Treibstoffverlust durch „Verdunstung“

[Mercedesfan]

Tank-Experiment

Hallo Otfried,
Ich kann mich noch gut erinnern, als wir diesen Thread im Oktober `03 in Winterschlaf geschickt hatten. So schnell vergehen also 6 Mon. Es ist ja sehr interessant zu wissen, daß der Verlust binnen 6 Mon. gerade mal 80 ml ist. Diese Menge ist ja vernachlässigbar gering. Ich hätte wirklich so mit bis zu 1 Ltr. gerechnet. Diese geringe Menge spricht ja auch sehr für die Qualität und Integrität des Sprits heutzutage ! Ich will natürlich für Dich hoffen, daß sich das Getriebeproblem bei dem Fremdfabrikat ohne große Probleme lösen läßt. Ich danke für das aufschlußreiche Experiment und wünsche viel Erfolg beim weiteren Ingangbringen des Autos

 

[Rollo]

Re: Tank-Experiment

Original geschrieben von Mercedesfan
Ich hätte wirklich so mit bis zu 1 Ltr. gerechnet.

Warte mal ab, wenn ich demnächst den Manni tanke ...

 

[marathon-kiku]

Original geschrieben von Otfried

... Besonders zu beachten war ja die Tatsachen das ich den Tank bis zum Einfüllstutzen mit Kraftstoff {Shell V} füllte....

Hallo,
da die Verdunstung einer Änderung des Aggregatzustandes (flüssig>gasförmig) und damit einem Grenzflächenphänomen entspricht, sollte die verdunstete Menge Kraftstoff nicht nur von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, sondern vor allem auch von der Fläche der flüssigen Phase (und von der Güte der Entlüftung - Senkung des Partialdrucks des in die Gasphase übergetretenen Kraftstoffes) abhängen. Und dieFläche der flüssigen Phase ist bei einem bis zum Rand gefüllten Tank natürlich eher klein. Somit verwundert mich die geringe Menge von 80 ml nicht. Bei halbleerem Tank (man könnte ihn in von Otfried beschriebener Weise füllen und eine definierte Menge entnehmen) sollte die verdunstete Menge deutlich größer sein.

Gruß
Christoph

 

[Elektroniker]

Alles nur Dunst ?

Wie kann man ausschließen das nicht auch stetig kleinste Mengen Kraftstoff durch das Kraftstoffleitungssystem wegdiffundieren ?
Der Tank ist bis zum Stehkragen voll , der Kraftstoffdruck auf die Benzinpumpe aus dem Tank ist geschätzte 50mBar.
Ich denke das die Spritpumpe durchaus etwas durchlässig wäre. Damit käme der Kraftstoffdruck bis zur Einspritzpumpe vor - je nach Einbauhöhe. Eventuell auch durch Kapilarwirkung. Vielleicht entweicht durch diesen Zweig auch etwas. Das ist von den 80ml abzuziehen. Ich will mal nicht hoffen das der Tank "rundlicher" wurde...


Kleine Anekdote : Mein Vater blieb seinerzeit mit seinem Käfer auf der Autobahn liegen. Wenn ein Käfer mal liegenblieb , dachte man wohl immer zuerst an Sptritmangel.
Also wurde in den Tankstutzen geschaut. Der Verschluß ging schwer auf - und es zischte beim Öffnen stark. Sprit war genug drinnen. Die Tankbelüftung war verstopft - der Vergaser konnte durch den Gegenunterdruck im Tank nicht mehr Sprit ziehen - der Motor starb ab. Die Fahrt ging ohne Tankverschluß weiter. Leider hatte der Stahltank sich so stark zusammengezogen, das es Knickfalten gab. An diesen Knickstellen wurde er undicht. Leicht zu erriechen. Mit Zweikomponentenkleber wurde er wieder abgedichtet und bald drauf einem ahnungslosen Studenten verkauft... Der wird sich auch gewundert haben wie klein doch so ein Tank sein kann...

 

[Otfried]

Hallo,

anzumerken bliebe, das es sich bei dem Fremdfabrikat um ein Fahrzeug neuer Bauart handelt, d.h. mit Aktivkohlefilter in der Tankentlüftung. Bei Gelegenheit werde ich den Versuch einmal an einem Fahrzeug alter/ältere Bauart durchführen.

@ Mercedesfan

ja, so schnell ist ein halbes Jahr vorüber.

.....viel Erfolg beim weiteren Ingangbringen des Autos ...

Danke – solche Spielchen macht das Fahrzeug ab- und zu = Fluch der Technik, nicht nur bei DCX.

Heute habe ich nun den Wagen in den oberen vorderen Bereich der Garage „geschaft“. Mit dem Smart ließ er sich, nachdem er mit dem Aufzug aus dem Keller hochgefahren wurde, leicht aus der Garage ziehen. Der Stand der Hydraulikflüssigkeit im Ausgleichsbehälter des Getriebes steht auf „max“, hier liegt das Problem also nicht. Jetzt muß ich auf eine günstige Möglichkeit warten, den Motor im Stand etwas laufen zu lassen, da nicht alle Nachbarn tolerant sind.

 

[Otfried]

Hallo Christoph und Jo,

heute habe ich auf der Suche nach Informationen zu dem Getriebe eine Beschreibung des Tanksystems gefunden. Die geringe Verdunstung erklärt sich nun recht einfach.
In abgeschaltetem Zustand sind die Kraftstoffentlüftungen über Magnetventile geschlossen, das selbe gilt für die Aktivkohlefilterentlüftung. Der Kraftstoffschwund kann somit nur über die Abdichtung des Tankverschlußes, Diffusion über Gummileitungen sowie über eine geringere Ausdehnung des Kraftstoffes aufgrund der Temperatur {ca. 15 ° C Raumtemperatur} erfolgt sein.

http://mitglied.lycos.de/otfriedschneider/F131B_S207.jpg

http://mitglied.lycos.de/otfriedschneider/F131B_S208.jpg

http://mitglied.lycos.de/otfriedschneider/F131B_S209.jpg

Getriebe
heute morgen schob ich den Wagen nun vor die Garage, zog den Kupplungsfühlersonor ab und schaltete die Zündung an, was sofort eine Getriebefehlfunktion im Display anzeigte. Daraufhin schaltete ich das System aus, steckte den Kupplungsfühlersensor auf und reboote das System nach dem einschalten der Zündung. Nach anlassen des Motors ließ ich diesen ca. 15 Minuten im Leerlauf {ja ich weis....} laufen, bis das Kühlmittel ca. 85°C erreicht hatte. Durch den Wärmetauscher wird somit das Getriebeöl und die Hydraulikflüssigkeit auch erwärmt. Nach einem erneuten rebooten läßt sich das Getriebe nun schalten und der Wagen steht in der Garage.

 

[Rollo]

Original geschrieben von Otfried
{ja ich weis....}

 

[Elektroniker]

Hätte gar nicht gedacht das die Italiener sich so dermaßen den Kopf darüber zerbrechen, wie der Kraftstoffkreislauf zu optimieren geht. Das Klientel wollte wohl keinen Sprit am "guten Stück" schnuppern. Gibt es das öfters, das die Spritpumpe(n) im Tank sitzt ?

Tolle Technik ! Arme Nachbarn. Glücklicher Otfried

 

[Rollo]

Original geschrieben von Otfried
Hallo,

wie schon im Oktober angekündigt, lief ja über die letzten 6 Monate ein Test bezüglich der Kraftstoffverdunstung.

So did I.
Zwar, leider, nicht so akribisch wie Otfried, aber immerhin.

Ich hatte Ende September den Manta bis zum Überlaufauslaß gefüllt und dann weggestellt.
Heute *freu* war es dann soweit.

Das Auto sprang sehr gut an und lief dann auch relativ rund.

Nach kurzer Warmlaufphase, man soll ja schnellstmöglich losfahren , fuhr ich direkt wieder zur Tanke. Entfernung : 1,6 Kilometer ...

Nachfüllmenge 4,3 ltr. ...

 

[Otfried]

Hallo Jo,

ich gehe davon aus, das diese technische Entwicklung vom amerikanischen Markt diktiert wurde. Speziell in Kalifornien gelten ja sehr strenge Emissionsschutzbestimmungen.
Bezüglich der beiden Kraftstoffpumpen muß ich den genauen Standort nachsehen. Üblicherweise sitzen sie außen in Ausbuchtungen an den den Tanks – zumindest beim F 106 AB 000, F 105 C & F 106 C. Ich gehe davon aus, das die Pumpen auch hier an den Kunststofftanks außen sitzen. Am Wochenende werde ich versuchen, es zu klären.

...... Arme Nachbarn......

Von den 4 Nachbarn finden zwei es toll – zwei finden es schlimm. Am besten findet es ein Arzt, der u.a. mit seiner Harley durch Kurgebiet knattert...........

{PS: Habe noch etwas zu den Reifen unter dem „Michelin“ Thread geschrieben}

 

[IanPooley]

Original geschrieben von marathon-kiku
Hallo,
da die Verdunstung einer Änderung des Aggregatzustandes (flüssig>gasförmig) und damit einem Grenzflächenphänomen entspricht, sollte die verdunstete Menge Kraftstoff nicht nur von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, sondern vor allem auch von der Fläche der flüssigen Phase (und von der Güte der Entlüftung - Senkung des Partialdrucks des in die Gasphase übergetretenen Kraftstoffes) abhängen. Und dieFläche der flüssigen Phase ist bei einem bis zum Rand gefüllten Tank natürlich eher klein. Somit verwundert mich die geringe Menge von 80 ml nicht. Bei halbleerem Tank (man könnte ihn in von Otfried beschriebener Weise füllen und eine definierte Menge entnehmen) sollte die verdunstete Menge deutlich größer sein.

Hi,

das ist logisch und somit auch absolut korrekt!

 

[Julian-JES]

Original geschrieben von Elektroniker
Hätte gar nicht gedacht das die Italiener sich so dermaßen den Kopf darüber zerbrechen, wie der Kraftstoffkreislauf zu optimieren geht. Das Klientel wollte wohl keinen Sprit am "guten Stück" schnuppern. Gibt es das öfters, das die Spritpumpe(n) im Tank sitzt ?

Tolle Technik ! Arme Nachbarn. Glücklicher Otfried

Jo beim C199 sitzen auch 2 Förderpumpen im Tank.
Glaube das ist gar nicht so unüblich.

@ Otfried: 360 Modena mit smart rausziehen: gibts das auch auf Video würde ich so gerne sehen.

 

[Otfried]

Hallo Julian,

die Anzahl der pumpen ist bei zwei Tanks normal.

....gibt’s das auch auf Video....

Wurde ich auch schon im anderen Forum gefragt – leider keine Bilder. Es war auch der R 452 und nicht der A 450, da dieser in Bayern steht. Allerdings wird die Aufnahme nachgestellt, wenn „Purzel“ in Hessen ist.