Verbrauchsoptimierung - optimale Drehzahl bei CDI bzw. optimales Gas

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ralf bandenberg

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S203 200 CDI
Hallo,

ich habe folgende Fragen

1. Welche Drehzahlbereiche sind in einem CDI optimal um möglichst spritsparend zu fahren.

Ist es 1200-1400 1/min oder eher
1800/2000 1/min ?

Eigenlich dachte ich bislang je niedriger die Drehzahl desto besser. Nun habe ich aber mal etwas von einm optinmalen spezifischen Verbrauch gehört der nicht im Bereich der niedrigen Drehzahlen liegt. Angeblich liegt dies bei einem 200 CDI bei etewa 1800 1/MIN

2. Eine weitere Frage Frage: ist es (verbrauchstechnisch) eher besser mit weniger Gas zu fahren ? Auch hier habe ich mal gehört, das zumindest bei Benziner der Verbrach mit weniger Gas aufgrund Strömungsverluste an der Drosselklappe schlechter ist.

3. ach so - noch eine Frage ist es für eine CDI schädlich mit 1100 oder 1200 1/min zu fahren ?
 
Spezifischer Kraftstoffverbrauch

Hallo Ralf,

ich habe mal ein bisschen gesucht und ein Diagramm zum spezifischen Kraftstoffverbrauch (be in g/kWh) der CDI-Motoren gefunden. Es dürfte im Prinzip auch für den CDI Deines Fahrzeugs gelten.

http://www.db-forum.de/galery/data/500/be_CDI.jpg

Quelle: DaimlerChrysler


Damit dürfte der optimale Bereich klar sein! ;)

Fährt man im Schubbetrieb, so sinkt die Drehzahl aufgrund der Schubabschaltung sowieso auf eine sehr niedrige Drehzahl ab.

Hast Du ein Schaltgetriebe oder eine Automatik? Beim Automatikgetriebe musst Du eigentlich nichts machen, ausser vielleicht auf Stellung W schalten und nicht zu forsch aufs Gas treten! :D


Gut Nacht,
 
Bei der Schubabschaltung wird eher der Kraftstoffverbrauch gesenkt (abgeschaltet) und nicht die Drehlzahl, die ändert sich doch bei eingelegtem Gang nur über die Geschwindigkeit bzw. die Gangstufe.

Und wenn ich die Ausgangsfragen richtig verstehe, war nach dem minimalen Verbrauch gefragt worden, bzw. ob der minimale spezifische Verbrauch nicht relevanter wäre. Ich verstehe das so, dass der minimale spezifische Verbrauch, der ist, bei dem man am wenigsten Kraftstoff pro geleistetem KW/PS verbraucht. Das kann aber durchaus mehr sein, als beim minimalen Verbrauch, der doch entsteht, wenn am wenigsten Kraftstoff pro gefahrenem Kilometer verbraucht wird.

Trotzdem vielen Dank für das Diagramm, meine Fahrweise (1500 - 2000 u/min) scheint demnach gar nicht so schlecht zu sein.

Sparsame Grüße
Monnwalk
 
Verbrauch

moonwalk schrieb:
Bei der Schubabschaltung wird eher der Kraftstoffverbrauch gesenkt (abgeschaltet) und nicht die Drehlzahl, die ändert sich doch bei eingelegtem Gang nur über die Geschwindigkeit bzw. die Gangstufe. ...

Ja, das stimmt. Aber was passiert eigentlich bei Abschaltung der Kraftstoffzufuhr? ;) Die Drehzahl des Motors sinkt ab, es sei denn, der Motor wird durch den Triebstrang weiter durchgedreht.

Ich ging von meinem Fahrzeug mit Automat aus, bei diesem wird im Schubbetrieb der Triebstrang abgetrennt, i.e. die Motordrehzahl sinkt auf etwas über Leerlaufdrehzahl.

Soviel ich weiss (ich kann mich auch irren - EDIT: Scheint nicht so zu sein, habe nix dazu gefunden), wird bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe mittlerweile ebenfalls die Kupplung im Schubbetrieb geöffnet, es tritt der gleiche Effekt wie beim Automaten ein.


Ciao,
 
Zuletzt bearbeitet:
Ausgangsfragen

moonwalk schrieb:
... Und wenn ich die Ausgangsfragen richtig verstehe, war nach dem minimalen Verbrauch gefragt worden, bzw. ob der minimale spezifische Verbrauch nicht relevanter wäre. ...

Ja? :D Habe ich auch so verstanden. ;) Und das von mir gepostete Diagramm gibt die Antwort.

moonwalk schrieb:
... Ich verstehe das so, dass der minimale spezifische Verbrauch, der ist, bei dem man am wenigsten Kraftstoff pro geleistetem KW/PS verbraucht. Das kann aber durchaus mehr sein, als beim minimalen Verbrauch, der doch entsteht, wenn am wenigsten Kraftstoff pro gefahrenem Kilometer verbraucht wird. ...

Nicht ganz. Der spezifische Verbrauch "be" hat die Einheit g/kWh, stellt also eine Kraftstoffmenge pro Arbeit (Leistung · Zeit) dar.

Wenn ein Motor bei einer abgegebenen Nutzleistung von 50 kW mit 200 g/kWh auskommt, so ergibt sich folgender Verbrauch (z.B. pro Stunde):

200 g/kWh = x / 50 kW / y

Bsp.: y = 1 h, x = ?

x = 200 g/kWh · 50 kW · 1 h = 10000 g = 10 kg


moonwalk schrieb:
... Trotzdem vielen Dank für das Diagramm, meine Fahrweise (1500 - 2000 u/min) scheint demnach gar nicht so schlecht zu sein. ...

Wieso "trotzdem"? Das Diagramm war ja eigentlich für Ralf gedacht ... :D


Ciao,
 
Verbrauchsoptimierung

Hallo Ralf,

so, ich habe noch mal gesucht und nun (auf der schon oft zitierten Seite kfztech.de) einen schönen Link zum Thema gefunden, der alle Deine Fragen beantworten sollten.

Verbrauchsgünstiges Fahren: Klick ...


Ciao,
 
Schubabschaltung

Das Thema Schubabschaltung ist ebenfalls interessant! Ich weiss nun auch, warum ich auf das Auskuppeln beim Schaltgetriebe kam. Ich hatte es in einer Beschreibung des VW/AUDI DSG-Getriebes gelesen.

Das DSG-Getriebe ermöglich aufgrund der hydraulisch/elektronisch ansteuerbaren Kupplung sowohl den Betrieb mit Schubabschaltung, also mit komplett abgschalteter Kraftstoffzufuhr, als auch das Rollen mit Standgas.

Bei Nutzung der Schubabschaltung bleibt die Kupplung geschlossen und der Motor wird durch das rollende Fahrzeug durchgedreht. Dabei wird das Fahrzeug durch den Motor gebremst, denn dieser arbeitet nun als "Verdichter" und "verbraucht" nach und nach die Energie (abgesehen von den Verlusten aufgrund des Fahrwiderstands), die vorher zur Beschleunigung aufgewendet wurde. Das Fahrzeug wird demnach wieder abgebremst.

Bei geöffneter Kupplung läuft der Motor hingegen im Leerlauf, verbraucht also eine bestimmte Menge Kraftstoff. Der Wagen rollt aber deutlich weiter, da nur der Fahrwiderstand wirkt, nicht jedoch die Motorbremse.

Beide Funktionen haben ihre typischen Anwendungsfälle (Passabfahrt, Zufahren auf eine Kreuzung, leicht abschüssige Strecke, ...). Bei einem Automatikgetriebe kommen ebenfalls beide Funktionen zur Anwendung. Normalerweise arbeitet die Schubabschaltung (oder früher Schubhochschaltung), beim gemässigten Heranfahren an eine Kreuzung oder Ampel merkt man dann, wie das Automatikgetriebe zum Schluss eine niedrige Fahrstufe einlegt, um das Fahrzeug mit der Motorbremse zu verzögern.

Hier ein schöner Link zum DSG: Klick ...


Ciao,
 
Patrick schrieb:
Das DSG-Getriebe ermöglich aufgrund der hydraulisch/elektronisch ansteuerbaren Kupplung ............ auch das Rollen mit Standgas.

Aber nur, wenn der Fahrer mit dem Wählhebel selbst nach N geht. Sonst ist immer Kraftschluß vorhanden(Wählhebel D, S, Tip-Gasse).

Gruß

Bernd
 
VW/Audi DSG

bernd n schrieb:
Aber nur, wenn der Fahrer mit dem Wählhebel selbst nach N geht. Sonst ist immer Kraftschluß vorhanden(Wählhebel D, S, Tip-Gasse).

Gruß

Bernd

Nein, beim DSG wird beim Gaswegnehmen ausgekuppelt und beim Antippen des Bremspedals wieder eingekuppelt um die Motorbremse nutzen zu können. Lies mal die Beschreibung des DSG unter dem oben angegebenen Link ...


Ciao,

P.S. Oder sollte die Beschreibung von Herrn Schubert falsch sein? Ich kann es nicht beurteilen, da ich noch kein Fahrzeug mit DSG gefahren bin ...
 
Die Beschreibung ist falsch. Das wäre auch ein unmögliches Fahrverhalten.

Gruß

Bernd
 
Einfach so in einer Fahrstufe den Triebstrang zu öffnen ist nicht plausibel, der Fahrer erwartet ein gefühltes Bremsmoment, egal wie klein.

Gruß

Bernd
 
Auskuppeln

bernd n schrieb:
Einfach so in einer Fahrstufe den Triebstrang zu öffnen ist nicht plausibel, der Fahrer erwartet ein gefühltes Bremsmoment, egal wie klein.

Gruß

Bernd

Ja, das ist verständlich. Wie wird es dann bei den Automaten bei MB sein? Wie wird dort der Kraftschluss unterbrochen? Fakt ist ja, dass beim CDI mit 5-Stufen-Automat die Drehzahl beim Rollenlassen fast auf Leerlaufdrehzahl absinkt.


Ciao,
 
Der Wandler hält ein Schleppmoment aufrecht. Das sollte sinnvollerweise so groß sein, das der Leerlaufregler des Motorsteuergerätes die Schubabschaltung aktiviert hält.

Gruß

Bernd
 
Danke zunächst einmal für die Antworten.

was ich verstanden habe ist

1) der spezifische Verbrauch ist nicht bei den kleinsten Drehzahlen am besten (sondern z.B., zwischen 1500 und 2000 1/min)

2) es ist nicht am sparsamsten mit wenig Gas zu beschleunigen sondern mit Vollgas (aus Spritsparseite)

Aber, was mir noch nicht ganz klar ist, ist ob 1) auch bedeudet, dass der Verbrauch pro km bei diesen Drehzahlen am geringsten ist. Die Ausführungen der "Spritsparseite" interpretier ich zumindest anders (hier wird Fahren mit möglichst geringer Drehzahl empfohlen) ....

Zu 2) bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob das (immer mit durchgetrtenen Gaspedal fahren) auch für Dieselfahrzeuge gilt. Außerdem habe ich mir mal sagen, lassen, dass das Gemisch bei Vollgas "überfettet wird)..
 
Drehzahlen

Hallo Ralf,

das Fahren in der Realität und auf dem Papier (i.e. theoretische Berechnungen) ist nicht das gleiche. Es ist unheimlich schwierig Deinen persönlichen täglichen Fahrbetrieb mit einer Formel zu beschreiben. Was sich hingegen aus den bekannten Informationen ableiten lässt, ist folgendes.

Man sollte versuchen, auf seiner Fahrstrecke möglichst viel Zeit im Bereich des niedrigsten spezifischen Verbrauchs zu fahren (wenn das überhaupt machbar ist). Da Du beim Schalt-/Automatikgetriebe feste Übersetzungen hast, sind die Geschwindigkeitsbereiche damit schon festgelegt. Auch sollte man versuchen, möglichst zügig in diesen Drehzahlbereich zu kommen (eben um die Zeit in diesem Bereich zu maximieren und den Verbrauch zu minimieren). Das heisst nicht, dass man laufend mit Kickdown fahren soll! ;) Das Ausdrehen des Dieselmotors bringt aufgrund des schmalen Drehzahlbands und der steil abfallenden Leistungskurve sowieso nichts. Die CDI-Motoren weisen ab 1800-2000 1/min ihr maximales Drehmoment auf, so dass sich sehr komfortabel beschleunigen und auch rasch hochschalten lässt.

Hier also die (gerundeten) Geschwindigkeitsbereiche für den S 203.207.


Schaltgetriebe (1700-2000 1/min, <1% Reifenschlupf)


- 1. Gang: 15 - 17 km/h
- 2. Gang: 26 - 31 km/h
- 3. Gang: 41 - 49 km/h
- 4. Gang: 59 - 69 km/h
- 5. Gang: 73 - 86 km/h
- 6. Gang: 90 - 105 km/h


Automatikgetriebe (1700-2000 1/min, <1% Reifenschlupf, ca. 100 1/min Schlupf Wandler)


- 1. Fahrstufe: 16 - 19 km/h
- 2. Fahrstufe: 27 - 31 km/h
- 3. Fahrstufe: 43 - 51 km/h
- 4. Fahrstufe: 64 - 76 km/h
- 5. Fahrstufe: 77 - 91 km/h

Man sieht, dass in den unteren Gängen die Geschwindigkeiten relativ hoch liegen. Im echten Fahrbetrieb fährt man natürlich nicht konstant und stur eine Geschwindigkeit, sondern mal etwas schneller, dann lässt man wieder rollen und die Schubabschaltung greift (Verbrauch = 0), usw. So was kann man nicht mit ein paar Zeilen modellieren. Als oberste Grenze kann man die Geschwindigkeiten bei 1700-2000 1/min aber hernehmen, wenn man sparsam fahren will.


Ciao,
 
Hallo Patrick,

ich finde diesen Thread sehr interessant. Gibt es zufällig ein ähnliches Diagramm für den M112.949?

Die Fahrweise, die auf kfz-tech beschrieben ist, mag sicher spritsparend sein, aber keinesfalls motorschonend, da Last bei niedirgen Drehzahlen für jeden Motor nicht besonders gut ist, wenngleich größere Motoren mit Schaltgetriebe schon kurz über Leerlaufdrehzahl "Vollgas" ohne Vibrationen etc annehmen (Automatik würde logischerweise da nicht mitspielen).
 
Zuletzt bearbeitet:
ralf bandenberg schrieb:
Danke zunächst einmal für die Antworten.

was ich verstanden habe ist

2) es ist nicht am sparsamsten mit wenig Gas zu beschleunigen sondern mit Vollgas (aus Spritsparseite)
Bei einem Diesel ist das nicht so, weil der keine Drosselklappe hat. Und bei einem Fahrzeug mit Automatik kommt dann noch hinzu, dass dann der Automat zurückschalten würde.

Wenn man möglichst spritsparend fahren will, dann zählt außerdem nur der absolute Verbrauch. Und bei einem Diesel gilt hier ganz besonders: Je MEHR Gas und je HÖHER die Drehzahl, desto HÖHER der Spritverbrauch - so einfach ist das!

Gruß
 
Diagramm

Hallo Jan,

nein, damit kann ich leider nicht dienen. :( Die Diagramme mit spezifischem Verbrauch oder auch die Muscheldiagramme (wie von Sebastian gepostet) sind relativ schwierig zu bekommen.


Ciao,
 
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Thema: Verbrauchsoptimierung - optimale Drehzahl bei CDI bzw. optimales Gas
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