wasserpumpe defekt

Diskutiere wasserpumpe defekt im Forum E-Klasse & CLS Forum im Bereich Mercedes-Benz - Hallöle, heute hat sich nach fast jungfräulichen 265 TKM meine Wasserpumpe verabschiedet. Sagt jedenfalls meine Werkstatt nach der ersten kurzen...
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Hallöle,
heute hat sich nach fast jungfräulichen 265 TKM meine Wasserpumpe verabschiedet. Sagt jedenfalls meine Werkstatt nach der ersten kurzen Analyse. Ist wohl recht eindeutig weil dieser Riemen auch nicht mehr auf der Welle/Scheibe/Rad liegt.

Naja, jedenfalls und zum glück wohl keine große Sache. Material rund 130.- Euro + 3 Stunden a`50.- Euro.
Ich frage mich allerdings weshalb der Schaden passiert ist. Ist das reiner Verschleiß? Ich hab seit 2-3 Tagen eh schon gehört das da irgend ein neues Geräusch ist was ich nicht kannte. Kann das dann die "unrund" laufende Wasserpumpe gewesen sein?

Weiterhin stellt sich mir die Frage ob da jetzt noch was zu beachten ist bzw. ob da noch was Schaden genommen haben kann bzw. sollte ich da jetzt noch andere Aggregate im Auge behalten.
Seit dem die mein ganzes Kühlwasser ausgekotzt hat bin ich vielleicht noch 60-80km gefahren aber der Motor ist zu keine Zeit heißer geworden als normal ( laut Anzeige KI )
 
Naja, jedenfalls und zum glück wohl keine große Sache. Material rund 130.- Euro + 3 Stunden a`50.- Euro.
Ich frage mich allerdings weshalb der Schaden passiert ist. Ist das reiner Verschleiß?

Kann mir gut vorstellen, dass das einfach Verschleiß ist. Letztes Jahr ist mir bei meinem Bora nach 11 Jahren und 120.000 km bei 190 km/h die Wasserpumpe kurz vor Alzey hops gegangen. Ich hab' allerdings kein Geräusch gehört, bis zu dem dreimaligen Signalpiepen der Kühlmittelanzeige, die dann bei 120 °C stand :rolleyes:
Auto wurde bis zum nächsten Tag repariert und läuft seitdem wieder problemlos - der VW-Mensch meinte dann auch, dass die WaPus sich des Öfteren mit der Zeit wohl verabschieden...
 
265TKM sind eine stolze Leistung für eine WaPu. Beim OM651 werden sie teilweise im Rahmen eine KD Maßnahme getauscht, da sie gerne zu schnell undicht sind. Bei Opel werden bei den C und X Ottomotoren (BJ ca. 92 bis 2000) die WaPu im Rahmen des Zahnriemenwechsel alle 8 Jahre oder 120.000 als Verschleißteil getauscht.
Was passieren kann, ist dass der Motor zu warm wird und es die ZKD zerschießt. Aber wenn keine Warnung im KI, ala Motor sofort stop kam, keine Sorge.

Gruß DiWi
 
erstmal danke für die antworten. :drink:

265TKM sind eine stolze Leistung für eine WaPu.

echt? also fahre meine fahrzeuge ja regelmäßig in diese km-laufleistung aber ehrlich gesagt kann ich mich nicht dran erinnern jemals eine defekte wasserpumpe gehabt zu haben.
deswegen war ich ja so erstaunt. :hunter:
 
Das Ohr fährt mit.

Bei meinem W126 260SE fing die Wasserpumpe bei 260tsd km an Geräusche von sich zu geben. Daraufhin ließ ich sie gleich wechseln um Folgeschäden zu vermeiden.
 
Bei meinem W126 260SE fing die Wasserpumpe bei 260tsd km an Geräusche von sich zu geben. Daraufhin ließ ich sie gleich wechseln um Folgeschäden zu vermeiden.

war bei mir ja auch so. ich hatte auch vor ein paar tagen ein "neues" merkwürdiges geräusch gehört.

problem ist nur meine fahrleistung. da ich in den letzten 3 tagen knapp 1200km gefahren bin hat die dann ziemlich schnell das zeitlich gesegnet. :D :hunter:
 
Ist das reiner Verschleiß? Ich hab seit 2-3 Tagen eh schon gehört das da irgend ein neues Geräusch ist was ich nicht kannte. Kann das dann die "unrund" laufende Wasserpumpe gewesen sein?

Sicher, die wird nen Lagerschaden gehabt haben.
Das fängt klein und unmerklich an und geht dann relativ schnell bis zum Defekt.
Die Lager innerhalb der Wasserpumpe, die sind Massenware und haben eben ne bestimmte Lebensdauer.
Die einen halten länger, die anderen weniger.

Ich würde mir da keinen großen Kopf drum machen, das kann man unter normalem Verschleiß abhaken.

Nur solltest beim nächsten auffälligem Geräusch nicht lange zögern und sofort ne Werkstatt drüberkucken lassen!!
Wie gesagt, so ein Lagerschaden geht rel. schnell, hast es ja selber bemerkt.
 
...Die Lager innerhalb der Wasserpumpe, die sind Massenware und haben eben ne bestimmte Lebensdauer.
Die einen halten länger, die anderen weniger...
Servus, es sind die ausfallenden Wellendichtringe, die den nassen Wasserraum vom Lager dichten. Irgendwann sind die Dichtringe abgenutzt und lassen Wasser ins Lager eintreten. Ab da findet ein progressiver Verschleiss des Pumpenlagers statt. Das hört man dann als quietschendes Geräusch, insbesondere, wenn der Antriebsriemen dann auch noch anfängt durchzurutschen. "Gute" Wapu-Konstrunktionen haben eine Ablaufbohrung direkt hinter dem Dichtring, sodass anfängliche Tropfen noch vor dem Lager abgeleitet werden. Ergibt dann eine KM-Kruste, die ein waches Auge wahrnimmt, sofern visuell zugänglich. Die Gefahr bei solchen Pumpen ist dann aber, dass man über ein halbes / dreiviertel Jahr doch eine ganze Menge Kühlmittel verliert und plötzlich mit einem Überhitzen Motor -natürlich im Stau der Rush Hour- konfrontiert wird, wenn die Wapu im Leerlauf nicht mehr genug Förderdruck bis zum Zylinderkopf hat.

Gruß-DOMMY

PS: 265 TKM für eine Wapu, also gut 6,5 mal um die Erde, bzw. ca. 6000 Betriebs-h ist schon ganz "OK". Je älter der Dichtring, um so steifer und abgenutzter und somit eingelaufener die Welle, sodass sich Kühlmittel vorbeiquetschen kann.

PPS: Ja, Lager sind "Massenware", aber im positiven Sinn massenhaft hergestellte Präzisionsteile mit Toleranzen im Micrometer-Bereich. Wäre das nicht so, würden sie nach wenigen h ausfallen. Der Tod eines Lagers ist im wesentlichen nur die örtliche Überbelastung in der Punktberührung Kugeloberfläche zur Laufbahn. Werden jedoch zu kleine (unterdimensionierte) Lager eingebaut, dann tritt plastische verformung in dieser Punktberührung ein und es kommt frühzeitig zum Ausfall durch "Pitting".
 
Wasserpumpe

Hallo Dommy,

ein ganz prima informativer Beitrag. Danke.

Mit KM-Kruste meinst Du sicher Kühlmittelkruste. Aber was ist "Pitting"?

Das mit der Bohrung an der Stirnseite der Wasserpumpe, aus der bei Beginn des Schadens Kühlmittel austritt, ist mir bekannt. Hatte ich vor einiger Zeit (Kurz vor 300.000). Die neue Pumpe, bei meinem Teilehändler geholt und in meiner Freien eingebaut, ist drin, alles läuft gut.

Ich bin beim Kauf davon ausgegangen, daß diese Bohrung bei allen Pumpen vorhanden ist und habe nicht darauf geachtet, ob meine eine hat oder nicht.
Ich werde bei meinem Teilehändler nachfragen.

Habe ich eine "Gute" drin, o.K. Habe ich eine weniger gute, muß ich die Ohren spitzen. Aber die ist ja mal gerade drin, werde ich möglicherweise gar nicht mehr erleben, daß sie aufgibt.

Übrigens : Bei (fast) jedem Tanken mache ich die Haube auf. Ein kurzer Blick in den Motorraum. Auch wenn heute, wo alles vekleidet ist, nicht mehr viel zu sehen ist. Auch bevor ich morgens losfahre : Ein Blick unter das Auto, ist nicht das Schlechteste, hat sich bewährt.

Schöne Grüsse

Johannes
 
Na Mensch, LCSJuergensen! Hättest du aber wissen müssen. Ist halt bei tribologischer Beanspruchung und Hertzscher Flächenpressung. Hast wohl in der Schule nicht aufgepasst, wo Pitting dran war?
 
Es ist nicht verboten Google zu benutzen, bevor man Fragt. Und eben genau, weil Pitting nicht in drei Worten erklärt ist, kann man DOMMY wohl kaum vorwerfen es nicht im eingeschobenen Nebensatz erklärt zu haben.
 
pitting.... ich kenn nur petting. :D
 
Pitting

Hallo zusammen, kein Grund zur Aufregung ;)

Nochmal zum Pitting, das kann man sich an einem Beispiel ganz praktisch herleiten und vorstellen:

Man stelle sich zwei schwere, spiegelblanke, topfebene stahlplatten vor, zwischen denen eine ebenso spiegelblanke, geometrisch einwandfreie kleine Kugel eingeklemmt wird. Die Stahlplatten lässt man ab der Berührung langsam bis zum vollen Gewicht auf die Kugel absinken.

Dort, wo die Stahlplatten die Kugel berühren, gräbt sich die Kugel wie eine Nadelspitze in die Platten ein und die Platten wiederum in die Kugel. D.h. beide Berührungspartner plätten sich etwas ab. Beim Abplätten wird dann die Oberfläche größer und die Pressung zwischen den Berührungspartnern wird "erträglich". Aber am Anfang des Kontaktes, also bis die Oberfläche etwas eingedrückt ist, entsteht eine örtlich sehr eng begrenzte kurze Materialüberlastung. Aber wirklich nur in der Ausdehnung einer "Nadelspitze".

Und jetzt verschieben wir im Geiste die obere Stahlplatte ganz "sauber" geradlinig in eine Richtung, sodass ein Abrollvorgang zwischen Kugel und Platte entsteht. Somit wiederholt sich der Vorgang einer örtlich sehr eng begrenzten kurzen Überlastung bis es dann wieder erträglich wird. Mit jedem mm, den die Stahlplatte weiterbewegt wird, kommt wieder ein neues Stück der Platte mit einem neuen Stück der Kugel in Berührung.

Nach der Strecke D*Pi sind wir wieder an der gleichen Stelle der Kugel und somit erlebt dieses Stück der Kugel seinen zweiten Lastwechsel.

...so, und nun machen wir aus den zwei Stahlplatten zwei Ringe, einen inneren und einen äußeren, stecken noch eine Handvoll mehr Kugeln dazwischen und die Ebene Fläche machen wir zu einer "Halfpipe" ... und wir haben das Grundprinzip eines Kugellagers.

Da das Kugellager immerzu rund läuft, erlebt im Laufe des Lagerlebens jeder einzelne Punkt jeder Kugel eine hohe Zahl an oben beschriebenen Lastwechseln, und die "Halfpipes" erleben auf der "Laufstrasse" der Kugeln das gleiche. Natürlich kommen die Kugeln auch mal ein bischen vom geraden Kurs ab, sodass nach genügend langer Zeit jeder einzelne Punkt auf der gesamten Kugeloberfläche die gleiche Anzahl Lastwechsel erfahren hat. ...und die Laufstrasse der Kugeln ist nicht nur eine microfeine Linie, sondern schon ein mehr oder weniger breiter Strich im Lagerinnen- und -außenring.

Nach genügend langer Laufzeit brechen dann an den punktberührten Stellen winzige Materialstückchen aus, Kugeln und Lager werden optisch stumpf und rauh, das Lager fängt auch an "rauh" zu laufen und es wird (höchste) Zeit zum Austauschen.

Die Pressung der Kugeln gegen die "Halfpipe", also die Laufbahnen, (bzw. "Lageraussen- und -innenring") entsteht durch die Riemenspannung auf die Riemenscheibe, die ja entsprechende Radialkräfte auf die Ringe einleitet.

Wer immer wieder an "Petting" gedacht hat, einfach nochmal lesen. ;)

Schönes Wochenende noch.

Gruß-DOMMY :drink:
 
DOMMY, ehrlich, Respekt vor so viel Wissen, Ausdauer und Erklärungskunst!

Deshalb lass mich auch mal kurz was erklären: Wenn man mit solchen Dingen, wie "marlboro: pitting.... ich kenn nur petting." antwortet, ist das nicht immer Unverständnis. Meist ist das Beschriebene verstanden worden, nur lustig kommentiert...
 
...Wenn man mit solchen Dingen, wie "marlboro: pitting.... ich kenn nur petting." antwortet, ist das nicht immer Unverständnis. Meist ist das Beschriebene verstanden worden, nur lustig kommentiert...
Ja klar, sehe ich genauso.
...ich liebe einfach nur die gedanklichen Exkursionen, und "praktischen" Herleitungen, weil Ausdrücke, wie "tribologische Beanspruchung" ja auch wieder recht abstrakt klingen. Man weiss ja nie, wer alles solche Erklärungen mit welchem Background liest. :)
 
Dann vestehen wir uns, DOMMY! Manmuss gekonnt Wissenschaft mit Humor kombinieren. Erst dann wird Wissenschaft richtig verständlich... :rolleyes:
 
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