Laufruhe von Motoren

Diskutiere Laufruhe von Motoren im Forum Motor, Antrieb & Tuning im Bereich Technik - Hallo Mercedes Freunde, vor kurzem bin ich in einem Thread auf diesen Link gestoßen: http://www.e31.de/engines.html Es geht um die Laufruhe...
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Hallo Mercedes Freunde,

vor kurzem bin ich in einem Thread auf diesen Link gestoßen: http://www.e31.de/engines.html
Es geht um die Laufruhe von Motoren.

Die Seite ist sehr informativ. Na ja eine Frage habe trotzdem zum Thema Laufruhe. Dort wird beschrieben, das die Anzahl der Zylinder primär nicht mit der Laufruhe eines Motors zu tun hat sondern das Ausschlaggebende soll die Bauweise (Reihen-, V-, oder Boxermotor) sein.

Zu meiner Frage:
Wieso sind dann "kleinhubraumige" 6 Zylinder Motoren wie z.B. von BMW der 2.5er in der Laufruhe "ruhiger" als der 3.0 ?
Ich meine auch öfters gelesen zu haben dass die alten 240er Motoren von MB ruhiger sind als die großen wie z.B. 280er oder 320er !?

Gruß
Fatih
 
Hallo Faith,

was verstehst Du unter "Laufruhe"?
Es ist der ausgleich Freier Kräfte 1. und 2. Ordnung sowie Freier Momente 1. und 2. Ordnung. Diese ist Abhängig von der Bauform eines Motors, der Kröpfung der KW, Zündfolge, Zylinderwinkel. Ideal ist hier der R 6, V 12-60° und V 12-180°, bzw. ein X 24. sehr nahe an dieser Idealbauweise sind V 16-45° Motoren.

Von der akustik der Maschinen ist die "Laufruhe" unabhängig. Natürlich müssen die Motoren ideal eingestellt sein ;).
 
Es ist eben vieles Theorie und in der Praxis spielen wieder andere Faktoren mit.

Es ist auch bekannt, daß ein 4-Zylinder-Boxermotor sehr ausgeglichen läuft. Dennoch würde ich den Motor des VW-Käfers absolut nicht zu den laufruhigen Motoren zählen...

In der Tat läuft der V6 im E240 subjektiv viel geschmeidiger und ruhiger als ein V6 320. Zumindest akustisch betrachtet läuft letzterer ziemlich brummig. Aber wie gesagt, da spielen noch viele weitere Konstruktionsmerkmale eine Rolle...

Auf der verlinkten Seite war auch deutlich zu entnehmen, daß V6-Motoren in aller Regel aus Gründen des geringeren Platzbedarfs zum Einsatz kommen. Dafür nimmt man sogar den höheren konstruktiven Aufwand und den Verzicht auf ausgeglichene Massenkräfte in Kauf...

Da lobe ich mir doch die BMW-Reihensechser mit ihrem seidenweichen Lauf. Zum Glück macht man dort den V6-Wahn nicht mit...
 
Otfried schrieb:
Hallo Faith,

was verstehst Du unter "Laufruhe"?
Es ist der ausgleich Freier Kräfte 1. und 2. Ordnung sowie Freier Momente 1. und 2. Ordnung. Diese ist Abhängig von der Bauform eines Motors, der Kröpfung der KW, Zündfolge, Zylinderwinkel. Ideal ist hier der R 6, V 12-60° und V 12-180°, bzw. ein X 24. sehr nahe an dieser Idealbauweise sind V 16-45° Motoren.

Von der akustik der Maschinen ist die "Laufruhe" unabhängig. Natürlich müssen die Motoren ideal eingestellt sein ;).

Hallo Otfried,

unter Laufruhe verstehe ich wenn ich beim laufen meine ruhe habe. :D
Nein natürlich nicht. ;)
Also unter Laufruhe verstehe ich das der Motor geschmeidig und seidenweich läuft.

Nach deiner Aussage zu beurteilen dürften die Motoren (2.5er u. 3.0) nicht Baugleich sein. Meines wissens ist das aber der Fall.

Ich bin beide Motorisierungen mehrmals gefahren und mir ist aufgefallen das der 3 Liter kerniger "läuft" und der 2.5er tatsächlich "ruhiger" und geschmeidiger.
Beide Motoren haben es mir angetan. :) Der einzige Grund wieso ich mir noch keinen angeschafft habe ist mein ausgeprägter Vernunftsinn. :D

Gruß
FATIH
 
Dedes-Fan schrieb:
Auf der verlinkten Seite war auch deutlich zu entnehmen, daß V6-Motoren in aller Regel aus Gründen des geringeren Platzbedarfs zum Einsatz kommen. Dafür nimmt man sogar den höheren konstruktiven Aufwand und den Verzicht auf ausgeglichene Massenkräfte in Kauf...

Das heißt doch auch zu gleich, dass bei einem V Motor mehr kaputt gehen kann als bei einem Reihen Motor, oder?
 
Dazu kann ich keine Aussage abgeben...

Aber er hat eben die doppelte Anzahl Nockenwellen, welche angetrieben sein wollen und auch die Ausgleichswellen welche ebenfalls an der Steuerkette hängen.

Dann brauche ich 2 Auspuffkrümmer und auch einlaßseitig wird es etwas komplizierter...

Ich meine auch gehört zu haben, daß der V6 in der Herstellung komplizierter und dadurch teurer ist als ein Reihenmotor. Da frage ich mich, ob das wirklich sein muß.

Wenn ein Reihensechser in einen Motorraum passen soll, dann muß man eben in Gottes Namen die Schnauze etwas länger machen. Ich glaube, da hätte von uns keiner etwas dagegen...

Mag sein, daß ich voreingenommen bin, aber ich mag diese Motoren einfach nicht...

Bei einer kürzlichen Fahrt mit einem neuen 220 CDI fand ich, daß dessen 4-Zylinder-Motor in Sachen Vibration angenehmer läuft als der V6. Hat dies in Untertürkheim noch keiner geschnallt...?
 
Ich finds auch schade, dass die R-Motoren bei den PKW-Modellen bei Mecedes aussterben - und bin froh, noch einen erwischt zu haben. Irgendwie mag ich das "Gerumpel" der V-linge nicht.

Auch wenn es technisch aufwändiger und teurer ist: Es ist halt sparsamer, nur einen kompakten V-Motor zu bauen, der dafür in viele Modelle passt, als zwei Motoren (ein R- für die "dicken" Motorhauben und einen V für die Kleinen) zu entwickeln.

Traurig, dass im PKW-Bereich jetzt nur noch BMW die R-Fahne hochhält und dafür die Lorbeeren erntet. Aber vielleicht entsinnt sich Mercedes ja irgendwann wieder der R-Qualitäten.
 
mirkomueller schrieb:
Aber vielleicht entsinnt sich Mercedes ja irgendwann wieder der R-Qualitäten.

So wie man vom Einarmwischer auch wieder abgekommen ist...

Bei uns Schwaben dauert es immer etwas länger, bis wir bereit sind, einen Irrtum einzugestehen... :D
 
Hallo Fatih,

akustische Ruhe und Geschmeidigkeit sind von Bohrung/Hub-Verhältniss als auch „dicke“ der Zylinderwände abhängig. Akustisch/Drehzahlfreudig sehr schön ist etwa der M 112 E 24, wohingegen der M 112 E 32 akustisch prägnanter ist.
Ich kenne jetzt den Block/ZK des aktuellen BMW 2 ½ Liter nicht, jedoch dürfte der 3.0 Liter auf denselben Baugruppen nur mit einer größeren Bohrung und einem höheren Hub basieren.

... dass bei einem V Motor mehr kaputt gehen kann als bei einem Reihen Motor, oder?
Aber er hat eben die doppelte Anzahl Nockenwellen, welche angetrieben sein wollen und auch die Ausgleichswellen welche ebenfalls an der Steuerkette hängen.

Dann brauche ich 2 Auspuffkrümmer und auch einlaßseitig wird es etwas komplizierter...

Es kommt jetzt darauf an, ob ich einen Ohv, Sohc oder Dohc 2/4 Ventil-Motor miteinander vergleiche um sagen zu können, das ein V 6-xx° mehr Bauteile aufweist. Grundsätzlich ist ein V 6 thermisch leichter zu Händeln und hat kürzere, somit weniger Verwindungskräften ausgesetzten, Bauteile.

i.e. besitzt M 104 auch zwei Krümmer, 2 NW, 24 Ventile – der M 112 hingegen 18 Ventile und 2 NW,
 
Otfried schrieb:
...
Ich kenne jetzt den Block/ZK des aktuellen BMW 2 ½ Liter nicht, jedoch dürfte der 3.0 Liter auf denselben Baugruppen nur mit einer größeren Bohrung und einem höheren Hub basieren. ...

Hi Otfried,

bei den von Dir genannten aktuellen 2,5 und 3,0 l-R6 von BMW dürfte es sich um die N52-Motoren handeln.

http://de.wikipedia.org/wiki/BMW_N52

Die Daten für Bohrung x Hub (aus einem aktuellen Prospekt zum BMW 5er Touring, E61) sind

- 82,0 mm x 78,8 mm beim 2,5 l
- 85,0 mm x 88,0 mm beim 3,0 l

Für den 2,5 l ist im Prospekt eine Nennleistung von 140 kW/190 PS bei 6.100 U/min angegeben. BMW hat da wohl die Leistungen innerhalb der Hubraumvarianten neu sortiert.

Da beide Hubraumvarianten vermutlich den gleichen Block haben, wird der Zylinderabstand identisch sein.

Denke aber auch, daß der kleinere Motor eine geringere mechanische Geräuschentwicklung hat.
 
Da fällt mir mein Ex-Vectra i500 ein.
Der hatte einen 2,5 V6 24V.
Im Prinzip ein schöner Motor! Sparsam, wenn man es nicht eilig hat Spritzig, wenn man ihm Drehzahl und Kraftstoff gibt.
Was mir immer negativ an dem Motor auffiel war, dass er immer ein wenig "unruhig" lief. Also kein Vergleich zum BMW E39 2,8l (Reihensechser) von meinem Nachbarn.
Sehr untypisch: unter 3000 Umdrehungen lief die Kiste ja mal gar nicht! Bei 4000 Umdrehungen hat das Saugrohr umgeschaltet und dann ging die Post ab! Mitgemacht hat die Maschine das bis 7200 Umdrehungen (zulässige Höchstdrehzahl lt. Irmscher). Auch an gutes Motoröl wurde gedacht und ich habe das empfohlene Castrol TSW 10W60 benutzt. Der Wagen hatte zwischen den Inspektionsintervallen einen Verbrauch von ca. 0,1-0,2 Litern auf 20.000 km.

Aber kommen wir zum Motor zurück... Wieso sind die V6 so unruhig? Mit den passenden Ausgleichswellen sollte man doch einen viel ruhigeren Lauf hinbekommen, oder? Weil, der 1,6 l 4 Zylinder meines Erzeugers war rein subjektiv laufruhiger als mein V6...
 
Hallo Brutus 76,

V 6 Motoren weisen Freie Momente 1. und 2. Ordnung auf. Die von Dir beschriebenen „Vibrationen“ kenne ich auch von meinem F 236 E.
Das Ansprechverhalten spricht für typische „ältere“ Sportmotoren.

Bei den von DAI verbauten Motoren wirkt eine Lancasterwelle den Freien Momenten des V 6 entgegen, überlagert die “Schwingungen”.
Bei einer Motorbauform wie dem R 6 hingegen müssen diese Freien Momente und Kräfte nicht “überlagert” werden, weswegen solche Motoren “ausgeglichener” laufen. Unabhängig davon besteht das Problem {bei “älteren” Baujahren}, das “sportlich” abgestimmte Motoren aufgrund “scharfer” Nockenwellen, verrußten Kerzen, Vergasern/Saugrohren mit großem Durchmesser und “kurzer” Rohrlänge ein unruhiger Leerlauf besteht.

@ CVM,

Danke für die Info – klingt mir wie bei DAI nach demselben Block. Zumindest war es bei meinem Cabrio damals so.
 
Opel V6

Holger und Otfried,

die ab '93 bei Opel eingeführten V6 weisen allerdings einige Besonderheiten auf.

Um die Baubreite der V6 zu verringern, da der Motor ja auch in Fronttrieblern für den Quereinbau vorgesehen war, wurde der für V6 übliche Zylinderbankwinkel von 60° auf 54° verringert.

Die sechs Kurbelwellenpleuelzapfen sind bei dem Motor so versetzt, daß für den Motor insgesamt, aber auch für die drei Zylinder jeder Bank, ein gleichmäßiger Zündabstand gegeben ist.
 
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