W220 Erfahrung mit Autogas, Motorenwahl

Diskutiere W220 Erfahrung mit Autogas, Motorenwahl im Forum S-Klasse, CL, SL & Maybach im Bereich Mercedes-Benz - Hallo, der W220 fasziniert mich schon länger. Die Benziner sind meiner Meinung nach weniger anfällig als die Dieselmaschinen, daher auch die...
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W211 E320 Elegance
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Hallo,

der W220 fasziniert mich schon länger. Die Benziner sind meiner Meinung nach weniger anfällig als die Dieselmaschinen, daher auch die Idee den Wagen mit Gas auszurüsten um auch bei weiter steigenden Benzinpreisen nicht mit leerem Portemonnaie da zu stehen.
Generell gilt der 320er als ich sage mal nicht ideal motorisiert, genügt aber zum Gleiten. Idealerweise wäre der S350 von der Leistung her, jedoch relativ hochpreisig. Ein Kompromiss könnte der 430er darstellen. Ich werde mich aber zunächst über Typklassen und damit Versicherungsausgaben sowie Steuern informieren.

Nun zur Maschine:
Aus technischer Sicht, welche Maschine gilt als eher weniger haltbar oder ist besser geeignet? Da die größeren Maschinen alle nicht so weit hoch drehen, kommt man hier mit den Drehzahlen denke ich besser klar, 4000U/Min dürften dann eher Tempo 200 entsprechen nehme ich an?

Hat jemand weitere Erfahrungen gemacht mit Autogas in einem W220?
Bin für Tipps und Tricks sowie Ratschlägen dankbar.

Gruß

Elengacec
 
Hallo,

weiter steigenden Benzinpreisen nicht mit leerem Portemonnaie da zu stehen.
W220 fasziniert mich schon länger
Wenn das Tanken schon ein Problem darstellt beim 220er dann würde ich dir eher zu einem kleinerem Fahrzeug raten, vielleicht Smart oder ähnliches.
Bei einer S-Klasse benötigt man zum fahren mehr als den Kaufpreis sondern auch den Geldbeutel für den Unterhalt.

Zum eigentlichem Thema, alle Motoren in der Baureihe 220 sind nicht geeignet und vom Hersteller auch nicht freigegeben für einen Gaseinbau.

Gruß
 
Hallo,

ich sehe das sehr ähnlich. Bei einer S-Klasse, und gerade bei einem W220, können sehr schnell ein paar Tausender zusammenkommen und das Budget sprengen. Zudem findet durch den Umbau ein Eingriff in die Motorenelektronik statt, durch welchen sich eventuell später auftretende Störungen und Defekte nicht immer einwandfrei entschlüsseln lassen.

Meiner Meinung nach ist der Umbau auf Gas bei einer S-Klasse W220 überflüssig und risikobehaftet. Wenn ich 40000 Km und mehr im Jahr fahre, dann greife ich besser zum Diesel. Für ein derartiges Fahrprofil würde ich nicht einmal an einen Benziner denken. Die Gasumrüstung kostet dann schließlich auch nochmal mindestens 2000 Euro, beim 8-Zylinder sogar noch etwas mehr.

Man darf nicht vergessen, das bei der Verbrennung von Gas höhere Temperaturen auftreten, als bei der Verbrennung von Otto-Kraftstoffen. Aus diesem Grunde lehnen es die meisten Umrüstwerkstätten z. B. ab, Toyotas umzurüsten, da deren Zylinderbänke nicht die nötige Festigkeit aufweisen, ich hatte ein solches Beispiel selbst schon mal erlebt. Mercedesmotoren bieten sich da eher an. Aber zur gewohnten Langlebigkeit eines solchen Aggregates trägt ein Gaseinbau ganz sicher nichts bei. Ich habe in meinem Kreis einen Mercedesspezialisten, der seit 30 Jahren nur Mercedes schraubt, und selbst einen Fünfsechzig fährt. Der rät von einer Gasumrüstung ab, wenn es um Fahrzeuge wie, in diesem Fall, dem W220 geht, der ja auch schon von der Elektronik beherrscht wird.

Dann kann man sicher noch die Stammtischparolen anheizen. Entweder ich kann mir 8-Zylinder fahren leisten, oder eben nicht. Und sollte dies nicht der Fall sein, rüste ich eben auf Gas um. Das kann man sicher tun, nur dann wäre man vielleicht in der Tat besser mit einer anderen Fahrzeugklasse bedient gewesen. Denn Defekte an der Airmatic/ABC, lassen die Gasumrüstung kostenmäßig in ganz blassem Licht dastehen.

Nun ja, bald ist diese Diskussion sowieso ad acta. Denn ganz sicher wird der Gaspreis in Zukunft auch angeglichen. Dann könnten die Gasfahrer dem Fiskus die eine oder andere fehlende Milliarde zusätzlich in die Steuerkasse spülen. Im Moment wird überall nach zukünftigen Einnahmequellen gesucht......und der Autofahrer war da bisher immer einer der ersten Adressaten. Mercedes jedenfalls verdient schon heute an den Gasfahrern. Nämlich in den meisten Fällen, wenn es um die Lokalisierung von Defekten im Bereich des Motors und dessen Elektronik geht. "Ach der ist auf Gas umgerüstet??? - "Dann kann sich die Fehlersuche etwas aufwendiger gestalten, aber lassen sie ihn erstmal hier, wir rufen dann morgen an."


Wie die Geschichte weitergeht, kann sich jeder denken.

Auf Holz können die Leute klopfen, die bisher absolut keinen Ärger im Zusammenhang mit Gasumrüstungen bei einem W220 hatten.

Gruß

Daniel
 
Hallo e430v8 und Stier76.

Vielen Dank für Eure Beiträge.
Ich kann bedingt Euch beiden "Recht" geben.
Zum Thema Verbrennungstemperatur Autogas: Autogas (LPG) verbrennt nur dann wirklich heisser, wenn die Drehzahl sehr hoch ist, sprich ab/über ca. 4000 U/Min. Dies liegt daran, dass die Zeit in der das Autogas zündet und komplett verbrannt ist länger dauert als bei herkömmlichen Benzin.
Daimler gibt keine Freiheit auf die Motorenpalette aus oben genanntem Grund (das Risiko für Personen, die den Motor regelmässig "hoch drehen" würde ich als Hersteller mit Sicherheit auch nicht eingehen wollen.
Ein guter Kollege von mir (liest bestimmt jetzt auch gerade mit) hat seinen W124 mit M104 umgerüstet auf Autogas. In Punkto Elektronik sicher ein Unterschied, allerdings für den Motor an sich nicht, da der M104 bereits über den Motor CAN Bus verfügt, lediglich Automatik und weitere Helferlein sind zusätzlich über den CAN Bus verknüpft.
Zum M104: Der 4,3 Liter V8 und der 3,2 Liter V6 sind vom Prinzip sehr ähnliche Motoren (über das gleiches Band gelaufen), von daher ist auch diesem Motor eine höhere Gasfestigkeit aus zu weisen.
Bei einer guten Anlage erwarte ich ausserdem, dass die Elektronik gut abgestimmt ist auf das Fahrzeug, hierzu gilt es Erfahrungsberichte auszuwerten.

Zum Thema Dieselmotor: Ich habe in letzter Zeit desöfteren Defekte am Dieselmotor mit erlebt. Meist gravierende und nicht mehr selbst lösbar, da die Dieselmotoren mit wesentlich mehr Technik bestückt sind als die Benziner, die vergleichsweise simpel aufgebaut sind. Defekte beim Benziner sind vergleichsweise schnell behoben (Zylinderkopfdichtung). Bei den Injektoren beim CDI sieht es hingegen ganz anders aus und mit hoher Laufleistung sind schnell 1-2tEuro fällig, geschweige von den relativ häufigen Motorschäden mit durchgebranntem Kolben (ausgelöst ebenfalls von defekten Injektoren).
Zum allg. Kostenfaktor: Die regulären Verschleissteile sind im Aftermarket nicht teurer als für meinen jetzigen Volvo, lediglich die Versicherung fällt deutlich höher aus und die Steuer natürlich.
Da ich selbst die Reparaturen vornehme (habe bei Daimler meine Diplomarbeit geschrieben + in der Nachbearbeitung gearbeitet) fallen die exorbitant hohen Werkstatt Aufenthalte für mich aus.

S-Klasse zu fahren unter den oben genannten Bedingungen ist dann letztendlich gar nicht mehr so teuer, wenn man zusätlich die Kraftstoffkosten eindämmt und ein verhaltener Fahrer ist, der das Gleiten sucht, dann müsste man mit diesem Konzept eigentlich sehr gut hin kommen.

Ziel ist es den Wagen so lange zu fahren, bis vernünftige Elektrofahrzeuge auf den Markt gekommen sind.
Alternativ würde auch ein W211 mit Airmatic in Frage kommen, nur die Sitze im W211 sind einfach wie soll ich es ausdrücken, miserabel im Vergleich zu denen des Volvo S60.
 
Hallo,

häufigen Motorschäden mit durchgebranntem Kolben (ausgelöst ebenfalls von defekten Injektoren).
das kommt mal mit vor aber nur dann wenn der Fahrer nicht merkt wie extrem der Motor vorher nagelt bzw. andere Störungen "anzeigt" schlechtes Startverhalten etc.
desöfteren Defekte am Dieselmotor mit erlebt.
Die selben defekte gibt es auch bei Benzinmotoren, vielmehr ist es wichtig ein Fahrzeug zu kaufen welches eine lückenlose Historie aufweist mit Nachvollziehbarem Serviceheft.

Im allgemeinem kann man sagen das die Dieselmotoren(ausgenommen 628) genauso gut laufen wie Benziner, bei Wartung wie vom Hersteller vorgesehen.

Ich habe schon viele Großschäden gesehen verursacht durch Gaseinbauten, im einzelnen betrifft das defekte Zylinderköpfe, Katalysatoren etc.

Gruß
 
Hallo Stier76, Frohe Pfingsten wünsche ich Dir und allen anderen hier im DB-Forum!

Noch einmal zum Autogas Thema: Ich sehe die gleichen Probleme, die Du erwähnt hast (Zylinderkopf, ausgeglühter Kolben da < Lambda 1, oder defekte Ventile.
Ich würde damit zu einem Spezialisten hier Vorort gehen und dort den Benziner umbauen lassen, jedoch nicht ohne zusätzliche Messstellen, sprich möglichst nahe an den Auslassventilen werde ich einen Messpunkt installieren und mir die Temperatur im Fahrzeug anzeigen lassen (so habe ich es bei meinem M111 vor zwei Jahren auch gemacht bei Ethanol Versuchen. So kann ich zunächst über viele Km ein Temperaturprofil in Abhängigkeit von der Drehzahl erstellen und bei der gleichen Strecke die Temperatur im Gasbetrieb bei ähnlichen Bedingungen rekonstruieren.
Ein Ausglühen der Ventile bedeutet wie bereits vorhin erwähnt, dass die Verbrennung zu spät in Folge zu hoher Drehzahlen erfolgt und somit die Verbrennung erst im Abgaskrümmer im schlimmsten Falle erfolgt (Überhitzung ZKD, Schmelzen des Katalysators etc. sind die Folge).

Unter Einhaltung dieser Punkte und regelmässiger Überwachung der Parameter ob die Gasanlage vernünftig läuft, sollte es hier keine Probleme geben.

Bei der Dieselmaschine stellt sich mir ausserdem die Frage, wie dieser gefahren wurde, die neuen Dieselmotoren sind schliesslich noch empfindlicher auf Kaltstarts mit hoher Last. Von daher sehe ich die Gefahr, dass oftmals die 320 CDI "durchgetretener" sind als Benziner.
 
Hallo EleganceC

Selbst fahre ich einen c215 der ja technisch mit dem w220 sehr "verwand" ist. Mein Benzinverbrauch liegt bei zurückhaltender Fahrweise (meine Frau) bei 16 Liter und bei schneller Fahrweise (ich) > 22 Liter.
Der springende Punkt ist aber das die Benzinkosten zu vernachlässigen sind da die Wartungskosten und Reperaturkosten einfach jenseits von Gut und Böse sind. Bei einem Defekt an der Airmatic oder am ABC Fahrwerk sind schnell 5000 Euro an Materialkosten fällig.
Mein CL55 kostet genau das Doppelte !!! an Versicherungsprämie wie mein E55 AMG den ich zuvor gefahren habe.

Benzin oder Gas Im W220 die paar Cent Ersparnis fallen bei den restlichen Kosten nicht ins Gewicht.

Gruß Mark
 
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