OBD-2 im W163 - Erfahrungen?

Diskutiere OBD-2 im W163 - Erfahrungen? im Forum M-, G-, GL-, GLK- & R-Klasse im Bereich Mercedes-Benz - Hallo, ich wollte, da mein W163 (ML500) jetzt mit einem CarPc ausgestattet wird, auch ein OBD2-Lesegerät, als Vehikel-Erkunder oder neueren...
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Hagbard235

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Hallo,

ich wollte, da mein W163 (ML500) jetzt mit einem CarPc ausgestattet wird, auch ein OBD2-Lesegerät, als Vehikel-Erkunder oder neueren Pendanten einbauen.

Macht das beim W163 schon Sinn, oder sind die Werte, welche man auslesen kann zu wenige?

Welche Hardware sollte man nutzen? Ich dachte an ElmCan mit USB?

Welche Software eignet sich dazu am besten?

Und noch ganz allgemein: Kann man da auch die Öltemperatur beim W163 ablesen? Diese imensen Ölmengen brauchen bestimmt eine ganze Zeit bis sie auf Betriebstemperatur sind, das würde ich gerne mal abfragen können.

Nicht zu letzt möchte ich damit auch meinen Gas-Umbau überwachen, ob er zu fett oder mager läuft, das ist ja auf der OBD-Homepage schön beschrieben.
 
ML-Hacking

Hallo Hagbard,

(zusammengefasst, und die Bezeichnungen so gut es geht mit dem DAS Vokabular aus entsprechenden Freeze-Frames abgeglichen. OBD-Slang in Klammern. Jeweils "sofern verfuegbar / mir bekannt")

Der W163 spricht KWP2000 (ISO 14230-4), Baudrate habe ich gerade nicht parat, aber mit einem Rechner bist Du ohnehin flexibel.

Du bekommst binaer den Zustand diverser Subsysteme und Bauteile gemeldet:

- MIL-CARB-Lampe (CEL/MIL)
- (Misfire Monitor?)
- Kraftstoffeinspritzung (FI)
- (Comp Component Monitor?)
- Oxidationskatalysator (COC)
- Lambdasonde (O2)
- Beheizte Lambdasonde (HO2S)
- Abgas-Rueckfuehrsystem (EGR)

Du kannst zudem die folgenden Werte (und alle, die im Freeze-Frame stehen bis auf den Fehlercode) in Echtzeit ueberwachen:

- Zuendwinkel (Ign. Adv.)
- Ansauglufttemperatur (IAT/AIT)
- Luftmassenmesser (MAF)
- Drosselklappenwinkel (TPS)
- 4x Lambdaregelung (HO2S)
- 2x Zustand Kraftstoffeinspritzung (FI)
- OBD2 Status

Im Freeze-Frame hast Du (im Fehlerfall):

- Code (Fehlercode)
- Motorlast (LOAD)
- Kuehlmitteltemperatur (ECT)
- Selbstanpassung Gemischbildung (ST FTRM1)
- Langzeit-Selbstanpassung Gemischbildung (LT FTRM1)
- Selbstanpassung Gemischbildung (ST FTRM2)
- Langzeit-Selbstanpassung Gemischbildung (LT FTRM2)
- Saugrohrdruck (MAP)
- Motordrehzahl (RPM)
- Fahrzeuggeschwindigkeit (MPH)

Leider fehlen einige interessante Informationen, die z.B. ein Freeze-Frame aus DAS noch hat. Die entsprechenden Einheiten und Sollwerte fuer den W163 sind derzeit "Exercise to the Reader" :)

Gruss,
Gregor.

P.S: Natuerlich ist das alles rein informativ, ohne Anspruch auf Vollstaendigkeit, Korrektheit und unter Ausschluss saemtlicher Gewaehrleistung.

Ich wuerde trotz des standardisierten Protokolls und Anschlusses sicherheitshalber nicht davon ausgehen, dass die Schnittstelle auf den Dauerbetrieb und z.B. staendiges Polling durch zusammengestrickte Software ausgelegt ist. (Mir zumindest fehlt das Feeling fuer die ME2, was steckt denn da Hardware-maessig so drin?)

Entsprechend der Unschaerferelation besteht auch das Risiko, dass das System Auto sich unter Deiner Beobachtung mehr oder weniger deutlich anders verhaelt. Davon ist zwar im Grunde auch DAS betroffen, aber insbesondere im Normalbetrieb kann man mit einer zu intensiven Instrumentierung auch deutlich unempfindlichere Rechnersysteme stoeren.

P.P.S: Wuerde mich dennoch ueber gegenseitigen Erfahrungsaustausch freuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe meinen Kumpel gefragt, welcher für VW arbeitet und regelmäßig mit OBD2-Systemen in Testwagen umgeht. Seiner Aussage nach ist das System eh die ganze Zeit am messen, einzig die Datenausgabe zum externen Gerät käme hinzu, ist aber nur ein "anzapfen", soll heissen das System muss keine Zusatzarbeit leisten.

Ich werde, sobald mein CarPC läuft, mir die USB-Variante mit 500.000 Baud kaufen, da ich dann auch meine Gas-Einstellungen überwachen kann.

Sobald es was neues gibt, geb ich bescheid.
 
Hallo Hagbard,

was hast Du mit dem CarPC eigentlich ausser OBD noch vor? Multimedia, Navi, Telefonie? Nimmst Du Windows, Linux oder ... ?

Dein Kumpel hat sicher Recht, was die grundsaetzliche Verfuegbarkeit der Messwerte angeht. Die meisten werden im Normalbetrieb der Motorsteuerung vermutlich ohnehin staendig benoetigt, und man ruft sie "nur" ab.

Allerdings ist E/A (Ein- und Ausgabe) mit der aufwaendigste Vorgang fuer einen Computer. Falls Du schon mal die schnellste verfuegbare CPU mit angestaubter Speichertechnik (z.B. PIO Festplatten) kombiniert hast, weisst Du was ich meine. Ich habe in der Vergangenheit auch schon Hochleistungsrechner ausgebremst, weil ich mir Diagnose-Informationen ueber eine serielle Schnittstelle habe ausgeben lassen. Entscheidend dabei ist, wie die E/A erfolgt, und wie der Rechner im Kern und mit den E/A Geraeten arbeitet (Stichworte: Interrupt, (un)gepuffert, Echtzeit-System). KFZ-Elektronik sollte da vom Design her unempfindlich sein (hoffe ich), wenn nicht (oder wenn OBD "drangepfriemelt" ist) hat die Software die Du verwendest u.U. wie gesagt einen entscheidenden Einfluss.

Darueberhinaus koennte die ME erkennen, dass ein Diagnosegeraet angeschlossen ist, noch dazu ein Hersteller-fremdes. Wer weiss, vielleicht hat dessen Software sogar einen speziellen "ASU/ATU Modus"? :eek: ;)

Von Berufswegen immer misstrauisch ;)
Gregor.
 
Sicherheitshalber werde ich den Kontakt "schaltbar" machen, oder so gestalten das ich ihn leicht manuell abziehen kann.

Der CarPC wird mein jetziges Command ersetzen und soll folgendes leisten:
Musik (also CD, MP3, Radio usw.)
Video / TV
Navi (allway-on um Tankstellen etc. immer schön auf der Karte zu sehen)
Bluetooth-Freispechanlage
Tankrechner
Rückfahrkamera (ggf. auch vorne eine, das wäre aber nur spielerei)
Internetbrowser

mit WLan und Internet per UMTS

bzgl OS probiere ich gerade zuhause beides aus, haben beide vor und nachteile
 
Bin kein grosser Windows-Fan, aber ich denke damit bekommst Du damit die gewuenschte Funktionalitaet vollstaendiger und besser bedienbar hin, ohne gleich eine Lebensaufgabe draus zu machen :D

Nachteile sind sicher die geringere Fehlertoleranz und Zuverlaessigkeit, was insbesondere bei den Grundfunktionen Radio und Navi echt aergerlich sein koennte ("Moment, ich muss erst mal mein Windows neuinstallieren, startet gerade nicht mehr"). Eine selbst angefertigte Recovery-CD (mit Image von einer kompletten, funktionierenden Installation fertig gepatched und konfiguriert, z.B. mit Symantec oder Acronis Tools angefertigt) wuerde ich fuer das A und O der Fernreisen- und Alltagstauglichkeit halten, insbesondere wenn Du von einer Festplatte startest.

Linux (u.vgl.) kannst Du Dir eben maximal anpassen, z.T. eben unter hohem Aufwand/Komplexitaet. Ohne groessere Probleme auch auf CompactFlash (bzw. andere ohne mechanische Teile und mit wenig Kapazitaet, im Betrieb read-only) zum Laufen zu bringen.

Rueckfahrkamera steht dem Auto sicher ganz gut. Wie und wo verlegst Du das Kabel?

Die nach vorne dann mit Restlichtverstaerker? Dann Bild aber besser nicht da anzeigen, wo das Comand normalerweise sitzt :D

Ansonsten sind auch mit einer normalen Kamera nach vorne nette Spielereien moeglich, wenn ein Computer dranhaengt. Fahrtaufzeichnung mit Messwert-Overlay a la Polizei und so - nach Kosten/Nutzen darf man da halt nicht fragen ;)

Hast Du einen fertigen CarPC? Touchscreen? Wenn ja, welchen? Nutzt Du die original GPS Antenne vom Auto? Freisprechen nur Bluetooth-HFP / UMTS ueber externes Telefon, oder bekommt der Rechner eigene GSM/UMTS Hardware? Antenne? (Falls irgendwo ein anderer Thread dazu existiert, kannst mich auch gerne darauf verweisen).

Im Zweifelsfall wuerde ich den Rechner einfach vom Diagnose-Port abziehen (wenn Du wie ich zu den ganz Vorsichtigen gehoerst: Vorausgesetzt Dein OBD-Interface ist per Optokoppler komplett galvanisch getrennt, oder die Zuendung ist aus, oder beides :)).

Wenn die Kiste am Dauerplus haengt (was ich mal fest vermute) ist ein (relativ einfach erreichbarer) Schalter mit dem man die Stromzufuhr unterbrechen kann trotzdem fuer jeden PC (nicht nur die im Auto) absolut praktisch :)

Viel Spass! :oh_yeah:

Gregor.
 
Kosten/Aufwand/Nutzen darf man sich dabei absolut nicht stellen, da ich aber in der Branche arbeite (Softwareentwicklung) sehe ich es natürlich als Hobby und Herausforderung.

Zur Hardware:
Ich fange erst klein und Kostenneutral an und baue später aus:
1. Schritt war Multimedia-Interface für Command zu kaufen, Funk-Trackball ist bestellt, Bluetooth-Mini-Tastatur ist schon da. Als Zentraleinheit wird erstmal ein ausgedientes Fujitsu-Siemens-Notebook mit 2,8GHz und 1GB Speicher dienen. Dies wird ohne Display in einen alten dünnen Alu-Koffer eingebau (da der Original-Lüfter den geist aufgegeben hat, kommt ein größerer rauf und da ist das alte Gehäuse im Weg). Dies wird unter dem Beifahrersitz montiert, dazu fliegt die Original FSE raus, die ist im Weg. Vorerst dient das Command als Anzeige und Einspieler zum Bose-Verstärker. Als GPS wird mein HTC Trinity im GPS-Passthrough-Modus herhalten, auch als UMTS-Empfänger. Da dieser ja immer dabei ist, wenn ich ins Auto einsteige ist das kein Problem. Die Verbindung baut er per USB und Bluetooth auf. Das OS kommt vorrübergehen auf eine HDD, wird später aber auf Festspeicher verbannt, auf die HDD kommen nur "unsensible" Daten wie MP3's. Weiterhin soll da auch ein Backup zum neuinstallieren liegen. Per Bluetooth-Stick wird mein Handy zum Freisprechen angebunden. Wenn ich es schaffe wird das original Mikrofon angezapft. Die Kamera wird per Funk die Daten übertragen (bin zu faul zum Kabel legen :wischmopp )

2. Ausbaustufe: Entweder anderer PC oder das Gehäuse perfektionieren. Die GPS-Antenne aus dem Wagen würde ich gerne nutzen. Das Comand wird dann gegen ein Touchscreen 7-8" ersetzt, da will ich mit dem neuen und erstaunlich günstigen Screen von www.reichelt.de experimentieren. Dann wird auch der Trackball überflüssig hoffe ich. Allerdings muss mit dem Entfall des Comand auch das Bose-System raus, da ich den Verstärker nicht mehr ansprechen kann (Lichtleiterdreck). Also wird dann neuer Verstärker, 6 neue Lautsprecher und ein Mini-Sub reinkommen, welcher hoffentlich hinter der 2. Sitzreihe in der großzügig dimensinierten Mulde optisch unauffällig Platz findet. In dem Zuge wird der CD-Wechsler ausgebaut, weil der alleine nix mehr taugt.

Alles danach wird wohl noch spielerei...... aber wir werden sehen.

Mein Ziel ist es Phase eins bis Ende des Winters erledigt zu haben (da ist mehr Zeit). Im moment bereite ich die Software auf einem "normalen" Rechner zuhause vor.
 
Na dann ..

.. also wenn Du bereit bist in die Konfiguration des Systems etwas Liebe zu stecken, dann wuerde ich schon etwas auf Linux-Basis bauen. Bei einem Open Source System kannst Du das Endprodukt besser anpassen, schlank halten, warten etc.

Insbesondere mit Touchscreen kann ich mir z.B. Afterstep (grosse Buttons fuer die Anwendungen, mehrere Workspaces ergonomisch abrufbar) als guten WindowManager vorstellen. Aber auch fuer Bedienung mit Tastatur und Maus kannst Du Dir den passend machen.

Klingt nach einem spassigen Projekt, auch wenn ich die recht komplette Original-Ausstattung an dem Fahrzeug ggf. wohl nur mit dem "Bordrechner" ergaenzt haette. Wobei da eben schon vor Touchscreen Schluss ist. Allerdings hat man bis dahin auch eine bessere Bedienbarkeit, evtl. Funktion von Radio, Navi und Telefon. Auch wenn man sich beim W163 mangels Lenkradtasten/informativem KI nicht so dramatisch viel vergibt.

Funk heisst WLAN?
 
Wlan/Bluetooth, je nachdem was ich kriege und was weniger störanfällig ist. Allerdings hängt mittlerweile dann viel am Blauzahn, vielleicht besser Wlan....


bzgl. Linux/Windows, wie gesagt, ich probiere noch, größtest Argument gegen Linux sind Treiber...wenn ich da etwas nicht kriege für irgend eine Hardware siehts schlecht aus. z.B. weiss ich nicht ob es eine der OBD2-Software für Linux gibt.
 
OBD unter Linux

http://freediag.sourceforge.net/

Command-Line Interface. Eben genau die Flexibilitaet, vor der ich gewarnt hatte ;)

BT und WLAN sind halt ziemliche Energiefresser.
 
OBD-II

ReineVernunft schrieb:
Hallo Hagbard,

(zusammengefasst, und die Bezeichnungen so gut es geht mit dem DAS Vokabular aus entsprechenden Freeze-Frames abgeglichen. OBD-Slang in Klammern. Jeweils "sofern verfuegbar / mir bekannt")

Der W163 spricht KWP2000 (ISO 14230-4), Baudrate habe ich gerade nicht parat, aber mit einem Rechner bist Du ohnehin flexibel.

Du bekommst binaer den Zustand diverser Subsysteme und Bauteile gemeldet:

usw.........

Gruss,
Gregor.


P.P.S: Wuerde mich dennoch ueber gegenseitigen Erfahrungsaustausch freuen.


Hallo Gregor,

beim Stöbern im Internet fand ich deinen Beitrag. Hast Du eine solche Liste der möglichen Ausgaben auch für den W463 , Mercedes Geländewagen, W463.270 G55AMGK ???

Ich verwende den Vehikel-Erkunder schon einige Jahre, so beim G270CDI und jetzt bei meinem G55.

Erfahrungsbericht mit Bildern auf meiner homepage www.hanshehl.de ,
im Stichwortverzeichnis O = OBD-II eingeben.

Gruß Hans
 
Willkommen im Forum !

Hallo und willkommen im Forum, Hans ;)

:hello:

Grüße
Peter
 
Auch von mir ... Hallo Hans!

Hast eine tolle HP!

Olli
 
Spass durch den Draht

Hallo Hans,

nein, da kann ich leider nicht mit dienen. Die drei oben stehenden Listen habe ich selbst angefertigt, auf Basis dessen was man im VE (den ich selber nicht kenne) vermutlich unter "STATUS", "DATEN/O2" und "FREEZE" auslesen kann (wenn man einen W463.270 zur Hand hat).

Brauchst ggf. eigentlich nur einen OBD-Glossar, der Zugriff auf die Daten scheint ja lt. der Bilder auf Deiner Seite schon bei all Deinen G's zu funktionieren.

Gruss,
Gregor.
 
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