Was ist eine "Zylinderbohrungsglasur" ???

Diskutiere Was ist eine "Zylinderbohrungsglasur" ??? im Forum Technische Erklärungen im Bereich Technik - Hallo DCX-Fans, Ich habe letztens alte Postings von Otfried und Katharina gelesen,bei denen es beiläufig um Einlauföl ging.Ich hab mich jetzt...
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
M

Mercedesfan

Crack
Beiträge
1.435
Fahrzeug
W203 ; C450
Hallo DCX-Fans,
Ich habe letztens alte Postings von Otfried und Katharina gelesen,bei denen es beiläufig um
Einlauföl ging.Ich hab mich jetzt aus interesse mal über Einlauföl schlau gemacht.Dieses ist
ja nach einer Motorrevision in den ersten 500-800 KM dringend angeraten. Einlauföle sollen ja viel bessere "Einbettungseigenschaften" als normale Öle bieten. Heißt das jetzt,daß sich beim Einfahröl die Reibungspartner besser aufeinander einschleifen,als bei anderen Ölen ??? Dann heißt es auch, daß Einlauföl vor einer "Zylinderbohrungsglasur" schützt,die beim Einsatz von normalen Ölen nach einer Revision wohl eintritt.Was heißt das denn genau :confused: - ich hab da trotz langer Suche nix drüber gefunden. Wäre es zu guter letzt auch angebracht,die ersten 500 KM bei einem Gebrauchtwagen auch mit Einlauföl zurückzulegen,dessen Vorgeschichte man nicht 100%ig kennt ???
Danke im Vorraus,Viele Grüße,Mercedesfan
 
Hallo Mercedesfan,
das mit dem Einlauföl ist bei revidierten Motoren schon ganz nett, bei neuen Nockenwellen ist oft eines dabei, wird aber nur über die Nockenwelle geleert.
Ansonsten haben wir immer ganz normales Öl in die Motoren rein und das sogar bei Rennmotoren. Ich selber habe so ca. 700 Motoren generalüberholt. ( war meine frühere Beschäftigung bis ich nochmal auf die Schulbank bin und jetzt als Sesselpupper arbeite)
Wie gesagt, haben wir für die neuen Nockenwellen bei den DCX-Motoren benutzt.

Bei einem Gebrauchtwagen einfach einen Kundendienst machen wo alle Flüssigkeiten und Filter getauscht werden und danach das Fahrzeug einfahren wie einen Neuen.
 
@ E420T
Hallo,
Danke Dir für das Posting - nur leider weiß ich jetzt immer noch nicht,was eine
"Zylinderbohrungsglasur" ist :(
Wenn Du eine Erklärung weißt,kannst Du ja gerne noch mal posten ;)
Viele Grüße, Mercedesfan
 
Hallo Mercedesfan,
ich habe diesen Begriff auch schon mal gehört und man hat ihn mir erklärt.Ich will hoffen ich gebe es richtig wieder (also keine Garantie auf Richtigkeit).
Bei der Revision des Motors bleiben geringe Mengen von Reinigungsmitteln und Verunreinigungen (z.B. Feinststäube vom hohnen der Zylinder) im Motor zurück.Beim einfahren des Motors können (nicht werden) diese Rückstände in Verbindung mit dem verwendeten Öl und den darin verwendeten Additiven auf der Zylinderoberfläche eine dünne (ca. 0,01 mm) glasharte Schicht bilden,allerdings ist sie auch genauso spröde.Nun kann diese Schicht abplatzen und zum abreissen des Ölfilms führen,woraus die bekannten Folgeschäden resultieren.
 
@ Stephan Täck
Hi Stephan,
Vielen Dank für die Erklärung - sie ist bestimmt richtig ! Klingt alles sehr plausibel.
Manchmal kann man sich ja auch als in einer Thematik "Unwissender" in etwas
reindenken.Aber was eine "Zylinderbohrungsglasur" ist,konnte ich mir echt nicht vorstellen. Bin jetzt wieder etwas schlauer.Danke Dir,Grüße,Mercedesfan
 
Hallo Mercedesfan,

habe diesen Thread bisher überlesen.
Die Einlauföle verwenden wir nur bei "alten" Motoren, d.h. bis ca. M 103/104 & M 117 bei DCX Fahrzeugen, sowie bei Fremdfabrikaten bis ca. Anfang der 80iger Jahre sowie bei "alten" Rennmotoren. Einlauföle eigenen sich besser zum "ableiten" von Verschmutzungen und haben nicht dieselbe "Gleitwirkung" wie moderne Vollsynthetik Öle mit ihren Additivzusätzen.
Die Zylinderbohrungsglasur entsteht, wenn auf der rauen Oberfläche der Zylinderlaufbahn die Additive {i.e. die berühmt berüchtigten "Leichtlaufmittel" "Teflon" etc.} zu einer "Schicht" durch die Verbrennungswärme eingebrannt werden und sich diese eventuell bei hohen Drehzahlen löst. – Siehe die Erklärung von Stephan.
Zur weiter Erklärung: Fast alle "alten" PKW Motoren besitzen ein Grauguß-Motorblock, in welchem die Kolben direkt laufen. Dies ist und war das kostengünstigste Verfahren der Motorherstellung. Aus Gewichtsgründen wurden {Renn-/Rennsport-} Motoren jedoch mit Aluminium-Motorblöcken und eingesetzten Stahllaufbüchsen. Später wurde mit Aluminiumblöcken ohne Buchsen experimentiert {i.e. Porsche 928 & C 107.026 {450 SLC 5.0}}. Hier gilt immer, das der Motor erst einlaufen muß, damit der Verschleiß an Zylinderlaufbahnen und Kolbenringen möglichst gering ist. Auch war früher die Materialqualität schlechter.
Dein Motor hingegen besitzt einen Silumin Motorblock und gehärtete NW. Außerdem ist er ja bereits eingelaufen – ob vom Vorbesitzer gut oder schlecht sei dahingestellt.
Ich hätte nur nach dem Erweb einen Ölwechsel incl. Ölfilter vorgenommen und den Motor "eingefahren", wie etwa eines der berühmt berüchtigten "Rentnerautos".
 
@ Otfried @ Stephan Täck
Hallo Zusammen,
Jetzt bin ich schlauer - also vielen Dank Euch beiden :) !!! Ich hatte selbst ausgiebig
versucht diesen Begriff zu recherchieren - war aber gescheitert :( .
Ja Otfried - mein Auto ist so`n Rentnerauto.Aber das meine ich jetzt nicht so negativ,
sondern denke ich,daß der Wagen wirklich sehr schonend gefahren wurde.Als ich das
Auto bekam,wurden ja auch Servicedienste daran vorgenommen.Neuer Luftfilter,Benzinfilter,
Zündkerzen,Kühlmittel,Öl+Filter - ach auch die Bremsflüssigkeit !.Da ich ja anfangs ein paar Probleme hatte,wurde ja auch auf Garantie (Europa-Garantie) der HFM und eine Lambdasonde gewechselt.Jetzt ist das Auto eigentlich wunderbar. Nur erinnere ich mich manchmal ungern daran,als ich die Probleme resultierend aus der falsch eingesetzten
Zündkerze und das Bangen um die "motorische Integrität",wegen dem nicht fachmännisch durchgeführten Kühlmittelwechsel hatte.Damals war ich ja noch relativ neu im Forum und hatte mich ja mit diesen Problematiken z.T. auch an Dich gewandt.Jetzt läuft der Wagen bzw. die Maschine echt toll (darf ich wohl nicht zu laut sagen;) ).Ich hab nur manchmal so das subjektive Gefühl,daß der Wagen in diversen Situationen nicht aus den "Puschen" kommt.Gilt das eigentlich,wenn man sagt:,,Der Alte (Vorbesitzer),hat den Wagen lahm gefahren !" ??? Ist an solchen Aussagen was dran ??? Das Auto ist technisch in einen blendenden Zustand - da kann nix dran sein. Wird es wohl wieder "reaktionsschneller",wenn ich es jetzt mal etwas mehr fordere ??? Auch ich fahre ja eigentlich immer sehr verhalten damit - allein schon wegen den Spritpreisen. Viele Grüße, Mercedesfan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mercedesfan,

das Problem besteht darin, das bei der „schonenden" Fahrweise sich im Motor {Zylinderkopf} und den Auslaßkanälen als auch im Auspuffsystem Ablagerungen bilden, welche einen schnellen Gasfluß behindern und somit etwas Leistung kosten. {Vorteil ist die geringe mechanische Belastung von Getriebe etc.}. Wird ein solches Fahrzeug dann sofort Volllast gefahren, können durch sich lösende Verkokungen im Motor Schäden entstehen. Also immer erst eine Weile die Geschwindigkeit steigern, bevor Vollgas gefahren wird, was ja beim W 210.070 nicht alszuschwer ist :D
 
@ Otfried
Hallo Otfried,
Tja,mit den Ablagerungen - das könnte schon sein.Aber eigentlich wurde der Wagen
bei mir die ersten 2000 KM wieder neu eingefahren, so daß diese Ablagerungen wohl eigentlich schonend abgetragen wurden und jetzt eigentlich keine Probleme machen dürften.Ich persönlich denke mehr,daß es daran liegen könnte,daß das Auto kaum Langstrecke fährt - deshalb ja auch die Überlegung mit dem Smart.Wie gesagt - Leute,die mich im Forum noch nicht kennen,müssen jetzt denken: Der spinnt! Wenn sie wissen,daß ich einen E420 habe und dann das Wort Smart hören.Im Prinzip aber brauche ich keinen E420 - auch wenn es ungemein Spaß macht damit zu fahren.Der Wagen wurde quasi "aus einer Laune heraus" gekauft - zugegeben eine teure Laune - aber wenn ich ganz ehrlich bin,war es so.Auch wenn es mir soweit keine Probleme macht das Auto zu unterhalten,habe ich so langsam aber sicher keine Lust mehr auf die hohen Unterhaltskosten,wenn man diesen die geringe Nutzung gegenüber stellt.Mein E420 ist für die Autobahn gebaut und ist auf Ihr zu hause - quasi ein echter "Kilometerfresser" !!! Aber bei mir ist er leider zum reinen Stadtauto degradiert.Das gefällt mir langsam nicht mehr und dem Auto noch viel weniger !!! Was denkst Du denn dazu ??? Viele Grüße,Mercedesfan
 
Hallo Mercedesfan,

genau das mit dem schonend erneut einfahren meinte ich. Ich persönlich kenne 2 Fälle, wo eben solche „Rentner-Autos" sofort Vollgas gefahren wurden und sich der Motor verabschiedete.

In bezug auf das Verhältnis Smart - W 210.072 gebe ich Dir recht. Heute fahre ich täglich > 140 Kilometer von- und zur Arbeit {2 x 70 Kilometer} und habe mit den typischen Kurzstreckenproblemen nicht mehr zu kämpfen. Als ich früher noch nicht in der „Prärie" wohnte, hatte ich ständig Probleme mit Ölundichtigkeiten, Motorschäden {ZK} etc.. ich fuhr damals „nur" 10 Kilometer {2 x 5} täglich, so daß die Fahrzeuge niemals richtig warm wurden {besonders der Toyota wurde hier gequält}. Gleiches galt für einen 325 Cabrio {CC}. Für einen großvolumigen Motor ist der Stadt-Kurzstreckenverkehr eine Qual, die Kaltlauf-Gemischanfettung führt zudem zu Ablagerungen, welche die Motorleistung auf Dauer reduzieren {i.e. „Rentner-Auto"}.
Was ich viel sehe, ist den Smart als Stadtwagen nebenher zu fahren. Ich kenne viele Leute, welchen so verfahren. Selbst steht unser Purzel zumeist in Frankfurt, wenn ich/wir mit einem Auto zur Arbeit fahren „welches nicht auf den Büro-Parkplatz" soll. Für Kurzstrecken ideal.
Als einziges Fahrzeug mußt Du bei Smart jedoch bedenken, das er nur begrenzte Zulademöglichkeiten besitzt.
Wenn Du jedoch praktisch nur Stadtverkehr fährst, lohnt sich der Smart anstelle des W 210.072 völlig.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Thema: Was ist eine "Zylinderbohrungsglasur" ???
Zurück
Oben