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Wachstum findet in den nächsten Jahren primär im Ausland statt – Werksausbau in Tuscaloosa
Franz W. Rother
Automobilwoche/27. September 2003
Stuttgart. Das Werk Sindelfingen bleibt das Herzstück des weltweiten Produktionsverbundes von Mercedes-Benz. „Es gibt keine Kürzungen in Sindelfingen, ebenso wenig in Bremen oder Untertürkheim“, versicherte Jürgen Hubbert, Chef der Mercedes Car Group, im Gespräch mit Automobilwoche. Er widersprach damit Erich Klemm, dem Vorsitzenden des Konzernbetriebsrats, der behauptet hatte, Mercedes habe die Planung für das laufende Jahr nach unten korrigiert und fahre nun die Fertigung in Sindelfingen, dem mit einer Kapazität von 500.000 Einheiten größten Mercedes-Werk, zurück. Hubbert wies dies am Rande einer Festveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen des US-Werks Tuscaloosa energisch zurück.
Vielmehr zeichne sich in Sindelfingen im laufenden Jahr trotz schwieriger Konjunkturlage eine leichte Produktionssteigerung ab. Die Fertigung von rund 330.000 Fahrzeugen in den ersten acht Monaten des Jahres bedeute gegenüber 2002 ein Plus von rund drei Prozent. Hubbert: „Wir fahren weiter ein Programm, das alle Standorte voll auslastet.“ Es gebe deshalb keinen Grund, sich zu echauffieren, so der Mercedes-Chef an die Adresse von Klemm.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist offenbar die Frage, wo der neue Mercedes CLS produziert werden wird. Denn entgegen ersten Planungen ist laut Hubbert keineswegs sicher, dass der Auftrag zum Bau des viertürigen Coupés (Jahresproduktion bis zu 60.000 Einheiten) nach Sindelfingen geht: „Die Entscheidung ist noch nicht gefallen.“ Nach der „unglaublich positiven“ Reaktion des IAA-Publikums komme das Unternehmen nicht umhin, der Studie CLS bald ein Serienmodell folgen zu lassen: „Wenn wir das, was wir gehört haben, ernst nehmen können, wären zwei Jahresproduktionen bereits verkauft.“
Größere Kapazitätserweiterungen wird es laut Hubbert in Sindelfingen nicht mehr geben – diese finden an anderen Standorten statt. So wird für die geplante „Modellfamilie“ rund um die neue A-Klasse die Kapazität des Werks Rastatt von 250.000 auf 400.000 Einheiten massiv erhöht.
Auch das US-Werk profitiert von Hubberts zweiter Modelloffensive, die bis 2010 zu einem Gesamtabsatz der Marke von 1,5 Millionen Einheiten und einem Weltmarktanteil von 2,7 Prozent führen soll. Mit der Investition von 600 Millionen Dollar – Staat und Regionalverwaltung schießen 119,3 Millionen Dollar Subventionen zu – wird die Tuscaloosa-Kapazität von 80.000 auf 160.000 Einheiten erhöht. Ab Herbst 2005 sollen hier die neue M-Klasse und der Grand Sports Tourer (GST) vom Band laufen. Darüber hinaus werde es ein neues Werk in China geben, das eine Startkapazität von 25.000 Einheiten bekommen soll.
Franz W. Rother
Automobilwoche/27. September 2003
Stuttgart. Das Werk Sindelfingen bleibt das Herzstück des weltweiten Produktionsverbundes von Mercedes-Benz. „Es gibt keine Kürzungen in Sindelfingen, ebenso wenig in Bremen oder Untertürkheim“, versicherte Jürgen Hubbert, Chef der Mercedes Car Group, im Gespräch mit Automobilwoche. Er widersprach damit Erich Klemm, dem Vorsitzenden des Konzernbetriebsrats, der behauptet hatte, Mercedes habe die Planung für das laufende Jahr nach unten korrigiert und fahre nun die Fertigung in Sindelfingen, dem mit einer Kapazität von 500.000 Einheiten größten Mercedes-Werk, zurück. Hubbert wies dies am Rande einer Festveranstaltung zum zehnjährigen Bestehen des US-Werks Tuscaloosa energisch zurück.
Vielmehr zeichne sich in Sindelfingen im laufenden Jahr trotz schwieriger Konjunkturlage eine leichte Produktionssteigerung ab. Die Fertigung von rund 330.000 Fahrzeugen in den ersten acht Monaten des Jahres bedeute gegenüber 2002 ein Plus von rund drei Prozent. Hubbert: „Wir fahren weiter ein Programm, das alle Standorte voll auslastet.“ Es gebe deshalb keinen Grund, sich zu echauffieren, so der Mercedes-Chef an die Adresse von Klemm.
Hintergrund der Auseinandersetzung ist offenbar die Frage, wo der neue Mercedes CLS produziert werden wird. Denn entgegen ersten Planungen ist laut Hubbert keineswegs sicher, dass der Auftrag zum Bau des viertürigen Coupés (Jahresproduktion bis zu 60.000 Einheiten) nach Sindelfingen geht: „Die Entscheidung ist noch nicht gefallen.“ Nach der „unglaublich positiven“ Reaktion des IAA-Publikums komme das Unternehmen nicht umhin, der Studie CLS bald ein Serienmodell folgen zu lassen: „Wenn wir das, was wir gehört haben, ernst nehmen können, wären zwei Jahresproduktionen bereits verkauft.“
Größere Kapazitätserweiterungen wird es laut Hubbert in Sindelfingen nicht mehr geben – diese finden an anderen Standorten statt. So wird für die geplante „Modellfamilie“ rund um die neue A-Klasse die Kapazität des Werks Rastatt von 250.000 auf 400.000 Einheiten massiv erhöht.
Auch das US-Werk profitiert von Hubberts zweiter Modelloffensive, die bis 2010 zu einem Gesamtabsatz der Marke von 1,5 Millionen Einheiten und einem Weltmarktanteil von 2,7 Prozent führen soll. Mit der Investition von 600 Millionen Dollar – Staat und Regionalverwaltung schießen 119,3 Millionen Dollar Subventionen zu – wird die Tuscaloosa-Kapazität von 80.000 auf 160.000 Einheiten erhöht. Ab Herbst 2005 sollen hier die neue M-Klasse und der Grand Sports Tourer (GST) vom Band laufen. Darüber hinaus werde es ein neues Werk in China geben, das eine Startkapazität von 25.000 Einheiten bekommen soll.