Motorschuetteln-Schaukeln im Leerlauf BESEITIGT !!

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Xandy

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C 250TD
wie berichtet hatte ich bei warmen Motor im Leerlauf ei Problem mit dem schaukeln des Motors.

Habe inywischen auch einen Kontakt zu einem richtigen Profi, der mir versprach nach dem Urlaub das Fahrzueg zu untersuchen.

Seit letzter Woche fahre ich nun mit 30-70% auf 1 my selbstverfilterten Fritieröl im Tank.
Als unwerwarteten Nebeneffekt (keine Vermutung sondern überprüft und getestet) ist das
Motorschaukeln (extreme Motorschwingungen) auch bei sehr warmen Motor im Leerlauf völlig verschwunden.
Die Problem-Ursache wurde nicht also gefunden, sondern gleich die Lösung "nebenbei".
Es mag vielleicht für einige verrückt oder unglaubwürdig klingen, doch ich habe auch Zeugen dazu.
Als Motorlaie kann ich nur rätseln woran das wohl liegen kann, vielleicht war irgendwo eine kleine Undichtheit im Kraftstoffsystem und diese wurde durch den Fritierölanteil "zugeklebt" ??

Nein das klingt zu verrückt.
Ferner (wie auch von anderen bestätigt) kann ich jetzt auch OBJEKTIV einen insgesamt ruhigeren Motorlauf und weicheren Motorsound verspüren (keine Einbildung, merken auch Dritte).

Hat jemand eine Plausible Motortechische Erklärung ??

Xandy

P.S: !!! Warnung !!!
Fahrer die KEINE Reihen-ESP in ihrem Benz haben, DÜRFEN keineswegs ohne Umbau mit Fritieröl (Pflanzenöl) versuchen zu fahren (!! Gefahr von einem ESP Schaden !!).
Lediglich die glücklichen z.B. W124D, W210 300TD, W202TD-Fahrer u.a. mit einer Reihen-ESP können sowas nachmachen.... (Vor-Filterung auf 1 my erforderlich)
 
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Eigentlich solltest Du deinen Footer noch um etwas ergänzen:

- Fahrende Pommesbude

:D :Lol1:

Gruß,
Chris
 
Hallo Xandy,

das Pommes-Fett hat einen anderen Verbrennungsfaktor als Dieselöl. Wie vermutet handelt es sich bei dem unrunden Motorlauf um eine Einstellung der Einspritzmenge/Einspritzzeitpunkt der Bosch Fünfstempelpumpe.
Die Einstellung harmoniert mit der Flammgeschwindigkeit des Pommes-Öles und der eingespritzten Menge, so daß nun ein runder Motorlauf vorhanden ist.
 
@Otfried

... und damit auch weniger Leistung durch "Pommes Diesel" ?

Will sagen : Geschmeidiger Lauf = weniger Leistung ?:confused:
 
keineswegs "weniger Leistung"

zugegeben riechen tut es beim austeigen wie wenn Du Pommes in der Friteuse machst, zufälligerweise mag ich Pommes also hab ich damit kein Problem:Cheese:

Von wegen "weniger" Leistung: ganz im Gegenteil, die Karre hat nicht nur einen weicheren Motorsound und ruhigeren Motorenlauf, sondern hat eine noch ein wenig bessere Beschleunigung wie vorher....
Hab davon schon vorher gehört, daß die Leistung mit Pflanzenöl geringfügig höher sein kann, es können aber nur wenige Prozente sein. Daß ich es aber selber merken kann, habe ich mir nciht gedacht.
Also bisher KEINE Nachteile, es ist bloss ratsam obendrein doch ein bischen (5 Liter) PME in den Tank einfüllen, da sich sonst das ganze im Tank nicht ausreichend vermischt. (Satteltankproblem beim w202). WEnns ich es nicht mache, dann ist schon mal vorgekommen ich habe die ersten 30 km nur 160kmh Vmax erreichen können. Dann aber wieder alles Paletti.

Xandy

:Coolio1:
 
Hallo Rollo,

“Geschmeidiger Motorlauf” hat eigentlich erst einmal nichts mit der Motorleistung zu tun. Das Gemisch verbrennt nur so im optimalen Bereich, das der Motor nicht mehr “schüttelt”. Für den Betrieb mit normalem Diesel schient Xandys Motor nicht mehr eingestellt zu sein, d.h. vermutlich durch das Chipen ist im Leerlauf ein nicht völlig sauber verbrenndes Gemisch entstanden. Denkbar ist jedoch auch eine falsche Einstellung der Fünfstempelpumpe.

Persönlich habe ich keine Ahnung, ob Pommes Öl bessere oder schlechtere Verbrennungseigenschaften als Diesel hat. Was mich interessieren würde ist, was aus dem “Auspuff kommt”. Werden die Grenzwerte noch eingehalten?
 
@Ottfried

Nun ja, der Motor hat geschüttelt seit ich den Wagen gekauft hab (und da hat ihn vorher mit 100%-iger Sicherheit KEINER mit Pflanzenöl gefahren, weder MD selber im ersten jahr, noch die Autovermiertung im 3. jahr, noch die anderen Besitzer...).

Nach dem ersten Chiptuning, bei dem eine stärkere Version eingespielt wurde, ist das Motorschütteln schon ziemlich zurückgegangen. Nach dem 2. Chiptuning wo ich einen schwächeren Drehmomentanstieg in unterer Drehzahl (beim Start) aufgrund zu hoher Belastungen geordert habe, war es wieder da..... (hab schon darum gebeten om man der Förderbeginn irgendwie leicht vorverlegen kann, da ich asu Erfahrungen anderer weiß es soll die Pflanzenöltauglichkeit der Motoren nicht unwesentlich verbessern)
Dann hat sich dies ganz leicht gebessert als ich den Sportauspuff Remus 142kW montieren sowie GREEN-Filtereinlage reinigen liess.
Schliesslich ist es GANZ verschwunden nachdem ich mit nun 40-80% Pflanzenölanteil fahre. War richtig erstaunt und jeden Tag nach der Autobahnfahrt bevor ich den Motor abstelle mache ich die Haube auf und schaue nach: der Motor läuft schön aber vibriert kaum (unglaubig man hört den Motor aber er vibriert optisch ÜBERHAUPT nicht und ist zudem auch wesentlich leiser als vorher.
Da ich mir des Risikos bewust bin, trotz sorgfältiger Filterung kannes bei starker Abkühlung (unter 0 Grad) ist aber derzeit unwahrscheinlich, dazu kommen, daß der Filter verklebt, hab ich nun immer einen Ersatz HaupKraftstofftfilter dabei (7€) für alle Fälle. Es ist natürlich anzunehmen, daß die Nutzungsdauer des Kraftstoffhauptfilters ohne einen zusätzliche Vorfitler installiert zu haben, mit Sicherheit ein wenig verkürtzt wird (halbiert?).

Früher oder später will ich aber schon auf den 2-Tankbetrieb umrüsten, so daß ich auch im Winter Problemlos festes Fett verfahren kann....
dazu führt aber noch ein längerer WEg, sowohl technisch als auch genehmigunsmäßig (leider ist es mit dem Druckgeprüften Zusatztank um einiges komplizierter als in D :Lol1: :Lol1: )

Die Emmisionen kann ich gerne nachprüfen lassen, weil mich das selber interessiert. Hoffentlcih komme ich dazu während der kommenden Wochen, werde die Ergebnise natürlich posten.....

Xandy
P.S: mit so einem ruhigen Motorlauf merke ich überhaupt nicht daß die Motorhalter (Gumistabis) im A...ch sind.....

P.S: Ach ja nur eine Anmerkung für Gegner von Pflanzenöl ("UII so was schreckliches wie kannn man es dem Motor bloss antunt, der spinnt ja " :))) Der Rudolf Diesel hat sein erstes Diesel-Motor auch für Pflanzenöl entwickelt weil es damals noch kein Diesel war.
Heutzutage macht man (gerade DCX) Furore um "neuen" synthetischen Super-Kraftstoff biologischer Herkunft, doch man verbraucht für die HErstellung unheimlich viel Energie und ist auch zu kompliziert.....Pflanzenöl kann JEDER Bauer selber mit einer einfachen Presse aus seinem Feld "herstellen" und sich selber betanken. Das mögen aber die Öl-Multis natürlich schon etwas weniger :Lol1:
 
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Die bösen Buben

Original geschrieben von Xandy
... Das mögen aber die Öl-Multis natürlich schon etwas weniger :Lol1:

Ich glaube eher, die lachen sich über die PME-/Biodiesel-/Pommesbudenölfahrer kaputt!!! :D
 
Hallo Xandy,

ja die Ergebnisse einer Emissionsprüfung interessieren mich einmal, unabhängig ob es ein Extremstinker oder nicht ist.
Es gibt ja verschiedene Aussagen, warum die meisten Fahrzeuge immer noch nur mit Mineralölderivaten fahren. Früher wurden ja noch andere Kraftstoffe verwendet. In Brasilien etwa wird heute auch sehr viel Alkohol benutzt, welcher einen geringeren Brennwert aber dafür eine höhere Zylinderinnenkühlung als bei Benzin aufweist.

Nach Deiner Beschreibung gehe ich davon aus, das Pommes-Öl in der bei Deinem OM 605.960 eingespritzten Menge einen höheren Brennwert als Diesel aufweist.

Wie hat sich Dein Verbrauch verändert?
 
Heizwert

Hallo Otfried,

kann eigentlich nicht sein. Mineralischer Dieseltreibstoff hat normalerweise einen um ca. 15% höheren spezifischen Heizwert (volumetrisch ca. 8%). Der Grund: Alle Biodieseltreibstoffe weisen gegenüber mineralischem Diesel einen hohen Gehalt an Sauerstoff im Molekül auf (ca. 11%), dieser kann bei der Verbrennung nicht zur Energiefreisetzung beitragen. Daher der etwas höhere Treibstoffverbrauch.

Die (teilweise) geringere Cetanzahl von Pflanzenöl / Biodiesel, die sehr viel höher liegende Verdampfungstemperatur und damit die erst steile, dann sehr flache Siedeverlaufskurve führen normalerweise zu schlechterem Motorlauf und Russablagerungen / Verkokungen im Verbrennungsraum / an den Einspritzdüsen.

Unterer Heizwert H_U (neu: spezifischer Heizwert):

- Dieseltreibstoff (DIN EN 590) >>> ca. 42.5 MJ/kg (35.6 MJ/l)
- Biodiesel / RME >>> ca. 37.0 MJ/kg (33.0 MJ/l)
- Rapsöl >>> ca. 36.0 MJ/kg (33.0 MJ/l)

Biodiesel besteht häufig zu hohem Anteil aus Rapsölmethylester, "Pommesbudenfett" dagegen zu einem hohen Anteil aus Palmfett / Kokosfett. Jedoch sind die unteren Heizwerte dieser beiden Stoffgemische nahezu identisch.

Diesel:
- Flammpunkt: mind. 55, üblich 60 - 65 °C
- Siedeverlauf: ab ca. 180 bis ca. 360 °C

Biodiesel / Rapsölmethylester (RME):
- Flammpunkt: mind. 110, üblich > 150 °C
- Siedeverlauf: ab ca. 250 bis ca. 350 °C

Pflanzenöl (z.B. Rapsöl):
- Flammpunkt: ca. 220 °C
- Siedeverlauf: ab ca. 220 bis ca. 320 °C

Kokosfett:
- Flammpunkt: ca. 288 °C
- Siedeverlauf: ab 300 °C ???


Weitere Infos:

http://www.pzlc.uni-wuerzburg.de/biodiesel.pdf
http://www.refuelnet.de/index.php?l=C&m=B
http://www.fnr.de/de/Leitfaden/kap3/3_3_2.PDF
http://www.fnr.de/de/Leitfaden/kap3/3_3_6.pdf
http://www.bayern.de/lfu/luft/veroeffentlich/umweltforsch/ern_energie/teil1.pdf, Seite 23/111


Hier noch ein Link zu einem Vergleich von RME, Rapsölgemisch und Diesel in der Anwendung.

http://www.sar.admin.ch/fat/m/download/rn19m.pdf


Ciao,
 
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Emmissionen usw...

wie gesagt interessiert mich selber auch. Ich hab mal vor jahren in meinem alten W210 2.5D mal Abgase messen lassen (PME) diese waren bei der alten "Stinkiste" bei 30% der zugelassennen Emmisionen :))

Naja ich freue mich hier so viele ernste und konstruktive Beiträge zu bekommen (es gibt "woanders" eher Gaudi anstatt ernster Input dazu :))

Wie gesagt ich habe von einigen Pflanzenölfahrern eine Aussage subjektiv sogar ein wenig mehr Leistung zu haben auch schon gehört.
Anderseits sind bei den meisten Fahrzeugen die originalen Kraftstoffleitungen zu dünn für die höhere Viskosität des Pflanzenöls (und insbesondere gebrauchten Pflanzenöls mit tiereischem Fettanteil) so um die 5-6 mm Innendurchmesser. Optimal sind aber 10-12 mm, weshalb auch die meisten diese ersetzten oder ergänzen. Ich werde es früher oder später auch machen, denn auch jetzt im Sommer mit über 80% Fritierölanteil (gebraucht gefiltert auf 1my) habe ich Heute anstatt meiner üblichen 220kmh nur noch 200 kmh Vmax erreichen können. Dies stört mich aber im Moment weniger, bin jedoch ohne umzurüsten dem Wetter insofern ausgeliefert, falls es mal im Herbst/Winter plötzlich unter 0 Grad geht, kann es plötzlich passieren daß ich mit 70% Pflanzenölanteil schon Problemchen kriegen kann...
Abgesehn davon schwankt die Fritierölqualität leicht also eine bessere Vorwärmung oder noch besser 2-Tanklösung muß dann her.

Xandy
p.S: jetzt hab ich auch die Händynummer des bekannten ASU/TÜV-Fuzzis aus dem Nebendorf gefunden und will mit ihm ein Messtermin ausmachen

P.S._ Obwohl ich jetzt von den kaputten Gummi-Motorhaltern nix mehr mitkrieg, werde ich sie trotzdem ersetzten. Komischerweise ist diesmal OROGINAL DCX von DCX um 15€ billiger als alle anderen Lieferanten. Sowas hab ich noch nicht erlebt
 
Hallo Patrick,

die Aussagen bezüglich des Biodiesel sind genau das, was mich verwundert. Bei der Verwendung von Kraftstoffen mineralischen und organischen Ursprunges, welche einer Zündkerzenzündung bedürfen, verhält es sich ebenso. Die organischen Kraftstoffe besitzen die höhere Zylinderinnenkühlung.

@ Xandy,

Dumme Frage – im Winter, wie von Dir erwähnt, müßte der Tank vorgewärmt werden, damit der organische Treibstoff ungehindert gepumpt werden kann?
 
@Benzinfahrer Antiwerbung wg. Sicherheit

um die Tabelle noch zu ergänzen:

der Flammpunkt von BENZIN liegt bei -58 bis +10Grad (meistens -21 Grad).
Wenn schon nicht aus Kostengründen wenn schon nicht aus Umweltgründen, dann aus Sicherheitsgründen (es kann nämlich jederzeit krachen) wäre es vielleicht auch noch ein Grund mehr auf Benzinfahrzeuge zu verzichten ??
Ein getunter 400CDI befriedigt doch fast jeden schnellen Otto-Normalfahrer :))
Ein getunter E 300TD/C250TD befriedigt doch fast jeden Pflanzenöl-Normalfahrer :))

Xandy
P.S. umweltfreundlicher+sicherer+billiger noch was vergessen ??:Cheese: :Coolio1:
 
Motorgeräusch im Leerlauf "halbiert" !!

Mir ist schon klar man könnte sich jetzt berechtigterweise denken, ich tue hier einen vera...en.
Dem ist aber keineswegs so.
Neben dem o.a. plötzlich verschwundenen Motoraufschaukeln hat sich auch der Motorsound im LEERLAUF stark vändert.

Was mich interessiert (habe natürlich KEINE Fledermausohren) wieso ist es denn überhaupt möglich der Motor wird jetzt im Pflanzenöbetrieb (im Leerlauf wenn ich neben dem Wagen stehe) mindestens halb so laut wie vorher (mit PME=Biodiesel !). Im ernst ich übertreibe hier keineswegs, der Motorleerlaufgeräusch hat sich extrem gebessert (leiser, weicher). Es mag wie eine Übertreibung aussehen aber ist KEINE. KEIN Vergleich zu vorher (jedoch haben den Motorgeräusch vorher alle Motorenfuzzis als "völlig normal" bezeichnet).
Bin nämlich Heute bei einem andern Motorenfuzzi vorbeigefahren, der den Motor auch vorher gesehen und gehört hat und vorher ziemlich ratlos war als er den Motor im Leerlauf "hupfen" sah. Es hat aber jetzt nur sprachlos mit offenem Mund geschaut und hingehört, kein Hipfen/Schaukeln und Motor halb so laut wie vorher. Er war richtig erstaunt, wie sich der Motor allein durch Pflanzenölzumischung selber "reparieren" kann....
Nun ja ich machte es ja absichtlich, der ist ja nämlich gleichzeitig ein Bauer und Feldbesitzer und fährt haufen Landmaschinen und ich will ihn zum Pölen und Rapsfanpflanzen animieren :))

Ich frage mich jedesmal woran das liegen kann, vielleicht war der Motor einfach vorher mit PME eben "zu laut" und jetzt ist er wieder "ganz normal" ??
Wäre interesant mal bei einem definierten Abstand in ruhiger Umgebung das Leerlaufgeräusch von mehreren C250TD zu messen und miteinander zu vergleichen... Mir bleibt wohl aber nix anderes übrig, als auf der Strasse die C250TD Besitzer anzusprechen und sog. "Leerlauf-Motorsoundschnorren" zu betreiben (nehme mir da einen Minidiscrecorder mit).... (die Idee klingt aber ziemlich bescheuert und man wird mich sicherlich für verrückt halten :rhanie: :rhanie:

Xandy
P.S: leider gibt es logischerweise auf diese Frage auch bei DCX-Leuten keine offizielle Antwort (eigentlich gar keine weil die sich mit sowas nicht beschäftigen)
 
Hi Xandy ,


hier der Versuch einer technischen Erklärung für das veränderte Laufverhalten deines Wagens.

Ein großer Einflußfaktor ist die Viskosität des PÖls, welche bei Raumtemperatur, auch bei hoher Durchmischung mit Diesel, weit höher liegt als bei mineralischem Dieselkraftstoff.

Die Einspritzdüsen, -stöcke, -pumpe sowie die Einstellungen sind für diese Viskositäten nicht ausgelegt . Es kommt zu einem Stau vor den Düsen, der die Förderdauer verändert und partiell den Einspritzdruck erhöht . Die Verbrennung im Motor wird auf einen längeren Zeitraum ausgedehnt und die sonst bei der Selbstzündung des Kraftstoffs auftretenden Explosionsdruckspitzen, die für das Nagelgeräusch eines Diesels verantwortlich sind werden gemindert .

Darüber hinaus spielt das Brennverhalten von PÖl durch die anders geartete chemische Zusammensetzung eine Rolle .
Pflanzenöle bestehen aus Fettsäuren mit teilweise sehr großen Molekülen. Je größer das Molekül, um so mehr Zeit benötigt es in der Regel für die Oxydation, also die Verbrennung im Brennraum. Dieser Zeitraum wird umso länger, je zäher der eingespritzte Kraftstoff ist, weil auch das Versprühen beim Einspritzvorgang Zeit benötigt. Je länger und verzweigter die Moleküle sind, umso mehr Zeit verbraucht das Entwirren und Separieren der Moleküle, damit der Luftsauerstoff an sie herankann. Dieser Zeitbedarf verkürzt sich naturgemäß, wenn das eingespritze Material dünnflüssiger wird. Das könnte man mit einem Verdünnungsmittel erreichen (wie das Methanol beim Biodiesel/RME) und durch gezieltes Erhitzen .

Der eingespritze Kraftstoff muß sich beim "Selbstzünder"im Brennraum von selbst entzünden. Die dafür nötige Energie "saugt" die eingespritze Kraftstoffmenge aus der Umgebung ab. Die aufgesaugte Energiemenge wird größer, wenn der Flammpunkt des verwendeten Sprits höher ist. Er liegt beim Rapsöl mit ca.320° fast doppelt so hoch wie beim Dieselöl. Bevor also der eingespritze Kraftstoff Energie abgeben kann, verbraucht er sozusagen welche für sich selbst. Und er braucht immer weniger, je heißer die Einspritzmenge ist .

Die Krux bei der Geschichte ist, dass der bei dir zunächst als positiv einhergehende Effekt der besseren Laufruhe durch die "verzögerte" Verbrennung, erkauft wird durch eine geringere Zündwilligkeit und einer nicht vollständigen Verbrennung. Das führt zu Problemen beim Kaltstart insbesondere im Winter und zu Ablagerungen in den Brennräumen und an den Düsen.

Außerdem wird die Pumpe dabei ungemein hoch beansprucht, den zähen Saft durch die Leitungen und Düsen zu Pressen . Kannst von Glück sagen, dass dein 250 TD noch die gute alte Mehrstempel hat. Die gelten als sehr robust . Aber auf Dauer rate ich zu einer Umrüstung, denn wenns dir durch die hohen Drücke den Deckel abfetzt, wird´s teuer .

Zumal sie u.U. schon ein wenig angenaggelt oder verstellt war, weil der unrunde Leerlauf ja, wie du erwähntest, schon beim Kauf und vor dem Chiptuning auftrat .

Optimale Umrüstergebnisse bekommst du, wenn die PÖltemperatur vor der Pumpe bei 70 - 90°C liegt und geeignete Einspritzdüsen einen optimalen Durchfluss und Zerstäubung gewährleisten . Für den Winterbetrieb ist eine Zweitanklösung anzustreben , um den Motor zunächst mit Diesel zu starten, bis das PÖl die optimale Temperatur für den Betrieb erreicht hat . Größere Kraftstoffleitungen und andere (mehrere) -filter sind auch anzustreben .

Das wird nicht billig und kommt summa summarum auf den Betrag einer Erdgasumrüstung eines Ottomotors, außer du behilfst dir selbst mit der einen oder anderen Bastellösung .
Ob das lohnt, musst du selbst entscheiden .

Subjektiv zu spürende Leistungssteigerungen resultieren im wesentlichen aus den höheren Einspritzdrücken und einem optimierten Verbrennungsablauf, wenn der Kraftstoff die optimale Temperatur hat . Ist schon häufiger beobachtet worden . Ein selbst umgerüsteter VW Golf II TD mit nominell 75 PS lief auf der Autobahn Tacho 190, wo er vorher nur mit Mühe auf 180 km/h kam. Das ganze natürlich mit ca. 15 km/h Voreilung, nicht real .

Bei dir scheint das ganze im Moment ein günstiges Zufallsprodukt aus mehreren glücklichen Umständen zu sein . Hoffentlich hält´s auch .

Ich würde lieber umrüsten. Niemand weiß, wie lange das so noch gut geht, da der Motor eh schon höher durch das Tuning belastet ist .


Ich mach mir jetzt erst mal noch einen schönen Salat mit kalt gepresstem Olivenöl extra vergine ;) . So schmeckt´s mir am besten . Mein Wagen kriegt weiterhin Diesel vom grenznahen Holländer. Das spart gut 13- 15 Cent pro Liter im Moment, ist sogar Markenware und ich brauch mir keine Sorgen machen, dass was kaputt gehen könnte . :D


Ölige Grüße


seditec
 
@seditec

Vielen Dank für diese sehr aufschulßreiche und interesante Erklärung.
Wollte Dich noch im vorab fragen, ob ich mich auf diese oder dessen Teile mit Angabe Deines Nicks berufen kann (Weiterverwendung als Diskussionisgrundlage). Natürlich hast Du dabei keineswegs irgendwelche Gewährleistungspflichten o.ä. :)))

Des Bedarfs eines Umbaus spätestens für den Winter oder um auch mal festes Tierfett :) verfahren zu können, bin ich mir schon bewußt, habe gerade diesen wagen gekauft, weil er eine Reihen-ESP hat jedoch bereits alles elektronisch geregelt wird (und sich auch chiptunnen lässt). Also sozusagen das beste aus den "beiden Welten".
Mit einer CommonRail würde sich der Motor/ESP spätestens nach 8-10TKM verabschieden....

Habe in den letzten 2 Jahren bereits die Meisten benötigten Zutaten "eingehamstert" (Alpha-Laval Wärmetauscher, 2x 3-Wege Magnetventile). Schlüßelfrage ist noch die ANfertigung eines Maßgeschneiderten Tanks in die Reserveradmulde (unter Ausnutzung des Raums für den Akku). Geeignete Kraftstoffleitungen (ich möchte gleich die voll KW-beheitzte "Hose-in-Hose" Lösung verwirklichen) müssen auch noch angeschafft/Zusammengesetzt werden.....
die restlichen Umbaukosten werden 200-300€ samt Maß-Tank sicher nicht übersteigen...

Xandy
P.S. hab jetzt neulich einen relativ guten Draht zu einem Top-Experten-Fuzzi bei der Firma B..h. finden können. Sollte da mal doch vielleicht irgendwann irgendwas sein (auch ganz unabhngig von PÖL), denke ich lassen sich die Kosten zumindest was die B..h-Produkte betrifft dennoch im Rahmen halten....
 
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