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Matthias
Crack
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Nachdem immer wieder hier im Forum Unklarheiten über die Funktionsweise des Bi-Xenon-Lichts auftauchen, wollte ich mal kurz was dazu schreiben.
Bi-Xenon-Funktionsweise:
Zuerst einmal folgender Zustand:
Das Abblendlicht ist ausgeschaltet; der Lichtschalter befindet sich entweder in Stellung Null, Standlicht oder Nebellicht (vorne oder vorne+hinten)
Beim Betätigen der Lichthupe leuchten die zwei innenliegenden Halogenfernscheinwerfer auf, gleichzeitig wird die Klappe im außenliegenden Xenon-Licht per Elektromagnet „abgeklappt“, um dem –wegen o.g. Lichtschalterstellung nicht vorhandenen- Xenonabblendlicht die volle Austrittfläche zu ermöglichen. Da aber wegen des ausgeschalteten Abblendlichts die Xenonlampe nicht leuchtet, sieht man nur den Halogenfernscheinwerfer aufleuchten. Die Xenonlampe wird dafür nicht eingeschaltet.
Bis das Xenon-Abblendlicht die volle Helligkeit erreichen würde, würde es schon kurze Zeit (schätzungsweise ½ bis 1 min) dauern. Schon deshalb bietet es sich nicht an, bei ausgeschalteter Beleuchtung für die Lichthupe jedesmal die Xenonleuchte mit zu zünden, ihre Lebensdauer dementsprechend zu verkürzen und in Kauf zu nehmen, daß man Einzelkomponenten (Zündgerät, Steuergerät) über den Jordan jagt ...
Nächster Zustand:
Das Abblendlicht ist eingeschaltet.
Betätigt man die Lichthupe, so werden
- die innenliegenden Halogenfernscheinwerfer eingeschaltet
- die o.g. elektr.-magnetisch betätigte Klappe im Xenon-Abblendlicht „abgeklappt“, so daß das Xenonabblendlicht nun ungehindert waagrecht aus der Projektionslinse tritt.
-> die Lichthupe besteht in diesem Zustand also aus jeweils dem Halogenfernscheinwerfer und dem durch die abgesenkte Klappe vollständig und ungehindert durch die Projektionslinse des Abblendlichts austretenden Xenon-Strahls.
Nach der Lichthupe nun zum Fernlicht:
In Zustand eins wie als Erstes geschrieben ist das Fernlicht funktionslos, wie jeder weiß.
Also zu Zustand 2, d.h. Abblendlicht ist an:
Man betätigt den Fernscheinwerfer. Das hat genau dieselbe Wirkung wie bei der Lichthupe beschrieben, d.h. das Fernlicht besteht aus dem innenliegenden Halogenfernlicht und zusätzlich aus dem Licht aus der Xenon-Projektionslinse, wobei dort die Klappe, die bei Abblendlicht den Lichtstrahl „oben abschneidet“, per Elektromagnet abgesenkt wird und so das Xenonlicht vollständig ungehindert waagrecht aus der Linse austreten kann.
Man sieht also, bei Bi-Xenon hat man einen „doppelten Scheinwerfer“. Das so gewonnene Licht ist um ein Vielfaches heller als der hellste mir bekannte Halogenscheinwerfer (und das ist der vom W203), um ein Vielfaches weitreichender, viel breiter, „höher“ (leuchtet richtig in den Himmel rauf) ...
Damit wird die Nacht sprichwörtlich zum Tage.
Wer nun sagt, Bi-Xenon braucht kein Mensch, der sollte sich das Licht einmal anschauen. Er wird nie wieder etwas anderes haben wollen. Der normale Halogenscheinwerfer verglichen mit dem Bi-Xenon-Scheinwerfer ist ungefähr so wie eine Taschenlampe mit einer Flutlichtanlage im Stadion.
Wenn man jetzt einwirft, daß man ohnehin nie den Scheinwerder benutzen kann: Schon das Abblendlicht mit der bei Bi-Xenon benutzten Projektionslinse kommt an kein mir bekanntes MB-Xenonlicht heran –sei es auch noch so gut-. Das bei Bi-Xenon-Lampen zur Verfügung stehende Abblendlicht ist so breitflächig, wie man es sich nicht vorstellen kann; es leuchtet beinahe senkrecht links und rechts in die Wiese hinaus – und das sehr weit. Außerdem kann man es an Homogenität nicht übertreffen, keinerlei Flecken oder ungleichmäßige Ausleuchtung. Zusätzlich noch eine hohe Reichweite (wobei die laut Gesetz abhängig von der Anbauhöhe der Lampen sein sollte –1% Neigung). Und eine Helligkeit, die unübertroffen ist.
Der einzige Nachteil ist, daß durch die im Vergleich zum Normal-Xenon mit den riesigen Streuscheiben (z.B. W210) recht kleinen Projektionslinsen etwas heller erscheinen und den Gegenverkehr etwas stärker blenden könnten, wobei ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann. Die Blender auf den Straßen sind –soweit meine Erfahrung- die Halogenlichtfahrer, die absichtlich ihre Lampen höher stellen, damit sie besser sehen. Kann man bei Xenon auch machen, aber es bringt nichts. Ausserdem verfügen solche Fahrzeuge über eine automatischeLeuchtweitenregulierung, so daß beladungsunabhängig die Leuchten immer korrekt eingestellt werden. Wer von den Halogenlichtfahrern hat denn schon jemals seine Leuchtweitenregulierung abhängig von der Beladung/ Anzahl der Mitfahrer benutzt ? Wohl niemand ... (Ich selbst auch nie)
Das Geschriebene gilt nur für Mercedes. Wie gut/ schlecht Xenon bei anderen Herstellern ist und wie die ihr Bi-Xenon-Fernlicht realisieren, weiß ich nicht.
So, und nun schreibt mal drauf los, wo ich Unsinn verzapft habe oder was besser gemacht werden soll. Jegliches Feedback ist erwünscht
Bi-Xenon-Funktionsweise:
Zuerst einmal folgender Zustand:
Das Abblendlicht ist ausgeschaltet; der Lichtschalter befindet sich entweder in Stellung Null, Standlicht oder Nebellicht (vorne oder vorne+hinten)
Beim Betätigen der Lichthupe leuchten die zwei innenliegenden Halogenfernscheinwerfer auf, gleichzeitig wird die Klappe im außenliegenden Xenon-Licht per Elektromagnet „abgeklappt“, um dem –wegen o.g. Lichtschalterstellung nicht vorhandenen- Xenonabblendlicht die volle Austrittfläche zu ermöglichen. Da aber wegen des ausgeschalteten Abblendlichts die Xenonlampe nicht leuchtet, sieht man nur den Halogenfernscheinwerfer aufleuchten. Die Xenonlampe wird dafür nicht eingeschaltet.
Bis das Xenon-Abblendlicht die volle Helligkeit erreichen würde, würde es schon kurze Zeit (schätzungsweise ½ bis 1 min) dauern. Schon deshalb bietet es sich nicht an, bei ausgeschalteter Beleuchtung für die Lichthupe jedesmal die Xenonleuchte mit zu zünden, ihre Lebensdauer dementsprechend zu verkürzen und in Kauf zu nehmen, daß man Einzelkomponenten (Zündgerät, Steuergerät) über den Jordan jagt ...
Nächster Zustand:
Das Abblendlicht ist eingeschaltet.
Betätigt man die Lichthupe, so werden
- die innenliegenden Halogenfernscheinwerfer eingeschaltet
- die o.g. elektr.-magnetisch betätigte Klappe im Xenon-Abblendlicht „abgeklappt“, so daß das Xenonabblendlicht nun ungehindert waagrecht aus der Projektionslinse tritt.
-> die Lichthupe besteht in diesem Zustand also aus jeweils dem Halogenfernscheinwerfer und dem durch die abgesenkte Klappe vollständig und ungehindert durch die Projektionslinse des Abblendlichts austretenden Xenon-Strahls.
Nach der Lichthupe nun zum Fernlicht:
In Zustand eins wie als Erstes geschrieben ist das Fernlicht funktionslos, wie jeder weiß.
Also zu Zustand 2, d.h. Abblendlicht ist an:
Man betätigt den Fernscheinwerfer. Das hat genau dieselbe Wirkung wie bei der Lichthupe beschrieben, d.h. das Fernlicht besteht aus dem innenliegenden Halogenfernlicht und zusätzlich aus dem Licht aus der Xenon-Projektionslinse, wobei dort die Klappe, die bei Abblendlicht den Lichtstrahl „oben abschneidet“, per Elektromagnet abgesenkt wird und so das Xenonlicht vollständig ungehindert waagrecht aus der Linse austreten kann.
Man sieht also, bei Bi-Xenon hat man einen „doppelten Scheinwerfer“. Das so gewonnene Licht ist um ein Vielfaches heller als der hellste mir bekannte Halogenscheinwerfer (und das ist der vom W203), um ein Vielfaches weitreichender, viel breiter, „höher“ (leuchtet richtig in den Himmel rauf) ...
Damit wird die Nacht sprichwörtlich zum Tage.
Wer nun sagt, Bi-Xenon braucht kein Mensch, der sollte sich das Licht einmal anschauen. Er wird nie wieder etwas anderes haben wollen. Der normale Halogenscheinwerfer verglichen mit dem Bi-Xenon-Scheinwerfer ist ungefähr so wie eine Taschenlampe mit einer Flutlichtanlage im Stadion.
Wenn man jetzt einwirft, daß man ohnehin nie den Scheinwerder benutzen kann: Schon das Abblendlicht mit der bei Bi-Xenon benutzten Projektionslinse kommt an kein mir bekanntes MB-Xenonlicht heran –sei es auch noch so gut-. Das bei Bi-Xenon-Lampen zur Verfügung stehende Abblendlicht ist so breitflächig, wie man es sich nicht vorstellen kann; es leuchtet beinahe senkrecht links und rechts in die Wiese hinaus – und das sehr weit. Außerdem kann man es an Homogenität nicht übertreffen, keinerlei Flecken oder ungleichmäßige Ausleuchtung. Zusätzlich noch eine hohe Reichweite (wobei die laut Gesetz abhängig von der Anbauhöhe der Lampen sein sollte –1% Neigung). Und eine Helligkeit, die unübertroffen ist.
Der einzige Nachteil ist, daß durch die im Vergleich zum Normal-Xenon mit den riesigen Streuscheiben (z.B. W210) recht kleinen Projektionslinsen etwas heller erscheinen und den Gegenverkehr etwas stärker blenden könnten, wobei ich das überhaupt nicht nachvollziehen kann. Die Blender auf den Straßen sind –soweit meine Erfahrung- die Halogenlichtfahrer, die absichtlich ihre Lampen höher stellen, damit sie besser sehen. Kann man bei Xenon auch machen, aber es bringt nichts. Ausserdem verfügen solche Fahrzeuge über eine automatischeLeuchtweitenregulierung, so daß beladungsunabhängig die Leuchten immer korrekt eingestellt werden. Wer von den Halogenlichtfahrern hat denn schon jemals seine Leuchtweitenregulierung abhängig von der Beladung/ Anzahl der Mitfahrer benutzt ? Wohl niemand ... (Ich selbst auch nie)
Das Geschriebene gilt nur für Mercedes. Wie gut/ schlecht Xenon bei anderen Herstellern ist und wie die ihr Bi-Xenon-Fernlicht realisieren, weiß ich nicht.
So, und nun schreibt mal drauf los, wo ich Unsinn verzapft habe oder was besser gemacht werden soll. Jegliches Feedback ist erwünscht