Tja, und jetzt ich
Habe mir letztes Jahr nach fast 30 Jahren HONDA Erfahrungen mal ein Auto aus deutscher Produktion gekauft. Ich dachte mir, mit 50 ist man alt genug dafür, einen Mercedes zu fahren
Nun denn, es wurde ein C180 (203.035) aus 2002. Trotz einiger negativer Berichte in diversen Foren und Autotests, habe ich dennoch zugeschlagen. Zum Zeitpunkt des Kaufs hatte das Fz. erst 67900 km auf der Uhr, obwohl schon 9 Jahre alt. Da ich aber bei Mercedes direkt gekauft hatte und ich die Bestätigung hatte, dass der Km-Stand so stimmt, habe ich zugeschlagen. Es gab ja noch eine 1-jährige EU-Garantie dazu. Was sollte also passieren. Anschließend wurde er beim ADAC geprüft. Das Auto war seinem Alter entsprechend in einem guten technischen und optischen Zustand. Festgestellt wurde dabei, dass bereits drei neue Türen eingebaut waren. Das klang nach dem beim Verkaufsgespräch erwähnten Unfallschaden und nach Rost, der in dieser Baureihe auch noch ein Thema ist. Den habe ich dann auch am Schiebedach gefunden, der sich an einer Ecke durch eine hübsche Blase zeigte.
Der wurde dann von der Niederlassung, in der ich den Wagen gekauft habe, ohne Kosten für mich, entfernt.
Und dann kamen die Mängel auf, die zum Glück durch die GW-Garantie abgedeckt waren:
- Stellmotoren der Belüftung defekt. Im Fußraum gab es keine warmen Füße.
- digitale Multifunktionsanzeige ausgetauscht.
Im September 2011 habe ich dann eine LPG-Anlage einbauen lassen. Die Story, die danach kommt, zeigt, dass die Fehlerermittlung dilettantisch und auch die Bereitschaft bei Mercedes, sich nicht nur auf die elektronischen Hilfsmittel zu verlassen, nicht vorhanden ist. Nach dem Einbau hatte ich Probleme bei der Beschleunigung aus unteren Drehzahlen. In der Werkstatt, in der ich die Gasanlage habe einbauen lassen, konnte man mir sofort den Fehler erklären: es waren die Zündspulen, die bei ca 70000 km durchaus an Leistung nachlassen und ausgetauscht werden müssen. Im Benzinbetrieb ist das nicht unbedingt erkennbar. Bei Mercedes habe ich beim fälligen Intervall (Assyst A) darauf hingewiesen und darauf bestanden, dass neue Zündkerzen eingebaut werden. Da aber die Messungen der elektronischen Helferlein in der Werkstatt keinen Fehler angezeigt haben, wurden die Zündspulen auch nicht getauscht. Die Antwort auf die Frage, wo denn der Fehler herkommt, lautete: das Prolem liegt in der Gasanlage.
Ich also wieder in die Gaswerkstatt, das Problem geschildert und dann mit dem Leiter ausgemacht, dass er auf eigenes Risiko die Zündspulen tauscht (waren auch von BERU, und bedeutend billiger als bei Mercedes). Was soll ich sagen? Der Fehler war weg und alles lief wunderbar. Das Traurige an der ganzen Sache war eigentlich, dass man die Schäden an den Zündspulen sehen konnte. Es zeigten sich Haarrisse und Schmauchspuren, wo der Zündfunke ausgetreten ist. Den hätte man bei Mercedes auch leicht feststellen können, wenn man mal richtig nachgeguckt hätte.
Bei Mercedes habe ich mal den Frust abgelassen und die Kompetenz der Verantwortlichen infrage gestellt. Auf Kulanz hat man die Reparatur dann über die GW-Garantie erstattet.
Als nächstes muss ich wohl neue Federn an der HA haben, weil eine gebrochen ist. Leider zu spät festgestellt, denn die Garantie ist gerade 6 Wochen abgelaufen.
Soweit meine Erfahrungen in einem Jahr Mercedes. Mal gespannt, was noch so auf mich zu kommt.
Viele Grüße
Kölner