mirkomueller schrieb:
Eigentlich gibt es nur ein richtiges Tuning: sich gleich den "richtigen" Motor zulegen.
Hallo zusammen,
so banal das klingt, so zutreffend ist das in der heutigen Zeit, denn die Motoren sind ziemlich ausgereizt.
Mal -ohne Anspruch auf "Belehrung"- ein kleines Rechenbeispiel:
0,1 Liter (= 0,084 kg) Heizöl/Diesel pro h zu verbrennen bedeutet 1 kW Dauerleistung (Wärme, die dem Kreisprozess im Motor zugeführt wird.
Der Motor ist ja eine Wärmekraftmaschine.)
Nehmen wir einen Motor mit 200 kW Nennleistung mit 260 g/kWh (0,260 kg/kWh).
Dieser Motor verbrennt also 200 x 0,26 = 52 kg/h (statt nur 200 x 0,084 = 16,8 kg und hat somit einen Gesamtwirkungsgrad von 0,084/0,260 = 16,8/52 = 0,323.
52 kg/h bedeutet also der Motor verbrennt Diesel, welches 200/0,323 = 619 kW Wärme erzeugt.
Bei einer Leistungsmessung wird dem Motor ein mittleres Drehmoment abgenommen und dann mit M x Omega die abgenommene Leistung errechnet.
Jeder Zylinder des Motors zündet einmal pro zwei Umdrehungen = 1 x innerhalb 720° KW-Winkel.
Die Verbrennung bei einem CR-Diesel dauert etwa 36 °KW-Winkel.
Das heisst, die 619 kW zugeführte Energie ist nur eine "mittlere" Energiezuführung. In Wirklichkeit wird ja innerhalb 36 ° KWW 20x soviel zugeführt = 12380 kW (!!!) und dann ist 684 ° KWW (720-36) keine Verbrennung.
684° x 0 + 36° x 12381 = gemittelt 619 kW über 720° KWW.
Bei einem 6-Zylinder feuern also 12380/6 = 2063 kW auf den Kolben, und zwar genau dann, wenn dieser sich um den OT befindet. Und bei 3600 1/min sind das 60 U/s = 30 Arbeitsspiele/s. 30x 2063 kW auf die Mütze ! Die Flammen müssen extrem schnell brennen und so kurz sein, wie bei einem Schweissbrenner, sonst würde man sie nicht in den Brennraum hineinbekommen.
Zum Vergleich: Ein Ölbrenner (Dampfkessel/Heizung) mit 2000 kW hat je nach Mischeinrichtung eine bis zu 8 m lange und gut 1/2 Meter Meter Durchmesser breite Flamme. Nur durch den Orkan an Luftgeschwindigkeit und ausgeklügelter / abgestimmter Einspritzung mit 1600 bar und Superschneller Verbrennung geht das auf Schweissbrenner-Niveau in einem Kolbenmotor "gerade noch so" gut. Ein bischen vom Kurs ab (zuviel Einspritzung, zu früh, zu spät oder falscher Sprühwinkel durch vielleicht zu hohem Durchsatz und Bumms ist das Spiel vorbei.
Vor solchen Zusammenhängen bzw. Zahlen habe ich einfach Respekt !
Die einzige Erfahrung, die ich beisteuern kann ist jene, dass ich in meiner Berufslaufbahn schon manchen Motorschaden mit befundet habe. Da ging es allerdings nur indirekt um "Chiptuning", d.h. es geschah im Sinne der Motorweiterentwicklung in Richtung "schneller, höher, weiter!"
In diesem Sinne,
Viel Glück und Grüße wünscht DOMMY