Otfried
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Älter als die Scuderia Ferrari, hat dieser Traditionshersteller eine wechselvolle Geschichte mit wechselnden Eigentümern.
Die Ursprünge liegen im Jahr 1897, als der älteste von 6 Brüdern einen Motorrad-Motor baut, welcher von dem Marquese Carcano di Anzano „gesponsert“ wird.
Um die Jahrhundertwende baut „Carcano“ Rennmotorräder. Im Jahr 1901 wechselt Carlo Maserati zu Isotta Fraschini, danach zu Bianchi, aber schon 1910 stirbt Carlo. Bereits zu Lebzeiten Carlos hatte sein Bruder Alfieri bei Isotta Fraschini begonnen, wo er sich und kurz darauf seine Brüder Bindo und Ettore um die Entwicklung von Rennsportwagen und ab 1914 der von Flugzeugmotoren widmete. Gleichzeitig gründete Ernesto Maserati in Bologna eine Werkstatt zur Wartung von Isotta Fraschini Automobilen.
1919 gründete Alfieri Maserati in Bologna eine Fabrik für Zündkerzen, arbeite selbst jedoch weiterhin bei Isotta Fraschini, wo er Rennwagen entwickelte. Seine Brüder bauten privat 1922 einen Rennwagen mit Hispano-Suiza Motor.
Die Leitung des Diatto Konglomerates, zu welchem auch die Rennwagen gehörten, waren von den Leistungen der Maserati Brüder so überzeugt, das sie diesen als Rennfahrzeugentwickler und Fahrer anstellten.
1924 wurden die Brüder beauftragt, einen völlig neuentwickelten Wagen für die „Grand Prix Formel“ {=heutige Formel 1} zu entwickeln.
Diatto – ein Konzern, welcher auch stark im Rüstungsbereich tätig war, geriet ab dem Zeitpunkt in finanzielle Schwierigkeiten, als die italienische Marine die 4 Schlachtschiffe der „Francesco Caracciolo“ Klasse nach dem Londoner Flottenabkommen im Jahre 1922 und die lukrative Flugmotorenfertigung storniert.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/16072005-COMO-26B.jpg
{Maserati 26 B – 16. Juli 2005 – MOC Treffen Como}
Von Anfang an war die „Officine Alfieri Maserati S.A.“ von Aufträgen italienischer Adliger abhängig, welche Rennsportwagen/Rennwagen für die private Nutzung bestellten – etwa Luigi della Chiessa, welcher die Fahrzeuge in der GP Klasse {= heutige Formel 1} einsetzte oder Giovanni Lurani-Cernutschi, der Voiturette und Rennsportwagen bestellte, bzw. Domenico Rosso di Montenero, der neben einigen Monoposto sein Rennboot mit 2 Maserati V 16 Kompressormotoren ausstattete.
Ein weiterer Schritt zum absoluten Rennfahrzeughersteller findet am 9. Juli 1933 auf der „Achterbahn“ von Spa-Francochamps statt. Zum Grand Prix wird ein neuer Wagen gemeldet, der 8 CM. Er kommt zu spät zum Qualifying und startet vom letzten Startplatz. Das Rennen wird zur Legende, gefahren von Tazio Nuvolari bricht der Wagen jede Runde den absoluten Streckenrekord. Die anderen Grand Prix Wagen wirken wie „Bremsklötze“.
Neben dem Alfa „P 3“ wird dieses Fahrzeug zur Grundidee der 750 kg Formel.
Besonders die Voiturettes {4 CM/6 CM} erfreuten sich großer Beliebtheit, der 6 CM wurde zum Verkaufsschlager, für besonders langsame Kurse mit engen Kurven wurde dieses Modell vom vierzylindrigen 4 CM ergänzt. Nach erfolgreichen Jahren 1934 & 1935 brachte der Äthiopien Krieg 1936 einen Einbruch bei den Fahrzeugverkäufen.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/8CTF-1938-3031.jpg
{Maserati 8 CTF - 2 facher Sieger der Indy 500}
1936/1937 wurde die finanzielle Lage jedoch so prekär, das die Maserati Brüder ihre Firma an die Grafen Orsi verkauften, welche sie in ihr Firmenimperium integrierten. Der Vertrag beinhaltet, das die Maserati Brüder noch 10 Jahre Fahrzeuge für die Firma „Officine Alfieri Maserati S.A.“ entwickelten. 1938 entstanden Highlights wie der „8 CTF“ {Grand Premio Typ – 2 x Sieger der „Indy 500“} und „4 CL“ {Voiturette – der „Sedicivalvolve“} entstanden. Gleichzeitig wurde die Firma von Bologna nach Modena verlegt, wo sie direkt neben den Werkstätten der „Scuderia Ferrari“ lag.
Ende 1939 entstand der „8 CL“, welcher sich jedoch nicht mehr mit den „Silberpfeilen“ messen konnte.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/8CL-1940-3034.jpg
{Maserati 8 CL}
1942 wurden Elektro-LKW entwickelt, ab 1944 jedoch schon wieder Rennwagen {„4 CL“ & „8 CL“} gebaut.
Auf die Idee eines guten Kunden hin, des Grafen Lurani-Cernutschi, entstand 1946 der erste „Straßensportwagen“, der „A 6“, nachdem schon vor dem Krieg einige straßentaugliche Fahrzeuge, unter anderem 3 solche Wagen für Lurani, gebaut worden waren.
1948 schieden die Brüder Vertragsgemäß aus der Firma aus und gründeten die Firma „Officine Specializzate Costruzioni Automobili“ {OSCA}.
1948 entstand der „San Remo“ {4 CLT/48}, der Einstieg in die Formel 1, welcher der erfolgreichste Rennwagen des Jahres 1948 wurde, sowie der Rennsportwagen A 6 G.
Die technische Leitung bei der „Officine Alfieri Maserati Spa“ ging hauptsächlich an Guerino Bertocchi, der schon mit den Maserati-Brüdern zusammengearbeitet hatte.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/1595-01.jpg
{Maserati 4 CLT/48 nach dem glänzenden Sieg Alberto Ascaris in San Remo als “San Remo” bekannt}
Für Maserati begann die goldene Zeit. Die Gewinne der anderen Bereiche des Orsi-Konzerns ermöglichten den Bau von Formel & Rennsportwagen für alle Klassen. Im Gegensatz zu Ferrari baute Maserati nun Fahrzeuge für jede Kategorie ab 1.5 Liter Hubraum, der Höhepunkt war der 250/T 3 Formel 1 Wagen, mit welchem Juan Manuel Fangio 1957 seinen fünften Formel 1 Weltmeisterschaftstitel erfuhr.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/2525-CE.jpg
{Maserati 250 F/T 3 (1957) – er gilt als „der Maserati-Formel 1 Wagen (Privatbesitz eines Sammlers in Italien)}
1956/1957 flossen große Geldbeträge jedoch in aufwendige Projekte, den Tipo 54, einen 4 ½ Liter V 8-90° 2 x DOHC für die Sportwagenweltmeisterschaft sowie 3 (!) verschiedene 3 ½ Liter V 12-60°, ebenfalls Exklusiv für die Werks-Rennsportwagen sowie einen 2 ½ Liter V 12-60° für die Formel 1, mit welchem Fangio nie Glücklich wurde und alle Rennen mit dem Reihensechszylinder gewann, auch seine legendäres Rennen am 4. August 1957 auf der Nürbugring-Nordschleife.
Nach dem Abdanken der Peron Regierung in Argentinien gingen die Aufträge zurück, im Herbst 1957 gab es die ersten finanziellen Engpässe, welche am 1. April 1958 zur staatliche Zwangsverwaltung führten.
Zu Beginn des Jahres 1958 wurde der 250 F/T 3 noch in einigen Weltmeisterschaftsläufen eingesetzt, jedoch fehlt das Geld. Private Sponsoren ermöglichen den „Eldorado“ {420/M/58} und führten 1959/1960 zum legendären „Birdcage“. Überlegungen, kostengünstig einen wettbewerbsfähigen Rennsportwagen zu bauen führten zu diesem Typ, welcher mit „Leichtbau“ fehlende Motorleistung kompensieren sollte.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/EK-17091988-264.jpg
{Maserati Tipo 61}
Lloyd Casner baut sein Camoradi-Team mit „Birdcage“ auf, in den Händen eines Stirling Moss gelingt bei den „1000 Kilometern des Nürburgring“ der Erfolg gegen die gefürchteten Ferrari 250 TRI/60 Testarossa.
Doch die Erfolge der folgenden Tipo 63 Birdcage bleiben aus. Die 3 Liter V 12-60°, entwickelt aus den V 12 Motorprototypen von 1956/57, sind nicht ausgereift und den 2.9 Liter Reihenvierzylinder Motoren fehlt es an Leistung. Briggs Cunnigham sponsert weiterhin Rennsportwagen, doch weder der Tipo 64 noch die 151 (151/1) erzielten Erfolge.
Zu den 24 Stunden von LeMans 1965 tauchte der Tipo 65 auf, mit welchem der Bau von Rennsportwagen endet.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/Tipo65002-1.jpg
{Maserati Tipo 65 – Gstaad 2006}
Die Ursprünge liegen im Jahr 1897, als der älteste von 6 Brüdern einen Motorrad-Motor baut, welcher von dem Marquese Carcano di Anzano „gesponsert“ wird.
Um die Jahrhundertwende baut „Carcano“ Rennmotorräder. Im Jahr 1901 wechselt Carlo Maserati zu Isotta Fraschini, danach zu Bianchi, aber schon 1910 stirbt Carlo. Bereits zu Lebzeiten Carlos hatte sein Bruder Alfieri bei Isotta Fraschini begonnen, wo er sich und kurz darauf seine Brüder Bindo und Ettore um die Entwicklung von Rennsportwagen und ab 1914 der von Flugzeugmotoren widmete. Gleichzeitig gründete Ernesto Maserati in Bologna eine Werkstatt zur Wartung von Isotta Fraschini Automobilen.
1919 gründete Alfieri Maserati in Bologna eine Fabrik für Zündkerzen, arbeite selbst jedoch weiterhin bei Isotta Fraschini, wo er Rennwagen entwickelte. Seine Brüder bauten privat 1922 einen Rennwagen mit Hispano-Suiza Motor.
Die Leitung des Diatto Konglomerates, zu welchem auch die Rennwagen gehörten, waren von den Leistungen der Maserati Brüder so überzeugt, das sie diesen als Rennfahrzeugentwickler und Fahrer anstellten.
1924 wurden die Brüder beauftragt, einen völlig neuentwickelten Wagen für die „Grand Prix Formel“ {=heutige Formel 1} zu entwickeln.
Diatto – ein Konzern, welcher auch stark im Rüstungsbereich tätig war, geriet ab dem Zeitpunkt in finanzielle Schwierigkeiten, als die italienische Marine die 4 Schlachtschiffe der „Francesco Caracciolo“ Klasse nach dem Londoner Flottenabkommen im Jahre 1922 und die lukrative Flugmotorenfertigung storniert.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/16072005-COMO-26B.jpg
{Maserati 26 B – 16. Juli 2005 – MOC Treffen Como}
Von Anfang an war die „Officine Alfieri Maserati S.A.“ von Aufträgen italienischer Adliger abhängig, welche Rennsportwagen/Rennwagen für die private Nutzung bestellten – etwa Luigi della Chiessa, welcher die Fahrzeuge in der GP Klasse {= heutige Formel 1} einsetzte oder Giovanni Lurani-Cernutschi, der Voiturette und Rennsportwagen bestellte, bzw. Domenico Rosso di Montenero, der neben einigen Monoposto sein Rennboot mit 2 Maserati V 16 Kompressormotoren ausstattete.
Ein weiterer Schritt zum absoluten Rennfahrzeughersteller findet am 9. Juli 1933 auf der „Achterbahn“ von Spa-Francochamps statt. Zum Grand Prix wird ein neuer Wagen gemeldet, der 8 CM. Er kommt zu spät zum Qualifying und startet vom letzten Startplatz. Das Rennen wird zur Legende, gefahren von Tazio Nuvolari bricht der Wagen jede Runde den absoluten Streckenrekord. Die anderen Grand Prix Wagen wirken wie „Bremsklötze“.
Neben dem Alfa „P 3“ wird dieses Fahrzeug zur Grundidee der 750 kg Formel.
Besonders die Voiturettes {4 CM/6 CM} erfreuten sich großer Beliebtheit, der 6 CM wurde zum Verkaufsschlager, für besonders langsame Kurse mit engen Kurven wurde dieses Modell vom vierzylindrigen 4 CM ergänzt. Nach erfolgreichen Jahren 1934 & 1935 brachte der Äthiopien Krieg 1936 einen Einbruch bei den Fahrzeugverkäufen.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/8CTF-1938-3031.jpg
{Maserati 8 CTF - 2 facher Sieger der Indy 500}
1936/1937 wurde die finanzielle Lage jedoch so prekär, das die Maserati Brüder ihre Firma an die Grafen Orsi verkauften, welche sie in ihr Firmenimperium integrierten. Der Vertrag beinhaltet, das die Maserati Brüder noch 10 Jahre Fahrzeuge für die Firma „Officine Alfieri Maserati S.A.“ entwickelten. 1938 entstanden Highlights wie der „8 CTF“ {Grand Premio Typ – 2 x Sieger der „Indy 500“} und „4 CL“ {Voiturette – der „Sedicivalvolve“} entstanden. Gleichzeitig wurde die Firma von Bologna nach Modena verlegt, wo sie direkt neben den Werkstätten der „Scuderia Ferrari“ lag.
Ende 1939 entstand der „8 CL“, welcher sich jedoch nicht mehr mit den „Silberpfeilen“ messen konnte.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/8CL-1940-3034.jpg
{Maserati 8 CL}
1942 wurden Elektro-LKW entwickelt, ab 1944 jedoch schon wieder Rennwagen {„4 CL“ & „8 CL“} gebaut.
Auf die Idee eines guten Kunden hin, des Grafen Lurani-Cernutschi, entstand 1946 der erste „Straßensportwagen“, der „A 6“, nachdem schon vor dem Krieg einige straßentaugliche Fahrzeuge, unter anderem 3 solche Wagen für Lurani, gebaut worden waren.
1948 schieden die Brüder Vertragsgemäß aus der Firma aus und gründeten die Firma „Officine Specializzate Costruzioni Automobili“ {OSCA}.
1948 entstand der „San Remo“ {4 CLT/48}, der Einstieg in die Formel 1, welcher der erfolgreichste Rennwagen des Jahres 1948 wurde, sowie der Rennsportwagen A 6 G.
Die technische Leitung bei der „Officine Alfieri Maserati Spa“ ging hauptsächlich an Guerino Bertocchi, der schon mit den Maserati-Brüdern zusammengearbeitet hatte.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/1595-01.jpg
{Maserati 4 CLT/48 nach dem glänzenden Sieg Alberto Ascaris in San Remo als “San Remo” bekannt}
Für Maserati begann die goldene Zeit. Die Gewinne der anderen Bereiche des Orsi-Konzerns ermöglichten den Bau von Formel & Rennsportwagen für alle Klassen. Im Gegensatz zu Ferrari baute Maserati nun Fahrzeuge für jede Kategorie ab 1.5 Liter Hubraum, der Höhepunkt war der 250/T 3 Formel 1 Wagen, mit welchem Juan Manuel Fangio 1957 seinen fünften Formel 1 Weltmeisterschaftstitel erfuhr.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/2525-CE.jpg
{Maserati 250 F/T 3 (1957) – er gilt als „der Maserati-Formel 1 Wagen (Privatbesitz eines Sammlers in Italien)}
1956/1957 flossen große Geldbeträge jedoch in aufwendige Projekte, den Tipo 54, einen 4 ½ Liter V 8-90° 2 x DOHC für die Sportwagenweltmeisterschaft sowie 3 (!) verschiedene 3 ½ Liter V 12-60°, ebenfalls Exklusiv für die Werks-Rennsportwagen sowie einen 2 ½ Liter V 12-60° für die Formel 1, mit welchem Fangio nie Glücklich wurde und alle Rennen mit dem Reihensechszylinder gewann, auch seine legendäres Rennen am 4. August 1957 auf der Nürbugring-Nordschleife.
Nach dem Abdanken der Peron Regierung in Argentinien gingen die Aufträge zurück, im Herbst 1957 gab es die ersten finanziellen Engpässe, welche am 1. April 1958 zur staatliche Zwangsverwaltung führten.
Zu Beginn des Jahres 1958 wurde der 250 F/T 3 noch in einigen Weltmeisterschaftsläufen eingesetzt, jedoch fehlt das Geld. Private Sponsoren ermöglichen den „Eldorado“ {420/M/58} und führten 1959/1960 zum legendären „Birdcage“. Überlegungen, kostengünstig einen wettbewerbsfähigen Rennsportwagen zu bauen führten zu diesem Typ, welcher mit „Leichtbau“ fehlende Motorleistung kompensieren sollte.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/EK-17091988-264.jpg
{Maserati Tipo 61}
Lloyd Casner baut sein Camoradi-Team mit „Birdcage“ auf, in den Händen eines Stirling Moss gelingt bei den „1000 Kilometern des Nürburgring“ der Erfolg gegen die gefürchteten Ferrari 250 TRI/60 Testarossa.
Doch die Erfolge der folgenden Tipo 63 Birdcage bleiben aus. Die 3 Liter V 12-60°, entwickelt aus den V 12 Motorprototypen von 1956/57, sind nicht ausgereift und den 2.9 Liter Reihenvierzylinder Motoren fehlt es an Leistung. Briggs Cunnigham sponsert weiterhin Rennsportwagen, doch weder der Tipo 64 noch die 151 (151/1) erzielten Erfolge.
Zu den 24 Stunden von LeMans 1965 tauchte der Tipo 65 auf, mit welchem der Bau von Rennsportwagen endet.
http://mitglied.lycos.de/Tridente/Tipo65002-1.jpg
{Maserati Tipo 65 – Gstaad 2006}