Neue Generation des OM642?

Diskutiere Neue Generation des OM642? im Forum Motor, Antrieb & Tuning im Bereich Technik - Beim Stöbern auf Mercedes-Benz.de bin ich beim 164 (aka ML) auf neue Dieselmotorenbezeichnungen gestoßen. Der OM642 DE 30 LA RED wird jetzt mit...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Diwi

Diwi

Crack
Beiträge
3.295
Fahrzeug
204.984
Beim Stöbern auf Mercedes-Benz.de bin ich beim 164 (aka ML) auf neue Dieselmotorenbezeichnungen gestoßen. Der OM642 DE 30 LA RED wird jetzt mit gleichen Leistungsangaben als ML 300 CDI BlueEfficency ... angeboten und die Verbrauchsangaben sind tatsächlich um 5 bis 10% niedriger wie vorher.

Der OM646 DE 30 LA ist jetzt zum ML 350 CDI mutiert. Die Verbrauchswerte liegen jetzt minimal (2%) zum Vorgänger.

Neu ist der ML 350 CDI Bluetec, der Leistungsmäßig etwas schwächer als der ML 350 CDI ist, jedoch dessen Verbrauch unter dem des OM642 DE 30 LA RED liegen (CO2 Emmision). Zudem erfüllt er EU6

Weiß jemand was neu ist?

Gruß Dirk
 
Hallo Dirk,

ob man beim beim OM642 von einer neuen "Generation" sprechen kann ist vielleicht Geschmackssache.
Ich hatte letzens einen Prospekt der neuen E-Klasse in der Hand und da fiel mir gleich auf, dass die Diesel doch ein gutes Stück im Verdichtungsverhältnis gesenkt wurden. So eine Epsilon-Absenkung ist bezüglich des thermischen Wirkungsgrades eigentlich nur ein Rückschritt. Eine Krücke, mit der man einen weiteren Spitzendruckanstieg verhindert, der entsteht, wenn man die Leistung immer weiter hochschraubt.

Dass die neuen Antriebe weniger verbrauchen wird wohl in erster Linie darauf zurückzuführen sein, dass man den Schlupf der Wandlerüberbrückung weiter gesenkt hat. (Ich rate das jetzt.) Bei meinem "alten" OM 642 sind das so um die 200 1/min. Vielleicht sind es bei den neuen nur noch 50-100 1/min Schlupf. Dann wird der Antrieb allerdings bockeliger bei Lastwechseln, was man mit etwas weniger Verdichtung tendentiell natürlich ebenfalls ein wenig parieren kann.

Und diese Blue xy Modelle haben natürlich dann auch noch eingeschränkte parasitäre verluste, wie z.B. Geno Laden nur im Schiebebetrieb, etc. Ich meine, dass ich das bei Mercedes gelesen hatte. Ist m.E. trotzdem noch "halbherzig".

Mein jetziger V6-Motor mit Leistungsbegrenzung auf 180 PS, nochmals erhöhtem Epsilon, zusätzlich schlupffreiem Wandler würde ohne weitere Gimmicks ebenfalls einen Überlandverbrauch von 4,5 Lit/100 km erreichen. Ich schaffe ja jetzt schon im 7. Gang auf der Landstrasse einen Minimalverbrauch bis herunter zu 5,5 Lit. / 100 km. Immerhin mit gut 10 Jahre alter Technik (Konstruktionsstand). Das einzig neue sind die fortlaufenden SW Updates für Motor und Getriebe, wo WÜK Schlupf verringert und die Mehrfach-Einspritzung beschnitten wurde.

...allerdings weiss ich von den neuen Motoren sonst eigentlich "nichts".

Gruß-DOMMY
 
Hi Hendrik,
ich glaube das war einfach nur eine in den Raum geworfene These, wenn sein Fahrzeug dahingehend bearbeitet worden wäre, würde er folgenden Verbrauch erreichen ...

Olli
 
Hi Hendrik,
ich glaube das war einfach nur eine in den Raum geworfene These, wenn sein Fahrzeug dahingehend bearbeitet worden wäre, würde er folgenden Verbrauch erreichen ...

Olli
Yepp, so isses :)
 
Die "neuen" Motoren sind nach meinen Infos lediglich neue Modellbezeichnungen, um eine einheitliche Bennenung zu erreichen. Stichwort 50er Schritte ab 250, 20er darunter.
 
dass die Diesel doch ein gutes Stück im Verdichtungsverhältnis gesenkt wurden

Du kannst bei aufgeladenen Motoren nicht vom Verdichtungsverhaeltnis auf den Wirkungsgrad schliessen - dazu musst Du bei den verschiedenen Betriebszustaenden die jeweiligen Ladedruecke und Fuellgrade vergleichen. Weniger Verdichtung mit mehr Ladedruck kann trotzdem einen hoeheren Mitteldruck ergeben. Siehe Chiptuning - sonst wuerd das ja nicht funktionieren.

Ciao,
Carsten
 
Du kannst bei aufgeladenen Motoren nicht vom Verdichtungsverhaeltnis auf den Wirkungsgrad schliessen - dazu musst Du bei den verschiedenen Betriebszustaenden die jeweiligen Ladedruecke und Fuellgrade vergleichen. Weniger Verdichtung mit mehr Ladedruck kann trotzdem einen hoeheren Mitteldruck ergeben. Siehe Chiptuning - sonst wuerd das ja nicht funktionieren.

Ciao,
Carsten
Servus,
höherer Mitteldruck heisst nicht automatisch mehr Wirkungsgrad.
Richtig ist, dass man bei aufgeladenen Motoren die Gesamtverdichtung auf 2 Stufen verteilt: 1. Verdichter, 2. Zylinder. Beim Expandieren dann auch wieder 2 Stufen: 1. Zylinder, 2. Turbine.

Somit kann -und das meistest Du wohl auch- ein hochaufgeladener kleinvolumiger Diesel mit niedrigem Verdichtungsverhältnis bei rel. viel Mitteldruck auf gute Verbrauchswerte kommen, weil er 50% Energie aus dem Abgas zurückgewinnt. Bei Teillast wird dieser Motor dennoch unverhältnismäßig schlecht im Vergleich zu einem höher verdichteten Motor mit dafür schwächerer Aufladung.

Und genau letzteres meinte ich: Die meiste Zeit wird in Teillast gefahren. Deshalb bringt es unter dem Strich mehr, wenn die Aufladegrade zurückgenommen werden und dafür das Kolben-Verdichtungsverhältnis erhöht wird. (Habe hier im Forum auch schon Rechenbeispiele dazu gebracht.)

Noch'n schönen Vatertag allerseits. :drink:
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Neue Generation des OM642?
Zurück
Oben