Hallo zusammen,
zuerst würde ich hier trennen zwischen streckentauglichen Fahrzeugen und ich sage einmal "Fun-Cars". Wer im Sommer einen "richtigen" F 120 A {F 40} einmal von A nach B gefahren hat, weis wovon ich spreche, keine richtige Lüftung oder etwa Seitenscheiben zum öffnen, hinter dem Fahrer, der in die Sitzschale gepreßt ist der Motor mit den beiden glühenden ATL’s, welche während der fahrt wie Zahnarztbohrer jaulen.
Ablagemöglichkeiten nicht vorhanden.
Ähnlich der F 50, ebenfalls keine Ablagemöglichkeiten.
Problem an diesen Fahrzeugen, man kann mit ihnen nicht schnell zu einen Termin fahren, da man nach der fahrt aussieht wie Schumi nach einem Rennen und erst einmal duschen muß.
Beim R 199 {"SLR"} ist der "klassiche" Langstrecken GT wieder aufgelegt, vergleichbar mit dem R 230, wo man sehr schnell reisen kann und entspannt aussteigt. Vergleichbar mit dem "575 M".
Der F 140 {"Enzo"} – furchtbarer Name finde ich – hingegen ist eine reine Fahrmaschine, deren Optik sich an die aktuellen F 1 Rennfahrzeuge anlehnt. Enttäuschend finde ich den Motor, welcher "nur" eine überarbeitete Version des F 130 ist, zudem basiert er auf den erfolglosen Formel 1 Motoren der Tipo 035 Serie. Zu vergleichen nur mit seinen Vorgängern und dem W 297.397.
Den Bugatti kann man noch nicht beurteilen – ihn ordne ich in den Bereich der Mittelmotor Langstreckenfahrzeuge ein, wie den Murcielago, welche die letzten Vertreter dieser Art sind. Ferrari baut hier ja "nur" noch den "kleinen" F 131 B {"360 Modena"}, dessen Fahrleistungen jedoch auf dem Niveau der Top-Modelle von vor 18 Jahren liegen. Die "großen" Mittelmotor Coupes – wie ehemals Ferrari 512; Testarossa, 512 M, Maserati Bora, Lamborghini Miura & Countach sowie De Tomaso Pantero werden ja nicht mehr gebaut.
@ Markus
Zum Thema Saugmotor muß man die Ferrarigeschichte betrachten. Ich gehe jetzt nicht auf die Geschichte der "Scuderia Ferrari" von 1929 – 1938/1939-1947 ein, sondern auf das erste Fahrzeuge, welches den Namen "Ferrari" trug – den "125 S". Hier hatte der Motorenkonstrukteur Vittorio Jano einen V 12-60° 1.5 Liter Saugmotor entwickelt, welcher von Anfang an im Motorsport erfolgreich war, ebenso dessen Nachfolgemodelle mit gleichem Konstruktionsprinzip aber größerem Hubraum.
Im Grand Prix Sport {1947}/Formula A {1948-1949}/ Formel 1 {ab 1950 - } war dieser Motor, dem Reglement entsprechend mit Kompressoraufladung nur mäßig Erfolgreich. Ingenieur Aurelio Lampredi entwickelte daraufhin einen Hubraumgroßen V 12-60° Saugmotor – ebenfalls der gültigen Grand Prix Fromel entsprechend {1.5 Liter Kompressor oder 4.5 Liter Saugmotor}, mit welchem Ferrari sehr Erfolgreich wurde.
Bekannt wurden alle Ferrari-Sportwagen jener Jahre durch ihre jaulenden Fahrgeräusche, welche schon den "Dodicicilindri" der 30iger Jahre ausgezeichnet hatte. Auf dem Sportwagensektor waren alle Versuche mit weniger als 12 Zylindern Erfolge zu erringen mehr oder minder erfolglos. Interessant ist hierbei, das die Titel in der Formel 1 nur von Niki Lauda und Jody Scheckter mit V 12-180° Motoren erzielt wurden, die anderen Titel errangen R 4,V 8, V 6 und nun V 10 Motoren.
Die Aufladung der Triebwerke hat seit 1947 nie eine große Rolle für Ferrari gespielt. Im Formel 1 Sport war es die einzige Marke, welche Versuchte mit Kompressor zu starten, als die Turbo-Ära anfing {1981 mit dem 126 CX}, Michele Alboreto wurde 1985 Vizeweltmeister, jedoch konnte während dieser Zeit keine großen Erfolge erzielt werden. Turboaufgeladene Motoren in Sportwagen wurde nicht eingesetzt, erst der für Lancia entwickelte V 8 hatte Aufladung. Aus diesem Triebwerk entstand die 2855 cm³ Turbo-Maschine {Tipo 114} für den "GTO [84]", aus welchem der F 120 A {"F 40"} entwickelt wurden, daneben wurden noch zwei kleine V 8-90° mit Turboaufladung gebaut, welche jedoch nur in Italien vertrieben wurden {"208 GTB/GTS Turbo" & "208 GTB/GTS Turbo Intercooler"}.
Die Kunden erwarten bei Ferrari das heulende Motorgeräusch, welches nur ein Vielzylindriger Motor bei hoher Drehzahl bietet.
Für Porsche hingegen ist der Turbo seit den "Kult", seit der erste "Turbo" gebaut wurde.
Gleiches gilt für Mercedes. Von Haus aus drehen die Motoren nicht sehr hoch – von den AMG Cosworth abgesehen, welcher jedoch nicht mehr gebaut wird.
Hier erweckt jedoch der Kompressor noch immer Assoziationen an den Rennsport.
@ Matthias
Ist bei Ferrari ganz einfach. Man muß nur nachschauen, welche anderen Fahrzeuge ähnliche Rückleuchten haben. Ich weis das ich mir jetzt wieder Freunde im FOC mache, aber ein Ferrari stammt bis auf den Motor und die Karosserie aus dem Teilekasten irgendwelcher Zulieferer, welche je nach Produktionsjahr/Modell variieren.
Hier merke ich noch an - um das Thema nicht zu erweitern – das für mich der F 106 A/SR der schönste Ferrari aus einer Serienproduktion - bekannt als 328 GTB/GTS ist.