W204 C220 OM651 Unerklärliche Kühlmittelprobleme

Diskutiere W204 C220 OM651 Unerklärliche Kühlmittelprobleme im Forum Mercedes W204 / S204 / C204 Forum im Bereich C-Klasse, CLC & 190er - Hallo Forengemeinde, Ich fahre seit einem halben Jahr einen W204 C220 (Bj 2010, 170PS) mit relativ hoher Laufleistung (300.000 km). Beim Kauf...
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220estate

Frischling
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S204 C220 (2010)
Hallo Forengemeinde,

Ich fahre seit einem halben Jahr einen W204 C220 (Bj 2010, 170PS) mit relativ hoher Laufleistung (300.000 km). Beim Kauf war klar dass einiges gemacht werden musste (Ölleck am Ölfiltergehäuse sowie Steuerkettenrasseln – beides erfolgreich behoben).

Leider hat das Auto auch unzählige sichtbare und unsichtbare Kühlmittellecks entwickelt, die scheinbar immer an neuen Stellen auftauchen, sobald ein Problem behoben wurde. In den letzten 6 Monaten wurden nacheinander folgende SICHTBARE Lecks behoben, immer eins nach dem anderen:
- Kühlmittelrücklaufleitung zum Überlaufbehälter (Kunststoffanschluss abgebrochen)
- Überlaufbehälter (winziges Leck oben unter dem dreieckigen Aufkleber)
- die O-Ringe, die die drei dickeren Rohre vom Kühler zum Motor abdichten, nachdem bei ihnen nacheinander Lecks auftraten
- Kühler selbst (Nadelstichriss an der Anschlussstelle des oberen Rohrs gefunden)
- Dichtung im EGR-Bypassventil (etwas Korrosion sichtbar)
- Dieselfilterhalter (zuletzt doch kein Leck aber der Kunststoff extrem spröde)
- Kühlmittelschlauch zwischen der Seite des Motorblocks und dem Dieselfiltergehäuse (Riss im Schlauch)
- U-förmiger Schlauch zwischen Dieselfiltergehäuse und dem EGR-Kühler (gerissen)
- und schließlich das Kunststoffverbindungsstück an der hinteren Brandschutzwand, das zum Heizsystem führt (das Teil war total spröde und ist einfach abgebrochen).

Dazu noch: ich habe auch (zweimal) den Deckel des Kühlmittelbehälters ersetzt, weil ich dachte, dass er möglicherweise den Überdruck nicht entweichen ließ und Überdruck im Kühlmittelsystem zu dieser Reihe von Lecks führen könnte – keine erkennbare Veränderung.
All das in den letzten 6 Monaten. Das Auto fährt ansonsten gut, aber immer nach 50 oder 100 oder eventuell 200 km beginnt der Kühlmittelstand wieder zu sinken und ich muss nach einem weiteren Leck suchen. Die Wasserpumpe habe ich noch nicht ersetzt, aber mehrmals sorgfältig überprüft und ich finde keine Anzeichen für ein Leck.

Nebenbei: als ich das Auto letzten Winter bekam, gab es bei Kaltstarts bei nassem Wetter eine ganze Menge weißes Kondenswasser aus dem Auspuff – nicht dramatisch, aber vielleicht mehr als normal. Der Verdacht fiel auf den undichten EGR-Bypass, und tatsächlich verschwand das Kondenswasser nach Ersatz der Dichtung. Oder es lag an den wärmeren Temperaturen … Zylinderkopfdichtung hatte ich auch im Verdacht, aber es ist in den letzten 7000 km kein Öl im Wasser erschienen oder umgekehrt, und der Motor läuft ansonsten auf langen und kurzen Fahrten top, wenn ich nicht gerade am Schrauben bin - also, ich weiß nicht, was ich denken soll, aber es scheint unwahrscheinlich.

Seit gestern fehlt schon wieder Kühlmittel. Bin jetzt wirklich mit meinem Latein am Ende. Ich habe in den letzten 25 Jahren glücklich 9 oder 10 Benz besessen aber sowas noch nie erlebt. Die Hälfte des Motors scheint aus extrem spröden Kunststoffteilen zu bestehen. Ist das normal? Könnte das Auto irgendwann stark überhitzt gewesen sein, dass alles extrem spröde wurde? Kaum vorstellbar.

Jeder Rat oder Vorschlag wird dankbar angenommen!

Schöne Grüße aus Spanien -
Peter
 
Servus Peter,

hast Du das Kühlsystem auch mal unter Druck gesetzt?

Hast Du den AGR-Kühler auch schon überprüft?

Gruß
Peter
 
Hallo Coca-Light,

Vielen Dank für die Ideen.

hast Du das Kühlsystem auch mal unter Druck gesetzt?
Von aussen nicht. Es ist aber unter Druck wenn der Motor warm ist. Daher meine Zweifel über den Deckel des Behälters ... an dem schien es aber nicht zu liegen. Bin mir nicht sicher, wie viel Druck da normal ist? Das witzige ist halt, dass immer wieder woanders ein Leck auftritt ...
Hast Du den AGR-Kühler auch schon überprüft?

Gruß
Peter
Wurde schon ausgebaut. Innen war nur ein bisschen trockener Russ zu erkennen, kein Zeichen von Flüssigkeit. Habe bei der Gelegenheit ein Rohr abgedichtet und fest auf das andere gepustet, schien aber dicht zu sein - also ich gehe davon aus, der Kühler ist ok. Alle Dichtungen im AGR wurden beim Ausbau natürlich auch erneuert.
 
Dann würde ich erst mal Druck aufs System geben und schauen, ob der Druck abfällt über Nacht.
 
Hallo nochmals, Peter -

Ok, vielen Dank - versuche ich mal. Werde mir das passende Gerät besorgen.

Das neueste Leck habe ich inzwischen identifiziert - noch ein kleiner U-förmiger Schlauch zwischen AGR-Ventil und AGR-Kühler. Es scheinen also tatsächlich alle Schläuche nacheinander den Geist aufzugeben, eventuell auch nachdem ich zuletzt die Dinger in verschiedenen Aktionen alle mal ab- und anmontiert habe. Wahrscheinlich werde ich mir den gesamten Satz neu besorgen und einfach mal alles tauschen müssen. Ein bisschen enttäuschend - sieht echt nach geplanter Obsoleszenz aus.

Schönen Tag noch und vielen Dank für die Antworten!

Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

vermutlich leidet der Wagen schon länger an Kühlwasserverlust.
Sollte hier womöglich immer wieder mit Leitungswasser aufgefüllt
worden sein… dies würde die spröden Schläuche erklären.

Bzgl. Kühlwasserverlust an Haarrisse im Motorblock denken.
300 000 km sind ein Brett, keine Ahnung wie bisher die
wirtschaftliche Rechnung aussieht…
 
Hallo Olli

Ist durchaus möglich, dass dieses Problem schon länger besteht. Ich habe den Vorbesitzer nicht kennen gelernt. Es war aber Kühlmittel im System, nicht Wasser (schon klar, kann man vor dem Verkauf noch schnell regeln). Egal, ich war diesmal halt beim Kauf nicht vorsichtig genug und sitze jetzt mit dem Problem. Werde das schon noch in den Griff kriegen, hoffe ich. Obwohl Risse im Motorblock die Rechnung sicher entgültig sprengen würden ... hoffen wir mal, dass es das nicht ist. Ehrlich gesagt, hatte ich diese Möglichkeit noch nicht auf dem Radar - kommt das tatsächlich öfter mal vor?

Mit dem Kilometerstand bin ich da weniger empfindlich, hatte schon mehrere Wagen mit hoher Laufleistung, die alle Jahrelang ohne grössere Probleme liefen. Man muss sich halt ab und zu um etwas kümmern. Meinen letzten W211 (Bj 2003) mit weit über 400.000 km hatte ich 4 Jahre lang. Da kamen im Laufe der Zeit Sachen vor wie Thermostat, Motorlager, Batterie usw und ganz zuletzt die Servopumpe. Aber richtige Pannen gab es nie. Von daher bin ich von diesem OM651 ein bisschen enttäuscht, aber ich gebe mir auch selber die Schuld - hatte es eilig beim Kauf und keine Lust Wochenlang zu suchen. Cest la vie ;-)

Gruss, Peter
 
Hallo nochmals,

Es geht weiter. Druckabfall über Nacht habe ich noch nicht messen können. Aber ich habe mit einem CO2-Kit mal wegen Verbrennungsgasen getestet - der Test ist zweimal negativ ausgefallen. Sprich, bei warmen, laufendem Motor bleibt die Flüssigkeit blau.

Aber irgendwas stimmt trotzdem nicht. Bei beiden Versuchen lief der Motor 2-3 Minuten auf etwa 2000 Touren und es blubberte ab und zu ein Bläschen Luft durch den Tester. Aber dann kochte das Wasser im Überlaufbehälter beide Male ganz plötzlich über. Die Temparatur blieb dabei laut der Anzeige konstant auf knapp 90 Grad. Es isf fast als ob plötzlich irgendwas aufgeht und Druck oder Kühlmittel in das System bläst.

Mir fällt dazu nur das Thermostat ein, das müsste aber eigentlich, wenn der Motor mal warm ist, konstant offen sein, oder? Wie gesagt, laut der Anzeige gibt es keine Temperaturschwankungen.

Was hält ihr davon?
 
Thema: W204 C220 OM651 Unerklärliche Kühlmittelprobleme
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