - Da der Motor m.E. nicht richtig warm wird (meist nur ca. 70°, im Stau zuletzt ca 85°), wollte ich den Thermostat erneuern lassen. Außerdem habe...
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Wolfgang320

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Da der Motor m.E. nicht richtig warm wird (meist nur ca. 70°, im Stau zuletzt ca 85°), wollte ich den Thermostat erneuern lassen.

Außerdem habe ich starken Kühlmittelverlust festgestellt (in den letzten 10 Tagen bei ca. 2.000 km Fahrleistung ca. 3 L nachgefüllt und jetzt schon wieder eine Fehlermeldung).

Kann der Kühlmittelverlust von einem defekten Thermostat herrühren? Oder sollte ich besser auch das Kühlsystem abdrücken lassen?
 
Hallo Wolfgang,

es kann sein, das wegen des defekten Kühlmittelreglers Kühlmittel im Ausgleichsbehälter „überkocht“. Spuren davon solltest am Ausgleichsbehälter/im Motorraum finden.
Ist dies nicht der Fall, lasse den Motor kalt- und warm abdrücken.
Wie sieht das Abgas aus?
 
Hallo Otfried,

ich habe heute tatsächlich eine Menge Flüssigkeit im engeren und weiteren Bereich des Ausgleichsbehälters festgestellt. Das würde also für deine Vermutung sprechen. Dazu eine Verständnisfrage: Wenn der Motor doch nur auf eine niedrigere Betriebstemperatur als normal kommt, wie kann dann das Kühlmittel "überkochen"?

Ich werde deinem Rat folgend das System abdrücken lassen und einen neuen Thermostat einbauen lassen.

Wie ist deine Frage nach dem Abgas zu verstehen?
 
Wasserkreisläufe...

Hallo Wolfgang,

wegen des defekten Kühlmittelreglers zirkuliert das Kühlwasser nicht so, wie es soll. Das zu heiße Kühlwasser wird nicht in den Kreislauf geführt und fängt zu kochen an.
Da der Ausgleichsbehälter am Kühlmittelregler angeschlossen ist, "wandert" das kochende Wasser über den Ausgleichsbehälter ab.

Der Temperaturfühler für´s Kühlmittel misst an einer Stelle, an der das Wasser "kühler" ist.

Viele Grüße
Peter

P.S.:
Otfried meint bestimmt, ob evtl. Kühlwasser in den Abgastrakt gerät, wie z.B. bei einer defekten Zylinderkopfdichtung etc. ... Dann sind die Abgase weiß.
Das ist bei Dir wohl nicht der Fall...
 
Danke für die einleuchtende Erklärung, Peter :) .

Eine defekte Kopfdichtung scheint ja aufgrund des Flüssigkeitsaustritts im Bereich des Ausgleichsbehälters eher nicht die Ursache zu sein. Ich habe allerdings das Abgas noch nicht beobachtet. Reicht es, das zu tun, wenn der Motor im Leerlauf ist?
 
Das würdest Du sehen....

...wenn es weiß aus dem Auspuff dampft.
Ausserdem denke ich, würde der Motor sehr schlecht bis kaum noch richtig anspringen - also auch das würdes Du merken.

Beobachte doch einfach bei warmen Motor, was mit dem Ausgleichsbehälter passiert. Aber vorsicht! Nicht einfach öffnen, sondern den 2-stufigen Verschluß so öffnen, dass erst Mal der Druck langsam entweichen kann (erste Raste) und dann erst ganz öffnen.
Dann siehst Du, ob es im Ausgleichsbehälter kocht.
Ansonsten müsste über den Überlauf am Ausgleichsbehälter (Schlauch) bereits Wasserdampf entweichen.

Letztendlich vermutest Du aber schon die ganze Zeit, dass der Kühlmittelregler defekt ist. Oder stammt die Vermutung oder Diagnose bereits von einer/Deiner Werkstatt?
Wenn kochendes Wasser im Ausgleichsbehälter Deine Diagnose bestätigt, dann wechsle den Regler sobald wie möglich.

Viele Grüße
Peter
 
coca-light schrieb:
...wenn es weiß aus dem Auspuff dampft.
Ausserdem denke ich, würde der Motor sehr schlecht bis kaum noch richtig anspringen - also auch das würdes Du merken.
Weißer Dampf ist mir noch nicht aufgefallen und anspringen tut er wie 'ne Eins.

coca-light schrieb:
Beobachte doch einfach bei warmen Motor, was mit dem Ausgleichsbehälter passiert. Aber vorsicht! Nicht einfach öffnen, sondern den 2-stufigen Verschluß so öffnen, dass erst Mal der Druck langsam entweichen kann (erste Raste) und dann erst ganz öffnen.
Dann siehst Du, ob es im Ausgleichsbehälter kocht.
Ansonsten müsste über den Überlauf am Ausgleichsbehälter (Schlauch) bereits Wasserdampf entweichen.
Werde ich gleich morgen machen. Muß der Motor dabei laufen?

coca-light schrieb:
Letztendlich vermutest Du aber schon die ganze Zeit, dass der Kühlmittelregler defekt ist. Oder stammt die Vermutung oder Diagnose bereits von einer/Deiner Werkstatt?
Wenn kochendes Wasser im Ausgleichsbehälter Deine Diagnose bestätigt, dann wechsle den Regler sobald wie möglich.
Auf die Idee, daß der Thermostat defekt sein könnte, bin ich erst durch entsprechende Beiträge im Forum gekommen. Ansonsten hätte ich die niedrige Betriebstemperatur wohl als normal erachtet. Morgen Abend kommt ein Bekannter vorbei, der eine eigene Werkstatt hat, und nimmt den Wagen mit, um am Freitag einen neuen Thermostat einzubauen und erforderlichenfalls weitere Reparaturen vorzunehmen.
 
Versuch durchgeführt:

1. Motor warmgefahren bis ca. 79 ° (mehr ging nicht).

2. Nach Öffnen der Haube war in dem unteren, dem halbtransparenten Teil des Ausgleichsbehälters zu sehen, daß große Blasen aufstiegen. Der Bereich um den Ausgleichsbehälter war trocken.

3. Nach Abdrehen des Deckels vom Ausgleichsbehälter habe ich hineingeleuchtet, konnte aber keinerlei Blasenbildung oder ein "Kochen" feststellen; vom Kühlmittel stiegen lediglich Dampfschwaden auf.

3. Bei der anschließenden ruhigen Rückfahrt nach Hause stieg die Temperatur auf rund 82 °.

4. Wieder in der Garage abgestellt, öffnete ich nach dem Abstellen des Motors die Haube und bemerkte dabei ein Zischen, so als entweiche irgendwo Luft mit Flüssigkeit vermischt. Als Austrittsstelle des Kühlmittels habe ich den Bereich um den Deckel des Ausgleichsbehälters ausgemacht; jedenfalls stand am Stutzen des Behälters noch Flüssigkeit. Wenn nicht die niedrige Betriebstemperatur wäre, würde ich vermuten, daß schlicht der Deckel undicht ist :o .

http://img469.imageshack.us/img469/9880/pict00038ju.jpg
 
Hallo Wolfgang,

wie von Peter schon geschrieben, zirkuliert das Kühlmittel bei einem defekten Kühlmittelregler nicht wie vorgesehen im Motor, sondern strömt immer durch den Kühler. Da das Kühlsystem für Vollast im Hochsommer ausgelegt ist, erreicht der Motor bei den jetzigen Temperaturen nicht seine Betriebstemperatur, da der Kühlmittelstrom in ZK nicht reguliert wird. Beim abstellen des Motors kocht dieser über den offenen Kühlmittelregler über, da im Kühlsystem ein Überduck besteht, so das der Siedepunkt des Kühlmittels nicht dem Siedepunkt von wasser auf 0 entspricht.

Lasse nur das Kühlmittel auf seinen CO² Gehalt prüfen. Im schlimmsten Fall drückt der Motor Abgase direkt in den Kühlmittelkreislauf.
 
Otfried schrieb:
Lasse nur das Kühlmittel auf seinen CO² Gehalt prüfen. Im schlimmsten Fall drückt der Motor Abgase direkt in den Kühlmittelkreislauf.
Danke, Otfried!

Ist das Überprüfen auf CO² schwierig bzw. aufwendig und wie würde sich der schlimmste Fall auswirken?
 
Ist nicht schwierig...

Wolfgang320 schrieb:
Danke, Otfried!

Ist das Überprüfen auf CO² schwierig bzw. aufwendig und wie würde sich der schlimmste Fall auswirken?

...und auch nicht aufwändig.
Schlimmster Fall?
Nicht gleich schwarz malen :)

Lass erst Mal Otfried´s Tips überprüfen. Könnte ja letzendlich auch doch kochendes Kühlwasser im Ausgleichsbehälter sein.

Mehr weißt Du, wenn das Kühlwasser untersucht wurde. Geht kurz und erst Mal schmerzlos :)

Viele Grüße
Peter
 
Hallo Wolfgang 320,

ich will Dich nicht beunruhigen, leider habe ich dieses "Schadensbild" auch vor kurzem gehabt. Meine Wasserschläuche waren hart wie Stein, und der ganze Überdruck wurde "aus" dem Deckel ausgeblasen. Der hat ordentlich gepfiffen. Nach einer CO2 "testung" bei Bosch die gewissheit CO2 im Kühlwasser, Zylinderkopfdichtung oder worst case Riss im Kopf.

Bei mir war auch kein Weisserabgasqualm zu sehen, keine Emulsion im Öleinfülldeckel, keine "weißlichgrüne" spuren an den Kühlwasserschläuchen. Anspringen wollte er auch wie eine eins.

Meine Vermutung, der Kompressionsdruck wird in den Kühlwasserkreislauf gepresst. Daher der Überdruck.

Ich drücke Dir die Daumen das es nicht so ist...

bye
 
Vision A schrieb:
Hallo Wolfgang 320,

ich will Dich nicht beunruhigen, leider habe ich dieses "Schadensbild" auch vor kurzem gehabt.
Hallo Vision A,

JETZT kannst du mich nicht mehr beunruhigen, da ich schon das Ergebnis hatte, als ich dein Post las ;) .

Der Meister machte schon eine düstere Mine, als er den verhärteten Kühlwasserschlauch feststellte. Nach dem CO²-Test, bei dem zwar keine hohe, aber doch deutlich messbare Konzentration festgestellt wurde, kam seine Diagnose Zylinderkopfdichtung defekt :mad: . Veranschlagte Kosten in der freien Werkstatt: 900 €, bei DC: ca. 1.400 €.

Ich werde gleich mit dem Verkäufer, der mir den Wagen vor 17 Tagen angeblich als Privatmann ohne Gewährleistung verkauft hat, aber einen Autohandel in Wuppertal betreibt, Kontakt aufnehmen und ihm drei Alternativen vorschlagen:

1. Kostenbeteiligung in Höhe von 1.000 €
2. Wandlung des KV
3. Auf das Schreiben meines Anwaltes warten
 
Trotz allem....

@Vision A

auch wenn es nicht so erfreulich für Wolfgang ist:

Finde es klasse, je mehr ihr Wissen hier teilen wollen.
So kommt man hier viel schneller auf die Lösung technischer Probleme.
Danke Vision A ! Klasse von Dir!
So geht etwas voran im Forum, das gefällt mir :)

Viele Grüße
Peter
 
coca-light schrieb:
auch wenn es nicht so erfreulich für Wolfgang ist:
... so danke ich doch allen, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind, um die technische Seite in den Griff zu bekommen. Klasse, wie man hier selbst als Neuling sofort kompetente Hilfe findet!

Zum technischen Teil gibt es glaube ich jetzt nicht mehr viel zu sagen. Ich habe dem Verkäufer eben umfangreiche Ausführungen zur Rechtslage zukommen lassen. Ich habe ihm eine Frist bis 03.11., 12:00 Uhr gesetzt, um mir einen zufriedenstellenden Vorschlag zur Nachbesserung in Form der Mängelbeseitigung (Zylinderkopf, Pixelfehler KI und Telefon/FSE) zu unterbreiten. Da ich nicht mit einem solchen Vorschlag rechne, habe ich vorsorglich für 15:30 Uhr am gleichen Tag einen Termin mit meinem Anwalt vereinbart.

Da das Rechtliche aber hier wohl OT ist, setze ich es hier nicht rein. Falls jemand hieran und dem weiteren Fortgang interessiert ist, mache ich einen neuen Thread auf.
 
Hallo Wolfgang,

in dem so gestalteten Fall würde ich auf jeden Fall den ZK in kalten als auch warmem Zustand überprüfen lassen. Wie sieht das Motoröl aus?
Lasse auch das MSG und GSG auslesen. Welche Farbe hat der ATL und die direkt am Motorblock angeschraubten Krümmer?
 
Otfried schrieb:
Hallo Wolfgang,

in dem so gestalteten Fall würde ich auf jeden Fall den ZK in kalten als auch warmem Zustand überprüfen lassen.
Hallo Otfried,

auf was soll der ZK überprüft werden und wie geht eine solche Untersuchung vonstatten? Ich könnte mir vorstellen, daß eine solche Untersuchung mit einigem Arbeits- (Demontage?) und Kostenaufwand verbunden ist.

Otfried schrieb:
Wie sieht das Motoröl aus?
Wo sollte ich das überprüfen, am Einfüllstutzen? Dort sieht es für mich unauffällig aus (keine Schaumbildung, falls du das meinst).

Otfried schrieb:
Lasse auch das MSG und GSG auslesen.
MSG=Motorsteuergerät und GSG=Getriebesteuergerät? Zum Auslesen müßte ich wohl zu DC? Welche Erkenntnisse könnte diese Auslesung bringen?

Otfried schrieb:
Welche Farbe hat der ATL ...
What the hell is this?

Otfried schrieb:
... und die direkt am Motorblock angeschraubten Krümmer?
Sitzen die rechts unter der silberfarbenen Abdeckung mit dem Schriftzug CDI? Da kann ich nicht viel erkennen (siehe Foto) und abschrauben kann ich die Abdeckung mangels passendem Torx nicht.

http://img443.imageshack.us/img443/3595/cdi018my.jpg


P.S.
Angesichts des schwebenden Verfahrens, dessen Ausgang momentan ungewiss ist (Rückgabe des Autos im derzeitigen Zustand, Reparatur durch den Verkäufer oder Kaufpreisminderung) möchte ich derzeit keine weiteren Kosten durch z.B. technische Untersuchungen verursachen.
 
Hallo Peter,

wenn die ZKD getauscht wird, muß der ZK abgenommen {geplant} werden. Hierbei würde ich ihn, wie beschrieben, auf einen Riß prüfen lassen.

Ich meine das Motoröl in der Ölwanne, wenn es mit dem Ölmessstab geprüft wird. Wenn es weißliche Emulsionen bildet, befindet sich Kühlmittel im Öl.

Der Hintergrund des Auslesens der MSG/GSG Werte ist festzustellen, ob sich diese in unveränderten Originalzustand befinden.

ATL = Abgasturbolader {es gibt auch mechanische „Turbolader“ = Zentrifugalkompressoren}

Hintergrund der Frage ist, in Anbetracht der aktuellen Situation festzustellen, ob lediglich ein Fahrzeug mit defekter ZKD verkauft wurde, oder aber ein Fahrzeug, welches mit erhöhtem Kolbeninnendruck betrieben wurde.
Persönlich kenne ich jemandem, dem zwei dieser Motoren innerhalb von jeweils 100.000 Kilometern Fahrstrecke mit dem Tuning eines namhaften Herstellers „hochgingen“, wobei es in einem Fall ein Riß im Block war.

PS: Schaue Dir einmal im "Goldene Ära" Tread die Auspuffrohre am Krümmer von "3030" an;)
 
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