T-Heckklappe Scharnier gerissen (!)

Diskutiere T-Heckklappe Scharnier gerissen (!) im Forum E-Klasse & CLS Forum im Bereich Mercedes-Benz - Hallo Zusammen, folgendes ist mir neulich passiert: morgens, 06:40, 0° Aussentemperatur. Wollte los, hatte per Schlüsselfernbedienung die...
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chrisb

Guest
Hallo Zusammen,
folgendes ist mir neulich passiert:
morgens, 06:40, 0° Aussentemperatur.
Wollte los, hatte per Schlüsselfernbedienung die Heckklappe geöffnet und meine Tasche reingeworfen. Der Öffnungsmotor schob die Heckklappe nach oben, da wollte ich per Hand schliessen. Am rechten Handgriff zog ich die Klappe nach unten und KLACK, plötzlich hing die Klappe schräg nach unten, das linke Scharnier, über welches der Motor angreift, war gerissen.
Ich staunte nicht schlecht....Als erstes dachte ich, ich hätte eine Zahnstange o.Ä zerbrochen, doch dem war nicht so.
Es war tatsächlich das Scharnier zerrissen, und zwar war der Teil, der an der Klappe befestigt ist, glatt gerissen.
Die herunterhängende Klappe beschädigte dann auch noch den Stossfänger, das rechte Seitenteil und die Rechte Rückleuchte. Das reche Klappenscharnier wurde tordiert.

Analyse:
Das Scharnier selbst besteht aus Gussmaterial. Guss ist stark druckbelastbar, darf aber nicht zugbelastet werden. Die Drehachse der Klappe wird durch beide Scharniere definiert. Wenn die Klappe am oberen Öffnungspunkt ist, der Motor noch aufschiebt, verlagert sich die Drehachse der Klappe jedoch von Scharnier links - Scharnier rechts zu Anschlag Öffnungsmotor - Scharnier rechts. Das linke Scharnier liegt dann oberhalb der Drehachse.
Wird an der Klappe dann nach unten gezogen, entsteht am Scharnier (Klappenbefestigung) ein Zug. Über den sehr starken Übersetzungsgrad (Abstand Griff - Scharnier (ca 80 cm) zu Scharnier - Motoranschlag (ca 1 cm)) entstand wohl ein zu hoher Zug.
Angenommen ich habe mit ca. 10kg angezogen, war die Belastung mit 80:1 wohl ungefähr 800kg. Zusammen mit der vorherrschenden Kälte wohl zu viel für ein Gussgelenk.
Guss, wurde uns im Grundstudium beigebracht, darf nicht auf Zug belastet werde und ist spröde!!!


Frage(n):
-Ein Konstruktionsfehler???
-Ist das schon öfter vorgekommen?
-...

bin mal auf Eure Erfahrungen/Meinungen gespannt....

viele Grüsse,

Chris
 
Hallo Zusammen,
folgendes ist mir neulich passiert:
morgens, 06:40, 0° Aussentemperatur.
Wollte los, hatte per Schlüsselfernbedienung die Heckklappe geöffnet und meine Tasche reingeworfen. Der Öffnungsmotor schob die Heckklappe nach oben, da wollte ich per Hand schliessen. Am rechten Handgriff zog ich die Klappe nach unten und KLACK, plötzlich hing die Klappe schräg nach unten, das linke Scharnier, über welches der Motor angreift, war gerissen.
Ich staunte nicht schlecht....Als erstes dachte ich, ich hätte eine Zahnstange o.Ä zerbrochen, doch dem war nicht so.
Es war tatsächlich das Scharnier zerrissen, und zwar war der Teil, der an der Klappe befestigt ist, glatt gerissen.
Die herunterhängende Klappe beschädigte dann auch noch den Stossfänger, das rechte Seitenteil und die Rechte Rückleuchte. Das reche Klappenscharnier wurde tordiert.

Analyse:
Das Scharnier selbst besteht aus Gussmaterial. Guss ist stark druckbelastbar, darf aber nicht zugbelastet werden. Die Drehachse der Klappe wird durch beide Scharniere definiert. Wenn die Klappe am oberen Öffnungspunkt ist, der Motor noch aufschiebt, verlagert sich die Drehachse der Klappe jedoch von Scharnier links - Scharnier rechts zu Anschlag Öffnungsmotor - Scharnier rechts. Das linke Scharnier liegt dann oberhalb der Drehachse.
Wird an der Klappe dann nach unten gezogen, entsteht am Scharnier (Klappenbefestigung) ein Zug. Über den sehr starken Übersetzungsgrad (Abstand Griff - Scharnier (ca 80 cm) zu Scharnier - Motoranschlag (ca 1 cm)) entstand wohl ein zu hoher Zug.
Angenommen ich habe mit ca. 10kg angezogen, war die Belastung mit 80:1 wohl ungefähr 800kg. Zusammen mit der vorherrschenden Kälte wohl zu viel für ein Gussgelenk.
Guss, wurde uns im Grundstudium beigebracht, darf nicht auf Zug belastet werde und ist spröde!!!


Frage(n):
-Ein Konstruktionsfehler???
-Ist das schon öfter vorgekommen?
-...

bin mal auf Eure Erfahrungen/Meinungen gespannt....

viele Grüsse,

Chris

Ich höre es zum ersten Mal überhaupt, denke also, dass in deinem Fall wohl ein durch die Endkontrolle unbeachteter Konstruktionsfehler vorliegt. Sowas wäre mir an des :) Stelle aber extrem peinlich (obwohl der gar nichts dazu kann). Per Garantie alles neu machen lassen und hoffen, dass es sich wirklich um einen einmaligen Vorfall handelt.

MfG Paule
 
Es handelt sich hier offensichtlich um einen Einzelfall.
Habe bislang nie davon gelesen.

Daher sage ich mal, dass da möglicherweise ein "fehlerhaftes" Teil eingesetzt wurde. Wobei das natürlich nicht sofort oder bei einer Endkontrolle auffällt, es hat ja bis dato einwandfrei funktioniert.

Ein Konstruktionsfehler ist ein Fehler der in der Serie eine größere Menge Fahrzeuge betrifft - z.B. falsch oder zu schwach konstruierte Teile.
Das ist es ja offensichtlich nicht.

Gruß
Hyperbel
 
Muß ein Einzelfall sein, hab intern auch noch nix gehört.

Diese Scharniere sind Zulieferteile eines Lieferanten der auf Scharniere spezialisiert ist.
Und der liefert sicher nicht nur an Mercedes, sondern auch noch an andere Automobilhersteller weltweit.
Solche Scharniere werden üblicherweise vor dem Serieneinsatz auf dem Prüffeld gequält.
Da sind wesentlich stärkere Kräfte am Werk, stärker wie du von Hand aufbringst.
Zudem werden solche Bauteile auch mit Absicht zerbrochen und davon nicht nur eins!
Man will und muß wissen, was so ein Teil kann und aushält.
Erst wenn eine ganze Reihe Scharniere eine vorher festgelegte Prüfprozedur schadlos überstanden hat, wird es für den Serieneinsatz freigegeben.
Da gehen vor Serienfertigung eines Wagens schon Millionen Euros für die Sicherstellung der späteren Fertigungsqualität drauf!
Und trotzdem kann mal was ausfallen, bei Zulieferteilen steckt man nicht drin.
Obwohl sich die Lieferanten an gewisse Vorgaben halten müßen, kann auch denen mal ein oder ne Charge Teile unbemerkt danebengehen.
Bei Mercedes ist man da übrigens aufmerksam, auch was den spektakulären Ausfall eines Bauteils betrifft.
Dein defektes Scharnier wird sicher demnächst eine Fachabteilung beschäftigen.
Aber trotzdem ist der unerwartete Ausfall recht ärgerlich, denn es hat ja nen recht großen Folgeschaden nach sich gezogen.
 
Das ganze klingt irgendwie absurd, wie in einem schlechten Film...

Ich schließe mich meinen Vorrednern an, dass Ganze ist mit Sicherheit ein Einzelfall. Wenn nicht, wird es wohl demnächste eine großangelegte Rückrufaktion geben und das ganze geht in die Analen der Baureihe 212 ein (a la "Anfängliche Probleme mit abfallenden Heckdeckeln" oder so ähnlich).

Ich vermute hier auch eher einen Materialfehler, vielleicht hatte dieses Scharnier einen Haarriss o.ä. Auf jeden Fall sehr ärgerlich und ziemlich peinlich für MB...
 
Hallo,

so etwas habe ich auch noch nie gesehen oder gehört, ist mit Sicherheit ein Einzelfall.

Gruß
 
Thema: T-Heckklappe Scharnier gerissen (!)
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