nu hab ich doch noch etwas gefunden, da mir die thematik keine ruhe lies habe ich ein wenig im netz gestöbert. Eigenartig ist aber das ich bei dc diesbezüglich nichts finden kann.
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SBC - Sensotronic Brake Control
ehemals EHB Elektro- Hydraulische- Bremse
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Einführung und Kurzerklärung der groben Funktion
Der verständliche Wunsch des Menschen nach mehr Komfort und noch mehr Sicherheit macht auch vor den Bremssystemen nicht halt. Dies System ist seit ca. 15 Jahren, seit der Entwicklung des ABS, in seiner Weiterentwicklung fast stehen geblieben.
Mit Einführung der neuen E-Klasse wagt Mercedes-Benz mit der serienmäßig eingebauten Elektro - Hydraulischen - Bremse, wieder mal einen großen Schritt nach vorn. Der große Unterschied zu der herkömmlichen hydraulischen Bremse, besteht in der vollkommenen elektronischen und elektromotorischen Betätigung der Bremse. Der Fahrer meldet nur noch seinen Bremsenwunsch, mit der Betätigung des Pedals an die Elektronik. Den Rest erledigen elektronisch geregelte Pumpen und Ventile in Abhängigkeit verschiedener Parameter, die über Sensoren erfasst werden.
Vorteile:
SBC Hold
verhindert beim Anhalten an Steigungen, ohne den Fuß auf dem Bremspedal, ein zurückrollen des Fahrzeugs.
SBC Stop
Bei V < 15 km/h durch betätigen des Tempomathebels aktiviert, bremst das Kfz selbständig, so dass bei Stadtfahrten nur noch Gas gegeben werden muss.
SBC Soft Stop
Bei V < 5 km/h wird der Bremsdruck kurzzeitig automatisch abgesenkt um ein sanftes, ruckelfreies anhalten zu erreichen
Sicherheitszusatzfunktionen
Trockenbremsen: Bei nassen Bremsscheiben wird kurz gebremst. Durch das Einschalten des Wischers erkannt, wird bei Regen ca. alle 7 bis 14 min gebremst, sofern der Fahrer nicht bremst.
Vorfüllen: Beim schnellen Lösen des Fahrpedals wird ein kleiner Bremsdruck aufgebaut um die Bremsbeläge an die Scheibe zu legen.
Grundsätzlich kann von einem sehr viel schnelleren Ansprechverhalten der Bremse ausgegangen werden, weil die Zeit vom Betätigen des Pedals bis zum eigentlichen Beginn des Bremsvorgangs (Schwellzeit) auf ein Minimum reduziert wurde. Dadurch wird automatisch der Bremsweg verkürzt.
SBC Aufbau und Funktion
Anordnung der SBC - Bauteile
Betätigungseinheit:
dieses Bauteil ersetzt den Hauptbremszylinder mit Vakuumbremskraftverstärker.
Er beinhaltet (Gesetz) einen Tandemhauptbremszylinder um bei Ausfall des Systems noch bremsen zu können und den Bremskraftsimulator der dem Fahrer einen herkömmlichen Bremsdruck simuliert.
Außerdem befinden sich noch Sensoren zur Erfassung der Betätigungsgeschwindigkeit und der zurückgelegten Betätigungsstrecke in diesem Bauteil.
Hydraulikeinheit:
Diese beherbergt das SBC - Steuergerät die Drucksensoren die Magnetventile den Druckspeicher und die Ladepumpe samt Relais.
Das Steuergerät ist mit einem separaten CAN-Bus Class C, mit dem ESP - Steuergerät verbunden. Dieses ESP - Steuergerät ist dem SBC - Steuergerät übergeordnet.
Radbremsen:
Die Radbremsen, entsprechen den von der herkömmlichen ABS-Bremse üblichen Bauweise.
Vorlauf:
Um nun ein sicheres Bremsen zu gewährleisten muss das System vor dem Start des Motors aktiviert werden. Dazu gehört das Füllen des Speichers und die gesamte Überprüfung der Sensoren und Aktoren auf korrekte Funktion.
Das alles wird schon beim Öffnen der Türen in die Wege geleitet, so dass der Fahrer nach dem Einsteigen das OK zum Anfahren erhält. Wird ein Fehler erkannt, so wird in mehreren Stufen bis zum Abschalten des ganzen Systems zurück geschaltet und der Fahrer im Display des Kombiinstruments auf die Fehlfunktion hingewiesen. Auch bei Komplettausfall des Systems kann noch, mit verminderter Bremsleistung, in die Reparaturwerkstatt gefahren werden.
Nachlauf:
Um ein kurzzeitiges Anhalten zu erkennen, wird das System nach dem Abstellen des Motors nicht abgeschaltet, sondern erst nach dem die Türen verschlossen sind oder aber erst nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne, nach Abstellen des Motors.
Reparaturen am Bremssystem
Es dürfen keine Reparaturen am intakten, scharfen System gemacht werden, da bei der Demontage der Beläge das System sofort Druck aufbauen würde und dadurch Verletzungen entstehen könnten.
Das SBC muss vor Wartungs- und Reparaturarbeiten in den Wartungsmodus geschaltet werden um gefahrlos arbeiten zu können. Dies geschieht mit Hilfe der Diagnosesysteme.
Zukunft:
Meiner Meinung nach ist dies System nur der Vorbote der richtigen "bye Wire Systeme" nämlich der EMB der Elektro- Mechanischen Bremse, die dann keine Hydraulik mehr benötigt, da die Betätigung direkt im Bremssattel sitzt und dadurch die lästigen hydraulischen Leitungen eingespart werden.
Dies verhindert allerdings bisher unser Gesetzgeber, der immer noch eine mechanische Verbindung verlangt.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg da die reine elektrische Betätigung höhere Spannung erfordert, es wird also für diese Bremse das 42 V Bordnetz benötigt.
Bis wann diese neue Bordnetzspannung eingeführt wird ist nicht bekannt, obwohl manche Hersteller jetzt schon zwei Batterien einbauen, eine für den Motorstart und eine zweite für das Bordnetz, allerdings beide mit 12 V. Also auch dies ein Vorbote für 42V Bordnetzspannung? Ich denke die Weichen sind gestellt, die Voraussetzungen werden günstiger
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soweit so gut, ich hoffe das sich hier noch ein "praktiker" in die diskussion einmischt ??
gruss
christian