Unfall in der Waschstrasse

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akbor

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Carlsson vom Dach
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Hallo Leute,

irgendwie werde ich von Pech verfolgt, war gestern in einer Waschstrasse (eine der neusten und teuersten in der Stadt, um Spott und möglichen Fragen zuvor zu kommen) in der die Autos inklusive Fahrer auf die Rolle kommen und mit ausgeschalteten Motor und im Leerlauf langsam durch die Waschstrasse gezogen werden.

Folgendes ist passiert: Der Vordermann hat ohne einen ersichtlichen Grund gebremst, später sagte er, dass er so eine art Ruck oder Vibrationen spürte, deswegen meinte er unbedingt bremsen zu müssen. Das nächste Auto vor ihm war gut 3 bis 5 Meter entfernt, kein Hindernis zu sehen. Mein Auto wurde von der Waschstrasse in seins reingeschoben und das Auto hinter mir auch noch in meins. So eine Art massenkarambolage. Die Schäden (Zerkratzte Stossstangen) sind zwar nicht besonders gross, aber es gibt welche und es wird nicht billig, alle Autos sind relativ neu und nicht gerade billg.

Jeder von uns hat alle Daten von jedem bekommen (inklusive der der Waschstrasse). So, jetzt stehe ich aber ein wenig auf dem Schlauch. Ich bin davon ausgegangen, dass der erste Mann alleine an allem Schuld ist. Nachdem ich die Frage schon in einem spezialisierten Rechtsforum gepostet habe und bereits zwei Antworten kamen, dass die Waschstrasse an dem ganzen Schuld sei, bin ich etwas unsicher geworden. Wie ist es denn nun? Wenn es überhaupt Leute gibt, die denken, dass ein Mensch, der in einer Waschstrasse bremst und die Autos hinter sich in einem Haufen sammelt nicht schuld ist, dann könnte es auch Anwälte und Richter geben, die genauso denken.

Was denkt Ihr, ist jemanden aus Eurem Umfeld schon so etwas passiert? Was habt Ihr gemacht? Wie ist die Sache ausgegangen?

Gruß

Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Wer ist Verantwortlich?

Gute Frage!

Den Fall habe ich selbst schon mal erlebt. Allerdings ist nichts passiert, da das Transportband als auch die komplette Anlage in dem Moment sich abgeschaltet hat. Von daher gehe ich davon aus (bin zumindest bisher) das alles Waschstraßen eine automatische Sicherheitsabschaltung haben, wenn irgend ein Stümper meint die Bremse treten zu müssen. Das sollte erstmal ergründet werden!

Wenn feststeht, dass solche Waschsstraßen generell über so eine Abschltung verfügen müssen, dann ist wohl der Anlagenbetreiber verantwortlich. Wobei der eigentliche Verursacher dann sicher eine Teilschuld trifft.

Sollten solche Anlagen nicht über so etwas verfügen müssen, dann, so denke ich, ist der Verursacher dafür haftbar zu machen.

Andererseits frage ich mich was einen überhaupt anficht da auf die Bremse zu latschen?! :eek: In solchen Anlagen ist es normal, dass es ab und an mal etwas Ruckelt und Schaukelt - ist aber auch nicht schlimm oder ungewöhnlich. Darüber hinaus, steht ja auch nochmal am Eingang der Waschstraße, wie man sich zu verhalten hat.
Der Hinweis "nicht Bremsen" ist da sicher zu finden! Von daher ist der Verursacher sicher mit einer Teilschuld dabei.
 
Im Prinzip hast du Recht. Wie die Sicherheitsabschaltung zu funktionieren hat, weiss ich nicht so genau. Ich befürchte, dass es jetzt zwischen dem Fahrer des ersten Wagens und der Waschstrasse zu einem längeren Rechtsstreit kommen kann und ich zumindest für die Zeit quasi auf meinem Schaden sitzen bleibe. Auf so was habe ich überhaupt kein Bock. OK, dann muss ich mal schauen, wie ich aus dem Schlamassel raus komme. Wahrscheinlich lohnt es sich, ein paar Euro in den Anwalt zu investieren. Habe leider auch noch keine Rechtschutzversicherung.

Gruß

Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Also grundsätzlich kann es Dir egal sein, was der Waschstraßenbetreiber und der Fahrer des ersten Fahrzeugs unter sich ausmachen. Interessant ist aber schon, wer für Dich Ansprechperson ist. Da bin ich mir auch nicht sicher, ob es nun der Fahrer oder die Waschstraße ist. Vielleicht rufst Du mal bei der Versicherung des ersten Fahrers an und fragst nach.

Ich tendiere eher zur Waschstraße. Du hast mit denen einen Vertrag geschlossen, das Auto zu waschen. Dabei wurde es beschädigt. Nun sind sie für die Regelung zuständig. Da sie es selber nicht waren, haben sie evtl. Ansprüche gegen den ersten fahrer. Aber wie gesagt, dass ist für dich uninteressant.

Ist denn das Band zum Stehen gekommen nachdem ihr drei euch verkeilt hattet?
 
akbor schrieb:
Hallo Leute,

irgendwie werde ich von Pech verfolgt, war gestern in einer Waschstrasse (eine der neusten und teuersten in der Stadt, um Spott und möglichen Fragen zuvor zu kommen) in der die Autos inklusive Fahrer auf die Rolle kommen und mit ausgeschalteten Motor und im Leerlauf langsam durch die Waschstrasse gezogen werden.

Folgendes ist passiert: Der Vordermann hat ohne einen ersichtlichen Grund gebremst, später sagte er, dass er so eine art Ruck oder Vibrationen spürte, deswegen meinte er unbedingt bremsen zu müssen. Das nächste Auto vor ihm war gut 3 bis 5 Meter entfernt, kein Hindernis zu sehen. Mein Auto wurde von der Waschstrasse in seins reingeschoben und das Auto hinter mir auch noch in meins. So eine Art massenkarambolage. Die Schäden (Zerkratzte Stossstangen) sind zwar nicht besonders gross, aber es gibt welche und es wird nicht billig, alle Autos sind relativ neu und nicht gerade billg.

Jeder von uns hat alle Daten von jedem bekommen (inklusive der der Waschstrasse). So, jetzt stehe ich aber ein wenig auf dem Schlauch. Ich bin davon ausgegangen, dass der erste Mann alleine an allem Schuld ist. Nachdem ich die Frage schon in einem spezialisierten Rechtsforum gepostet habe und bereits zwei Antworten kamen, dass die Waschstrasse an dem ganzen Schuld sei, bin ich etwas unsicher geworden. Wie ist es denn nun? Wenn es überhaupt Leute gibt, die denken, dass ein Mensch, der in einer Waschstrasse bremst und die Autos hinter sich in einem Haufen sammelt nicht schuld ist, dann könnte es auch Anwälte und Richter geben, die genauso denken.

Was denkt Ihr, ist jemanden aus Eurem Umfeld schon so etwas passiert? Was habt Ihr gemacht? Wie ist die Sache ausgegangen?

Gruß

Robert
Hallo Robert,

ich würde den "Unfall" erst mal meiner Versicherung melden.
Im schlechtesten Fall muss diese ja einen Beteiligten entschädigen.
Hier bekommst Du sicherlich auch weitere Hinweise wie Du Dich weiterverhalten sollst. Versicherungen versuchen in der Regel die Haftungsansprüche niedrig zu halten.

Falls Du eine Vollkasko hast, wird diese erst einmal bis zur Klärung der Schuldfrage für den Schaden an Deinem Fahrzeug einstehen.

Ich würde unabhängig davon immer einen Rechtsanwalt hinzuziehen.
Falls Du ADAC-Mitglied bist, erhälst Du z.B. von dort Unterstützung bei Verkehrsrechtsfragen.

Manche KFZ-Versicherungen beinhalten auch einen Schutzbrief, worin unter Umständen auch die Verkehrsrechtliche Seite abgedeckt ist.
 
Hallo und Danke für die Antworten,

ja, die Waschstrasse wurde gestoppt, nchdem die drei Autos ineinander geschoben wurden.

Mit meiner Versicherung habe ich schon telefoniert, sie meint die Schuld liege bei dem Fahrer des ersten Wagens, es sei denn er könnte beweisen, dass er nicht gebremst hat, sondern sein Wagen wegen eines technischen Deffekts aus der Rolle gesprungen war. Das dürfte aber schwierig sein, ich habe gesehen, dass er gebremst hat und er hat das auch vor mindestens 3 Zeugen erwähnt.

Also werde ich den Schaden bei seiner Versicherung einfordern. Ich muss aber zuerst die Höhe klären, habe heute Abend einen Termin deswegen ausgemacht.

Ich habe leider Keine Rechtschutz versicherung, mein Schutzbrief beinhaltet so etwas auch nicht und bin auch kein ADAC-Mitglie (das letztere könnte ich aber so langsam ändern). Im Zweifelsfall gehe ich einfach zum Anwalt, was soll's.

Gruß

Robert
 
Hallo Akbor,

ist zwar eigentlichein anderes Thema aber man sollte auf jeden Fall im ADAC oder im AVD sein und eine Rechtsschutzversicherung besitzen.

Wie du ja leider selbst bemerkt hast kommt man einfach sehr schnell und unverschuldet in so eine Geschichte.

Ich zahle glaube ich für meine ADAC Rechtschutz im Jahr um die 40€ zusätzlich zu meiner "Plus" Mitgliedschaft.

Das hat sich schon drei mal ausgezahlt, bei mir geht jeder Blitzer usw.zum Anwalt ;)

Nur so als Tipp für die Zukunft

Gruß
 
Da gibt es einfach unterschiedliche Philosophien. Ich hatte in den letzen 10 Jahren keinen Rechtschutz gebraucht, also könnte ich mir auch 400 Euro für den Anwalt leisten. Bei den Blitzern ziehe ich es vor, nicht geblitzt zu werden statt den Anhörungsbogen dann zum Anwalt zu senden, damit er mich da wieder raushaut. Mach dir keine Illusionen, wenn du den Service all zu oft in Anspruch nimmst, dann kündigt dir deine Rechtschutzversicherung ruckzuck. Mit ADAC wollte ich es allerdings schon lange machen, also Danke für den Tipp ;)

Gruß

Robert
 
Kleiner Nachtrag: der Schaden soll von der Versicherung des Waschstrassenbremsers reguliert werden. Zumindest bekam ich in der Zwischenzeit via E-Mail eine Kostenübernahmebestätigung und eine Bitte, die Reparaturrechnung zukommen zu lassen. Ganz ohne Mecker. Nächste Woche wird die Blende ums Parktronik hinten ausgetauscht.

Gruß

Robert
 
Hallo Robert,

na das ist doch eine gute Nachricht.
Ich hätte nicht geglaubt, das die Kostenerstattung/Regulierung so schnell doch funktionieren kann.

Gruß
 
Ich war selber sehr positiv überrascht. Mal schauen wann ich das Geld auch wirklich bekomme. :rolleyes:

Gruß

Robert
 
In diesem Fall kann man dann ja auch gerne mal die Versicherung des Unfallgegners nennen.

Versicherungen, mit denen ich positive Erfahrungen gemacht habe: HUK Coburg (hat nach KV gezahlt, Nutzungsausfallentschädigung allerdings nicht)
 
Zuletzt bearbeitet:
@geekus

Da gibt es doch ein paar Gerichtsureile zu den Fiktivabrechnungen. Du musst den Nutzungsausfall auf jeden Fall belegen (durch die Reparaturrechnung und/oder Mietwagenrechnung), um den erstattet zu bekomen. Es reicht nicht, wenn im KV steht "voraussihtliche Reparaturdauer 2 Tage". Und dann gibt es noch Pauschalen von den Versicherern, z.B. 69,- Euro am Tag und Sense.

Mein Unfallgegner ist bei der Basler versichert. Die waren (bis jetzt) am Telefon super nett, sachlich, kompetent. Man kann den Sachbearbeiter direkt ohne Callcenter erreichen. Auch per E-Mail wenn man möchte. Keine linken Spielchen, wie "wir haben von Ihnen/Gegner/Zeugen noch keine Unterlagen beommen", oder "wir haben Ihnen/Gegner/Zeugen die Unterlagen schon längst geschickt", oder "wir versuchen schon sei Tagen, Sie telefonisch zu erreichen". Ich war wirklich sehr positiv überrascht.

Die schlimmste Erfahrung habe ich bis jetzt mit einer grossen Direktversicherung gemacht. Den Namen nenne ich lieber nicht, um das Forum nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Obwohl es streng genommen unter freie Meinungsaüsserung fallen würde. Es ist ein sehr komisches Gefühl, wenn die Sachbearbeiterin dich in den ersten 3 Minuten am Telefon gleich zweimal anlügt und auf deine ruhige und sachliche Bemerkung, dass es nicht stimme, fängt sie dann an laut zu werden und dich praktisch anzuschreien (Volltreffer also) :D Die haben von Anfang an gefightet wie blöde, obwohl die Schuldfrage und der Schaden von Anfang an glaskar war. Zum Schluss mussten sie etliche Hundert Euro mehr zahlen, weil sie noch die Gutachterkosten tragen mussten. Es hat mich insgesamt leider viel Zeit und noch mehr Nerven gekostet :(

Gruß

Robert
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Leute,

als Versicherungs-"Futzi" :p möchte ich meinen Senf selbst mal dazu geben, obwohl ich mit der eigentlichen Schadenregulierung eher selten zu tun habe:

Es ist sehr lobenswert, dass die Betriebshaftpflicht-Versicherung der Anlage so schnell und unkompliziert gehandelt hat, aber dafür zahlt der Betreiber mit Sicherheit auch einen Beitrag, der sich "gewaschen" hat.

Darüber hinaus wird diese ihren Regress gegenüber dem Bremser äußern und sich das Geld schon noch zurück holen, aber das entscheiden in 99% der Fälle die Gerichte...

Zum Thema Schutzbrief/Rechtsschutz: manche haben in 30 Jahren keinen Schaden und andere 5 Stück im Jahr. Wenn man an den 50-60 € pro Jahr sparen will (beides zusammen), bitte. Aber wenn dann mal ein wirklich kniffliger Fall mit Personenschaden eintritt, wünscht sich jeder, 10 Jahre lang die Prämie ohne einen Schaden "verblasen" zu haben.

Nochmal kurz zur Erklärung:

Schutzbrief: Leistungen wie Pannenhilfe, Abschleppen, Leihwagen, Krankenrücktransport, Ersatzfahrer, etc...

Rechtsschutz: trägt Kosten für RA, Zeugen, Gerichtskosten...

Kfz-Haftpflicht: Prüft die Schuldfrage (auch passiver Rechtsschutz) und, wenn diese geklärt ist, die Höhe der Kosten und reguliert dementsprechend.

Allerdings versuchen viele Kfz-Versicherer, den Preis zu drücken. (mal im Ernst, wer hat in letzter Zeit mal mehr für seine Autoversicherung ausgegeben) von 100 € gehen i.d.R. 20-25% für Verwaltungskosten drauf, bei Direktversicherern weniger, dafür kostet die Hotline 1,99€. rund 70 € gehen direkt in Schadenzahlungen. Das ist in der Autoversicherung längst nicht mehr so. Bei vielen Anbietern am dt. Markt schreiben die KfZ-Sparten langfristig rote Zahlen. Leute entlassen geht meist nicht, also müssen entweder die Beiträge rauf (kann sich keiner leisten) oder aber an den Schadenzahlungen wird geknappst. Was erscheint euch da plausibler für ein gewinnorientiertes Unternehmen? Denkt mal drüber nach.

Und so wird es leider in Zukunft öfter dazu kommen, dass Rechnungsbeträge gekürzt werden, wie es schon manches mal in den Medien zu vernehmen war...

Schön für akbor, dass das alles so reibungslos geklappt hat.

Eine unfallfreie Zeit!

MfG Paule

P.S.: ist etwas ausgeufert :rolleyes:
 
Hallo, Paule!

bense schrieb:
Hi Leute,

als Versicherungs-"Futzi" :p möchte ich meinen Senf selbst mal dazu geben, obwohl ich mit der eigentlichen Schadenregulierung eher selten zu tun habe:

Es ist sehr lobenswert, dass die Betriebshaftpflicht-Versicherung der Anlage so schnell und unkompliziert gehandelt hat, aber dafür zahlt der Betreiber mit Sicherheit auch einen Beitrag, der sich "gewaschen" hat.

Darüber hinaus wird diese ihren Regress gegenüber dem Bremser äußern und sich das Geld schon noch zurück holen, aber das entscheiden in 99% der Fälle die Gerichte...

Danke für deine restlichen Ausführungen, sehr interessant! Hier hast du aber nicht richtig gelesen: Es zahlt keinesfalls die Betriebshaftpflicht, sondern die Versicherung des Bremsers selbst!

Gruß
geekus
 
uups

geekus schrieb:
Hallo, Paule!



Danke für deine restlichen Ausführungen, sehr interessant! Hier hast du aber nicht richtig gelesen: Es zahlt keinesfalls die Betriebshaftpflicht, sondern die Versicherung des Bremsers selbst!

Gruß
geekus

da hab ich doch glatt "Betreiber" anstatt "Bremser" gelesen, Künstlerpech :coolio3:

MfG Paule
 
Waschstrassenbremser ist eine Wortschöpfung von mir, sorry. :D Ist ein "Hartei-Synonym", wie z.B. Stromkastenpinkler. :p

Gruß

Robert
 
Status
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Thema: Unfall in der Waschstrasse
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