Motorsteurung

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Tim

Crack
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A160 (W168)
Hallo!
MB bietet ja teilweise den gleichen Motor in zwei unterschiedlichen Leistungsversionen an (A160 CDI - A170 CDI; E200 CDI - E220 CDI; Sprinter und Vitomodelle ebenfalls). Da beide Motoren den gleichen Normverbrauch haben (siehe C/E 200-220 CDI; A CDI`s, wobei der geringere 160 Verbrauch wohl durch die längere Achsübersetzung erklärt wird) würde mich mal interessieren, was in den Steuergeräten geändert wird?
Als absoluter Motortechniklaihe hätte ich gedacht man spritzt weniger Kraftstoss ein um eine geringere Leistung zu erhalten. Dies müsste sich dann aber wohl im Verbrauch niederschlagen.
Danke für Infos.
Tschau, Tim.
 
Hallo Tim,

beginnen möchte ich mit dem Benzin-Saugmotor M 113.980. Hier ergibt sich die unterschiedliche Leistung von der montierten Auspuffanlage und bei einem Modell von einer veränderten Nockenwelleneinstellung, welche das maximale Drehmoment bei niedrigerer Motordrehzahl anfallen läßt. Durch den Einbau von geänderten Ventilfedern, geänderten Nockenwellen, einer Auspuffanlage mit weniger Gegendruck {Metallkatalysatoren}, geänderten Hosenrohren und einen Eingriff in die Motorelektronik, welche den Zündzeitpunkt und die Einspritzmenge unter Vollast verändert, steigt bei einem Modell die Leistung hier noch einmal um ca. 12%.

Beim M 166.960 und M 166.960red ist die Nockenwelleneinstellung sowie Zündzeitpunkt und Einspritzmenge unterschiedlich.

Beim M 111 E 20 ML [=ca. 163 PS} gegenüber der 197 PS Version wurde die Riemenscheibe des Kompressors verändert, ebenfalls die Motorelektronik verändert.

Beim M 113 E 55 ML hingegen ist die Auspuffanlage im W 211 auf mehr Komfort als im R 230 ausgelegt, daraus resultiert eine geringe Motorleistung {ebenfalls Eingriff in die Motorelektronik}.

Mit geänderten Hosenrohren, polierten Zylinderköpfen und Elektronikeingriff läßt sich auch bei Saug-M 111 die Leistung um bis zu 15% erhöhen.

Bei allen aufgeladenen Motoren bietet es sich an, einfach den Ladedruck des Motors zu Erhöhen, wodurch ein Leistungsanstieg erfolgt. Neben klassischen Motoränderungen erfolgt dies bei Billigtuner dadurch, das mehr Abgas erzeugt wird um den Lader im Teillastbereich mit mehr Abgas zu versorgen, was auf der anderen Seite eine höhere Laderdrehzahl und damit höhere geförderte Luftmenge zur Folge hat, welche ihrerseits zu einer Druckerhöhung in den Zylinder und damit einer Leistungssteigerung führt. Benzinmotoren neigen hier zur klopfenden Verbrennung, Diesel rußen gerne. In beiden Fällen werden die Motorlager stärker beansprucht.

Von Vorteil ist bei einer Leistungserhöhung mittels Aufladung noch, wenn die Ladeluft kühl ist. Beim Komprimierungsvorgang erwärmt sich die Luft. Aus diesem Grund wird heute ein Ladeluftkühler eingebaut.

Abschließend möchte ich die beiden von Dir erwähnten Motoren kommentieren.
Beim OM 611 DE 22 TD/OM 611 DE 22TD red ist lediglich die Motorenelektronik verändert worden. Nach meinen Unterlagen soll der Kraftstoffverbrauch des „200" jedoch 1/10 Liter weniger betragen, was jedoch keinen Unterschied macht. Im Teillastbereich laufen die Motoren mit derselben Treibstoffmenge, der „220" sollte hier im realen Betrieb minimal weniger Verbrauchen.
Beim OM 668 DE 17 TD verhält es sich ebenso. {Der ältere 60 PS Motor hatte keinen LLK.}
 
OK, Danke für die ausfürhliche Info.
 
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