Aktives Service-System (ASSYST)
Ein aktives Service-System macht die üblichen starren Ölwechselintervalle hinfällig. Es berechnet aus Sensordaten die tatsächliche Belastung des Motoröls und stellt einen bedarfsgerechten Wartungsplan für das Triebwerk auf. Kernstück ist ein Ölstandssensor, der vor zu hohem oder zu niedrigem Ölstand warnt und auch erkennt, wenn der Autofahrer frisches Öl nachfüllt. Dafür schlägt das System dem Wechselintervall einen Bonus zu. Außerdem überprüft der Sensor ständig den Zustand des Öls und meldet Veränderungen, wie z.B. übermäßigen Metallgehalt und Verdünnungen durch Wasser oder Kraftstoff, und warnt den Autofahrer.
Die Elektronik zur Berechnung des sinnvollen Servicepunkts berücksichtigt zusätzliche Messdaten wie Öltemperatur, Kühlmitteltemperatur, Drehzahl, Geschwindigkeit und Motorlast. Daraus erkennt es die tatsächliche Beanspruchung des Motoröls und berechnet den individuellen Wartungsplan. Das System informiert den Autofahrer durch eine entsprechende Anzeige darüber, wie viele Kilometer er bis zum nächsten Motorölwechsel noch zurücklegen und wie viele Tage oder Wochen er bis dahin voraussichtlich fahren kann.
Aktives Service-Systeme verlängern die Ölwechselintervalle in vielen Fällen - je nach Fahrweise und Motorbelastung auf bis zu 30.000km bei Benzinermotoren und bis zu 40.000km bei Diesel-Fahrzeugen. Das bringt deutlich spürbare Einsparungen.
Aktives Service-Systeme machen außerdem meist die manuelle Ölstandskontrolle mittels Peilstab überflüssig. Stattdessen genügt ein Knopfdruck, um die gewünschte Information zu erhalten. Voraussetzung für die elektronische Ölstandskontrolle ist, dass das Fahrzeug auf einer ebenen Fläche steht und dass nach dem Abstellen des warmen Motors etwa 5 Minuten Wartezeit vergangen sind, bis das im Motor umlaufende Öl in die Ölwanne zurückgeflossen ist. Während der Fahrt arbeitet das System automatisch und meldet sich nur, wenn der Ölstand ein kritisches Niveau erreichen sollte.
Quelle: Auto Wissen, Wolf-Dieter Ebersbach, Hampp Verlag