Ich hänge mich hier mal in diesen elendslangen Thread rein, nachdem ich da alles durchgelesen habe denke ich, da pass ich mit meiner Unzufriedenheit mit dem Schaltkomfort meiner 7G-Tronic im 280 CDI ganz gut rein:
Hard Facts: S211 MJ 09, 280 CDI, 83.000 km, ATF-Wechsel beim 60.000er-ASSYST gemacht.
Der Wagen wurde im Dezember gekauft und nach Beanstandung der -- auch im warmen Zustand -- teilweise recht harten Schaltvorgänge in den unteren Gängen (rauf wie runter) wurde die GSG-Software aktualisiert und eine Neuadaption durchgeführt. Das führte zu einer fühlbaren Verbesserung des Schaltkomforts im warmen Zustand, beim Beschleunigen wie beim Ausrollen. In den oberen Gängen 4 bis 7 ist und war ja immer alles wunderbar. Das lange Halten des Ganges und damit mögliche "Herumnudeln" bei niedersten Touren ist mir nicht unangenehm.
Wenn das Getriebe kalt ist (Minusgrade bis um die Null) und der Motor mit der Standheizung etwas vorgewärmt ist, dann ruckt es aber bei den Gangwechseln in den ersten paar Minuten recht kräftig, vor allem beim Raufschalten. Ist alles kalt (also ohne Standheizung) scheint es relativ besser zu sein. Mag sein, dass hier Temperaturmesswerte von der tatsächlichen Getriebetemperatur abweichen und es daher zu einer Verschlechterung des Komforts kommt.
Gut damit kann ich irgendwie leben, das geht ja vorüber.
Nach einem kurzen Stillstand (Einkauf, Trafik, Tankstelle) ruckt das warme Getriebe aber bei den ersten Schaltvorgängen wieder mehr, manchmal bemerke ich dann auch eine kurze "Überhöhung" der Drehzahl um 200-300 U/Min. bei einem mittleren Schaltvorgang (ich glaube 3-auf-4, vielleicht auch 2-auf 3), als ob die WÜK zu früh aufmachen würde -- nach rutschender Kupplung im Getriebe fühlt es sich eher nicht an, Vortrieb bleibt ja erhalten.
Auf jeden Fall spürt man immer wieder das Einsetzen der Wandlerüberbrückung, mal mehr, mal weniger, irgendwie ist das irrational.
Nur bei eiskaltem Motor/Getriebe spürt man natürlich gar nichts, da passen die Schaltrucke mit den "mitgezählten" Gangwechseln zusammen, aber nach ein paar hundert Metern greift dann aber die WÜK wieder fühlbar (zusätzlicher Drehzahlsprung) und das Drehzahlniveau sinkt, steht zur Geschwindigkeit dann in einem starren Verhältnis. Ich nehme an, das erhöhte Drehzahlniveau durch Wandlerschlupf soll Motor und Getriebe schneller warm machen, macht ja Sinn.
Was aber immer stört ist:
Nach Kreisverkehren und anderem langsamen Kurvengeschlängel fühle ich aber beim Rausbeschleunigen auch bei warmem Getriebe, wie ein zusätzlicher mittelstarker Ruck dazukommt, das muss die WÜK sein, die in solchen Situationen vermutlich aufmacht und dann wieder zu hart greift. Ebenso kann ich die 7G ganz schön verwirren, indem ich abwechselnd im Schub- und im Zugbetrieb fahre (zB heranbremsen an einen Radfahrer und dann diesen überholen), idealer Weise so um die 30 km/h schnell. Da spürt man eigentlich immer, wie die WÜK greift.
Generell ist die Steuerlogik einem "gleitenden Fahrstil mit dynamischen Zwischenspurts" irgendwie nicht gewachsen, das EGS trödelt immer wieder herum, bis es sich zu herzhafter Beschleunigung durchringen kann. Ein reproduzierbares Beispiel: Gemütlich um die Kurve "gecrused", WÜK ist offen, leicht Gas geben, WÜK lässt scheifen, dann plötzlich mehr Gas geben, WÜK beißt richtig zu, Drehzahl bricht dadurch ein, Vortrieb ziemlich weg, Getriebe schaltet zurück, der Wagen schießt vor ... na ja, gelungen ist anders ...
Normalerweise fahre ich im Modus "C", seit kurzem probier ich "S", ist zwar anders, ich habe mir aber noch kein Urteil gebildet ob es besser ist ...
Nun: Ist das normal? Ich kann mir das fast nicht vorstellen, das 5G-AT-Getriebe im S211 meiner Frau und in meinem alten S210 3209 CDI macht(en) eigentlich alles besser. Beim S211 mit 5G bemerkt man auch hin und wieder ein bisserl wie die WÜK arbeitet, aber man fühlt es kaum. Beim S210 war sowieso alles wie mit einem Motorboot ... soooo sanft mit gaaanz viel Wandlerschlupf.
Ich habe JS-Garantie, die beim AT-Getriebe ja bis 100.000 km ohne Selbstbehalt greifen sollte, wenn definitiv ein Fehler vorliegt. Ich bin auch noch innerhalb der 6-monatigen Gewährleistungsfrist, wo mein Händler für alle Defekte aufkommen muss (der ist aber 400 km weit entfernt).
Wie soll ich bei meinem
argumentieren?
Mir würden Aussagen von 7G-Besitzern am V6-Diesel mein Selbstvertrauen stärken, da auf Verbesserung der Lage zu beharren und dies beim
durchzusetzen.
Nach dem Gelesenen hier im Thread könnte es aber durchaus auch sein, dass das Verhalten meines AT-Getriebes in Kombination mit dem OM 642 (LS) ganz normal ist und eben "Stand der Technik". Was meint ihr?