Gibt es denn den bewährten Krupp-Stahl nicht mehr?
An der Stahlqualität liegt es vermutlich weniger...
In der heutigen Stahlproduktion bleibt nichts dem Zufall überlassen. Dank modernster Analysetechnik gehört die Herstellung von Legierungen mit einer Genauigkeit von 0,1% zum Standard.
Die Ursache dürfte durchweg darin zu suchen sein, daß die Federn schlicht unterdimensioniert sind.
Entweder wird hier gezielt gespart, oder sind die Typen zu blöd, eine Feder so auszulegen, daß sie ihrer Funktion dauerhaft gerecht wird, ohne zu brechen.
Natürlich könnte man auch einen höher legierten Stahl verwenden. Aber die Materialauswahl ist immer ein Kompromiss. Legt man mehr Wert auf Elastizität oder auf Härtbarkeit oder auf Rostschutz oder auf den Preis oder auf alles in einem...?
Es darf auch nicht unterschätzt werden, daß früher die Reifen den Federn einen großen Teil der Arbeit abnahmen. Kurze Stöße wurden vom Reifen absorbiert und kamen erst gar nicht bei der Feder an.
Die Belastung erfolgt weniger durch die langen Federwege, sondern hauptsächlich durch die höherfrequenten Schwingungen.
Im Zeitalter der Niederquerschnittreifen mit einer Bauhöhe von 50% der Reifenbreite und weniger, gehen sämtliche Fahrbahnstöße fast ungedämpft auf die Federn.
Vielleicht werden zur Federberechnung noch die Formeln herangezogen, welche zur Zeit des Heckflossenmodells entwickelt wurden ?
Mein Fazit lautet: Man könnte es durchaus besser machen, wenn man nur wollte...