Hallo ghm,
zwischen dem W 210.074, W 210.072/M 119 E 50 EVO und W 124.036 bestehen bei den Getrieben erhebliche Unterschiede. Das selbe gilt für die in den Fahrzeugen verbaute Elektronik.
@ Megaman,
der W 124.036 {"500 E"/"E 500"} basiert auf der W 124 Bauserie, wurde jedoch bei Porsche im Auftrag gefertigt und ist nach meiner Meinung noch sorgfältiger gebaut. Zudem sind wegen des schwereren Motors zusätzliche Verstrebungen und Verstärkungen verbaut, welche der Karosserie eine größere Steifigkeit verleihen. Es bestehen einige Unterschiede zu den herkömmlichen Modellen {z.B. Batterie im Kofferraum}.
Im Gegensatz zu den anderen Modellen sind viele Bauteile auch mit den der Baureihe R 129 ähnlich/identisch. Offen gesagt habe diese Modelle Vor- und Nachteile.
Der M 119.974 wurde in 2 Leistungsvarianten geliefert, mit 326 und 320 PS, wobei der Faselift die Leistungsunterschiede brachte. In den reinen Fahrleistungen und Beschleunigungswerten brachte dies jedoch keinen Nennenswerten unterschied.
Zur Langzeithaltbarkeit von Fahrzeugen sind nur schwer Aussagen zu treffen. Wenn ich davon ausgehe, das Du selbst technisch nichts an den Fahrzeugen reparieren kannst, würde ich nur ein Fahrzeug in technisch unverbasteltem Originalzustand wählen, welches wie schon geschrieben eine lückenlose Wartung aufweist und zudem eine durchschaubare und vernünftige Anzahl von Vorbesitzern hatte.
Zudem ist beim Kauf auf die Bereifung zu achten.
Wie schon in anderen Threads geschrieben, hängt die Lebensdauer eines Motors entscheiden von der Art ab, wie er behandelt wird. Neben schonenden Warmfahren gehört auch die Dauerbelastung dazu. Rein von dem Motor her sind Laufleistungen von > 250.000 Kilometer erreichbar. Bei dem M 119 handelt es sich zudem um einen Motor, welcher zuerst als erfolgreicher Rennmotor in der Gruppe C eingesetzt, auch hohe Drehzahlen gut verkraftet.
Von der Auslegung her ist dieser Motor mit dem M 119.972 des R 129.067 weitestgehend ähnlich.
Der Treibstoffverbrauch ist stark von dem eigenen Fahrverhalten abhängig, wenn Stadtverkehr kontinuierlich gemieden wird, ebenso hohe Drehzahlen, ist ein Treibstoffverbrauch von 10 ¾ - 12 ¾ Liter durchaus realistisch. Bei Kickdown-Fahrten kann er jedoch auch > 18 Liter wandern.
Hier bin ich nun beim Thema Unterhaltskosten: Die Preise für Bereifung und Bremsanlage sind natürlich höher als bei den anderen W 124 Modellen. Die Abnutzung ist hier wiederum stark vom Fahrverhalten abhängig.
Schwachstellen im Fahrwerksbereich sind die Gummilager der Längslenker der Hinterachse, ansonsten hat das Fahrzeug wohl das beste Handling der DB - Serien W 124 Modelle.
Von der elektronischen Seite ist man von Fehlerquellen noch verschont, da die Modelle neben ABS nur noch ASR aufweisen.
Die Fahrleistungen liegen auf sehr hohem Niveau: 0 – 100 km/h, ca. 6.0 Sekunden, bei 250 km/h abgeriegelt, Treibstoffverbrauch: 10 - 16 Liter
Hier tritt allerdings der Nachteil des vollautomatischen Getriebes zu Tage. Der W 124.036 ist "nur" mit einem 4-Gang-Getriebe ausgerüstet, wobei die vierte Fahrstufe eine direkte Übersetzung aufweist. Die in Deutschland gehandelten Modelle sind zudem zumeist mit der "kurzen" Achsübersetzung ausgerüstet, welche zwar sehr gute Fahrleistungen ermöglicht, jedoch den Motor auch höher als Notwendig drehen läßt. Eine fünfte Fahrstufe, wie sie dann beim M 119 E 50 EVO im W 210.072 angeboten wurde, fehlt im W 124.036.
Wie schon geschrieben, sind die "alten" Vierstufenautomaten von DB verbaut. Je nach Belastung und Wartung liegt hier die Lebenserwartung auf unterschiedlichem Level. Viel Kickdown reduziert die Lebenserwartung, lange gleichmäßige Autobahnfahrten erhöhen sie.
Defekte an vollautomatischen Getrieben sind prinzipiell ähnlich wie bei manuellen Schaltgetrieben festzustellen. Bei meinem "dicken Schwarzen" ist jetzt das 3 Getriebe eingebaut. Die ersten beiden waren nach jeweils ca. 80.000 Kilometer Fahrstrecke verschließen, das jetzige läuft seit 100.000 Kilometern.
Bei einer Probefahrt ist auf saubere und weiche Schaltvorgänge im Teillastbereich zu achten, auch bei stärkerer Beschleunigung "flutschen" die Gänge. Ruckt das Getriebe oder gibt Kratzgeräusche von sich, ist Vorsicht geboten. Dasselbe gilt für "singende" Geräusche während der Fahrt. Defekte treten häufig auf, wenn das Getriebe unter Volllast oft schaltet, d.h. wenn der Vorbesitzer "Kick-Down" gefahren ist. Das selbe gilt auch für die "neueren" 5-Gang-Vollautomatischen Getriebe wie im W 210.072/.074. Hier können allerdings schon elektronische Fehler zusätzlich auftreten.
Da Interesse an dem "dicken Schwarzen" besteht, stelle ich diesen Artikel, welchen ich an anderer Stelle schrieb, ein:
...........Nachdem Daimler Benz ab 03/91 den "500 E"/"E 500" {W 124.036} produzierte, war der W 124.031/M 104.980 3.4 {"E 34"} nur noch in den A/C/S Modellen der W 124 Serie lukrativ, da die Fahrleistungen des serienmäßigen W 124.036 ["500 E"/"E 500"}fast alles distanzierten.
Auf Basis dieses neuen Daimler Benz Modells entstand nun die dritte W 124 AMG Version auf Basis der Serie. Der M 119.974 wurde mit geänderten Kolben, einer geänderten Auspuffanlage und der bekannten Kurbelwelle des "Hammer" {M 117.968 6.0 32 V} ausgerüstet, was den Hubraum auf 90° V 8 Zylinders auf 5.956 cm³ erhöhte. Als Nennleistung für diesen Motor wurden 381 PS/5.500 U/min und ein Drehmoment von 580 Nm/3.750 U/min genannt, jedoch lagen die Motoren in ihrer Streuung zumeist über diesen Werten. Entsprechende Fahrleistungen wurden geboten.
In der vierten Fahrstufe beschleunigt der Wagen in 11.5 Sekunden von 80 – 180 km/h.
Mit Einführung des W 124.036 {"500 E"/"E 500"} bestand die Möglichkeit, sich diesen Wagen in Affalterbach umbauen zu lassen. Zuerst als "500 E 6.0 AMG" bezeichnet, wurden die Modelle ab 1993 in Daimler Benz Preislisten als "E 60" angeboten.
Es wurden 128 "E 60" gebaut. Daneben entstand jedoch eine weiter Anzahl Fahrzeuge aus "Wildumbauten".
Der Hauptunterschied zum W 124.036 {"500 E"/"E 500"} ist in der "Erscheinung" des "E 60" zu sehen, welcher sich dem Zeitgeschmack entsprechend mit Spoilern schmückte.
Nachdem ich mit meinem W 124.030/M 103.980 3.2 {"E 32"} – 10/86 – gute Erfahrungen gemacht hatte, lies ich im Oktober 1991 meinen W 124.036 ebenfalls umbauen.
Neben dem Motor wurden ebenfalls Fahrwerk und Bremsen überarbeitet. Das Differential wurde durch ein "Amerika" Modell mit langer Übersetzung ausgetauscht.
Wie nicht anders zu erwarten, ist die Leistung des Motors "zufriedenstellend"
. Bei einer Messung im Mai 1998 erbrachte das {überholte} Treibwerk folgende Werte: 405 PS/5.740 U/min; 616 Nm/ 3.810 U/min.
Wie schon erwähnt, ist das beeindruckenste weniger die reine Beschleunigung aus dem Stand, als viel mehr die Beschleunigung während der Fahrt. Leichtes Gasgeben wird in sofortigen "Schub" umgesetzt.
Im Vergleich zu seinen Nachfolgern ist der "E 60" auch heute noch von der Seite des Motors her klar der Favorit. Der M 119.974 6.0 dreht sehr schnell hoch und läuft dabei seidenweich, durch die Auspuffanlage ist das Motorgeräusch nach meinem Empfinden "sehr aggressiv". Der M 113.980 {"55"} hingegen spricht spontaner an, setzt dieses jedoch nicht so in "Schub" um wie der M 119.974 6.0.
Von der Fahrwerksseite her ist jedoch ein deutlicher Unterschied festzustellen. Hier ist der W 210.074 {"E 55"} deutlich im Vorteil, wird jetzt jedoch eindeutig vom W 211.076
Optisch sind beide Fahrzeuge sehr ähnlich, schwarze Außenfarbe mit beigem Interieur. Der W 124.030/M 103.980 3.2 jedoch 040/"Duchatelet beige", der W 124.036/M 119.974 6.0 in 197 mit "Champignon" des W 140.......