Still-Legen: Was ist zu beachten?

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erwinlottemann

erwinlottemann

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E 240T (S210), 03/2001
Hallo,

meine Schwester möchte ihr Auto für 2 Jahre still-legen und danach weiter benutzen. Gelagert werden soll es in der eigenen Garage. Was ist dabei zu beachten, um zu gewährleisten, dass der Wagen nach den 2 Jahren noch funktioniert? (Batterie, Reifen, Aufbocken, ...)

Danke für alle Tips,
Erwin
 
Hallo!

Gib mal nährer Infos zu dem Wagen: Modell, Baujahr, Reifen+Alter, je mehr desto besser.

2 Jahre ist ganz schön lang. Da lohnt sich eher den Wagen zu verkaufen.

Wenn doch:
Bei der Zulassungsbehörde nachfragen wg. Abmelden oder Stillegen.

Und sich um Korrosion kümmern: Schon mal Angebote für Hohlraumversiegelung einholen.

Gruß
Max
 
Hallo,

ob sich das "Einlagern" lohnt hangt, wie ich finde ganz entscheidend davon ab, um was für ein Fahrzeug es sich handelt.

Extrembeispiel: Einen SL würde ich immer einlagern, dagegen einen Polo nicht unbedingt.

Beim Einlagern zu beachten:

Reifenluftdruck mindestens erhöhen, besser dan Wagen aufbocken, da dann auch die Stoßdämpfer entlastet sind. Die Reifen sollten nach dieser Standzeit ohnehin erneuert werden...

Nach Möglichkeit alle Flüssigkeiten entfernen und durch entsprechende Konservirungsflüssigkeiten ersetzen(Bei Wiederinbetriebnahme alles wieder zurück...) Je nachdem ob der Tank aus Kunstoff oder m´Metall ist komplett füllen (Metall) oder komplett (weitgehend) leeren (Kunststoff).

Batterie ausbauen

Fahrzeug trocken, dunkel und bei bei (optimal) ca. 20 Grad unterstellen.

Noch besser: professionell einlagern (in so einem Plastiksack) beim Profi... Kostet aber und lohnt daher nur bei sehr hochwertigen Fahrzuegen.

Interessanter wird die Wiederinbetriebnahme. Da muß dann alles was man vorher fürs Einlagern vorbereitet hat wieder rückgängig gemacht werden. Das Auto anfangs wie das berühmte rohe Ei behandeln. Vor dem ersten Anlassen frischen Sprit und neues Öl einfüllen, Motor ohne Zünden ein paarmal drehen lassen etc. Aber das steht ja dann erst in zwei Jahren an ;) .

Wie gesagt es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die unterschiedlich aufwendig und teuer sind. Welche man wählt vom Fahrzeug ab.

Ich habe mit Sicherheit noch ein paar Punkte vergessen, aber die werden die "Einlagerungs-Klassiker-Oldtimer-Spezialisten" sicher noch erwähnen.

Greetings

Taliesin
 
Ich würde da gar nicht so einen großen Aufwand betreiben. Gehen wir mal von einem "Normal"-Auto wie Golf etc. aus.

ob 1 Monat oder 2 Jahre sind eigentlich egal. Das Motoröl ist danach sowiso komplett in die Ölwanne zurückgelaufen, das macht dem Motor nichts.

Es kommt hauptsächlich darauf an, wo der Wagen steht.

Ich vergleiche das mal mit Motorrädern, die sehr empfindlich sind (Hochleistungsmotoren, wenig Öl, Aufbocken schwierig, kleine Batterien, häufige Standzeiten von ca. 7 Monaten.

- Garage/eigenes Grundstück, sonst kommt irgendwann der Abschlepper...
- Bedenken: Nach einem Jahr Abmeldung ist Komplettabnahme TÜV notwendig!
- Reifen sind nach 2 Jahren sowiso austauschreif, also auf 4 Bar aupumpen und gut
- Tank vollmachen (sonst rottet er innen womöglich weg), Benz überlebt 2 Jahre eigentlich ohne Probs.
- Batterie raus
- Waschen, entrosten und mit Wachsspray versiegeln
- Fenster auf! Natürlich nur in der Garage und dann die Garage mal durchlüften
- Vielleicht noch Kontaktspray auf die Kabelverbindungen, die man so leicht erreicht.

Aaaaaber:

eigentlich ist es ziemlich egal was man macht, da es bis auf Reifen, Öl und Batterie halt keinen Unterschied macht, ob der Wagen 1 Woche steht, oder 2 Jahre.

Nur die Fenster würde ich, wie gesagt, möglichst auflassen, sonst wird der Wagen entsetzlich müffeln...
 
erwinlottemann schrieb:
Hallo,

meine Schwester möchte ihr Auto für 2 Jahre still-legen und danach weiter benutzen. Gelagert werden soll es in der eigenen Garage. Was ist dabei zu beachten, um zu gewährleisten, dass der Wagen nach den 2 Jahren noch funktioniert? (Batterie, Reifen, Aufbocken, ...)

Danke für alle Tips,
Erwin

Keine gute Idee.
Wenn das Fhrz länger als 18 Monate abgemeldet ist gilt es als gelöschtes Fhrzeug. Die Wieder inbetriebnahme ist bei der ZUlassungstslle dann sehr aufwendig
 
Hallo Erwin

Es wurden ja schon einige Anmerkungen zu diesem Thema geschrieben. Unter der Suchfunktion findest schon einige Anmerkungen meinerseits zu diesem Thema. Ich weis nicht, welches Baujahr das Fahrzeug ist, welches stillgelegt werden soll.
Persönlich kenne ich eine 2 Jahres „Stilllegung“. Ich habe vor zwei Wochen ein Fremdfabrikat für ca. 2 Jahre „stillgelegt“, bis der Wagen wieder zum TÜV „muß“ und hoffentlich eine „07ener“ erhält.

Die „Stilllegung“ erfolgte wie folgt:
Das Fahrzeug steht in einer relativ dichten Zapf Einzelgarage. Es wurde in absolut trockenem Zustand eingefahren. Die Karosserie Hb Eich von allen Fliegen gesäubert und gut eingewachst. Ein problem stellen die reifen dar. Sie bilden während solchen Standzeiten zwangsläufig standplatten. Da ich dieses Jahr neue Pirelli P Zero Nero montiert habe, ersetzte ich diese durch alte Bridgestone Reifen auf anderen Felgen. Somit erspare ich mir dieses Problem. Die jetzigen Reifen wurden im Luftdruck um 1.0 bar erhöht und hängend gelagert. Um die Federn und Dämpfer zu entlasten, wurde das Fahrzeug angehoben und auf Böcke gesetzt. Dabei wurde der „normale“ Level um ca. 3 cm angehoben, um diese etwas zu entlasten. Das Kühlsystem ist überprüft, Kühlmittel jedoch unverändert. Das Motoröl wurde gegen ein „Billig-Öl“ gewechselt. Nachdem der Wagen abgestellt wurde, ist der Ölstand soweit erhöht worden, das die Ölwannendichtung „Umspült“ wird. Der Ölfilter wurde erneuert. Die Batterie ist entfernt, hängt an einem Ladeungserhaltegerät und wird im nächsten Jahr in einem andern Fremdfabrikat eingebaut werden.
Die Zündkerzen habe ich entfernt und in die Zylinder Korrosionsschutz gesprüht. In den Zündkerzenbohrungen befinden sich ölgetränkte fusselfreie Lappen. Die Metallteile des Motors und der Auspuffanlage sind mit Ballistol eingesprüht worden, ebenso soweit möglich, die Innenseiten der Auspuffanlage.
Außenliegende Dichtungen für Antriebwellen und sichtbare Dichtungen sind mit Schutzöl eingesprüht worden.
Im Innenraum wurden die Ledersitze und Lederverkleidung dick mit DeSede Lederpflege eingerieben. Die Gummidichtungen der Türen und des Daches sind mit Hirschtalkfett eingerieben. Anschlie0end habe ich den Wagen mit einem CarCover bedeckt, um ihn gegen Staub zu schützen.
In regelmäßigen Abständen wird die Garage gelüftet.
 
Luftfeuchtigkeit in Einzelgaragen

Ein großes Problem bei der Einlagerung von Fahrzeugen stellt die Luftfeuchtigkeit dar.
Ein Fahrzeug rostet nahezu nicht, wenn ständig die relative Luftfeuchtigkeit unter 50 % gehalten wird.
Das große Plobem ist aber, daß sich die Luftfuchtigkeit mit der Temperatur ändert.
Lagere ich das Fahrzeug vollkommen trocken bei einer Temperatur von 20 Grad bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% ein (hier sind 8,7 Gramm Luftfeuchte pro Qubikmeter Luft gebunden) und die Temperatur sinkt auf unter 9 Grad, so ist der Taupunkt unterschritten, die relative Luftfeuchtigkeit steigt auf 100% (bei dieser Temperatur kann ein Qubikmeter Luft maximal 8.7 Gramm Wasser binden) und es bildet sich Kondenswasser auf Karosserie und in den Hohlräumen. Und es entseht Korrossion.

Wenn ich die Garage lüfte, lasse ich lediglich die außen vorherrschende Luftfeuchte rein.

Eine Lösung versprechen die chemischen Luftentfeuchter. Hier versprechen die Hersteller etwa mit 1 kg Granulat die Luftfeuchte auf 50 -60% zu halten bei einer Raumgröße bis 60 Qubikmeter.
Bei meinen Versuchen in meiner Garage konnten diese Versprechen in keinster Weise erfüllt werden. Mit 2 Packungen je 1 kg konnte die Luftfeuchte kaum reduziert werden.
Durch das nicht dicht schließende Gargentor kommt mehr Feuchtigkeit rein, als der chem. Luftentfeuchter absorbieren kann. Die Luftfeuchte betrug mehr als 80% bei 10 Grad.

Der nächste Schritt war ein elektrischer Luftentfeuchter.
Dieser schaffte mehr als 3 Liter Wasser pro Woche der Luft (10 Grad) zu entziehen, dies reichte jedoch nicht. Die Luftfeuchte betrug immer noch über 70%.

Erst das Luftdichte verpacken mit einer verstärkten Malerfolie (40 Mü.) des W 210 (mit der dadurch erreichten Volumenreduzierung, der zu trocknenden Luft) mit Einschluß der 2 chemischen Trockner und des elektrichen Luftentfeuchters, der allerdings jetzt nur sporadisch läuft, falls die Luftfeuchte über 50% steigt (bei weiter fallender Temperatur) wurde das Ziel einer optimalen Lagerung erreicht.
 
Hallo obsidianblck,

Du sprichst das größte Problem beim einlagern von Fahrzeugen an. Ideal sind hier schon größere Räume, welche eine einfachere Regulierung des Raumklimas ermöglichen. Auch geheizte Garagen sind nicht zu verachten.
Womit ich sonst gute Erfahrungen gemacht habe sind „PermaBag“ in welchen das Fahrzeug Luftdicht eingestellt wird und wo ein hygroskopischer Zylinder die Restfeuchtigkeit absorbiert. Ist gut, wenn es nur ein kleiner Raum in klimatisch nicht guten Bedingungen ist.
Das andere ist Carcoon, wo das Fahrzeug in einem Plastiksack seht, durch welchen ein Gebläse ständig Luft bläst. Das Problem ist, das die Außenluft, wie Du geschrieben hast, Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit unterliegt. Schlecht sind plötzliche Temperatur mit Luftfeuchtigkeitsschwankungen.
 
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